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Intelligente Pflanzen – Stumm und taub gezüchtet

Gesunde Pflanzen sind «intelligente» und empfindsame Lebewesen. Sie zeigen Reaktionen und haben ein ätherisches Bewusstsein. Der italienische Pflanzenneurologe Stefano Mancuso von der Universität Florenz beschreibt, wie Bäume über Blätter und Wurzelspitzen «lauschen» und einander «zuhören», wie sie ständig Informationen aus der Umwelt aufnehmen und verarbeiten, um dann entsprechend zu «handeln».

Mancuso entdeckte, dass die Bäume Informationen auch durch die Luft senden und auf diese Weise miteinander kommunizieren können. Hauptverantwortlich hierfür scheint das gasförmige Molekül Äthylen zu sein, das die Bäume in verschiedenen Situationen über die Blätter ausschütten. Die Botschaften können durch den Wind über mehrere Hundert Meter weit verbreitet werden.

Bäume kommunizieren nicht nur durch die Luft, sondern auch unter der Erde. Hierzu nutzen sie ihr immenses, dynamisches Wurzelnetz – das «wood wide web». Beim Informationsaustausch innerhalb dieses Netzes spielen symbiotische Pilze (Mykorrhizen) eine entscheidende Rolle. Nehmen Bäume über deren Wurzeln Informationen über schädliche Bakterien, Viren oder Pilze auf, können sie ihr Abwehrsystem aktivieren oder ihr Wachstum flexibel anpassen. Gesunde Bäume sind über einen weiten Wahrnehmungskreis resonanzfähig, sie können zusammenklingen und untereinander kommunizieren. Indem sie Veränderungen in ihrer Umwelt erkennen und darauf reagieren, gewährleisten sie die Erhaltung ihrer Art.

Auf der Grundlage dieser Informationen stimmt es nicht nur Pflanzenneurologen sehr nachdenklich, dass manche Arten von Kulturpflanzen ihre Fähigkeit zu Resonanz und Kommunikation verloren haben. «Sie können die Alarmrufe ihrer Artgenossen nicht mehr verstehen und sind selbst nicht mehr in der Lage, zu warnen. Sie sind stumm und taub gezüchtet worden. Das heisst, sie können keine Duftstoffe mehr aussenden, um Helfer anzulocken, die Schädlinge fressen oder vertreiben sollen», sagt Stefano Mancuso in einem Vortrag.

Künstliche Nahrung für High-Tech-Städter?

Gegenwärtig werden durch gezielte Manipulation weltweit schrille und grobe Unstimmigkeiten in der harmonischen Welt der Pflanzen erzeugt. So werden in grossem Stil sogenannte Farmscrapers vorangetrieben, in denen High-Tech-Pflanzen produziert werden. Die Produktion erfolgt ganzjährig, wobei eine maximale Produktion pro Quadratmeter angestrebt wird. Das Pflanzenwachstum wird durch künstliches und damit informationsarmes Licht angeregt und erfolgt in Hydrokulturen (wassergefüllten Behältern) oder durch Aeroponik (geschlossene Behälter mit Aerosolen). Vorreiter im Farmscraping sind asiatische Länder sowie die USA. In Kopenhagen steht seit 2021 der grösste europäische Farmscraper mit 14 Etagen. In der Schweiz sucht derzeit die GreenState AG nach Investoren. …

von Silvia Siegenthaler


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«WHO cares?»

Der Gesundheitsökonom Konstantin Beck wirft in seiner Vorlesung an der Universität Luzern einen kritischen Blick auf die Corona-Zeit. In seinem neusten Buch «WHO cares?» warnt er vor weiteren Fehlentwicklungen in der Gesundheitspolitik und den aktuellen Plänen der Weltgesundheitsorganisation.

Auch mehr als zwei Jahre nach dem politisch erklärten Ende der Corona-Pandemie fehlen Anzeichen einer Aufarbeitung weitgehend. Mehr als Beteuerungen von den damals Verantwortlichen sind kaum zu vernehmen. Es scheint die Überzeugung vorzuherrschen, man habe die Krise insgesamt gar nicht so schlecht gemeistert.

Anders sieht dies Dr. Konstantin Beck, Titularprofessor für Versicherungsökonomie an der Universität Luzern. Unter dem Titel «Gesundheitsökonomie – Aufarbeitung der Covid-19-Politik» hat er im Frühlingssemester eine Vorlesung lanciert mit dem Ziel, mit aktuellem Datenmaterial das Geschehen seit März 2020 einzuordnen. Das thematische Spektrum ist breit: Probleme bei der Übersterblichkeitsberechnung, Stärken und Schwächen epidemiologischer Modellierung, statistisches Framing oder die politische Rolle von Wissenschaft werden ebenso diskutiert wie Verfassungsgrundsätze, Kosten-Nutzen-Analyse der Corona-Massnahmen und das Verhalten von Behörden und Medien.

Corona ist nach wie vor kontrovers. Die Universität lasse ihm aber Freiraum in der Bestimmung seiner Themen innerhalb seines Fachbereichs, sagt Beck. Nach aussen rechtfertigen müsse er sich aber selbst. «Ich bin Ökonom und Statistiker. Über Virenmutationen zu sprechen wäre nicht seriös. Worüber ich spreche, kann in der Regel aus statistischen Quellen abgeleitet werden. In der Vorlesung geht es auch darum, Studenten beizubringen, was aus der Quellenlage herausgelesen werden kann und was nicht.» Beck legt viel Wert darauf, dass die Lehrveranstaltung mit Inputs arbeitet, die Erkenntnis fördern. Dazu lade er gelegentlich andere Fachleute in die Vorlesung ein, etwa den ehemaligen Chefarzt der Infektiologie Professor Pietro Vernazza. «Wir analysieren dann zum Beispiel ein epidemiologisches Modell und erklären, weshalb es bei Masern funktioniert, aber nie bei einer Grippe.» Die Vorlesung stosse auf viel Resonanz, erklärt Beck. Noch nie seien so viele Gasthörer gekommen wie jetzt. Diese seien in der Regel wesentlich älter als die Studenten, es ergeben sich spannende Diskussionen zwischen den Generationen, die normalerweise nicht so viel miteinander ins Gespräch kommen, so Beck. Gerade beim Thema Corona sei es wichtig, Diskussionen anzustossen.

