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Biophotonen – Zellen sind Lichtspeicher

Wir erinnern uns vage an den Biologieunterricht, das Thema Zellteilung wurde uns anhand von Schaubildern erklärt: Aus einer Zelle werden in mehreren Schritten auf wundersame Weise zwei Zellen, ein Grundprinzip allen Lebens, das die Wissenschaft anscheinend gut entschlüsselt hat. Der Biophysikprofessor Fritz-Albert Popp sah dies jedoch anders …

Fritz-Albert Popp (1938 – 2018) war theoretischer Physiker, Biophysiker und langjähriger Leiter des von ihm gegründeten Internationalen Instituts für Biophysik. In seinem Buch «Biophotonen – Neue Horizonte in der Medizin» erklärt er, warum wir Lebewesen nicht verstehen können, wenn wir uns nur auf die Biochemie stützen. Er erinnert an Erwin Schrödinger, einen der bedeutendsten Pioniere der Quantentheorie und Physik-Nobelpreisträger von 1933, der seinerzeit die Frage aufwarf: Warum entsteht bei der exakten Verdopplung der Zelle in zwei identische Tochterzellen kein einziger Fehler? Es geht immerhin um circa zehn Milliarden Moleküle, die auf zwei gleiche Hälften verteilt werden müssen!

Eine Antwort gaben Professor Popp und sein Team an der Universität Marburg bereits vor mehr als 50 Jahren: Biophotonen sind in der Lage, ein derart komplexes Geschehen zu organisieren. Biophotonen sind Lichtquanten, die physikalisch kleinsten Elemente von Licht. Sie werden von lebenden Zellen abgegeben, die so die Kommunikation untereinander steuern.…

von Markus Hill


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Wer bist du?

Die Aufforderung «Glaube was du siehst» steht in goldenen Lettern in den schweren Bleirahmen des Spiegels dieser materiellen Welt eingeprägt. Du schaust an dir hinab und vergleichst dich mit deinem Spiegelbild. Du siehst dich, aber du fühlst nicht, was du siehst. Dieser Spiegel ist kalt. Er hat dir nichts zu sagen. Er lebt nicht. Diesen Spiegel musst du nicht suchen. Er wird dir überall angeboten.

Der Schriftzug Erkenne dich selbst prangt auf dem schlichten Papierrahmen über
einem ganz anderen Spiegel. In diesem Spiegel erkennst du ein feinstoffliches Wesen, das einst die geistige Welt des Lichts verlassen musste und in die geistige Finsternis stürzte. In diesen Spiegel schaust du mit deiner Seele. Dein Blick ist die Liebe. Der Spiegel ist die Weisheit. Diesen Spiegel musst du suchen. Man findet ihn in alten Büchern.

Philosophie ist die Liebe zur Weisheit. Sie ist der Schlüssel zur höheren Erkenntnis. Ohne Liebe ist höhere Erkenntnis nicht möglich, denn sie ist das göttliche Grundprinzip. Die Erleuchtung ist die Rückerlangung der vollen Erkenntnis seiner selbst, seiner wahren Natur, seines Ursprungs. Die Erleuchtung steht am Ende deines Weges aus der Finsternis heraus zurück ans Licht. Du hast einen geistigen Tod erlitten, indem du die lebendige Welt des Lichts verliessest. Du warst geistig tot in geistiger Finsternis.

Und nun endlich befindest du dich auf dem Weg zurück. Dass der materielle Spiegel dir den Körper eines Menschen zeigt, heisst, dass du schon einen weiten Weg zurückgelegt hast in dieser materiellen Welt, durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich. Das ist gut. Du bist dem Licht schon sehr nahe. Das, was du als Mensch noch lernen musst, und erst als Mensch lernen kannst, ist die Selbstbeherrschung. …

von Andreas Thiel


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Vom Mythos der westlichen Schuld

Gefangen in einer Ethik der Tabus und der Kontaktschuld: In seinem neuen Buch «Der alte weisse Mann – Sündenbock der Nation» erklärt Norbert Bolz, warum der Ruf nach Gleichheit weder Gerechtigkeit noch Freiheit zur Folge haben wird. Denn wo die Überempfindlichkeit und Wehleidigkeit von Minderheiten die Debatte tyrannisiere, sei die Verteufelung von Andersdenkenden bereits Teil des Systems.

Sie ist die letzte grosse Erzählung, die den Fanatikern und Moralisten dieser Welt noch geblieben ist: die Erzählung von der weissen Schuld. Gross geworden in einer zusehends säkularen Welt ist es nun an ihr, das spirituelle Vakuum zu schliessen, in das die Errungenschaften der Moderne den Menschen einst stiessen. Seit ihrem radikalen Bruch mit der religiösen Tradition ist es nicht mehr das Menschsein, sondern das «Weisssein» als solches, von deren Erbsünde sich «der alte weisse Mann» – und damit jeder, der seine Gesinnung teilt – allein durch Gehorsam und Selbstgeisselung befreien kann. Es ist die Perversion der westlichen Selbstkritik. Und damit der Anfang vom Ende jeder historischen Wahrheit.

