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Kosmische Lebensgefühle

Im Gespräch mit Uli Fischer

Wer sind wir im Zusammenspiel mit der Natur und ihren Wesenheiten? Schöpfer oder doch Zerstörer? Erschaffer oder Weltenhasser? Wie können wir unser Bewusstsein entwickeln, ohne die Natur, und damit das Leben als solches, zu verraten? Wir sprachen mit dem Autor und Musiker Uli Fischer über die «kosmische Aufgabe» des Menschen.

«DIE FREIEN»: Lieber Uli Fischer, wie lässt sich das heutige Verhältnis des Menschen zur Natur beschreiben?

Uli Fischer: Allgemein gesprochen kann man von einem manipulativ-machtförmigen Umgang des modernen Menschen mit der Natur sprechen. Wir verhalten uns übergriffig, kontrollierend, nutzend-vernutzend, grob und subtil destruktiv – und in vieler Hinsicht vollkommen ahnungslos oder ignorant in Bezug auf die wirklichen Zusammenhänge, die wir meinen nach Gutdünken umgestalten zu dürfen und zu können. Das ist dann in der Konsequenz Transnaturismus/Transhumanismus: Alles ist freigegeben zur grossen Verbesserung – mit den fatalen Folgen der Machtausdehnung und Kontrolle bis in den letzten Winkel des Gestirns.

Wie erklärst du dir diese Abgespaltenheit des Menschen vom Naturzusammenhang?

UF: Ich gehe von diesem Grundgedanken aus: Wir selbst gehen als seelische Wesen aus den Naturreichen hervor, haben diese Stufen der Bewusstseinsentwicklung seelisch «hinter uns», sonst wären wir als Menschen nicht präsent und wären auch nicht in Urresonanz mit der Natur. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling hat sinngemäss gesagt: «In der Natur sehen wir unsere eigene Bewusstseinsentwicklungs-Geschichte.» Wenn wir diesen Aspekt nicht zumindest ansatzweise gelten lassen, dann haben wir gar keine Möglichkeit, etwas in der Tiefe von unserem Mensch-Natur-Verhältnis zu verstehen. Tat tvam asi. Das alles bist du – aber wie?

Lässt sich hier noch von «kosmischem Schicksal» sprechen, oder ist das bereits selbst gewählte Verdammnis?

UF: Wir sehen hier wahrscheinlich zwei Seiten einer Medaille und können beides bejahen. Prinzipiell gehen wir zunächst von einem selbst geschaffenen Schicksal aus, das in eine Verdammnis führen kann. Wenn wir uns kollektiv gegen ein Mitschöpfertum entscheiden, dann ist ein Bewusstseinsregress die logische Folge. Wenn uns ein Einsehen in Sinn und Mitwirkungsmöglichkeit respektive -pflicht im schöpferischen Plan der Erde gelingt, dann entwickeln wir transformatorische Kraft.

Du schreibst von einem «schöpfungsnotwendigen Denken». Wie sähe dieses aus?

UF: Gemeint ist, dass wenn wir uns Sinn und Zweck der Schöpfung annähern, dass dann auch unser Denken und Handeln an diese Erkenntnishorizonte schöpferisch angepasst werden könnte und müsste. Schöpfungsgemässes Denken ist vielleicht korrekter. Wir können der höheren Intelligenz dieses Weltprozesses zuarbeiten im Rahmen der Talente und Erkenntnismöglichkeiten – wenn wir die höhere Intelligenz als eine Wirklichkeit akzeptieren und unsere gegebenen Wirkungsmöglichkeiten leben.

Worin besteht für dich dieser Weg, des Menschen Augen wieder für die Fülle der Schöpfung zu öffnen?

UF: Für mich ging es auf meinem Weg – durch das Zeichnen und Malen, Musizieren, Gedichte schreiben, Meditieren und so weiter – darum, selbstheilend empfänglicher zu werden für die kosmischen Impulse. Mit unterschiedlichem Erfolg. Das materialistische Weltbild, das mir in Kindheit und Jugend vermittelt wurde, konnte ich überwinden. Ein spirituelles Grundverständnis des Weltganzen ist mir prinzipiell erwachsen. Doch dann beginnt der eigentliche Weg der konkreten Ausgestaltung des Weges. Und da gab es jede Menge Umwege, auch Abwege, Rückkehr und Besinnungen. Ich befürworte heute eine transzendentale Naturphilosophie, die den Menschen auf dem Weg sieht zu einem umfassend mitschöpferisch tätigen Wesen, dessen Ziel auch die Erreichung der höchsten spirituellen Verwirklichung ist, wie es beispielsweise Buddha Shakyamuni angedeutet hat. Dieser Weg ist ein Heilungsweg auch für die Natur, weil sie uns «folgt» und uns den Rücken freihält, uns trägt. Wir brauchen das Lebensgefühl natürlicher Fülle, jenseits der Scheinfülle und des Scheinmangels. Den mittleren Weg zwischen Mangelmanagement und Raubtiermentalität. Das geht einerseits mit Selbstbescheidung, die die ursprüngliche Fülle wieder erkennbar werden lässt, und andererseits mit Unvoreingenommenheit den Chancen und Möglichkeiten des Lebens gegenüber. Daran arbeite ich, manchmal erfolgreich, manchmal weniger. Meine Lebensaufgabe habe ich noch nicht genau bestimmen können; von dieser Bestimmung und der Erfüllung hängt sicher auch das Gefühl der natürlichen Fülle ab. Und dieses Gefühl ist wichtig und will gepflegt werden. ♦

von Lilly Gebert

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Uli Fischer beschäftigt sich mit Musik, Literatur und transzendentaler Naturphilosophie, komponiert und singt eigene Lieder. Seine Essays erscheinen u.a. bei Manova. ulifischer.de


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Geomantie – Der Weg einer neuen Herzenskultur

Nymphen, Waldfeen, Elementarwesen: Sind sie für viele im Reich der Märchen und Sagen verschwunden, erachtet die Geomantie unsere Vergessenheit ihnen gegenüber als Wurzel unseres materialistischen Weltbildes und des damit ins Wanken geratenen Gleichgewichts dieser Erde. Mit ihr wieder in Kontakt, so die Geomantie, kommen wir nur, indem wir wieder lernen zu fühlen.

Manchmal braucht es nicht viel: ein kleiner Windhauch, ein besonderer Lichteinfall und uns beschleicht die Ahnung, uns umgäbe etwas Grösseres, etwas, das wir längst vergessen haben. Wir bekommen Gänsehaut, in unseren Augen bilden sich Tränen. Denn gleichzeitig ahnen wir: Mit unserem Verstand ist hier kein Fortkommen. Und doch haben wir einen anderen Weg, auf die Welt zuzugehen, nie gelernt.

Dieser «Sackgasse» widmet sich die Geomantie. Als uralte Weissagekunst, die – anders als die Chiromantie – nicht aus der Hand, sondern aus der Erde liest, legt sie den Fokus auf das Sinnliche. Durch das mit ihm einhergehende Körperbewusstsein versucht sie den Menschen zurück ins Gefühl und damit zurück in die Verbundenheit mit der Natur und der Erde als solcher zu befördern. Anders als moderne Wissenschaften blickt die Geomantie nicht auf Materie, sondern auf das, was feinstofflicher Natur ist; auf die Atmosphäre, die Mystik, das Spezielle, das einen Ort umgibt. Ihre Praktik, das Land nach genauen astronomischen Gesichtspunkten zu vermessen und mithilfe von Ritualen und Wallfahrten in seiner Energie aufrechtzuerhalten, reicht bis in die Steinzeit zurück.

