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Woran wir uns festhalten können

Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs. Vermeintliche Gewissheiten lösen sich auf. Vieles von dem, was wir in der Schule gelernt haben, entpuppt sich nach und nach als folgenschwerer Irrtum.

Massenmedien wurden nur allzu oft beim Weglassen, Framen und Lügen ertappt, sodass es töricht wäre, ihnen blind zu folgen. Das Gleiche gilt für die Meinungssteuerung, die unter dem Deckmantel der sogenannten «Wissenschaft» daherkommt: Sie gaukelt uns nicht selten Objektivität vor, wo tatsächlich nur verkappte Sonderinteressen am Werk sind.

Woran kann man also in diesen Zeiten festhalten? Einige präferieren es trotz allen Warnhinweisen, sich am in der Schule anerzogenen und massenmedial vorgesetzten «Konsens» zu orientieren. Sie mögen sich sogar vorübergehend wohl damit fühlen, weil sie so in der Mehrheit sind. Doch hierfür muss man sich beim Aufkommen jeglicher Zweifel wie die drei Affen verhalten: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Wer das Weltbild dieser Mehrheitsmenschen in Gefahr bringt, wird als «Verschwörungstheoretiker» und «Spinner» aus dem eigenen Freundes- und Familienkreis verbannt, womöglich auch noch gleich als «Nazi» abgekanzelt, um die Positionen als derart indiskutabel hinzustellen, dass darauf keine weiteren Gedanken mehr verschwendet werden müssen.

Was kurz- und mittelfristig aufgehen mag, endet langfristig im persönlichen Fiasko. Dem «Impfdruck» im Jahr 2021 und 2022 nachzugeben war beispielsweise kurzfristig die einfachere Lösung: Man musste sich bei niemandem für seine Andersartigkeit rechtfertigen, konnte in Cafés und Restaurants dank Zertifikat frei ein- und ausgehen und setzte sich auch nicht der Gefahr aus, sich ins Abseits zu stellen, wenn er die Geschäftspartner bitten musste, Meetings an zertifikatsfreie Orte zu verlegen.

Längerfristig sieht es jedoch anders aus. Schon jetzt zeigen sich die fatalen Folgen bei vielen, die dem Druck nachgegeben haben: Der Kindheitswunsch lässt sich nicht mehr so einfach erfüllen, das vorher intakte Immunsystem wirkt angeschlagen, man wird öfter und schwerer krank, die Krebsraten steigen an und die Übersterblichkeit ist unübersehbar.

In einem ersten Schritt geht es daher zunächst darum zu erkennen, dass viele der heutigen Mehrheitsmeinungen und Gewissheiten fabriziert sein könnten. Es gilt, sich für die zweifelsohne Unbehagen auslösende Möglichkeit zu öffnen, dass einige einflussreiche Leute über Leichen zu gehen bereit sind für mehr Macht, Kontrolle und Geld. Wer sich nicht für die Ent-Täuschung öffnet, der lebt im ständigen Irrtum und wird zum Spielball mächtiger Sonderinteressen – und zum nützlichen Idioten.

Diese Denkblockaden zu überwinden ist zugegebenermassen keine einfache Aufgabe nach jahrelanger Indoktrination durch Bildungseinrichtungen und Massenmedien. Schliesslich haben sie ihren Opfern doch permanent eingetrichtert, nur sie alleine würden die Wahrheit vermitteln, während mit manipulativer Berichterstattung und sogenannten Faktenchecks alle anderen Ansichten als «Fake News», «Verschwörungstheorie» oder einfach als gefährliche «rechte Ideologie» abgestempelt wurden, mit denen man sich als guter Bürger gar nicht erst beschäftigen dürfe. Aber wer hat schon behauptet, dass das Leben einfach sei?!

Die Realität ist unausweichlich

Die gute Nachricht ist: Enttäuschungen ebnen den Weg für ein besseres Leben. An einer Täuschung festzuhalten ist nie eine gute Idee, weil damit der Blick auf die Wahrheit versperrt bleibt. Es gibt kaum ein spannenderes Abenteuer im Leben, als Unwahrheiten als solche zu erkennen und die Wahrheit zu entdecken. Jede überwundene Täuschung bewahrt uns vor dem Beschreiten unnötiger Irrwege und wappnet uns für das reale Leben. Für das Leben, wie es eben nun mal ist, so grausam uns gewisse Dinge erscheinen mögen. Die Augen davor zu verschliessen, macht die Realität nicht besser – im Gegenteil. Früher oder später kommen wir ohnehin nicht darum herum, uns den Folgen unserer Realitätsverweigerung zu stellen.