Diffamierung statt Diskussion

Beck sieht eine Gesellschaft, die gespalten ist: «Diejenigen, die Massnahmen eher befürworten, berufen sich auf Studien, etwa zur Impfung, und sagen den anderen: Wenn ihr die Wissenschaft infrage stellt, seid ihr Neandertaler.» Die anderen wiederum würden sagen: Die Aussagen der Wissenschaft sind falsch, wir sehen die Evidenz in der Statistik. «Beide Gruppen haben recht», so Beck, «deswegen können beide auf ihren Positionen beharren.»

Die Informationen, die zur Politik und zu den Medien gelangen, seien oft Zusammenfassungen von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bereits verzerrt dargestellt werden und dann von Politik und Medien wiederum verzerrt wiedergegeben würden. «Wenn man die wissenschaftlichen Artikel bis zuletzt durchliest, finden sich oft starke Relativierungen der Aussagen», stellt Beck fest. Die erste Gruppe berufe sich auf solche Zusammenfassungen, die zweite liegt seiner Meinung nach bezüglich der Inhalte oft richtig.

Dieser Umstand ist gemäss Beck der Grund für die Spaltung: «Die zweite Gruppe ist nicht unwissenschaftlich, sondern liest die Artikel vielleicht einfach genauer. Ich vermute, dass die Zusammenfassungen nicht zufällig unvollständig sind. Das dürfte in einem Peer-Review-Prozess nicht vorkommen. Das ist ein Armutszeugnis der medizinischen Wissenschaft.» Dass die Peer-Review-Verfahren offenbar nicht sauber funktionieren, sei alarmierend, insbesondere weil im Bereich der Gesundheit bestimmte Aussagen unmittelbare gesundheitliche Konsequenzen haben können. Dieser Missstand wurde jedoch schon vor Corona festgestellt: Es gibt etliche Studien zu methodischen Problemen, die veranschaulichen, wie häufig statistische Fehler und Tricks in medizinischen High-Level- Publikationen enthalten sind – etwa der berühmte Artikel «Why Most Published Research Findings Are False» des renommierten Gesundheitswissenschaftlers und Statistikers John P. A. Ioannidis aus dem Jahr 2005.

von Armin Stalder

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Prof. Dr. Konstantin Beck ist Titularprofessor für Versicherungsökonomie an der Universität Luzern und gesundheitspolitischer Berater.

Konstantin Beck: «WHO cares? – Die Schweizer Pandemiepolitik und der Einfluss der WHO – ein populärwissenschaftlicher Positionsbezug», 2024, 166 Seiten, Edubook/Merenschwand. CHF 17.- plus Versand.


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Weltbeziehung und Urvertrauen

Der Resonanzbegriff bei Harmut Rosa

Regenbögen, Sternschnuppen, die Liebe: Die schönsten Dinge im Leben lassen sich nicht greifen. Sie sind unverfügbar. In sich, wie für uns. Wer mit ihnen in Resonanz gehen will, für den gilt nur eines: absolute Bedingungslosigkeit. Eine Bedingungslosigkeit, bedingt durch nichts anderes als die «Urvertrauen stiftende Erfahrung einer tragenden Weltbeziehung».

Wo der Glaube herrscht, die Welt verfügbar machen zu können, setzen wir «am Leben sein» mit «lebendig sein» gleich. Es gilt: Solange wir am Haben anstatt am Sein orientiert sind, bringen wir nicht nur die Welt auf Distanz zu uns, sondern uns gleichzeitig in eine Fremdheit mit uns selbst. Was bleibt, ist eine Beziehung der Beziehungslosigkeit. Wir sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als dass wir die Dinge ihrem wahren Wesen nach erkennen könnten. Wir interpretieren und sezieren lieber, anstatt zu beobachten und abzuwarten. Unfähig, das Leben so zu nehmen, wie es ist, verkehren wir unser Gefühl, in die Welt geworfen zu sein, dahingehend, uns aus ihr hinauszuschleudern.

Es ist dieses «Fremdgesteuertwerden», der Reflex, Ohnmacht durch Kontrolle zu kompensieren, den der Soziologe Hartmut Rosa auf unsere Furcht vor Weltverlust zurückführt. Als «Grundangst der Moderne» versetze sie uns in einen «Agressionsmodus». Aus ihm heraus nähmen wir jede Unkoordinierbarkeit als Bedrohung wahr und liefen obendrein Gefahr, das Ausdehnen unserer eigenen Weltreichweite, also unserer Wahrnehmung dessen, was wir in dieser Welt alles unter Kontrolle und in Besitz nehmen könnten, auf Kosten anderer zu manifestieren. Wir stehen der Welt innerlich unverbunden, gleichgültig oder sogar feindlich gegenüber und befinden uns damit inmitten einer prinzipiellen Verwechslung von Erreichbarkeit und Verfügbarkeit sowie Symbiose und Verbindung. Dies mache uns nicht nur blind dafür, was es bedeute, uns von dieser Welt wahrhaft berühren zu lassen, – wir würden auch verkennen, dass unser insgeheimes Hoffen auf einen Zuwachs an Lebensstandard durch mehr Sicherheit und Macht nicht der Gier nach Mehr, sondern unserer Angst vor dem Immer-weniger entspränge.