Die Geomantie trägt Sehnsüchte von dem Wunsch nach einem Gemeinwesen, das im Einklang mit der Natur und ihren Kräften lebt, bis hin zur Hoffnung auf eine Rückkehr zum heidnischen Übermenschentum. Gemäss ihrer Lehre waren die germanischen Ahnen noch fähig, Kraftorte und Kraftlinien, die sogenannten «Leylines», wahrzunehmen. Als architektonische Idee eines mehr energetischen Koordinatensystems, das mit seinen meridian-ähnlichen Verbindungslinien die Landschaft durchzöge, sind sie Ausdruck von Weltverständnis, das sich ständig neu entfaltet und entwickelt. Kraftorte hingegen gelten als Plätze, die von Gott selbst bestimmt wurden; an denen er Kontakt mit Menschen aufgenommen hatte, an denen Menschen verstorben waren oder gar ein Engel einem Heiligen den Platz als Wunderquelle im Schlaf offenbarte. Als geografisch fixierte Schnittstellen zwischen Alltag und Schicksal, zwischen Gott und Mensch, zwischen Leben und Tod, errichtete man an ihnen Hinkelsteine, sogenannte «Menhire», deren Bezeichnung sich dem Bretonischen entlehnt, und wo sie in Carnac in ihren kilometerlangen Reihen oder kreisförmig als Stonehenge den Archäologen bis heute ein Rätsel sind.

Fühlen, was ist

Der Geomant hat es sich durch seine «Erdstrahlfühligkeit» zum «Auftrag» gemacht, Energiezentren auf der Erdoberfläche auszumachen und künstliche Veränderungen der Landschaft an ihre geometrische Verbindung mit anderen Zentren zurückzuerinnern. Sein «Alltag» besteht oftmals darin, Energien von Verstorbenen, von Unerlöstem, von Unterdrückung, kurzum: von Desintegration, aufzuspüren und nachzugehen, um sie den vor Ort lebenden Menschen mitzuteilen, sie zu übersetzen und sie schliesslich zu befreien. Diese Form der Erdheilung gab es in allen alten Kulturen, die eben nicht rein rational, sondern ganzheitlich aufgestellt waren: Priester oder Schamanen gehen mit Glocken oder Räucherwerk durch Räume und bereinigen so jene alten Energien, die es von sich nicht geschafft haben, ins Licht zu gehen.

von Lilly Gebert

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Lesetipps:

Marko Pogacnik: «Schule der Geomantie», 1996, 480 Seiten, Droemer Knaur.

Ulrich Magin: «Geheimwissenschaft Geomantie. Der Glaube an die magischen Kräfte der Erde», 1996, 175 Seiten, Beck.


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Das Bewusstsein braucht die Augen nicht, um zu sehen

Mit ihrem Praxisseminar «Sehen ohne Augen» bieten Evelyn Ohly und Axel Kimmel ein ganzheitliches Training für Gehirn und Geist an – eine aussergewöhnliche Bereicherung, die vor Augen führt, wie viel verborgenes Potenzial in jedem von uns steckt.

Seit 2014 haben Evelyn Ohly und Axel Kimmel aus Pforzheim über 3000 Teilnehmern beigebracht, mit abgedeckten oder geschlossenen Augen visuell wahrzunehmen. Die beiden liessen sich am Centre of Informational Perception zum Coach ausbilden, nachdem ihre beiden Kinder an einem «Sehen ohne Augen»-Seminar teilgenommen hatten, das ihre Erwartungen weit übertraf: Beide Kinder blühten auf, lösten Blockaden in der Schule, gewannen an Selbstvertrauen und zeigten eine gestärkte Persönlichkeit. Beeindruckt von diesem Entwicklungssprung beschlossen die Eltern, diese Technik ebenfalls zu erlernen und als Trainer Kindern wie Erwachsenen beizubringen, wie sie dieses Potenzial ausschöpfen. Was Kinder ohne nachzudenken mit spielerischer Leichtigkeit und Spass binnen einem Tag erlernen, verlangt von Teenagern und Erwachsenen fünf intensive Tage Geduld, Achtsamkeit und Mut, um sich auf diese Bewusstseinserweiterung einzulassen. Im März 2024 nahm ich in Frankfurt an einem ihrer Praxisseminare teil. Es waren fünf anstrengende und lehrreiche Tage voller Herzlichkeit, Offenheit und Wunder.

«Ich kann»

Der Kurs begann mit dem Auspacken und Anprobieren der fabrikneuen «Mindfold»-Masken, einer Art lichtdichter Skibrille, unter der man die Augen geöffnet lassen kann. Nachdem sich alle Teilnehmer davon überzeugen konnten, dass es in der Maske stockdunkel ist, demonstrierte die mittlerweile erwachsene Tochter Lara eindrucksvoll ihre Fähigkeiten: Schnell und mühelos konnte sie durch diese Maske jeden privaten Gegenstand detailliert benennen, der von den Teilnehmern hochgehalten wurde, bis hin zu der Aufschrift auf einem Schlüsselband. Diese Vorführung liess uns begreifen und akzeptieren, dass es tatsächlich möglich ist, die Umgebung ohne Augen klar wahrnehmen zu können. Auf ihrem YouTube-Kanal Sehen ohne Augen hatte ich bereits zahlreiche Erfahrungsberichte angesehen, die beweisen, dass es funktioniert – Geübte erkennen ihr Umfeld mit allen Arten von Augenbinden und auch mit Watte und Tape verklebten Augen, sogar durch Türen und Wände hindurch!

Evelyn Ohly und Axel Kimmel verzichten bewusst darauf, theoretisch zu erklären, wie das «Dritte Auge» und die lichtempfindliche Zirbeldrüse funktionieren, denn dies ist nicht vollständig erforscht. Man weiss durch Nahtoderfahrungen, dass die Betroffenen sich und ihre Umgebung sogar von aussen sehen konnten. Neurowissenschaft und Quantenphysik liefern Antworten jenseits der bekannten physiologischen und physikalischen Gesetze, aber wichtig ist hier nur, dass es in der Praxis funktioniert, und dass wir bereit sind, ohne Zweifel und Vorurteile einen uns bisher unbekannten Wahrnehmungskanal nutzen zu lernen.

von Verena Brachtel

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Verena Brachtel ist ehemalige Pilotin. Sie setzt sich als Netzwerkerin, Organisatorin und Moderatorin für Freiheit, Wahrheit und Frieden ein und ist aktiv bei den Freiheitstrychlern.

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Evelyn Ohly und Axel Kimmel bieten ihre 5-Tages-Kurse an verschiedenen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz an, auch für Blinde und Sehbehinderte, auf Deutsch und Englisch. Vom 19. bis 23. August 2024 findet ein Seminar in Basel beim Basler Verein PSI statt. CHF 1325.- (für Mitglieder CHF 1200.-); inklusive Maske, Getränke und Snacks. 1-Tages- Kurs für Kinder: CHF 325.-. Weitere Seminaroptionen: sehen-ohne-augen.de

Buchtipp: «Sehen ohne Augen – das Praxishandbuch», 2021, 252 Seiten, Books on Demand.


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Fülle des Lebens

Ich lese barfuss
die Kieselsteine am Meer
in Blindenschrift,
höre im Schweigen
die Herztöne des Universums,
suche in deinen Briefen
letzte Spuren von Vertrauen
zwischen den Zeilen.
Ich bin Kind geblieben
der Phantasie noch nicht gestorben.
Ich bin
noch immer.