Das falsche Leben im Falschen

Alt, weiss, männlich: für den deutschen Medien- und Kommunikationstheoretiker Norbert Bolz der Inbegriff europäischer Tradition und damit das Sinnbild von Naturbeherrschung, Selbstbehauptung, Heldentum, Freiheitsdrang, Wettkampf, Stolz, Risikobereitschaft, Mut zur Selbstständigkeit, Individualität, Exzellenz. Bis jetzt. Denn gab es einst für einen «guten Europäer» nichts Wertvolleres als die Rede- und Meinungsfreiheit, steht heute nicht mehr die abweichende Meinung, der Dissens, im Zentrum der Redefreiheit, sondern die Angst, sich mit der eigenen Meinung zu isolieren. Wer heute das Wort «Individuum» benutzt, weckt nicht nur den Verdacht, gegen den heiligen Geist der Gruppe zu sündigen – indem er sich zu eben jener Tradition der Aufklärung bekennt, fällt er in die Ungnade all derer, die sich dazu entschlossen haben, in der Unwahrheit zu leben.

Dabei geht es genau darum: nicht um Wahrheit, sondern um das Gefühl von Wahrheit. In «Der alte weisse Mann» analysiert Norbert Bolz beinahe gnadenlos, wie sich der Westen aus Ermangelung an Selbstbehauptung sowie Unfähigkeit, «andere Kulturen nicht nur in ihrer Eigenart zu respektieren, sondern überhaupt auch nur zu verstehen», dadurch selbst zugrunde richtet, dass er sein eigenes historisches Bewusstsein leugnet. «Rationalität, Fortschritt und Wahrheit» als Herrschaftsbegriffe der westlichen Kultur gelten fortan nicht mehr als Erbe der Aufklärung, sondern als Zeichen für Unterdrückung.

Ab dem Zeitpunkt, schreibt Bolz, wo die Medien aufgehört hätten, sachlich zu informieren, und stattdessen moralisch zu kontrollieren, habe die Emanzipation der Vernunft uns der öffentlichen Meinung versklavt. Oder anders gesagt: «Selbstentblössung als Endform der Aufklärung» ist in einer «Praxis der Selbstgeisselung» verkommen. Verbreitet durch die Echokammern viraler «Verbalexorzismen», ist es den Medien gelungen, im Verschmelzen von Information und Meinung eine «öffentliche Meinung» zu fabrizieren, von der fast alle glauben, dass sie alle teilen. Getarnt als «Propaganda der Gutmenschen» produziert diese eine totalitäre Gesellschaft, in der jeder Abweichende und Andersdenkende umerzogen werden muss. Es herrscht Rousseau, nicht mehr Marx. Und so dient die «Heuchelei von Bussritualen» nicht nur dazu, einen «Mangel an Begabung durch die richtige Gesinnung» zu kompensieren, sondern auch jeden Skeptiker als Leugner zu bezeichnen, der sich an der dogmatischen Wahrheit versündigt hat.

Im Bann der «Gewissensmelker»

Diese Selbsterniedrigung als Antwort auf das Gefühl von Kontrollverlust in einer immer uneindeutlicher werdenden Welt bezeichnet Norbert Bolz als «reaktionären Tribalismus», bei deren Anhängern es sich nicht um politische, sondern um psychische Probleme handelt: Begründet durch Verschmelzungstendenzen und einem Mangel an Abgrenzungsvermögen tendiert der «woke» Mensch dazu, jedes Problem im Aussen zum Eigenen machen zu müssen. Die «Tyrannei der Wehleidigen» habe eine Daueremotionalisierung hervorgebracht, in deren Irrationalität so wie immer grösser werdenden «Treibhäusern der Weltfremdheit» die verfeindeten Parteien zu keinerlei Gespräch mehr fähig sind. Vielmehr sei es laut den Trainingscamps für «sensitivity» und «awareness» der «woken» Linke richtig, bestimmte Gedanken zu tabuisieren. Nicht weil sie falsch sind, sondern weil es unakzeptabel ist, dass man sie denkt. Hier gilt: Wer das Monopol der richtigen Wörter hat, entscheidet, was rassistisch, sexistisch und transphob ist.

Laut Norbert Bolz haben wir es hier mit «einer völlig neuen Form der Legitimation zu tun: Selbstrechtfertigung durch Selbstbezichtigung. Das extreme Schuldgefühl der westlichen Welt manifestiert sich als Kollektivneurose.» Nicht nur wird die Geschichte zur «Therapie für Minderheiten» verkehrt – die «Wokeness» untergräbt den Begriff der Wahrheit an sich: Indem sie Wahrheit und Wirklichkeit zu rein sozialen und allein durch Sprachpolitik bestimmbare Konstruktionen degradiert, verneint sie Universalitäts- und Objektivitätsansprüche. Das einzige Problem: «Nur wer selbstbewusst ist, kann auch offen sein. Wer keine eigenen Werte zu verteidigen hat, kann auch nicht tolerant sein. Pauschale Toleranz nimmt die anderen nicht ernst.»