Abraham Lincoln meinte: «Ich glaube fest an die Menschen. Wenn man ihnen die Wahrheit sagt, kann man sich darauf verlassen, dass sie jeder nationalen Krise gewachsen sind. Das Wichtigste ist, ihnen die wahren Tatsachen zu vermitteln.» Vermutlich sind sich die meisten darin einig, dass das Vorspielen offensichtlich falscher Tatsachen und die absichtliche Täuschung anderer ethisch verwerflich ist. Das dürfte auch der Grund für den wachsenden Groll gegen die «Lügenpresse» und «Fake Science» sein.

Eine andere Frage aber ist, was denn genau die «Wahrheit» ist. Auch hier gibt es Kräfte, die uns weismachen wollen, dass es so etwas wie «Wahrheit» gar nicht gibt und jeder glauben kann, was er will. Doch das stiftet lediglich Verwirrung und ignoriert, dass wir uns durchaus auf objektive Wahrheiten stützen können. Wenn wir einen Tisch vor uns sehen, ist das für alle ein Tisch und nicht ein Fussballstadion.

Und auch bei geisteswissenschaftlichen Phänomenen kann die Wahrheit entdeckt werden. Ein entscheidender Schlüssel dazu ist die Praxeologie des wohl bedeutendsten Wirtschaftswissenschaftlers des 20. Jahrhunderts, Ludwig von Mises. Diese besagt, dass wir Wahrheiten in den Geisteswissenschaften wie der Volkswirtschaftslehre nicht etwa durch empirisches Testen herausfinden können, sondern durch handlungslogisches Denken: Aus der einfachen Erkenntnis, dass der Mensch handelt, um einen schlechteren Zustand in einen für ihn besseren Zustand zu verwandeln, können viele Wahrheiten abgeleitet werden. Die meisten geisteswissenschaftlichen Studien, die auf Empirie setzen, sind also nicht nur zwecklos, sondern öffnen auch Tür und Tor für Wahrheitsverdrehung und Täuschung. Es spielt folglich zum Beispiel keine Rolle, ob uns eine Studie weismachen will, dass ein Mindestlohn den Armen helfe, indem sie bestimmte mathematische Formeln aufstellt oder Umfragen durchführt. Denn durch handlungslogisches Nachdenken können wir abschliessend festhalten, dass ein Mindestlohn den Armen insgesamt immer schadet, weil er genau ihre Arbeitsplätze unprofitabel macht.

Woran wir also festhalten können, ist einerseits die durch Praxeologie ergründete Wahrheit in den Anwendungsfeldern, wo das möglich ist. Andererseits sollten wir überall dort, wo das nicht möglich ist, die nötige Offenheit für verschiedene Hypothesen an den Tag legen, wo auch die Intuition und unser Bauchgefühl eine wichtige Rolle spielen können. Dann lassen wir uns auch nicht mehr von vermeintlichem «wissenschaftlichem Konsens» blenden, wenn dieser handlungslogischer Erkenntnis widerspricht, und nehmen unser Leben selbst in die Hand.

Wichtig: Das alles hat natürlich unter dem liberalen Motto «Leben und leben lassen» zu erfolgen, wo niemand berechtigt ist, anderen seine Wahrheitsansprüche unter Zwang aufzunötigen: An den menschengemachten Klimawandel mag man zum Beispiel glauben oder nicht – aber eine öko-sozialistische und unterdrückerische Klimapolitik, die alle zum Mitmachen zwingt, ist mit einer humanen Ordnung nicht vereinbar. Deshalb sind auch die Freiwilligkeit und der Respekt vor dem freien Willen anderer zentrale Prinzipien, an welchen wir auf jeden Fall festhalten sollten, egal wie überzeugt wir von einer Sache sind.

von Olivier Kessler

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Olivier Kessler ist Direktor des Liberalen Instituts in Zürich. Sein neustes Buch «Freiheitsdiät: Erfolgsrezepte für eine fitte Schweiz» ist im Juni 2024 erschienen.
libinst.ch


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Ufos – realer als viele glauben

Während das Ufo-Phänomen im deutschsprachigen Raum weitgehend tabu ist, werden andernorts Zwischenfälle mit «unidentifizierten Flugobjekten» rege erforscht. In der italienischen Schweiz befasst sich der Verein CUSI seit 1995 intensiv mit Ufo-Sichtungen.

«Auf einmal sah ich eine Art von wundersam erleuchtetem Amphitheater. Es blinkten in einem trichterförmigen Raum unzählige Lichtchen stufenweise über einander, und leuchteten so lebhaft, dass das Auge davon geblendet wurde. Was aber den Blick noch mehr verwirrte, war, dass sie nicht etwa still sassen, sondern hin und wider hüpften, sowohl von oben nach unten, als umgekehrt und nach allen Seiten. Die meisten jedoch blieben ruhig und flimmerten fort. Ob dieses nun ein Pandämonium von Irrlichtern oder eine Gesellschaft von leuchtenden Geschöpfen gewesen, will ich nicht entscheiden.»