Ja, noch immer sein, der Phantasie nicht gestorben, liebend gerne sein, im Einklang mit sich selber und mit der Umgebung! Das ist gar nicht so einfach in diesen Zeiten, in denen vieles erodiert und brüchig wird, was uns zuvor im Leben gehalten hatte: der Glaube an die Kraft des Friedens, an die Vernunft der Politiker, an die Menschenfreundlichkeit demokratischer Prozesse, an die Macht des offenen Dialogs, an der Wertschätzung für verschiedene Meinungen. Irgendwo zwischen geschwärzten RKI-Files und gnadenlosen Waffenexporten, (fast) ohnmächtigen Versuchen, die Corona-Massnahmenpolitik aufzuarbeiten und der Sehnsucht nach Heilung der gesellschaftlichen Entsolidarisierungen, zwischen Nahostkonflikt und Aufspaltungstendenzen vor der eigenen Haustüre, irren Menschen umher auf der Suche nach neuen Leitplanken und Ankerpunkten für ihr Leben, das aus den Fugen geraten scheint.

«Koyaanisqatsi» sagt ein indianisches Wort für «die Erde ist aus dem Gleichgewicht». Wahrscheinlich gibt es kein entsprechendes Wort für den Verfall demokratischer Werte. Cancel Culture, Delegitimierung anderer Positionen beziehungsweise Ausgrenzung im Diskurs bis hin zu verbalen Entgleisungen (Covidioten, Friedensschwurbler, Impfverweigerer, Putinversteher und vieles mehr) scheinen tatsächlich die Oberhand zu gewinnen, zumal sie die geballte Macht des Mainstreams in Medien und Politik hinter sich wissen. Wie gelingt es da, sein Gleichgewicht zu behalten, der Intuition des Herzens zu folgen oder authentisch zu bleiben und sich nicht zu verbiegen?

Im Gleichnis des Guten Hirten (dem zu folgen sich lohnt, weil er nicht entzweit, blossstellt, manipuliert oder unterdrückt) spricht Jesus: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (Joh. 10). Die Schafe kennen ihren Hirten, es geht um Vertrautheit, Heimatgefühl, vielleicht sogar um Würde: Jedes einzelne Schaf zählt, für jedes würde der Hirte durchs Feuer gehen.

Die Fülle des Lebens – da fallen mir viele Begriffe ein. Glück, Sinn, Freude, Vitalität, Inspiration, Geborgenheit, Begegnung, Umarmungen, Nähe, Freundschaft, Wertschätzung, Fest, Kreativität, Weite, Horizonterweiterungen, Bewusstwerdung, wertvolle Augenblicke (der Clown in Heinrich Bölls «Ansichten eines Clowns» sagt: «Ich bin ein Clown, ich sammle Augenblicke»). Ja, zur Fülle gehören Humor, Lachen und Weinen. Das Leben in Fülle dürfen wir uns wieder zurückerobern in einer Welt, die etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das Leben in Fülle bringt die unruhige Kompassuhr wieder langsam in die richtige Richtung. Und dafür ist manchmal ein konstruktiver Trotz sehr hilfreich … Jetzt ist die Zeit, die Herzenstüre zu öffnen, um dem Leben in Fülle wieder Einlass zu gewähren. Jetzt ist die Zeit, nicht mehr zu warten (auf Godot, aufs Schicksal, auf bessere Zeiten, worauf auch immer). Jetzt ist die Zeit, damit wir sie vergessen und nur noch Augenblick sind. Und selbst wenn das nicht immer gelingt: «Es gibt auch ein erfülltes Leben trotz vieler unerfüllter Wünsche.» Das wusste bereits Dietrich Bonhoeffer.

von Wolfgang Weigand

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Wolfgang Weigand ist freischaffender Theologe, Autor und Kabarettist. Das Gedicht erschien zuerst in seinem Gedichtband «Unentwegt», Königshausen & Neumann, 2022.


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Ein Unternehmer auf Wolke sieben

Interview mit Thomas Becherer

Herausforderungen nimmt er mit offenen Armen an. Sein Credo lautet: Visionsumsetzung und inneres Wachstum statt Stillstand und Bequemlichkeit. Thomas Becherer hat in Windeseile die Onlineplattform Conscious:Love auf die Beine gestellt. Im Interview erklärt der 43-jährige Unternehmer, was eine bewusste Partnerschaft ausmacht.

In Thomas´ Dachwohnung ist es wohlig warm. Das Feuer knistert im Cheminée; entspannte Klaviermusik läuft im Hintergrund; auf dem Couchtisch stehen Schälchen mit allerlei salzigen und süssen Knabbereien. Thomas hat sich gut vorbereitet. Es ist kein Zufall, dass er mir unter anderem «Sugus» und Grüntee offeriert. Er hat im Internet gelesen, dass ich nach diesen Kaubonbons und dieser Teeart «süchtig» sei.

Die Info aus dem Netz traf vor sechs Jahren noch zu – heute ist sie alles andere als aktuell. Auch Thomas führte vor sechs Jahren ein anderes Leben. Er war einer dieser geschniegelten Anzug-Männer – Unternehmensberater, geschäftlich viel auf Reisen. «Damals fand ich den Business Lifestyle ‹voll geil›», gesteht der 43-Jährige, der heute sein eigenes Unternehmen, die Conscious Life AG, führt. Kerngeschäft ist die Onlineplattform Conscious:Love (s. Infobox), die verschiedene Bereiche wie Dating, Freundschaft, Events und Podcasts vereint.

Thomas studierte ursprünglich Chemie, entschied sich nach seinem Abschluss aber, noch den Master of Business Administration zu machen. Aufgewachsen in der Nähe von München, kam der Deutsche 2016 in die Schweiz, wo er als Unternehmensberater diverse Projekte leitete, unter anderem für einen führenden Schweizer Medienkonzern. Anfang 2019 wagte Thomas den Sprung ins kalte Wasser: Er stieg aus dem «Angestelltensystem» aus und gab dem Leben so die Chance, ihm zu zeigen, was es noch für ihn geplant hat, wie auf der Website der von ihm gegründeten Plattform Conscious:Love zu lesen ist. Als er nach dem Austritt erst mal in Urlaub ging – vier Wochen Fuerteventura –, hatte er eine Erkenntnis: «Auch wenn ich alles erreicht habe, was ich wollte, war ich unglücklich – wahres Glück kommt eben von innen, nicht von aussen.»

Mit der Umsetzung der Onlineplattform, die anfangs Impffrei Love hiess, begann Thomas im Frühling 2021. Innert sechs Wochen stellte er die Website auf die Beine. «Ich arbeitete zum Teil bis zu 16 Stunden pro Tag; oft war ich so im Flow, dass ich bis spät in die Nacht produktiv war.» Schon vor der Corona-Zeit realisierte der 43-Jährige Projekte, bei denen es darum ging, «bewusste Menschen», die Alternativen aufbauen wollen, zusammenzubringen.

Übrigens: Thomas hatte im Laufe der Zeit auch ein Profil auf Conscious:Love erstellt: Nach einer langjährigen Beziehung war er wieder Single – «die Trennung hat mich ganz schön durchgeschüttelt». Während des Verarbeitungs- und Heilungsprozesses habe er seinen Blick nach innen gerichtet und so viel über sich selbst gelernt.