Kurzum: Nicht nur erkennt der Relativismus keine absoluten Werte mehr an, er zerstört Toleranz, Pluralismus und schliesslich auch Gedankenfreiheit. Wo es nicht mehr darum geht, den anderen zu verstehen, geschweige denn, sich anzunähern, greift Herbert Marcuses Begriff der «repressiven Toleranz»: Um die eigene Wahrheit zu verkünden, wird denjenigen, die widersprechen, der Mund verboten. Gefühle verdrängen die Argumente, es dominieren Hass und Wut. Was in diesen Momenten greift, nennt sich, so Bolz, «Abweichungsverstärkung». Sie sei das Geheimnis jedes Fanatismus: An die Stelle von Freiheit und Verantwortung sind Gleichheit und Fürsorge getreten, wobei Gleichheit nicht Chancengleichheit, sondern Ergebnisgleichheit meint.

Die Welt nehmen, wie sie ist

Von Betroffenheit und Angst zurück zu Argument und Konsens: Neben der Lust auf eine bessere Debattenkultur infolge von «männlicher» Selbstbehauptung, ist das Gefühl und der Ansporn, den Norbert Bolz´ Lobrede auf den kantianischen Mut, selber zu denken, zurücklässt, wieder lernen zu wollen, den anderen zu verstehen. Und damit nicht genug: Die bereits von Hegel vorausgesetzte Geistesmacht, dem Negativen ins Angesicht zu schauen, bei ihm zu verweilen, veranlasst zur Frage, worauf diese rousseauische Umerziehung wirklich abzielt? Wenn es um «die demokratische Nivellierung der Geschlechterdifferenz» (also Gleichberechtigung) am Ende gar nicht geht, was steckt dann dahinter, Männer zu verweichlichen, ihnen Stolz und Ehrgeiz auszutreiben und gleichzeitig Frauen so weit zu «emanzipieren», dass sie in ihrer Imitation der männlichen Sexualität ihren Mutterinstinkt verdrängen? Wenngleich Bolz auf diese Fragen auch keine klare Antwort zu geben vermag, ist sein Buch ein Appell an jeden, der – frei nach Søren Kierkegaard – keine Angst davor hat, ein Einzelner zu sein, sondern den Mut dahingehend aufbringt, die Welt so zu nehmen, wie sie ist. ♦

von Lilly Gebert


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Drei Menschen

«Amok. Alarm. Gefahr. Gruselig. Bedrohung.» Die SRF-Doku zum Thema «Staatsverweigerer» läuft noch keine Minute, da sind alle diese Schlagworte bereits gefallen. Der Mainstream hat die Mensch/Person-Thematik entdeckt, berichtet ausführlich und mit einer überdeutlichen Botschaft: Die «Staatsverweigerer» sind extrem gefährlich.

«DIE FREIEN» sprachen bereits vor über einem Jahr über Menschen, die für die Person, die von den Behörden angeschrieben wird, keine Verantwortung übernehmen. Wie geht es ihnen heute, drei Jahre, nachdem die Mensch/Person-Bewegung durch die Pandemiemassnahmen einen enormen Schub erhielt? Ich habe mich mit drei sehr unterschiedlichen Menschen getroffen.

Anton *

Das Treffen beginnt mit einer bizarren Überraschung. Nebst den vereinbarten Menschen sitzt auch Roger Bittel am Tisch, der den Telegram-Kanal Bittel TV betreibt. Er sei nur der Kollege von einem meiner Interviewpartner, und obwohl er versichert, dass er keinen Beitrag über unser Treffen verfassen werde, macht der Newsproduzent eifrig Notizen und interveniert zuweilen im Gespräch. Ich verdränge meine Befremdung und richte meine Aufmerksamkeit auf «Anton» (der echte Name ist der Redaktion bekannt), der seit Jahren keine Steuern mehr bezahlt. Er ist gut gelaunt, wirkt entspannt und gelöst. Gelassen zeigt er ein gutes Dutzend ungeöffneter Briefe, die er in seinem Briefkasten vorfand, nachdem er kürzlich von ein paar Wochen im Ausland zurückkam. Er wird sie alle ungeöffnet an die Absender retournieren, darunter Behörden, Versicherungen, Banken.

Ich möchte den Stand der verschiedenen Verfahren, die Behörden gegen ihn anstrengen, erfahren. Doch Anton gibt kaum klare Antworten, auch weil er den Stand der Verfahren oft selbst nicht kennt, da er die allermeiste Post ungeöffnet retourniert. Stattdessen versucht er immer wieder, das Gespräch auf die theoretischen Grundlagen seiner Aktivitäten zu bringen: House Joint Resolution, Personenmatrix, Four Corners Rule. Mich interessiert aber nicht die Theorie, sondern die Praxis. Nach unserem Gespräch kann ich ihm nur wenige Zitate senden, die meine Recherche weitergebracht haben. Doch Anton gibt die Abschrift seiner mündlichen Aussagen nicht frei. Er versucht, meinen Artikel bis ins letzte Detail zu kontrollieren, verlangt trotz gegenteiliger Abmachung den gesamten Text zur Überprüfung, will löschen, hinzufügen, ändern. Nach einem schier endlosen Hin und Her schickt Anton eine Flut von Zitaten und verlangt, dass wir diese im Text vollständig abdrucken. Wären wir seinem Wunsch nachgekommen, würden Sie jetzt fast eine ganze Seite Text lesen, den Anton selbst geschrieben hat, und der mit seiner persönlichen Situation fast nichts zu tun hat. …