Ein anderer Sinn für Verbundenheit

«Eine bessere Welt ist möglich, und sie lässt sich daran erkennen, dass ihr zentraler Massstab nicht mehr das Beherrschen und Verfügen ist, sondern das Hören und das Antworten.» – Hartmut Rosa, Resonanz

Ohne ein intaktes Weltverhältnis, so viel steht für Hartmut Rosa fest, kann es kein gelingendes Selbstverhältnis geben. Wer sich selbst nicht spürt, könne sich auch die Welt nicht anverwandeln. Und wem die Welt stumm und taub geworden sei, dem käme auch das Gefühl für sich selbst abhanden. Was wirkt wie eine Spirale der ausbleibende Begegnung, führt uns unweigerlich zu der Frage: Worin bestünde denn ein «gelingendes Weltverhältnis»? Was würde es bedeuten, wahrhaft mit uns und dieser Welt verbunden zu sein? Unserer immer alternativloser erscheinenden Beschleunigung setzt Rosa an dieser Stelle nicht den Begriff der Entschleunigung entgegen, sondern den der Resonanz. Ihre – wie er sie nennt – horizontalen, diagonalen wie vertikalen «Achsen» von Beziehungsqualitäten ermöglichten dem Menschen nicht nur eine als antwortgebend erfahrene Beziehungen zur Welt, zum Dasein oder zum Leben als Ganzem, sondern obendrein auch das besagte Urvertrauen, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen – und gehen.

Für Hartmut Rosa ist klar: Wolle der Mensch aus seiner Abgespaltenheit austreten, müsse er wieder lernen, sein In-Beziehung-Treten mit sich und der Welt als Totalität zu verstehen. Rosa teilt ihren Prozess des Zueinanderfindens in vier Phasen der Begegnung: den Moment der Berührung (Affizierung), den Moment der Selbstwirksamkeit (Antwort), den Moment der Anverwandlung (Transformation) und den Moment der Unverfügbarkeit (konstitutiv ergebnisoffen). Mit einem Menschen, einer Landschaft, einer Melodie oder einer Idee in Resonanz zu treten, bedeutet für ihn, «von ihm oder ihr gleichsam ‹inwendig› erreicht, berührt oder bewegt zu werden». Entscheidend sei hierbei das Gefühl, die Welt gehe einen etwas an. Folglich liesse sich dieser Moment der Affizierung auch als «Anrufung» übersetzen. Oder wie Rosa formuliert: «Plötzlich ruft uns etwas an, bewegt uns von aussen und gewinnt dabei Bedeutung für uns um seiner selbst willen.» Stumpfe Blicke fangen wieder an zu leuchten und in unseren Augen sammeln sich Tränen. Das Bedürfnis, der Welt zuzugehören, hat den «Panzer der Verdinglichung» durchbrochen. Mit unserem ganzen Körper und vollem Herzen zurück in ihren Bann gezogen, fühlen wir uns (selbst-)wirksam und lebendig mit ihr verbunden. Unsere Augen werden zu «Resonanzfenstern». Wir haben das Gefühl, mit der Welt im Dialog zu stehen.

Diese «Veränderung der Weltbeziehung» bezeichnet Rosa als entscheidendes Element der Resonanzerfahrung: «Wann immer wir mit der Welt in Resonanz treten, bleiben wir nicht dieselben. Resonanzerfahrungen verwandeln uns, und eben darin liegt die Erfahrung von Lebendigkeit. Wenn wir uns von nichts mehr anrufen und verwandeln lassen, oder wenn wir auf die zahlreichen Stimmen da draussen nicht mehr selbstwirksam zu antworten vermögen, sind wir innerlich tot, versteinert, kurz: resonanzunfähig.» Wer diese Anverwandlung erfahren wolle, so Rosa, müsse aufhören, alles um sich herum kontrollieren zu wollen. Lebendigkeit, Berührung und wirkliche Erfahrung entstünden aus der Begegnung mit dem Unverfügbaren. Eine Welt dagegen, «die vollständig gewusst, geplant und beherrscht wäre, wäre eine tote Welt.»

Wege zur Welt

Ohne eine «bidirektionale» – eine auf Gegenseitigkeit beruhende – Welterfahrung, keine Resonanz: So wie Unverfügbarkeit für Rosa die Bereitschaft impliziert, «sich auf nicht vorhersagbare Weise berühren und verändern zu lassen», impliziert Resonanz «Verletzbarkeit und die Bereitschaft, sich verletzbar zu machen». Kontrolle und Berührung schliessen einander nicht nur aus, gemeinsam begründen sie das Gesetz der Anziehung: Je intensiver wir etwas wollen, umso weniger gelingt es uns. Und je mehr wir etwas besitzen möchten, umso schneller verlieren wir es. Wo wir keinen Raum lassen, mit den Dingen wahrhaft in Kontakt zu treten, wo unsere Vorstellung und unser Wille bereits im Vorfeld jede Möglichkeit einer offenen, ehrlichen Begegnung unterlaufen, da schnüren wir selbst uns jedes Berührtwerden ab. Kurzum: Wo uns das Vertrauen fehlt, verfehlen wir das Leben.

Wer dies verstanden – oder besser noch: durchfühlt – hat, dem bleibt keine andere Wahl, als von sich aus neue Pforten zur Welt zu schaffen. Denn wem die Welt nicht mehr als Aggressionspunkt, sondern als Resonanzpunkt erscheint, wer ihr nicht in einem Modus der Aneignung begegnet, sondern dessen «Haltung des anverwandelnden und selbstwirksamen Hörens und Antwortens» auf eine «wechselseitige responsive Erreichbarkeit» gerichtet ist, für den verliere «das Steigerungsspiel» seinen Sinn und, wichtiger noch, seine «psychische Antriebsenergie».

Nur wer ohne Angst auf die Welt zugehen kann, dem steht es frei, sich ehrlich auf sie und ihre Teilnehmer einzulassen. Nicht im Sinne eines ideologisch aufgeladenen Objektbegehrens, sondern als menschliches Begehren, als Beziehungsbegehren. Und wie sollte es anders sein: Der Weg hin zu einer ehrlichen Beziehung zu unserer Mitwelt führt über uns selbst. Und dieser Weg zu uns selbst ist der Weg des Herzens. Und das ist ein Weg jenseits von Argumenten.

… oder, um es mit Udo Jürgens zu sagen:

Von jetzt an Sein statt Haben
Nicht das Gefühl vergraben
Einander finden
Anstatt Worte verlier’n

von Lilly Gebert
Buchvorlage: Hartmut Rosa (2020): «Unverfügbarkeit» (Suhrkamp)


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Wer ist der hundertste Mensch?