Von emotionalen Herausforderungen nach dem Ende einer intensiven Beziehung handelt auch das Lied «Another Love» von Tom Odell. In diesem heisst es: «I want to learn to love, but all my tears have been used up.» Der Song erzählt die Geschichte eines Mannes, der nicht mehr richtig lieben kann, weil seine vorherige Beziehung all seine Liebe aufgebraucht hat. Daheim auf Thomas´ Klavier liegen die Noten dieses Liedes. Er hat sich das Klavierspiel mit Videos selbst beigebracht und spielt das Instrument nun seit gut einem Jahr, wie er beiläufig erzählt.

Während andere sich nicht aus ihrer Komfortzone bewegen, nimmt der Unternehmer neue Herausforderungen mit offenen Armen an – Visionsumsetzung und inneres Wachstum statt Stillstand und Bequemlichkeit, lautet sein Credo. «Entscheidend ist, was du in die Welt bringst», sagt er und zitiert Steve Jobs: «Ich möchte eine Delle ins Universum schlagen.»

«DIE FREIEN»: Lieber Thomas, Datingplattformen werden in Zeiten von Tinder und Co. in erster Linie mit oberflächlichen Begegnungen und schnellem Sex in Verbindung gebracht. Deine Vision ist es, «bewusste und aufgewachte Menschen» zu verbinden, sodass «tiefgründige und authentische Begegnungen, bewusste Partnerschaften» entstehen können. Was verstehst du unter einer «bewussten Partnerschaft»?

Thomas Becherer: Meiner Ansicht nach gibt es fünf Punkte, die eine bewusste Partnerschaft ausmachen. Eine bewusste Partnerschaft fängt bei der Beziehung zu dir selbst an. Es geht um Fragen wie: Akzeptierst du dich so, wie du bist? Lebst du im Einklang mit dir selbst? Bist du ehrlich zu dir? Selbstreflexion, -fürsorge und -liebe spielen bei diesem ersten Punkt eine wichtige Rolle. Die eigenen Themen werden aufgearbeitet, um Klarheit zu schaffen. Welche Traumata trägst du noch mit dir herum? Was triggert dich in Beziehungen, und weshalb? Kennst du deine Verhaltensmuster? Welcher Beziehungstyp bist du? Es geht also darum, die volle Verantwortung für dein eigenes Leben und Wohlbefinden zu übernehmen.
Bei einer Partnerschaft, die aus dem Zustand des Mangels und der Bedürftigkeit entstanden ist, wird die Verantwortung für die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse, für das eigene Glück an die Partnerin oder den Partner abgegeben. Damit verbunden sind Projektionen und Erwartungen. Erfüllen sich Letztere nicht, geht das Drama los: Man fühlt sich nicht geliebt, ist enttäuscht und unglücklich. Bist du im Reinen mit dir, kannst du mit ganz anderen Startbedingungen eine Partnerschaft eingehen. Taucht in der Beziehung ein Thema auf, welches in dir etwas auslöst, weisst du, dass es in den meisten Fällen mit dir und nichts mit deinem Partner zu tun hat, denn er ist ja der Spiegel deines Selbst. Natürlich lässt sich so nicht alles rechtfertigen – narzisstisches Verhalten, Missbrauch oder dergleichen sind davon sicher ausgeschlossen.

Kommen wir zum zweiten Punkt.

TB: Aus der eigenen Fülle und Liebe bist du bereit für die Beziehung zu zweit. Du und dein Partner können ein Feld von Geben, Schenken, Wohlwollen und Liebe öffnen.

Brauchen Paare, die eine bewusste Beziehung leben möchten, gemeinsame Ziele?

TB: Ja, gemeinsame Werte, Visionen und Ziele sind sehr wichtig. Was möchtest du mit deinem Partner gemeinsam aufbauen? Vielleicht wollt ihr eine Familie gründen. Aber was passiert, wenn die Kinder ausziehen? Habt ihr eine grosse Vision, die euch zusammenschweisst? Muss diese im Laufe eurer Beziehung angepasst werden? Geht ihr noch in dieselbe Richtung? Ich kenne viele Paare, die eine gemeinsame Vision, ein gemeinsames Projekt haben oder gar zusammen arbeiten. Es ist sehr schön zu sehen, wie das verbindet.

Nun fehlen noch die beiden letzten Punkte.

TB: Beim vierten Punkt geht es darum, die Illusion loszulassen und der Realität ins Auge zu sehen: Projizierst du vielleicht Hoffnungen in den Partner hinein? Oder baust du sogar eine Illusion auf? Um herauszufinden, ob dein eigenes Bild von der Realität abweicht, hilft es, immer mal wieder einen Schritt zurückzutreten – wie sieht das Ganze aus einer neutralen Position aus? Bist du dir bewusst, was der Realität entspricht oder was nur eine Illusion ist, kannst du dies über den fünften Punkt – die Kommunikation – deinem Partner offen und ehrlich mitteilen.

Das heisst, will man eine bewusste Partnerschaft leben, müssen auch unangenehme Wahrheiten aus- und angesprochen werden?

TB: Auf jeden Fall, denn gerade dies schafft Nähe und stärkt die Verbindung. Mit Kommunikationsritualen, etwa einem wöchentlichen Zwiegespräch, kann ein Einblick ins momentane Befinden des Partners gewährt werden. Dies sind die fünf Punkte, die aus meiner Sicht eine bewusste Beziehung ausmachen. Ich sehe darin grosses Potenzial, das Thema Partnerschaft in der aktuellen Zeit zu transformieren.

Deine Onlineplattform sei für Partner- und Freundschaft «fernab des Woke-Wahnsinns und Gender-Terrors», also «jenseits des Mainstreams und der Matrix», heisst es auf der Website von «Conscious:Love». Auf dieser erfährt man auch, dass täglich über 1000 Smileys zwischen Profilen verschickt werden. Seit der Gründung im Jahr 2021 wurden über eine Million Nachrichten versendet. Das klingt dann doch nach digitaler Fast-Food-Kommunikation und somit nach Mainstream …

TB: Die Zahlen sollen verdeutlichen: Hier ist richtig was los! Die Smiley-Funktion haben wir auf vielfachen Wunsch im Spätsommer 2023 eingebaut. Diese zusätzliche Option des Anschreibens macht die erste Kontaktaufnahme einfacher. Wenn etwa eine Nutzerin auf ein Profil stösst, das sie besonders anspricht, kann sie dieser Person ein lachendes Smiley schicken. Lächelt die Person zurück, entsteht ein Match.

Selbstarbeit, innere Heilung und persönliche Weiterentwicklung: Solchen Themen widmet sich dein Podcast, der auf YouTube rund 3000 Abonnenten zählt. Mit deinen Gesprächspartnern unterhältst du dich etwa darüber, wie man Bindungsängste auflösen oder eine bewusste Sexualität leben kann. Bei mittlerweile fast 80 Gesprächen konntest du dir bestimmt viel Wissen aneignen – erzähle von einem Aha-Erlebnis.