* Namen der Redaktion bekannt

von Michael Bubendorf


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Wir wissen nicht wirklich, was geschieht…

… und ob Sie es glauben oder nicht – das ist eine ziemlich gute Nachricht. Ich erkläre es Ihnen gerne. Wir alle wollen wissen, was in der Welt passiert, und das aus gutem Grund: Unsere Umgebung zu verstehen ist überlebenswichtig. Wir suchen instinktiv nach Informationen, wir brauchen sie.

Doch es gibt dabei ein Problem: Egal, wie viele «Nachrichten» Sie konsumieren, Sie
werden nicht wirklich wissen, was in der Welt vor sich geht. Wir können es nicht wissen, denn «die Nachrichten» sind zur Hälfte eine Illusion, die von regierungsabhängigen Unternehmen geliefert wird, welche dafür bezahlt werden, dass Sie nicht aufhören zuzusehen und an den Status quo gebunden bleiben. Zugegebenermassen sind sie recht gut darin, Bilder aus Katastrophengebieten zu liefern. Aber wenn es darum geht zu erklären, warum die Katastrophe passiert ist, führen sie uns fast immer in die Irre.

Ja, ein Teil der Wahrheit findet durchaus seinen Weg durch die Nachrichtenmaschinerie, aber das meiste davon ist unter dicken Schichten der Manipulation vergraben. Wenn Sie sich zum Beispiel den ganzen Tag die Nachrichten ansehen, werden Sie einiges an Wahrheit finden, aber inmitten eines Haufens von Halbwahrheiten. Haben Sie wirklich genügend Zeit, um alles zu analysieren?…

von Paul Rosenberg


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Jetzt gehts ans Eingemachte

Wenn die Grosszügigkeit der Natur nachlässt, sie ihre Kräfte zurückzieht und keine frischen Lebensmittel mehr in den Gärten und auf den Feldern wachsen, greifen wir zu den Vorräten. So zumindest war es bei unseren Vorfahren. Dann wurde es ernst: Es zeigte sich, ob man vorgesorgt und sich gut auf den Winter vorbereitet hatte.

Bis in die 1960er-Jahre wurden in den meisten Haushalten Obst, Gemüse oder andere
Lebensmittel eingekocht. Heute wird diese Kulturtechnik mit einem neuen Bewusstsein wiederentdeckt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Mit Einwecken, Einkochen, Fermentieren, dem Haltbarmachen von gesunden Lebensmitteln, kann man sich viel Unabhängigkeit, Gesundheit und Freude schenken.

Wir machen uns auf den Weg zu Claudia in Andermatt, die uns viel Auskunft über die Kunst des Einmachens geben kann. Die Reise zu ihr führt uns durch eine der eindrücklichsten Gegenden Mitteleuropas: Die sagenumwobene Schöllenenschlucht. Die Route nach Andermatt im Herzen der Schweiz war einst eine der am schwersten passierbaren Strecken. Heute fahren wir die Haarnadelkurven im Auto mit Sitzheizung und GPS-gesteuertem Navi. Was hält Menschen an diesem abgelegenen Ort im Kanton Uri, wo die Bauindustrie in den letzten Jahren monumentale Hotels errichtet hat, die den Einheimischen die Aussicht versperren? Und wie steht es um deren Freiheit?

Auch bei Claudia ging es immer wieder ans Eingemachte: Sei es der Wolf, die invasive Tourismusindustrie oder Corona – ihr Vorrat an Mut und Zuversicht war in den letzten Jahren wichtiger denn je. So schenkt uns Claudia einen Einblick in ihr bewegtes Leben:

«Wir halten rund 40 Schafe, die fast ausschliesslich draussen sind. Im Sommer bei uns in und um Andermatt, im Winter auf Weiden im Unterland. Unsere Schafe waren zuvor über den Sommer auf einer Alp in einem abgelegenen Alptal. Wir besuchten sie alle paar Tage. Die Tour, um die Tiere zu sichten, dauerte den ganzen Tag.