Diese Schilderung ist von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1765 überliefert. Hat Goethe hier etwa ein Ufo gesehen? «Kann sein», sagt Candida Mammoliti vom Centro Ufologico della Svizzera Italiana CUSI, einem Verein von Ufo-Interessierten aus der italienischen Schweiz. Ähnliches sei schon von Dante Alighieri überliefert. In der Bibel, etwa im Buch Hesekiel, würden sich Stellen finden, die sich als eine Begegnung der dritten Art interpretieren lassen. Natürlich ist das keine Evidenz; die Überlieferung ist unklar, jeder kann in diese Zitate hineininterpretieren, was er möchte.

Was weiss das Militär?

Schwieriger wird es mit den einfachen Erklärungen, wenn Ufos – oder UAPs (Unidentified Anomalous Phenomena – unidentifizierte anomale Phänomene), wie sie neuerdings auch genannt werden – mit Radar aufgezeichnet oder von den Bordinstrumenten von Kampfflugzeugen erfasst und gleichzeitig von den Piloten gesichtet werden. So gab etwa das schweizerische Militär in den 1990er-Jahren in einem seltenen Anflug von Offenheit Radarbilder zur Publikation frei, auf denen Ufos ihre Spuren hinterlassen hatten. 2020 veröffentlichte das US-amerikanische Verteidigungsministerium drei Videos. Diese zeigen sich schnell bewegende unidentifizierte Flugobjekte, die abrupt ihre Richtung und Geschwindigkeit ändern, was herkömmliche Luftfahrzeuge nicht leisten können. Zu hören sind die erstaunten Kommentare der Piloten, die die Manöver beobachten. «Vermutlich nur Fliegendreck auf der Linse», meinen Schlaumeier. Abgesehen davon, dass offensichtlich ist, dass ein sich über das Bild bewegendes Objekt kein Fliegendreck sein kann, verärgern solche Aussagen auch die erfahrenen Kampfpiloten.

von Andreas Stricker

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Andreas Stricker befasst sich schon seit vielen Jahren mit dem Ufo-Phänomen. Er hat acht Jahre lang als Journalist gearbeitet und ist heute Primarlehrer.
In der nächsten Ausgabe erscheint sein Interview mit dem deutschen Journalisten Robert Fleischer, der sich seit 2007 professionell mit dem Ufo-Phänomen beschäftigt.

Das Centro Ufologico della Svizzera Italiana CUSI finden Sie unter cusi-news.ch (Italienisch) und auf YouTube unter @CentroUfologicoCH. Am Samstag, 19. Oktober 2024, findet der Ufo-Kongress des CUSI in Lugano Paradiso statt. Berichte von Ufo-Sichtungen aus der Schweiz finden sich auch auf dem YouTube-Kanal @Hangar18b.


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Jenseits von Darwinismus und Kreationismus

Neues Licht auf das Mysterium des Lebens

Wie entstand das Leben auf der Erde? Wie entstand der Mensch? Heute werden diese grundlegenden Fragen meistens mit der Evolutionstheorie beantwortet: Die ersten Lebewesen seien aus Materie entstanden und die höheren Lebensformen aus den niederen hervorgegangen. Die Kreationisten hingegen glauben, Gott habe die Welt «in sechs Tagen» erschaffen. Was sagt eine spirituell-ganzheitliche Wissenschaft über den Ursprung von Kosmos, Natur und Mensch?

Das «darwinistische» Szenario über die Entstehung und Entwicklung der Lebewesen bis hin zu den Menschen beruht auf einer Interpretation von biologischen Fakten auf der Grundlage eines materialistischen Weltbildes. Das Weltbild des Materialismus besagt: «Bewusstsein ist ein Produkt des Gehirns, es gibt kein Bewusstsein ausserhalb des Körpers und nichts jenseits der physikalischen Materie.» Die Natur wird auf die Materie reduziert, und man akzeptiert nur materielle («natürliche») Ursachen und nichts «Übernatürliches», weshalb der Materialismus auch Naturalismus genannt wird. Aber nur schon die Gleichsetzung von «natürlich» mit «materiell» zeigt, dass hier eine dogmatische Weltsicht auf die Realität projiziert wird. Wahre Wissenschaft würde die Existenz höherer Dimensionen nicht von vornherein ausschliessen.