TB: Der Podcast ist für mich ein grosses Lernfeld. Ein Aha-Erlebnis hatte ich während des Gesprächs mit «SEOM» [deutscher Rapper im Bereich spiritueller Hip-Hop, Songwriter, Redner und Autor; Anm. d. Red.]. Er erzählte mir unter anderem, wie er seine jetzige Frau kennengelernt hat. Als er ihr zum ersten Mal begegnet sei, habe er eine so starke Anziehung gespürt, dass für ihn klar gewesen sei: Wow, das ist sie! Die Sache hatte jedoch einen Haken: Die Frau war damals bereits in einer anderen Beziehung. Dieser Umstand stellte für «SEOM» aber kein Hindernis dar. Er sagte ihr, wie toll er sie fände, und sollte sie irgendwann nicht mehr in der Beziehung sein, würde er sich freuen, sie kennenlernen zu dürfen. Nach eineinhalb Jahren trat dies schliesslich ein. Auf meine Frage, wie lange er bereit gewesen wäre, auf sie zu warten, antwortete «SEOM», er habe eben gewusst, dass sie die Richtige sei und sie eines Tages wieder frei sein werde. Dass man in einem so tiefen Vertrauen sein kann, hat mich zutiefst beeindruckt.

Wie geht es mit «Conscious:Love» weiter? Welche neuen Ideen möchtest du umsetzen?

TB: Mein Unternehmen trägt bewusst den Namen Conscious Life AG: Die Angebotspalette für bewusste Menschen ist breit gefächert, darin sehe ich viel Potenzial. Auf der Onlineplattform wird es bald einen neuen Bereich geben, die «Conscious:Academy». Ob Seminar, Workshop oder Referat: Wissen und Inspiration stehen hier im Fokus. Ausserdem möchte ich den Bereich Events ausbauen. Noch im ersten Halbjahr 2024 soll es für Nutzerinnen und Nutzer möglich sein, auf der Plattform kleine Events, wie beispielsweise einen Wanderausflug oder einen Grillabend, selber zu erstellen. Grössere Events organisiere ich selbst oder zusammen mit Partnern. Bedingung ist, dass sie thematisch zu «Conscious:Love» passen. Beispiele hierfür wären Themen wie bedrohte Männlichkeit und Weiblichkeit oder energetische Heilarbeit.

Hast du einen Herzenswunsch?

TB: Ich würde gerne ein Buch über das Thema bewusste Partnerschaft schreiben. Von der operativen Arbeit bei der Conscious Life AG möchte ich mich etwas freimachen – im vergangenen Jahr habe ich extrem viel gearbeitet –, damit ich wieder mehr Musse habe, neue Projekte anzustossen. Es ist mir wichtig, Freiräume zu schaffen – nur so kann Neues zu mir finden.

Auf der Website von «Conscious:Love» schreibst du: «Ich selbst hatte immer den Wunsch, eine bewusste und tiefgehende Partnerschaft zu leben (…).» Ist dieser Wunsch schon wahr geworden?

TB: Ja, ich habe mittlerweile eine wunderbare Frau an meiner Seite, und wir bauen eine bewusste Partnerschaft auf. Kennengelernt haben wir uns natürlich – wie könnte es anders sein – über «Conscious:Love».

Im Gegensatz zum Protagonisten des Liedes von Tom Odell möchte Thomas sich auf «Another Love» einlassen. Ein Unternehmer, der nach den Sternen und der Wolke sieben greift. ♦

von Luisa Aeberhard

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Conscious:Love zählt rund 19´000 aktive Nutzer, die grösstenteils in Deutschland, der Schweiz oder Österreich leben. Aber auch Menschen aus Japan oder den USA sind unter anderem vertreten. Seit der Gründung im Jahr 2021 sind mehr als 150´000 Verbindungen zwischen den Profilen entstanden. Die Plattform ist werbefrei und finanziert sich ausschliesslich durch die kostenpflichtigen Premiumprofile für Datinginteressierte. Die Basisprofile sowie die Profile für die Freundschaftssuche sind dagegen kostenlos.

Die Onlineplattform wird von der Conscious Life AG betrieben, deren Gründer und Inhaber ist Thomas Becherer. Das Unternehmen mit Sitz im Kanton Zug arbeitet mit Partnern wie dem «Schweizerischen Verein WIR», dem Angebot von «Ja zum Leben» und dem Portal staatenlos.ch zusammen.


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Meditation – das Bewusstsein schwingt

Meditation erzeugt Gleichklang, schafft lichtvolle Resonanzfelder im Kollektiv und fördert die individuelle Resilienz und Fokussiertheit. Die heilsamen Bewusstseinszustände, die durch das Meditieren erreicht werden können, widerspiegeln sich in den Frequenzen der Gehirnwellen.

Das Thema Meditation ist vielseitig und tiefgründig. Meditationspraktiken finden wir in allen mystischen Traditionen, in den östlichen und abendländischen Kulturen und Religionen und auch in vielen modernen Formen wie Mentaltraining, Achtsamkeitsübungen, Schweige-Retreats, Methoden zur Stressbewältigung usw. Je nach Meditationsform liegt die Ausrichtung schwerpunktmässig auf dem physischen Körper, auf der Atmung, auf den Gedanken, den Emotionen, auf Klang, Gesang (Choräle, Mantren), der Bewegung des Körpers (Gehmeditation, sakrale Bewegungen, Tanz), auf Rhythmus (Musik, Trommeln), auf inneren oder äusseren Bildern, auf der Natur (sowohl Mikro- als auch Makro-Kosmos) und auf seelischen Qualitäten wie Mitgefühl, Güte, Frieden und Liebe.

Das koordinierte, heilsame Zusammenschwingen der organischen Frequenzen im Menschen ist energetisch und neurologisch messbar, es wird als Kohärenz bezeichnet. Meditation unterstützt und fördert die Kohärenz, was sich positiv auf Gesundheit, Zusammengehörigkeit, Entspannung und das Zusammenspiel des individuell Persönlichen und Sozialen auswirkt. Aus der Kohärenz heraus können die Bewusstseinsfelder ins Gleichgewicht gerückt werden, es entsteht eine Dynamik von grossem Heilungspotenzial.

Die fünf klassischen Gehirnwellen

Wie der Ton im Schwingungszyklus einer Sekunde, werden die Schwingungen der Organe in der Einheit Hertz gemessen. Die Frequenzen der Hirnwellen sind fluktuierend und überlagern sich. Sie sind lebendig-fliessend und können im Grunde nicht mathematisch exakt voneinander getrennt werden. Dennoch werden fünf dynamische Kategorien unterschieden, die uns als Orientierungshilfe dienen können, um den jeweils vorrangig erlebten Bewusstseinszustand zu bestimmen:

• Delta: ½ bis 3 Schwingungen pro Sekunde
• Theta: 4 bis 7 Schwingungen pro Sekunde
• Alpha: 8 bis 12 Schwingungen pro Sekunde

von Silvia Siegenthaler


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Ein Unternehmer auf Wolke sieben

Interview mit Thomas Becherer

Thomas Becherer nimmt neue Herausforderungen mit offenen Armen an. Sein Credo lautet: Visionsumsetzung und inneres Wachstum statt Stillstand und Bequemlichkeit. «Entscheidend ist, was du in die Welt bringst», sagt der 43-jährige Unternehmer. Im Interview erzählt er von der Dating-Plattform «Conscious:Love», die er vor drei Jahren ins Leben gerufen hat.

Er war einer dieser geschniegelten Anzug-Männer – Unternehmensberater, geschäftlich viel auf Reisen. «Damals fand ich den Business Lifestyle ‹voll geil›», gesteht Thomas, der sein Leben vor einigen Jahren umgekrempelt hat. Heute führt der 43-Jährige sein eigenes Unternehmen, die Conscious Life AG. Kerngeschäft ist die Online-Plattform Conscious:Love, die verschiedene Bereiche wie Dating, Freundschaft, Events und Podcasts vereint.