Im Sommer 2014 hatten wir einen Wolfsangriff, 21 Schafe wurden uns gerissen. Ich mag mich genau daran erinnern: Es war für mich ein schlimmer Schock, schon die Stimmung, als wir hochkamen, war ganz komisch. Wir hatten noch Hirtenbuben dabei, diese waren ganz verstört. Da kamen verletzte Schafe auf uns zu, die eine Seite offen hatten. Viele lagen tot herum. Ich schlief viele Nächte schlecht und es hat einiges an Überwindung gebraucht, um mit den Schafen weiterzumachen. Für uns war von da an klar: Ungeschützt sind die Schafe nicht mehr unterwegs. Weil die Runde zu den Schafen sechs bis acht Stunden dauert, gehen sie auch nicht mehr auf die Alp, denn unter diesen Umständen hätten wir sie höchstens alle zwei Tage besuchen können, und das war für uns zu wenig. Darum sind sie jetzt rund um Andermatt, wo wir sie täglich besuchen können. Als Schutz vor dem Wolf sind heute Lamas und Esel bei der Herde. Das funktioniert gut. Die Lamas sind neugierige Tiere und ängstigen sich nicht vor dem Wolf. Das verunsichert den Wolf und er traut sich nicht anzugreifen.

Andermatt, wo ich seit 25 Jahren lebe, hat sich in den letzten Jahren stark verändert: die grossen Bauten, der internationale Tourismus. Stehe ich während der Hochsaison auf dem Bahnhof, sehe ich Menschen aus aller Welt mit Skiern … Wenn ich in den Rummel will, kann ich ihn haben. Wenn nicht, gibt es trotz allem noch genug Plätze, die ruhig sind. Man merkt dort kaum, was in Andermatt los ist während der Hochsaison. Ich schätze es, etwas abseits meine eigenen Wege zu gehen und das gelingt mir auch gut!

Wir leben hier einerseits sehr abgelegen, andererseits sind wir aber auch sehr frei in unserer Lebensgestaltung. So erging es mir während Corona: Wegen der Massnahmen blieb ich meinem geliebten Jodelchor fern. Ich hätte schon gehen können, wollte aber nicht, denn alle wollten die Massnahmen einhalten. Ich nicht. Ich fuhr dann ins Unterland, traf mich mit ein paar Gleichgesinnten und jodelte mit ihnen zusammen. Da war ich dann plötzlich in der Rolle der «Chorleiterin». (lacht) Mittlerweile bin ich wieder zurück im Chor, vor allem, weil mir das Singen in meinem Chor fehlte. Das Thema Corona bleibt unausgesprochen. Trotzdem können wir uns alle irgendwie akzeptieren. Ich hatte lange Mühe mit der Versöhnung, aber ich habe gemerkt, dass sie mich brauchen, und ich habe das Singen sehr vermisst.

Für mich persönlich war der Tag, als die Massnahmen aufgehoben wurden, einer der schlimmsten Momente in der ganzen Krise. Da machen die Machthaber schnipp! – Alle setzen die Masken auf, dann schnapp! – und alle ziehen die Maske wieder ab. Dieser blinde Gehorsam, der hat mich so abgestossen. Mich nervt es, dass die gehorsamen Menschen immer mit Schafen verglichen wurden. Die Schafe sind viel intelligenter. Jedes Tier ist intelligenter als der Mensch. Die würden das nie tun!

Für uns sind die harten Winter die schönen Winter! Da ist alles zu, es ist ruhig, die Menschen werden gesprächiger, man fühlt sich hier oben viel mehr als Gemeinschaft. Da spürt man den Zusammenhalt. Das trägt zum Bedürfnis, eigene Vorräte zu haben, bei. Damit bist du unabhängig von nicht mehr funktionierenden Lieferketten. Wir kennen das: Wenn die Schöllenen zu ist, sind halt auch mal die Gestelle im Laden leer. An einem Ort, wo die Natur sich sehr deutlich in ihrem Rhythmus zeigt, hat man einen stärkeren Bezug zu ihr und lebt mehr in ihrem Rhythmus. Wenn die Ernte draussen nachlässt, die Natur still wird und Schnee über den Matten liegt, macht man sich an die Vorräte, ans Eingemachte.

Ich bin so gross geworden, dass man nichts wegwirft. Meine Mutter und meine Grossmutter achteten schon darauf, dass man nichts vergeudet. Ich habe das so mitbekommen, aber es ist mir auch persönlich wichtig. In erster Linie geht es mir um die Wertschätzung gegenüber den Geschenken der Natur. Es ist schön, wenn man den ganzen Winter die Ernte vom Sommer essen kann. Ich sehe es um mich herum: Die Menschen haben grosse Gärten, können aber gar nicht alles Gemüse frisch verwerten. Dann bin ich eine dankbare Abnehmerin, und mache es in Gläser ein.

Damit begonnen habe ich auf den SAC-Hütten, wo ich während acht Jahren Hüttenwartin war. Im Herbst kochte ich überschüssiges Gemüse, Obst und Früchte ein, so hatte ich immer frische Sachen, auch wenn mal unerwartete Gäste kamen. Beim Haltbarmachen wende ich vor allem das «Einwecken» an. Dazu braucht es Gläser, Gummiringe und Klammern. Einwecken kann man fast alles, da sind kaum Grenzen gesetzt: Von Gemüse, Ratatouille, Suppen, Apfelmus, Fleisch, Kuchen, Brot über Relishes, Süss-Saures und ganze Menüs. Ich habe schon vieles ausprobiert, beispielsweise auch Einmachen ohne Zucker, was wirklich problemlos funktioniert. Inspiration hole ich mir aus Büchern oder im Internet.