Braucht es eine Mehrheit, um die Gesellschaft tiefgreifend zu verändern? Nein, Experimente zeigen, dass bereits eine kleine Gruppe die kritische Masse bilden kann. Sie muss dazu nicht einmal in direktem physischen Kontakt zu allen anderen stehen, denn wir beeinflussen uns gegenseitig auch über die morphogenetischen Felder.

Studien zeigen, dass der soziale Kipppunkt, um die öffentliche Meinung zu ändern, bei 3,5 Prozent liegt. In einem Verhaltensexperiment mussten sich 25 Prozent neu positionieren, um das Gesamtverhalten zu ändern. Im Finanzmarkt reichen neun Prozent, um die Meinung der Investoren zu kippen. Was viele nicht wissen: Bewusstseinsinformationen verbreiten sich auch ohne direkten Austausch, denn sie sind nicht starr an Raum und Zeit gebunden.

Interessante Erkenntnisse dazu brachte ein verhaltensbiologisches Experiment in den 1950er-Jahren auf der japanischen Insel Koshima hervor. Das Wissenschaftlerteam studierte das Verhalten einer Makaken-Affenkolonie. Die Affen wurden mit Süsskartoffeln gefüttert, die man am Strand der Insel in den Sand hatte fallen lassen. Die Affen liebten die Süsskartoffeln, aber nicht den Schmutz und den Sand, der an ihnen haftete. Eines Tages erkannte ein weibliches Jungtier, dass es die Süsskartoffeln im Meer waschen konnte. Es brachte diese Methode seiner Mutter bei und auch seine Spielkameraden begannen kurz darauf, die Süsskartoffeln im Wasser zu waschen. Unter den Jungtieren verbreitete sich diese Methode schnell. Von den ausgewachsenen Affen lernten aber nur diejenigen diese Methode, die Kinder hatten. Es ist bereits bemerkenswert, dass die Jungtiere den Älteren etwas beibringen.

Doch im Herbst 1958 ereignete sich etwas wirklich Sonderbares: Alle Affen begannen, ihre Süsskartoffeln zu waschen. Dies geschah aber nicht nur auf der Insel Koshima, sondern gleichzeitig auch auf den Nachbarinseln und sogar dem japanischen Festland. Ein Schwellenwert oder Kipppunkt war überschritten worden: Die Wissenschaftler bezeichneten es als den hundertsten Affen, der das Verhalten nachahmte und bewirkte, dass plötzlich alle Affen der Insel Koshima das Verhalten übernahmen. Dies bestätigt die oben genannte Studie, dass circa 25 Prozent für eine Verhaltensänderung reichen. Wie aber lässt sich erklären, dass andere Populationen ihr Verhalten zeitgleich änderten, ohne in physischem Kontakt zueinander gewesen zu sein?

Gibt es eine Art Bewusstseinsnetz, welches alle Affen verbindet, und wenn ja, ist so etwas auch beim Menschen möglich? Diesem Mysterium ging ein Team von Forschern in Australien und England nach. Für ihr Experiment erstellten sie ein Bild, das aus Hunderten Einzelbildern mit Gesichtern von Menschen bestand. Das Bild wurde einer repräsentativen Versuchsgruppe in Australien gezeigt. In der Zeit, in der die Versuchspersonen das Bild betrachten konnten, konnten sie im Durchschnitt zwischen sechs und zehn Gesichter erkennen. Dieser Versuch wurde mehrmals an verschiedenen Orten in Australien wiederholt; er brachte immer dasselbe Ergebnis.

Danach wurde dieses Experiment in einer TV-Sendung, die nur in England ausgestrahlt wurde, erklärt. Dabei wurden alle einzelnen Gesichter gezeigt. Kurze Zeit später wurde das Bild in Australien einer weiteren Kontrollgruppe gezeigt und plötzlich erkannten die Testpersonen ohne Schwierigkeiten die meisten der Gesichter. Zur Zeit der Studie gab es noch kein Internet.

Die Psychologie spricht von bewussten und unbewussten Ebenen, die uns beeinflussen. Neben dem personalen Unbewussten sprach C.G. Jung auch vom kollektiven Unbewussten, dem un- oder überpersonalen Teil unseres Unbewussten. Der Teil also, der nicht durch eigene oder ererbte Erfahrungen gebildet wird, sondern aus einer Art kollektivem Feld heraus gespiesen wird. Jung verwendete hierfür gerne das Beispiel vom Schiffsarzt Robert Meyer, der wohl eine der grössten Entdeckungen des 19. Jahrhunderts machte: Dass Energie nicht verloren geht, sondern nur die Form ändern kann – der Energieerhaltungssatz. Meyer war Arzt und kein Physiker. Er erklärte, dass seine Erkenntnis nicht im eigentlichen Sinne von ihm stammte. Er sprach von Gedankenblitzen, die er erhielt und weiterverfolgte. Woher aber kamen diese?

Gemäss Jung ist die Idee der Energie und ihrer Erhaltung ein urtümliches Bild, das im kollektiven Unbewussten schlummerte. Viele Religionen und Mythologien gründen auf dieser Vorstellung eines allumfassenden Geistes, einer universellen, nie endenden Kraft.

Etwas, das viele Menschen in der Vergangenheit erlernt haben, erlernen die Menschen in der heutigen Zeit leichter. Rupert Sheldrake nennt dies das kollektive Menschheitsgedächtnis. Über die morphische Resonanz verbinden wir uns damit, schöpfen daraus und geben unsere Erfahrungen weiter. Sheldrake machte dazu folgenden Versuch: Er liess eine Testgruppe in England und den USA drei japanische Kinderreime auswendig lernen. Alle Reime hatten denselben Aufbau. Zwei davon waren erfunden, während einer ein in Japan bekannter Kinderreim ist. Die Ergebnisse waren eindeutig: Den echten Kinderreim konnten sich die Probanden signifikant besser merken. Gemäss Sheldrake sind es morphogenetische Felder, über die wir uns mit dem kollektiven Menschheitsgedächtnis verbinden.