Thomas studierte ursprünglich Chemie, entschied sich nach seinem Abschluss aber, noch den Master of Business Administration zu machen. Aufgewachsen in der Nähe von München, kam der Deutsche 2016 in die Schweiz, wo er als Unternehmensberater diverse Projekte leitete, unter anderem für einen führenden Schweizer Medienkonzern. Anfang 2019 wagte Thomas den Sprung ins kalte Wasser: Er stieg aus dem «Angestelltensystem» aus und gab dem Leben so die Chance, ihm zu zeigen, was es noch für ihn geplant hat, wie auf der Website der von ihm gegründeten Plattform Conscious:Love zu lesen ist. Als er nach dem Austritt erst mal in Urlaub ging – vier Wochen Fuerteventura –, hatte er eine Erkenntnis: «Auch wenn ich alles erreicht habe, was ich wollte, war ich unglücklich – wahres Glück kommt eben von innen, nicht von aussen.»

Mit der Umsetzung der Online-Plattform, die anfangs Impffrei Love hiess, begann Thomas im Frühling 2021. Innert sechs Wochen stellte er die Website auf die Beine. «Ich arbeitete zum Teil bis zu 16 Stunden pro Tag; oft war ich so im Flow, dass ich bis spät in die Nacht produktiv war.» Schon vor der Corona-Zeit realisierte der 43-Jährige Projekte, bei denen es darum ging, «bewusste Menschen», die Alternativen aufbauen wollen, zusammenzubringen.

Luisa Aeberhard: Lieber Thomas, Dating-Plattformen werden in Zeiten von Tinder und Co. in erster Linie mit oberflächlichen Begegnungen und schnellem Sex in Verbindung gebracht. Deine Vision ist es, «bewusste und aufgewachte Menschen» zu verbinden, sodass «tiefgründige und authentische Begegnungen, bewusste Partnerschaften» entstehen können. Was verstehst du unter einer «bewussten Partnerschaft»?

Thomas Becherer: Meiner Ansicht nach gibt es fünf Punkte, die eine bewusste Partnerschaft ausmachen. Eine bewusste Partnerschaft fängt bei der Beziehung zu dir selbst an. Es geht um Fragen wie: Akzeptierst du dich so, wie du bist? Lebst du im Einklang mit dir selbst? Bist du ehrlich zu dir? Selbstreflexion, -fürsorge und -liebe spielen bei diesem ersten Punkt eine wichtige Rolle. Die eigenen Themen werden aufgearbeitet, um Klarheit zu schaffen. Welche Traumata trägst du noch mit dir herum? Was triggert dich in Beziehungen, und weshalb? Kennst du deine Verhaltensmuster? Welcher Beziehungstyp bist du? Es geht also darum, die volle Verantwortung für dein eigenes Leben und Wohlbefinden zu übernehmen. Darf ich etwas ausholen? …

von Luisa Aeberhard

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Conscious:Love zählt rund 19´000 aktive Nutzer, die grösstenteils in Deutschland, der Schweiz oder Österreich leben. Aber auch Menschen aus Japan oder den USA sind unter anderem vertreten. Seit der Gründung im Jahr 2021 sind mehr als 150´000 Verbindungen zwischen den Profilen entstanden. Die Plattform ist werbefrei und finanziert sich ausschliesslich durch die kostenpflichtigen Premium-Profile für Dating-Interessierte. Die Basis-Profile sowie die Profile für die Freundschaftssuche sind dagegen kostenlos.

Die Online-Plattform wird von der Conscious Life AG betrieben, deren Gründer und Inhaber ist Thomas Becherer. Das Unternehmen mit Sitz im Kanton Zug arbeitet mit Partnern wie dem «Schweizerischen Verein WIR», dem Angebot von «Ja zum Leben» und dem Portal staatenlos.ch zusammen.


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Sex ist Heilung

Interview mit Diana Richardson

Die Körpertherapeutin und Tantra-Lehrerin Diana Richardson ist eine der führenden Stimmen im Bereich bewusste Sexualität. Zusammen mit ihrem Partner veranstaltet sie «Making Love»-Seminare für Paare, die weltweit auf Resonanz stossen. Wir sprachen mit der Bestseller- Autorin über die Verbindungen zwischen Sex, Liebe und Spiritualität, und wie wir sexuelle Energie lenken können, um bewusster und lebendiger zu werden.

«DIE FREIEN»: Liebe Diana, wie hast du selber diese andere Art, Sex zu haben, entdeckt?

Diana Richardson: Ich habe das nirgends gelernt oder studiert; ich habe es selber ausprobiert, durch meinen eigenen Körper erfahren und es mit anderen Menschen geteilt. Als ich Anfang dreissig war, begann ich, mich für eine tiefere Erfahrung in der Sexualität zu interessieren und machte mich auf die Suche.

Wer hat dich inspiriert?

DR: Ich war vom spirituellen Lehrer Osho inspiriert. Er sprach über Tantra und ich dachte: Wow – das tönt fantastisch, aber wie mache ich das nun konkret? Wie erreiche ich diesen Zustand? Dann kam ich mit der Arbeit von Barry Long in Kontakt. Er sprach nicht in erweiterten Begriffen wie Osho, sondern explizit über Sex, den Penis und die Vagina. Und das führte mich auf einen anwendbaren Weg. Ich habe mit meinem Partner zusammen angefangen zu experimentieren, zu fühlen und zu erfahren. Wir haben Tausende Male Liebe gemacht – über Jahre hinweg. Irgendwann beginnt man zu erkennen, welches die Zutaten sind, die zu einer neuen Erfahrung führen. Erst dann begann ich zu verstehen, was Osho tatsächlich beschrieb.

Was sind diese Zutaten?

DR: Bewusstsein. Alles ändert sich, wenn du bewusst bist. Wie ich eine Tasse aufhebe: Ich kann das mechanisch tun, ich kann es aber auch mit Bewusstsein tun. Ich kann ihr Gewicht spüren, wie sie in meiner Hand liegt, wie viel Energie ich brauche, um sie zu halten, statt mich nur anzustrengen. Es geht darum, vom Verstand wegzukommen und zum Körper zurückzukehren und sich von all unseren Erwartungen und Prägungen in Bezug auf Sex zu lösen. Wir sind uns dessen selten bewusst, aber unsere Vorstellungen, wie wir Sex haben sollten, werden stark von der Gesellschaft geprägt. Diese Vorstellungen kommen aus dem Kopf, nicht aus dem Körper. Es ist der Verstand, der den Körper zwingt. Und wir haben verlernt, darauf zu hören, was der Körper braucht. Sobald du Bewusstsein und Präsenz in etwas bringst, verändert es sich. Alles, was du tun musst, ist, mehr im Hier zu sein, präsent zu sein. …

von Prisca Würgler

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Diana Richardson ist ausgebildete Körpertherapeutin und Tantra-Lehrerin. Aufgewachsen in Südafrika, lebt die 70-Jährige heute mit ihrem Partner im Emmental in der Schweiz. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, darunter «Zeit für Liebe», «Zeit für Weiblichkeit», «Slow Sex» (Buch und Film), «Zeit für Männlichkeit» und «Zeit für Gefühle».


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Frequenzerhöhung

Ticket in die Zukunft?

Das Thema Frequenzerhöhung, Aufstieg in höhere Dimensionen ist in aller Munde und scheint sich in Krisenzeiten zum Trend zu entwickeln. Was hat es damit auf sich? Ist es eine Modeerscheinung, auf die sich viele Szene-Vertreter geschäftstüchtig aufschwingen oder hat das Thema tatsächlich Relevanz für die Zukunft?