Als ich anfing, dachte ich mir: Einkochen ist etwas Altes und das kann nicht so schwierig sein, da es etwas Natürliches ist. Hygienisches Arbeiten ist schon wichtig, aber ich habe den Eindruck, da wird heute ein grosses Brimborium darum gemacht. Früher hatten die Leute nie solche Möglichkeiten wie wir. Ich schaue einfach, dass ich sauber arbeite. Das ist wirklich einfach und es braucht viel weniger, als viele meinen. Es braucht Zeit, macht dafür auch sehr viel Freude: Wenn man dann die vielen Gläser mit den leckeren, gesunden Vorräten sieht, weiss man, dass sich der Aufwand lohnt. Auch für meinen Mann, der manchmal gern zu Fast Food greifen würde – er wählt lieber die gesunde Variante aus dem Keller. Und: Beim Selbstgemachten weiss ich, was drin ist.

Lernen kann man das Einmachen, indem man Vertrauen und Mut hat und einfach ausprobiert. Ich selber habe nur ganz wenig Garten. Ich schaue, ob es irgendwo eine Schwemme an Gemüse gibt und ob ich diese nutzen kann. Oft sind die Leute, die Überschuss haben, froh, wenn man es ihnen abnimmt, weil es ihnen selber weh tut, wenn es aus Überforderung auf dem Kompost landet.

Eingemachtes ist sehr lange haltbar. Ich lasse manchmal einzelne Gläser extra lange stehen, um herauszufinden, ob irgendwann ein Glas schlecht wird. Aber solange ein Glas zubleibt und es gut riecht beim Öffnen, erachte ich es als gut. Das Lagern ist auch unkompliziert. Man kann die Gläser in der Wohnung oder im Keller lagern.

Meine Freizeit ist mir sehr wichtig, ich fülle sie mit dem Sammeln in der Natur, mit Einkochen und Haltbarmachen. Das macht mir Freude und gibt mir Sinn. Meine Nachbarin hat sehr viele Ringelblumen im Garten, und sie «wuchern» ihr zu stark. So darf ich die immer holen für Salben, Tinkturen oder Tee. Ich gebe ihr dann das, was ich daraus herstellte zum Probieren.

Ich schätze die Jahreszeiten und schätze, dass ich mir die Freiheit nehmen kann, das zu machen, was ich gerne tue. Wenn du das machst, was du gerne tust, brauchst du keine Zeit mehr für dich – denn das ist ja dann Zeit für dich. Für viele ist das der Knopf: Die gehen arbeiten und haben jeden Morgen einen Widerstand. Wenn du eine Arbeit machst, die du gerne machst, empfindest du das nicht mehr als Arbeit. So war ich immer: Wenn mir etwas nicht mehr Freude gemacht hat, bin ich gegangen und habe mir wieder etwas Neues gesucht.» ♦

von Prisca Würgler


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Die Atombombenlüge

– eine Buchrezension

In der Szene, bei der «Gadget» zur Explosion gebracht wird, breitet sich im Kino eine andächtige Stimmung aus. Regisseur Christopher Nolan setzt für die Darstellung des ersten Atombombentests auf Stille und überlässt die Dramatik den Bildern des entfesselten Feuersturms.

Während sich das Flammenmeer wütend ausbreitet, ist nur der Atem von Hauptdarsteller Cillian Murphy zu hören. Als der Knall dann doch kommt, springt die Dame in der Reihe vor mir mit einem Kreischen aus ihrem Sessel.

Hollywood erneuert mit dem Propagandafilm «Oppenheimer» den Schrecken der Atombombe cineastisch überzeugend. Doch existieren solche Waffen überhaupt? Die Frage wird unter Verschwörungsrealisten seit Längerem im Netz diskutiert. Der deutsche Autor Clemens Aldenbrock hat dazu das Buch «Die Atombombenlüge» geschrieben und wählt mit dem «100-Tonnen-Test» im Jahr 1945 eine unbestrittene, aber wenig bekannte Kuriosität als Einstieg: «Am 7. Mai explodierte nichts Atomares. Sie haben lediglich mit Sprengstoff gespielt und eine Feuerballexplosion verursacht, die 60 Meilen entfernt zu sehen war.» …

von Michael Bubendorf


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Nur durch Frieden bewahren wir uns selber

Wie soll man leben in einer Welt, in welcher der Fortschritt von Wissenschaft und Technik zu einem massenweisen Hinmorden von Menschen vernutzt wird?