Eine mögliche Erklärung, wie das funktionieren könnte, liefert uns die Quantenphysik mit der Funktion der Verschränkung: Dabei werden zwei oder mehrere Quantenteilchen durch Einwirkung von Energie in einen gleichschwingenden, synchronen Zustand versetzt oder besser gesagt: in Resonanz zueinander gebracht. Wenn man bei einem der verschränkten Quanten eine Veränderung herbeiführt, tritt die Veränderung unmittelbar auch beim Zwillingsteilchen ein, und zwar unabhängig davon, an welchem Ort im Universum es sich befindet. Einstein gefiel diese Theorie nicht. Er nannte sie «spukhafte Fernwirkung» und versuchte, sie im Gedankenexperiment, das heute als Einstein-Podolski-Rosen-Paradoxon bekannt ist, zu widerlegen. Heute wissen wir, dass ihm das nicht gelang.

Dieser schwer vorstellbare und mysteriöse Effekt wurde inzwischen oft reproduziert und dient auch als Schlüssel zur Teleportation. Dem Physiker Anton Zeilinger gelang es, über die Verschränkung mehr als 3000 Atome zeitgleich zu teleportieren. Im Modell wird beschrieben, dass die verschränkten Teilchen über das Quantenfeld in Verbindung stehen – der Physiker Ulrich Warnke nennt es das «Meer aller Möglichkeiten». Wenn eine Veränderung beim einen Teilchen erfolgt, geht das andere augenblicklich mit ihm in Resonanz.

Das Wissenschaftlerehepaar Huping Hu und Maoxin Wu verschränkte Wasserstoffmoleküle. Sie teilten das verschränkte Wasser in zwei Portionen und gaben die Portion A einer Versuchsperson zum Trinken. Die Versuchsperson reiste danach von San Francisco nach Peking. Als sie in Peking angekommen war, fügten die Wissenschaftler der Portion B in San Francisco ein Anästhetikum bei. Die Wirkung der Droge wurde unmittelbar, ohne Zeitverzögerung, von der Versuchsperson in Peking wahrgenommen. Das zeigt: Die Verschränkung ist unabhängig von Raum und Zeit.

Baut die Quantenphysik eine Brücke zwischen Wissenschaft und Spiritualität? Der Physiker Jack Sarfatti meinte, dass mit jedem Gedanken, jeder Handlung nicht nur unsere eigene kleine Festplatte beschrieben wird, sondern dass alles auch im Quantenuniversum abgespeichert wird und unser irdisches Leben überdauert.

In der Physik, der Psychologie, der Biologie wie auch in Religionen und Mythologien weltweit wird von einem Netz, Feld oder einer Chronik gesprochen, von der wir Informationen beziehen oder in die wir Informationen laden können. Dieses «Meer aller Möglichkeiten» bietet uns die Chance, einen sozialen Kipppunkt zu erreichen. Wenn wir dieses Feld mit einer gemeinsamen Vision von Freiheit und Liebe speisen, kann vielleicht jeder von uns der hundertste Mensch sein. ♦

von Roman Westermann


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Synchronizitäten

Die Wiederentdeckung des grossen Zusammenhangs

Entweder man erlebt sie oder nicht – und tut sie dann als «lustige Zufälle» ab oder nicht. Diese seltsamen wunderlichen Gleichzeitigkeiten zwischen Innen- und Aussenwelt, die zusammenpassen, als wären sie choreographiert. Unser logisch-kausales Denken ist damit überfordert, aber das ist womöglich «nur» ein kulturelles Problem.

Was ist der Unterschied zwischen Zufall und Synchronizität? Charakteristisch für Letzteres ist die Sinnhaftigkeit des Zusammenhangs, die sich in einer deutlichen Ähnlichkeit zwischen innerem und äusserem Ereignis ausdrückt: Wenn Sie sich die Nase putzen in dem Moment, wo irgendjemand irgendwo vom Fahrrad stürzt, ist da kein gemeinsamer Sinn ersichtlich. Hingegen wenn Sie von einem Freund träumen, den Sie seit Langem nicht mehr gesehen haben, und dieser am nächsten Tag unerwartet vor Ihrer Tür steht, schon. Auch, wenn Sie gerade in ein leidenschaftliches Gespräch über das Jagdverhalten von Jaguaren vertieft sind und plötzlich neben Ihnen ein Auto der gleichnamigen Marke hupt, ist das einer dieser seltsamen Momente, bei denen eine blosse «Zufälligkeit» schon wahrscheinlichkeitsrechnerisch nicht zu überzeugen vermag.

Als «bedeutsame Koinzidenz psychischer und äusserer Ereignisse», bei der es sich nicht um Ursache und Effekt handeln kann, «sondern um ein Zusammenfallen in der Zeit» – so definierte der Schweizer Tiefenpsychologe C. G. Jung das faszinierende Phänomen, das er als «Synchronizität», Gleichzeitigkeit, bezeichnete.

Wer hat´s entdeckt? Die Schweizer?

Jung war ein Pionier in der Erforschung der Synchronizität, obwohl natürlich schon vor ihm geistreiche Gelehrte wie Schopenhauer die seltsamen «sinnhaften Koinzidenzen» ernstnahmen. Die Herausforderung bestand darin, ein so schwer fassbares und nicht reproduzierbares Phänomen wissenschaftlich überhaupt zu thematisieren. Jung hatte diesbezüglich grosse Vorbehalte, obwohl er überzeugt war, dass Synchronizitäten eine Tatsache und kein Hirngespinst sind. Gut überliefert ist Jungs Sitzung mit einer Patientin, die ihm einen Traum mit einem Skarabäus schilderte – kurz bevor ein aufdringlicher Käfer derselben Gattung gegen das Fenster seines Behandlungszimmers flog und lautstark Einlass begehrte. Jung war sich sicher: Solche Zeichen sind Hinweise der «tiefen, verborgenen Ordnung und Einheit aller Dinge, die existieren», die es erlaubten, «in die Welt der Magie, der unerklärlichen Phänomene des kollektiven Unbewussten vorzudringen». Aber Jung wollte nicht als Spinner dastehen. Er hatte immer strenge Ansprüche an seine Forschung, Empirik wurde von ihm grossgeschrieben. So beschrieb er seine Gedanken zur Synchronizität und zum «unus mundus» (geeinter Kosmos) relativ spät und zögerte jahrelang, mit der Thematik an die Öffentlichkeit zu gehen. Jung-Experte Murray Stein resümiert:

«1952 veröffentlichte er gemeinsam mit dem Nobelpreisträger und Physiker Wolfgang Pauli die Schrift ‹Naturerklärung und Psyche›, die den Versuch darstellt, die möglichen Beziehungen zwischen Natur und Psyche zu erhellen. Es ist bezeichnend, dass Jung das Werk gerade mit einem Naturwissenschaftler herausgab und nicht mit einem Philosophen oder Theologen … Jung wollte auf keinen Fall als Mystiker oder Metaphysiker gelten, sein Ehrgeiz war, Naturwissenschaft zu betreiben.»

von Christian Schmid Rodriguez


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5G

Sie umgibt uns wie die Luft zum Atmen: Funkstrahlung. Anders jedoch als im Märchen von der vernetzten Welt, erweist sich die Mobilfunktechnologie als Elektrosmog-Dystopie. Warum die Zukunft, die uns 5G verspricht, alles andere als eine strahlende sein wird, erklären uns der Theologe Werner Thiede und Rebekka Meier vom «Verein Schutz vor Strahlung».

Welchen Einflüssen hat sich der Mensch nicht schon ausgesetzt? Radioaktivität, FCKW, Fluorid, Aluminium und jetzt auch noch Elektrosmog. Man hätte meinen können, die Vergangenheit habe uns gelehrt, jeder technologischen Neuerung gegenüber erst einmal kritisch eingestellt zu sein. Doch im Gegenteil: Wie selbstverständlich werden 5G-Masten selbst im noch so kleinsten Dorf errichtet und das eigene Zuhause in eine lückenlos vernetzte Datenautobahn verwandelt.

Um mehr über die Risiken von 5G auf unsere Gesundheit zu erfahren, sprach ich mit Rebekka Meier, der Präsidentin des Schweizer Vereins «Schutz vor Strahlung».

«DIE FREIEN»: Frau Meier, welchen Einfluss hat Elektrosmog auf unsere Gesundheit?

Rebekka Meier: Elektrosmog ist der umgangssprachliche Begriff für Strahlung, die von normalen Stromleitungen, WLAN-Sendern, Smartphones und weiteren technischen Geräten und Installationen ausgeht. Strom im Kabel schwingt niederfrequent mit 50 Hertz, also 50 Schwingungen pro Sekunde, und erzeugt Strahlung in der direkten Umgebung der Stromkabel. Im WLAN-Router und der Handyantenne wird der Strom auf Hochfrequenz bis zu 3800 Millionen Schwingungen pro Sekunde beschleunigt und über die Luft ausgebreitet.

Niederfrequenz kann zu Verhaltensveränderungen führen, Ängste auslösen oder das räumliche Gedächtnis beeinflussen. In der Nähe von Hochspannungsleitungen wurden vermehrt Leukämiefälle bei Kindern beobachtet.

Die hochfrequenten Felder dringen in den Kopf und den Körper ein und beeinflussen die Hirnströme, also unser Denken. So kann die Kommunikation zwischen Gehirn und Beinen oder Armen gestört werden. Durch hochfrequente Strahlung können Kalzium-Ionen unkontrolliert in die Zellen einströmen und die unterschiedlichsten Symptome auslösen. Durch den entstehenden oxidativen Stress sind bei einem Anteil der Menschen mit Vorerkrankungen wie Krebs, Parkinson, Alzheimer, wie auch bei ganz jungen Menschen negative Effekte zu erwarten – beispielsweise eine Beschleunigung der Krankheit oder Entwicklungsstörungen. Dauerhaft erhöhter oxidativer Stress durch Dauerstrahlung führt bei jedem Menschen zu einer schnelleren Alterung, Müdigkeit und Erschöpfung. …

von Lilly Gebert

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Dr. theol. habil. Werner Thiede ist ausserplanmässiger Professor für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, evangelischer Pfarrer im Ruhestand und Publizist. Sein neuestes Büchlein «Himmlisch wohnen. Auf-erweckt zu neuem Leben» ist 2023 erschienen.
werner-thiede.de

Rebekka Meier ist Präsidentin des Vereins Schutz vor Strahlung, der sich für die Interessen von besonders empfindlichen Bevölkerungsgruppen und Anwohnern von Mobilfunkanlagen einsetzt und Unterstützung beim Engagement gegen geplante Antennen bietet.
schutz-vor-strahlung.ch


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Stiller Krieg mit Strahlenwaffen

Seit Jahrzehnten wird ein unsichtbarer Krieg mit Energiewaffen ausgetragen. Was haben gefährliche Technologien wie HAARP mit Chemtrails, dem Ozonloch und Tschernobyl zu tun?

Nordöstlich von Gakona, gut getarnt in einem Waldgebiet in der Wildnis Alaskas, liegt die US-Mikrowellen-Sendeanlage HAARP (High Frequency Active Auroral Research Program). Offiziell ist der Zweck dieser Antennenanlage neben der Erforschung von Kommunikation, Navigation und Funkwellenausbreitung vor allem die Untersuchung der Atmosphäre mittels Radiowellen.

Doch es spricht vieles dafür, dass diese hochpotente Technologie für Umweltkriege eingesetzt wird; so ist es möglich, mit HAARP die Ionosphäre aufzuheizen, das Wetter zu verändern und Naturkatastrophen auszulösen. HAARP in Alaska ist die bekannteste, aber keineswegs die einzige dieser Sendeanlagen; ähnliche Projekte gibt es rund um die Welt. Einige von ihnen basieren auf Tesla-Technologie und können zur Erzeugung von Skalarwellen genutzt werden. Offenbar wird damit schon seit Jahrzehnten ein stiller Krieg ausgetragen.