«Die Frequenz der Menschen erhöht sich jetzt», wir alle befänden uns «im Aufstieg», «die fünfte Dimension wartet» – so die typischen Behauptungen der Szenevertreter. Hierbei wird meist angemerkt, dass jeder die Möglichkeit der Bewusstseinserhöhung hätte, wenn man sich diverser Seminare, Bücher oder Ausbildungen bediene. Das Phänomen «Aufstieg» wird vermarktet: «Finde deinen spirituellen Weg!», «Erkenne deine Berufung», «Schöpfe dir die Zukunft», «Erwecke die Göttin in dir», «Werde Medium!» sind Appelle, die marketingtechnisch versiert in die Öffentlichkeit getragen werden. Schnell wird damit Druck und Gruppendynamik aufgebaut, sich selbst zur spirituellen Meisterschaft aufzuschwingen.

Es entsteht eine Bringschuld, sich dieser Massen-Erhöhungs-Bewegung anzuschliessen, sonst würde man als angestaubter Sonderling in der niederdimensionalen Welt der Materie zurückbleiben. In auffällig ähnlichen Strickmustern der Massensuggestion, KI-generierter Einheits-Rhetorik und abgekupferten Anpreisungsphrasen werden spirituelle Produkte als «Schnäppchen» und Garantieticket in eine neue Zeit angepriesen. Dabei geht es meist nicht wirklich um spirituelles Wachstum, sondern um das Klingeln der Kassen. «Suchende Seelen» sollen an Land gezogen oder vielleicht sogar vor eine gesellschaftspolitische Agenda gespannt werden. Echte emotionale Beteiligung ist kaum spürbar. Vieles wirkt konstruiert, synthetisch. Es geht um den Verkauf von «Bein-Prothesen» und «Hörgeräten» für «gehandicapte Nichtspirituelle», um die fünfte Dimension zu ersteigen und die erhöhten Frequenzen direkt aus dem Kosmos zu erlauschen. Spiritualität verkommt immer mehr zu einer Art Hamburger-Schnell-Imbiss, «Frequenzerhöhung to go», schnell, mundgerecht, billigst verarbeitet.

So erreichen mich vermehrt Anfragen nach Schnellausbildungen für «spirituelles Coaching» und Lebensberatung. Das sei doch «gerade in», eine «gute Marktnische», ob man sowas «im Schnellverfahren lernen» könne, fragen sie. Schliesslich wäre ich erfolgreich, würde viele Menschen draussen erreichen. So was hätten sie nun auch vor, und ich solle ihnen doch dabei umgehend helfen. Als wollten sie eine Dreier-Schnitzelpackung zum Kurz-Braten einkaufen, so kommt es mir vor. Ich lehne dann höflich ab. «Den Schalter für: ich bin dann mal ab morgen Spiri-Lehrer und zeige anderen den Weg, den gibt es leider nicht!», meine ich.

Das Phänomen der Schwingungserhöhung selbst scheint dennoch naheliegend. Frequenzanomalien, das sich Abzeichnen eines Polsprungs, das kontinuierliche Ansteigen von Schuhmann-Frequenzen und Sonnenstürme sind nicht von der Hand zu weisen. Ihre Ursache, ihre Auswirkungen – wer mag es genau interpretieren?

Ein spiritueller Selektionsprozess?

In den 1980er-Jahren zeigte eine sensationelle Entdeckung beim Pharmaunternehmen Ciba-Geigy Erstaunliches: In Laborexperimenten mit Farn, Getreide und Fischeiern wuchsen unter dem Einfluss elektrostatischer Felder «Urzeitformen» heran, die längst ausgestorben waren. Das Phänomen des «Ur-Codes», der unter Strahlungsfeldern reaktiviert werden kann, wurde von der Wissenschaft ignoriert, Forschungsreihen schnell wieder eingestellt. Sollte etwas vertuscht werden?

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welchen Einfluss die aktuellen Veränderungen der elektromagnetischen Felder auf das irdische Leben haben. Könnten sie möglicherweise eine Art «Reset» auf die natürliche Werkseinstellung der Erde auslösen – eine Reaktivierung des Ur-Codes, eine Zurücksetzung auf eine fehlerfreie Original-Version? Was weiter, wenn dies eine Art Ausleseverfahren wäre, um, wie beim Sortieren der Ernte, das gesunde, robuste Saatgut für den nächsten Fruchtzyklus zu generieren? Würde vielleicht das neue, «handverlesene» Bodenpersonal der Zukunft übrigbleiben, die Informationsträger für die neuen Generationen? Das würde aber bedeuten, dass nicht alle das Ticket in die neue Zeit bekämen.

In vielen Mythen, Märchen, Bibeltexten werden Katastrophen, Infernos und tiefe Einschnitte angedeutet. Nach Prüfungen und Herausforderungen werden nur wenige, meist die Helden der Geschichte, in die neuen Zeitabschnitte entlassen. Im Alten Testament finden wir unter anderem Geschichten von Sodom und Gomorrha, der Sintflut, dem Fall Babylons. Die Auswahlverfahren scheinen streng, Einzelne nur werden die Begründer neuer Stämme und Epochen. Ein Durchschummeln scheint nicht möglich. Die Natur und Gott halten «Gericht» nach eigenen Massstäben. Es nützt also nichts, sich Goldpuder aufs Haupt zu streuen und esoterische Sprüche zu rezitieren. Das Leben hat seine eigenen Türsteher und Prüfungsverfahren, die bestimmen, wer durchs Nadelöhr kommt.

Auch in der Apokalypse des Johannes wird ein «Entrückungsprozess» der 144´000 aus dem Inferno benannt. Bibeltreue erhoffen sich eine baldige physische Abholung aus dem irdischen Chaos. Aber es könnte damit ebenso eine Art «Vergeistigung» gemeint sein. Wenn man Wasser in einem Topf verdampfen lässt, bleiben am Schluss die Verunreinigungen und Fremdpartikel als Bodensatz zurück. Ist es vielleicht das, was die Frequenzerhöhung auslöst? Führt die Anreicherung externer Energie zu einem Auseinanderdividieren auf der Erde, um das Reine zu gewinnen und Fremdanhaftungen zurückzulassen?

Vielleicht wird sich der Mensch durch die zunehmende «Erwärmung» der irdisch-materiellen Form entziehen und sich in den Geist, Logos und Ursprungsgedanken seiner selbst zurückwandeln. Der Urzustand wäre wiederhergestellt. Steht eine Rückkehr in die geistige Ur-Natur bevor, in der sich ein «Schöpfer-Geist» seine Kinder wieder nach Hause holt? Wird dabei die Spreu vom Weizen getrennt?

Wer haftet an der Materie?

Würde nun eine Frequenzerhöhung eine Ablösung von der Materie ermöglichen, fänden das sicher nicht alle gut. Die Herren der Materie, die Erdenverwalter, die Bedienstete, Befehlsempfänger und Galeerensträflinge brauchen, wären nicht glücklich darüber, dass ihr Personal flüchtet. Das geistige Gedeihen durch die Energieerhöhung müsste deshalb unterbunden werden. Welche Gegenmassnahmen würden sie ergreifen, damit wir nicht «verdunsten» – also den Aggregatszustand der Vergeistigung erreichen?

• Sie würden uns von «göttlichen» Strahlungsfeldern abschirmen, die unsere Energie anheben.