Gestartet von der Insel Tinian 2500 Kilometer im Südosten von Japan, brachte Major Paul Tibbets in dem Flugzeug, das den Namen seiner Mutter trug, «Enola Gay», die Bombe mit dem harmlos klingenden Namen «Little Boy» ins Ziel; um 8 Uhr 15 Ortszeit in einer Höhe von 580 Metern über dem Shinea-Krankenhaus im Zentrum der japanischen Stadt Hiroshima klinkte er sie aus, und was er damit anrichtete, liess die Welt für einen Augenblick erschaudern. «Wo gerade noch geschäftiges Treiben herrschte, sorgt der Blitz der ersten im Krieg eingesetzten Atombombe für ein Inferno. In Sekundenschnelle verwandelt eine gewaltige Druck- und Hitzewelle von mindestens 6000 Grad die Stadt in eine lodernde Hölle. Alles, was aufrecht stand, wird zerdrückt. – Von den 350´000 Bewohnern sterben auf einen Schlag mehr als 70´000 Menschen. Bis Ende Dezember 1945 erhöhte sich die Zahl der Toten auf 140´000. Verstört und mit Brandblasen übersät irren die Überlebenden durch die verwüstete Stadt …

Und warum? Die Bombe war nicht (mehr) nötig, um Japan zur Kapitulation zu zwingen, doch mit ihr konnte man den Sowjets zeigen, wer künftig als Nachfolger der Japaner Herr im Pazifik sein würde – so wie mit der Bombardierung Dresdens in Westeuropa. Seit 1945 bildete die Einkreisung Russlands und die Vorherrschaft im Pazifik das Hauptziel US-amerikanischer Aussen- und Militärpolitik. Sogleich nach der Kapitulation Japans errichteten die USA auf den Inseln ihre Militärstützpunkte, genauso wie in Europa ab 1949 zugunsten der Nato. – Paul Tibbets seinerseits verspürte über sein Handeln nicht den Hauch von Zweifel oder Reue – er hatte getan, was er sollte, und erklärte noch als 90-Jähriger: «Ich würde nicht zögern, wenn ich noch einmal die Wahl hätte.» Nicht anders dachte auch Major Charles Sweeney, der drei Tage später die Bombe über Nagasaki zündete, die weitere 70´000 Menschen in den Tod riss: «Befehl ist Befehl», erklärte er 1995 auf RTL, «jeder Soldat der Welt hätte dasselbe getan.» Damit hatte er leider recht …

von Eugen Drewermann


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Wir glauben, wir sind aufgewacht?

Als Menschen, die sich der Wahrheit verpflichtet fühlen und sich aktiv für Gerechtigkeit einsetzen, gehören wir zu denjenigen, die sich auf den Pfad des Erwachens begeben haben. Denn wir haben die Welt mit ihrem bunten Treiben studiert und durchschaut. Wir wissen mittlerweile sehr genau, was alles falsch läuft. Wir fragen uns: «Ist das alles? Gibt es einen Weg da raus? Gibt es da vielleicht mehr?»

Mit diesen Fragen sind wir auf einem guten Weg, noch tiefer zu erwachen. Wir bemerken immer deutlicher, dass materieller Erfolg nicht die Leere in uns füllt und dass wahres Glück von innen kommen muss. Vielleicht ahnen wir, dass unser Leben einen tieferen Sinn hat und es um mehr geht als nur um Arbeiten, Essen und Hobbys, Status oder Anerkennung.

Wir gehen plötzlich lieber alleine in die Natur und wollen uns nicht mehr so sehr dem Trubel der Welt aussetzen. Wir lesen möglicherweise spirituelle Bücher, meditieren oder orientieren uns an einer Glaubensrichtung. Und durch dieses nach innen Kehren erleben wir plötzlich Glückszustände, Erholung, Frieden oder gar Synchronizitäten.

Wir gewinnen an Tiefe. Doch es geht nochmals tiefer

Möglicherweise haben wir viel esoterisches Wissen angesammelt und glauben, die wichtigsten Antworten des Lebens beantwortet zu haben. Und obwohl wir vielleicht glauben, bereits vieles zu wissen, erleuchtet oder nahe dran zu sein, spüren wir tief in uns doch eine Leere und ein Sehnen nach mehr. Wir bemerken, dass in uns selbst Grenzen existieren, welche unser Handeln beschränken oder unser Glück beschneiden.

Langsam ist der Wissensdurst unseres Verstandes gestillt. Wir sind reif für den nächsten Prozess. Erst jetzt beginnen wir allmählich, mit unserer Aufmerksamkeit tatsächlich in uns zu gehen. Wir erkennen, dass unsere emotionalen Reaktionen auf die Welt ein Spiegel unserer Innenwelt sind. Wir entdecken, dass unser Kampf und das Streben im Aussen aus unserem eigenen Kampf in unserem Inneren entstand. Wir beginnen, unsere inneren mentalen Fesseln – Glaubenssätze, Ängste und Traumata – anzuschauen und aufzulösen. Und durch dieses «Akzeptieren und Loslassen» ziehen Gelassenheit und Freiheit in uns ein. Wir wissen nun, dass es vor allem um uns selbst geht, und dass unsere innere Veränderung der Schlüssel für die Veränderung in unserem Leben und in der Welt ist.