Elektromagnetische Kriegsführung ist lange bekannt

Der ehemalige US-Präsidentenberater Zbigniew Brzezinski hielt 1970 in seinem Buch «Zwischen zwei Zeitaltern» fest: «Die Kontrolle des Weltraums und des Wetters haben als strategische Schlüsselemente Gibraltar und den Suez-Kanal ersetzt. Aufgrund neuer Technologien werden den Führern der bedeutenden Nationen Methoden der geheimen Kriegsführung zur Verfügung stehen.» Und weiter: «Verfahren zur Wetteränderung könnten eingesetzt werden, um längere Dürreperioden oder Stürme hervorzurufen und auf diese Weise eine Nation zu schwächen und sie zu veranlassen, die Forderungen ihres Widersachers zu erfüllen.»

1976/77 entwickelt die UNO die ENMOD-Konvention zur Ächtung und Begrenzung von Umweltkriegen. In deren Anhang 2 sind zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten von Umweltmanipulationstechniken benannt: «Erdbeben, Tsunamis, die Unterbrechung der ökologischen Balance einer Region, Änderung der Wettermuster (Wolken, Niederschlagsmenge, Zyklone und Tornados), Änderungen in Klima-Mustern und in Meeresströmungen, Änderungen des Zustands der Ozonschicht und der Ionosphäre.»

Und der ehemalige US-Verteidigungsminister William Cohen führte 1997 an einer Terrorismus-Konferenz aus: «Einige Staaten betreiben eine Art von Ökoterrorismus, wobei sie das Klima verändern, Erdbeben erregen und Vulkane zum Ausbruch bringen mithilfe elektromagnetischer Wellen.» …

von Werner Altnickel

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Werner Altnickel ist Fernsehtechnikmeister und war von 1987 bis 2005 Greenpeace-Aktivist mit Schwerpunkt Atomenergie und alternative Energie. Er ist ein mehrfach preisgekrönter Pionier auf dem Gebiet der regenerativen Energien, der Photovoltaik und der Solar-Automobile seit 1988.


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Gendersternchen

Ganz ehrlich, vor ein paar Jahren hätte niemand etwas mit dem Begriff Gendersternchen anfangen können. Gut, das Wort «gender» kommt aus dem Englischen und bedeutet Geschlecht. Also die klassische biologische Zugehörigkeit zur weiblichen oder männlichen Spezies. Ein Sternchen ist ein kleiner Stern, vom Asteriskus auf der Tastatur bis hin zum Kosewort für verehrte Menschen, für nicht ganz so erfolgreiche Schauspieler und Schauspielerinnen.

Aber was nun ist ein Gendersternchen? Erst als eine kleine, selektiv unterschiedlich gebildete, aber zweifellos ideologisch sehr stark geprägte Gruppe im deutschsprachigen Raum – und ausschliesslich hier ist das weltweit möglich – auf die Idee kam, jegliche Benennungen von Personen unbedingt auch zu verweiblichen, also unsere in der deutschen Sprache so einzigartigen Artikel «der, die und das» völlig zu negieren, erlebte das Gendersternchen seine unnötige Geburt. Irgendwie musste es im Schriftdeutschen umgesetzt werden, was für wenige Menschen unumgänglich schien: die Vereinheitlichung der Geschlechter, das wilde Gendern auf allen Ebenen bis hin zur Absurdität. Umständlich, inkonsequent und ideologisch, so benannte es selbst die NZZ im Februar 2022. Manche betrachten es als fortschrittlich, die Sprache auf diese Weise zu sexualisieren – in Wirklichkeit spaltet es die Gesellschaft. Handelt es sich vielleicht gar um das Latein der neuen Eliten, wie der Sprachphilosoph Philipp Hübl sinnierte?

Egal was benannt wird, es muss ein Gendersternchen darin vorkommen. «Samenspenderinnen» ist so ein sinnentleertes Wort, welches aber ganz bezeichnend für diese Ideologie ist. Und wie wird das Gendersternchen nun gelesen und gesprochen? Versetzen Sie sich einmal in einen des Deutschen nicht mächtigen Ausländer. Bemüht, deutsch zu sprechen, sich in die Mentalität der deutschen Sprache einzufinden. Nun findet dieser arme Ausländerin plötzlich eine völlig zerhackte Orthografie vor, die beim besten Willen nicht einmal ein Mutter- (oder heisst es jetzt auch Vater-)sprachlerin aussprechen kann. Wenn das Lesen dieses sprachlichen Irrsinns schon schwierig ist, wie soll man es denn sprechen? Indem der/die/das nächste Neologismus*a (geht das auch im Lateinischen?) bemüht wird, der Gender-Gap. Der Linguist Steffen Herrmann erfand 2003 dieses sprachliche Ungetüm, welches über einen sprachlichen Freiraum die Entfaltung der Geschlechteridentitäten auch phonetisch möglich machen solle. Das SRF schreibt: Das Gendersternchen soll Frauen sprachlich sichtbar machen. Für den Tagesspiegel ist das Gendersternchen ein Menschenrecht, dessen Einhaltung von der selbst ernannten Sprach- und Sprechpolizei überwacht werden muss.

Was ist da schiefgelaufen? In der Krisenzeit der letzten drei Jahre, wo willkürlich mithilfe eines Infektionsschutzgesetzes tatsächlich massiv Grund- und Menschenrechte ausser Kraft gesetzt wurden, verirrt sich die Gesellschaft im Gendersternchenwahn. Begriffe wie «Respekt», «Solidarität» oder «Höflichkeit» müssen real gelebt werden. Ein pseudo-egalitäres Sprachwirrwarr trägt nicht dazu bei.

Haben wir nicht andere, viel schwerwiegendere gesellschaftspolitische Probleme zu lösen? Uns wäre es viel lieber und es wäre viel angebrachter, wirklich benachteiligten Menschen und Minderheiten eine Stimme zu geben – vielleicht mit einem «Ungeimpftsternchen», einem «Coronakritikersternchen» oder schlicht einem «Selbstdenkersternchen». ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis


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Unser Leben ist auf Resonanz aufgebaut

Das Phänomen Resonanz erklärt sich schon aus seinem lateinischen Wortursprung «resonare», also «zurücktönen» im Sinne von Widerhallen durch Mitschwingen. Klar ist: Jedes Objekt, ob minimal klein oder riesig gross, besitzt eine bestimmte akustische und elektromagnetische Haupteigenschwingungs-Frequenz, die zum verstärkten Schwingen angeregt werden kann.