• Sie könnten mit künstlichen Fremdfrequenzen in den Wachstumsprozess interferieren, um Störungen oder Systemzusammenbrüche zu erzeugen.

• Sie könnten das Wachstum unserer Energien abschwächen, indem sie uns «einfrieren».

Welche realen Massnahmen finden sich aktuell, die zu dieser Theorie passen?

• Abschirmung vor Sonneneinstrahlung und kosmischen Frequenzen. Mit künstlicher Wettermanipulation kann der Himmel künstlich abgedeckelt werden. Mit HAARP und den Tausenden von Satelliten, die von Elon Musk seit 2019 in die Erdumlaufbahn geschossen werden, kann ein künstliches Strahlungsnetz um die Erde erzeugt werden, ähnlich eines Faraday’schen Käfigs.

• Einspielen von Fremdfrequenzen, um Interferenz herzustellen. Wie wirkt sich 5G langfristig aus, wie der Aufenthalt in einem Dickicht aus WLAN, Funkfrequenzen, Smart-Home-Strahlungskammern? Was bedeutet es, dass der Kammerton a vor 70 Jahren gegen den Widerstand Tausender mahnender Musiker von harmonisierenden 432 Hertz auf 440 Hertz hochgesetzt wurde, die im Menschen Stress und Chaos hervorrufen?

• Einsetzen von Niederfrequenz durch Elektrogeräte, Hochspannungsleitungen, Windräder. Infraschall liegt unter der menschlichen Hörschwelle und macht sich nur durch Brummen, Vibrieren, tiefes Pulsieren bemerkbar, das durch Wände oder Mauern nicht dämpfbar ist. Immer mehr Menschen reagieren mit starkem Unwohlsein, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen darauf.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Forschungen von David R. Hawkins, der sich über viele Jahre mit dem Frequenzfeld menschlicher Emotionen befasste und für Gefühle aus dem Spektrum Schuld, Scham, Angst, Trauer 20 bis 100 Hertz konstatierte – Freude liegt bei 540 Hertz. Ist diese Dauerbepulsung durch die öffentlichen Medien mit Angst, Horror, Grausamkeit, Krieg, Krankheit und Katastrophe nicht ein klarer Eingriff in die menschliche Psyche, um sie in den untersten Frequenzbereichen zu halten und damit zu lähmen?

Ähnlich verhält es sich mit Dingen aus unserem Alltag. Was ist überhaupt noch natürlich und gesund? Manipulierte Nahrung, totes, durch endlose Rohrsysteme gezwängtes Wasser, synthetische Kleidung, Plastikverpackungen und kahle, funktionale Architektur, die jeder Ästhetik entbehrt, Medikamente, Psychopharmaka, Drogen, Alkohol, Süchte, das Zurückdrängen von Empathie und prosozialen Eigenschaften sind nur einige Beispiele. All dieses führt zu extremer Schwächung der natürlichen Frequenz des Menschen.

Ein grosses Feld, auf dem es für die wissenschaftliche Forschung vieles offenzulegen gäbe – doch es läuft zäh. Wen wundert es? Die Verantwortung liegt, wie so oft, bei uns. Wollen wir dem evolutionären Prozess einer Bewusstseinsanhebung folgen, bedarf es tiefgreifender Reinigungsprozesse. Es gilt, sich Fremdfrequenzen und energetischen Verschmutzungen auf mentaler und körperlicher Ebene zu entziehen. Nur wenn wir sukzessive diese hochtoxischen Einflüsse gegen hochwertige physische und geistige Nahrung austauschen, wird uns das Universum auf seiner Reise in die Zukunft mitnehmen. Sehen wir, ob es uns gelingt. ♦

von Susanne Lohrey


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«Was ist eigentlich Zufall und was bedeutet er?»

Matthias Weiss Rat

Liebe Frau S.,

Mache ich es mir zu leicht, wenn ich gleich mit der Türe ins Haus falle und sage, dass jener uns immer wieder zufällt? Uns also zukommt, und wir ihn annehmen oder auch vorüberziehen lassen dürfen?

Was Zufall in meinen Augen garantiert nicht ist, ist etwas, das man im Englischen als «random» bezeichnet, dem also, was wir so landläufig Zufalls-Generator (= Zufalls-«Hersteller») nennen. Meines Erachtens existiert so etwas überhaupt nicht, doch lassen Sie mich hierzu bitte etwas ausführen: So wie ich das wahrnehme und erlebe, haben Zu-Fälle sehr viel mit unserer Rezeptivität, also mit unserer Fähigkeit zum Empfangen zu tun.

Umgangssprachlich redet man ja auch davon, dass nur, wer seine oder ihre Hände frei hat, auch annehmen kann. Dem stimme ich voll und ganz zu. Wie soll ich auch etwas willkommen heissen, wenn meine Hände bereits (über-)voll sind? Das funktioniert ja nur schon rein physisch nicht …

Was könnte das also betreffend Ihrer Frage bedeuten?
Eine allgemeingültige Antwort darauf kann und will ich nicht geben. Das fände ich zu vermessen, doch wage ich an dieser Stelle gerne einen Versuch. Der Trappistenmönch und Mystiker Thomas Merton hat einmal folgende Worte gefunden:

«Der Wille Gottes ist kein Schicksal, dem wir uns unterwerfen müssen, sondern ein kreativer Akt in unserem Leben, der etwas absolut Neues hervorbringt, etwas bis dahin von den Gesetzen und etablierten Mustern Unvorhersehbares. Unsere Mitarbeit besteht nicht nur in der Befolgung externer Gesetze, sondern in der Öffnung unseres Willens für diesen gemeinsamen kreativen Akt.»

So gesehen kommen mir Zu-Fälle wie ein einzig grosses Zusammenwirken zwischen einer höheren Macht – welchen Namen wir ihr auch immer geben mögen – und uns als Protagonisten unseres Lebens vor.

(M)ein Bild, welches mir vor einiger Zeit dazu ein- oder eben zugefallen ist, schaut folgendermassen aus: Das Leben lässt sich mit einem Fluss vergleichen, dessen Lauf plus-minus gegeben ist. Mal führt dieser viel Wasser mit sich, die Ufer sind überflutet, wir haben kaum mehr Orientierung, da alles gleich ausschaut, nämlich voller Wasser und ohne klare Richtung. Ein andermal gleicht unser Lebensfluss eher einem Rinnsal und man kommt deswegen kaum vom Fleck. Das Leben fühlt sich mühselig an, es ist trocken und zäh, es mangelt an Schattenplätzen, an welchen man sich ausruhen könnte. Die meiste Zeit aber fliesst er schlicht vor sich hin.

Ob ich jedoch – egal wie hoch sich der Flusspegel gerade präsentiert – an einer lauschigen Sandbank Pause mache, gegen den Strom schwimme oder mich lustvoll in die reissenden Fluten stürze, liegt immer noch im eigenen Ermessen und auch in meiner ganz persönlichen Kraft. Die Energie schliesslich, mit welcher ich solches tue, ebenfalls. Der Regler für deren Intensität liegt also in meinen Händen.

Demnach gleicht der Zufall einem Zusammenspiel, oder wie es der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer so schön gesagt hat: «Das Schicksal mischt die Karten, wir aber spielen.»

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen noch so manchen kreativen und segensreichen Zu-Fall, damit sich weiterhin unvorhergesehen Neues in Ihrem Leben ereignen darf.

Herzlich,
Ihr Matthias A. Weiss

von Matthias A. Weiss


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