Nun sind wir mitten im Transformationsprozess von der Raupe zum Schmetterling

Unsere Seele ist jetzt reif. Sobald wir die letzten Identifikationen mit Rollenbildern und Masken abgelegt und uns unseren grössten Ängsten mutig gestellt und sie überwunden haben, werden wir es erleben: Wir lösen uns von der Identifikation mit dem Verstand und fallen hinein in unsere wahre Natur. Nun erleben wir uns das erste Mal wirklich als einen ewigen Ausdruck des höchsten Bewusstseins, als ein Funke des «Ich bin». Wir fühlen die Verbundenheit mit der unendlichen bedingungslosen Liebe, die sich durch uns ausdrücken will. Wir erleben die Einheit allen Seins und die Verbundenheit mit allem, was ist. Wir wissen und fühlen, wer und was wir sind.

Jetzt sind wir angekommen. Und obwohl wir weiterhin die täglichen Herausforderungen in unserem Leben zu meistern haben, werden wir es ab jetzt in einem ganz anderen Gefühl und Bewusstsein leben. Denn nun sind wir keine herrschenden Sklaven mehr, sondern dienende Könige. ♦

von Oliver Wittwer


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Briefwechsel mit Egon Fischer

Betreff: Wille und Weltenlauf: Alles vorbestimmt?

Lieber Egon

Seit einiger Zeit verfolge ich deine «Eindrücke aus der geistigen und spirituellen Welt». Weiss ich zwar noch nicht so recht, ob diese bei mir mehr Antworten als Fragen wachrufen, bin ich mir eines bewusst: meinem Bauchgefühl. Denn so «hellsichtig» die Sicht, aus der du deine Informationen beziehst, auch ist, so «irr» klingt sie für jemanden, der ähnliche Beobachtungen macht, dem aber die Anbindung fehlt, um sie einzuordnen. So schreibst du beispielsweise von der Schwingungserhöhung, die unserer Erde bevorsteht – und damit auch uns. Um uns «vom Schein zum Sein» zu entwickeln, müssten wir uns unserer Illusionen entledigen und den Zerfall der «Alten Welt» zulassen, ehe etwas Neues entstehen kann, etwas Echtes. Ein hoffnungsvoller Gedanke, dessen benötigtes Vertrauen jedoch in dem Masse zu schrumpfen scheint, wie die Destruktivität sich beschleunigt. Ich frage mich: Wie kannst du dir sicher sein, dass die derzeitigen Katastrophen als «Wegbereiter» einer lichteren Zeit nicht von den «dunklen Kräften» missbraucht werden, um sich erneut selbst zu inszenieren? Woher weisst du, dass ihr Ende – sprich, der eigentliche Anfang – tatsächlich bevorsteht? Und bis es so weit ist: Woher nehmen wir die Kraft, inmitten dieses Informationskrieges bei uns zu bleiben, uns eben nicht weiterhin «täuschen» zu lassen? Woran merken wir, dass wir «richtig» stehen?

Damit wären wir auch schon bei meiner nächsten «Sorge»: Bis dato habe ich immer geglaubt, der Sinn dieser Zeit bestünde darin, «das Böse» in seiner luziferianischen, ahrimanischen oder baphometischen Erscheinung zu integrieren, um so das natürliche Gleichgewicht der Kräfte wiederherzustellen. Du aber sprichst nun zunehmend von «Trennung». In deinem Artikel über den «Fahrplan zur neuen Menschheit» heisst es sogar, dass all diejenigen, denen es nicht gelingt, sich rechtzeitig aus der «Beharrungsphase» und dem «Endkampf um die Macht» zu verabschieden, automatisch Teil seiner Selbstzerstörung würden. Sie hätten sich dazu «entschieden», diese Transformation nicht mitzumachen, und müssten folglich anderweitig «gehen».

Doch obgleich dein Begriff der «Weltentrennung» nicht aufhört, mich – Erdenbewohnerin, die ich bin – zu schmerzen, treibt er mich auch an, besser verstehen zu wollen: Inwieweit kann ein Mensch zu diesem Zeitpunkt noch etwas an seiner individuellen «Zeitlinie» ändern, oder ist die Entscheidung darüber, wer es in die «Neue Zeit» schafft und wer nicht, schon längst gefallen? Und inwiefern hat diese Trennung dann wiederum etwas mit Integration zu tun? Gibt es Mächte, die von ihrem Wesen her so böse und unbelehrbar sind, dass sie sich schlichtweg nicht integrieren lassen? Und ist es am Ende doch nicht unser Wille, der darüber entscheidet, welchen Weg wir einschlagen? Ist wirklich alles vom Seelenplan vorherbestimmt, oder liegt nicht doch noch ein Funken Hoffnung darin, im Bewältigen seiner Lernaufgaben, die notwendige Schwingungserhöhung zu erreichen? Wie weit kann ein Mensch sich von seinen dunklen Kräften befreien, um nicht von ihnen mitgerissen zu werden? Besteht für einen Menschen, dessen Verbindung nach «oben» abgerissen ist, die Möglichkeit, diese (wieder) zu erlernen? Hier denke ich zum Beispiel auch an all diejenigen, die sich in den vergangenen drei Jahren etwas haben injizieren lassen, das sie sich besser nicht hätten injizieren lassen sollen …

In hoffnungsvoller Aussicht auf deine Antworten und die Einschätzungen aus der geistigen Welt
Lilly Gebert


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