Der Resonanzfall ist dann gegeben, wenn bei jeder Schwingung erneut eine ganz bestimmte Energiegrösse aufgenommen und gespeichert wird. Die energetisch angeregte Schwingungsamplitude wird dadurch immer grösser. Aus kleinsten Energieanregungen können so enorme Kräftekonstellationen entstehen, bis zur Resonanz-Katastrophe. Begrenzt wird der Vorgang durch eine immer vorhandene mehr oder weniger starke Dämpfung des Schwingungsvorgangs oder auch, wenn das gekoppelte System aus dem Takt herausfällt.

Aber welche Energie kann so etwas bewirken? Dazu muss man wissen, dass jede physikalische Energie vermittels der Planck´schen Konstante einer bestimmten Frequenz einer Schwingung entspricht. Wir haben es bereits im kleinsten Bereich, also in der Atom- und Molekularphysik, mit Resonanzabsorption zu tun. Nichts im Körper steht still, alles ist in Bewegung – sei es Vibration, Rotation, Translation oder Oszillation.

Wir Menschen und die gesamte Natur hätten ohne das Phänomen Resonanz kein Leben. Es gibt sie nicht nur in der von Menschen gemachten Technologie (z.B. Fernsehen, Funk, Radioastronomie, musikalische Blas- und Streichinstrumente), sondern überall in uns und um uns herum. So ist – kurz gefasst – der Stand des Wissens. Wir nehmen das als selbstverständlich hin und hinterfragen nicht, wo wir auf Resonanz angewiesen sind und wie wir sie für uns nutzen können. Und etwas sehr Wichtiges wird oft komplett übersehen: Es gibt neben dem rein physikalisch-energetischen Resonanzphänomen immer gleichzeitig auch ein geistiges Resonanzgeschehen. Beide Phänomene arbeiten bei Lebewesen Hand in Hand. Dabei vermischen sich materielle und geistige Effekte bereits auf der Quantenebene. …

von Ulrich Warnke


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Normopathie

«Nur die toten Fische schwimmen immer mit dem Strom, lassen sich mit allen andern treiben, haben weder Kraft noch Mut, was anderes zu tun, wollen in der grossen Masse bleiben.» So heisst es in Margret Birkenfelds Lied «Sei ein lebend´ger Fisch».

Die Normopathie wurde 1972 vom deutschen Psychiater Erich Wulff beschrieben. Sie liegt vor, wenn ein Mensch sich krankhaft an eine von irgendeiner menschlichen Autorität definierten Normalität anpasst. Normalität ist das höchste Ziel des Normopathen. Dabei erkennt er Störungen und Fehlentwicklungen nicht mehr, weil die Anpassung an die Massenmeinung die eigene Verantwortung und Entscheidung ersetzt. Symptome dieser Anpassungssucht sind fehlende Kritikfähigkeit, eine zunehmende Unfähigkeit, selbst zu denken, Empathielosigkeit und geistige Verarmung.

Normopathie wird besonders dann gefährlich, wenn die Autorität die Massenmeinung manipuliert und die Normalität willkürlich festlegt. Wenn zum Beispiel die Norm definiert wird, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, oder dass der Mensch das Weltklima massgeblich beeinflussen kann, dann ist der Normopath krankhaft gezwungen, diese Vorgaben zu übernehmen und sie als «normal» zu vertreten.

Der Mensch sollte nach seiner wahren Identität und Bestimmung suchen, doch oft bleibt er unmündig, verstrickt sich in wirren politischen Vorgaben oder steckt im Gefängnis eines ideologisch geprägten Mainstreams fest.

Wie kann der Mensch den Halt finden, den er so dringend braucht? Im Abgleich der Entwicklung des eigenen Ichs, dem Erlernen einer guten Streitkultur und Ausloten gemeinsamer Interessen formt sich eine selbst denkende Persönlichkeit, die nicht nur der gesunden Entwicklung des Einzelnen, sondern auch der Gruppe zuträglich ist. Nur ein unmündiger, betreut denkender Mensch passt sich freiwillig einem aufoktroyierten Normal bedingungslos an und erhofft sich dadurch Akzeptanz und seelische Gesundheit.

Ist der normopathische Mensch gesünder und glücklicher? Laut WHO leiden fast eine Milliarde Menschen unter psychischen Krankheiten, Tendenz massiv steigend. Depressionen, Angststörungen und Süchte breiten sich aus, während WHO, WEF, GAVI, EU, UN und andere Regimes eine willkürliche Normalität verordnen, die vorgeblich ausschliesslich unserer Sicherheit und Gesundheit dient und unser Leben vereinfachen soll.

Der Normopath übernimmt ungeprüft alles, was die Mehrheit glaubt. Wenn aber eine ideologisch getriebene Minderheit in Kriegstreiberei und Klimahysterie verfällt und absurde Massnahmen zur neuen Normalität erklärt, sind wir als selbst denkende Menschen aufgefordert und verpflichtet, unsere ethischen Werte zu vertreten.

Pathologisches Mitläufertum bewährt sich nicht. Nicht-normopathische Menschen, die Nein sagen und dafür diskreditiert, verunglimpft, ausgegrenzt und verfolgt werden, klagen entgegen allen Erwartungen offenbar weniger über Angstzustände oder Depressionen. Unser Wohl liegt eben nicht in der Anpassung an eine von Grössenwahnsinnigen befohlene unmenschliche und pathologische Normalität. Zivilcourage, echte gelebte Freiheit, Individualismus und das Erkennen des eigenen Wertes schützen uns vor Normopathie. Nur in gelebter Nächstenliebe schützen, trösten und stützen wir uns gegenseitig.

In Römer 12,2 heisst es: «Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.» Sicherheit, Zuversicht und Trost spenden nicht Ideologien, sondern Gott. ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis


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