Der geschichtliche Hintergrund des Darwinismus

Die Evolutionstheorie entstand Mitte des 19. Jahrhunderts als Gegenbewegung zur kirchlichen Lehrmeinung. Diese besagte, Gott habe das Universum und die Erde vor 7000 Jahren in sechs Tagen erschaffen, «und am siebten Tag ruhte er sich aus». Jede andere Ansicht wurde abgelehnt und bekämpft. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass dieses eine Extrem – religiöser Dogmatismus – ein anderes Extrem hervorrief: eine materialistische Abstammungslehre. Darwins Anhänger der ersten Stunde, allen voran Thomas Huxley («Darwins Bulldogge», wie er sich selbst nannte), waren sogleich vom Gedanken der Evolution überzeugt und richteten die gesamte Forschung an dieser inhaltlichen Vorgabe aus.

Heute wird die Evolutionstheorie in allen Schulbüchern als einziges Erklärungsmodell für die Entstehung der Lebewesen angeführt. Eine kritische Betrachtung zeigt jedoch, dass dieses Erklärungsmodell keine wissenschaftlich zwingende Erkenntnis ist. Was als Evolutionstheorie bezeichnet wird, ist ein Paradigma (Denkmuster, Leitgedanke). Innerhalb dieses Paradigmas existieren viele Thesen über die Grundfragen der Evolution, die sich zum Teil widerstreiten, doch das Paradigma selbst – der Glaube, dass eine Evolution («Makroevolution») stattgefunden hat – wird nie hinterfragt. Alles, was diesem Glauben widerspricht, wird ausgeschlossen und bekämpft, was zeigt, dass diese Seite auf eine ähnliche Weise dogmatisch ist wie die religiös-fundamentalistische.

von Armin Risi

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Armin Risi ist Philosoph, Autor und Referent. Er lebte als Mönch für 18 Jahre in vedischen Klöstern in Europa und Indien und verfasste bis heute drei Gedichtbände und elf Grundlagenwerke zum aktuellen Paradigmenwechsel.
armin-risi.ch


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Vom Ende des Maschinenmenschen

Im Gespräch mit Christian Schubert

Wer ist der Mensch und was braucht es, damit Heilung gelingt? Für den Psychoneuroimmunologen Christian Schubert ist an dieser Stelle ganz klar: Unsere Chance auf Heilung hängt ab von der Integrität des Bildes, das wir von uns selbst haben. Sind wir nur unser Körper, oder gehört zu diesem Körper auch eine Psyche, ein Geist und eine Seele mit Herz und viel Gefühl?

«DIE FREIEN»Lieber Herr Schubert, inwieweit dient die heutige Medizin noch dem Menschen und seiner Gesundheit?

Christian Schubert: Vor allem in den letzten vier Jahren während Corona habe ich mich immer wieder gefragt: Wie kann das, was wir gerade global erleben müssen, überhaupt passieren und von einem Grossteil der Menschen mitgetragen werden? Ich habe es immer vermieden, einzelne Protagonisten für schuldig zu erklären oder mich damit zu beschäftigen, «was die jetzt Böses im Schilde führen». Vielmehr habe ich mir die Frage gestellt: Gibt es vielleicht doch etwas Tieferes und Grösseres, das uns alle betrifft, und in der Corona-Krise überhandgenommen hat? Ich für mich bin zu dem Ergebnis gekommen: Es ist das vor allem in der westlichen Kultur vorherrschende Menschenbild des «reduktiven Materialismus», das ich schon seit Langem an der Schulmedizin kritisiere.

Der reduktive Materialismus betrachtet den Menschen im weitesten Sinne als Maschine, man spricht daher auch vom «Maschinenparadigma». Mit dieser Annahme sieht man nur den Körper, also nur das Materielle, den Stoff – und alles Immaterielle, also Geist, Seele, Soziales, Kultur, wird davon abgespalten und als nicht wesentlich für das Verstehen des Menschen betrachtet. Zwei wesentliche erkenntnistheoretische Fehlannahmen liegen dem Maschinenparadigma zugrunde: der Dualismus und der Reduktionismus. Also zum einen die Idee, dass Körper, Geist und Seele voneinander gespalten sind, und zum anderen, dass der Mensch aus materiellen Elementen, also aus Bausteinen zusammengesetzt und auf sie reduzierbar ist. Alles folgt dem Glauben: Könnten wir diese Bausteine nur präzise genug analysieren, gleich der Molekularwissenschaft, Genetik usw., dann wüssten wir, was gesund hält und was krank macht. Hier wird also von unten nach oben gedacht, also bottom-up. Demgegenüber steht das ganzheitliche, biopsychosoziale Paradigma, wo man von oben nach unten, top-down denkt und das besagt: Alles gehört zusammen und höher komplexe, immaterielle Ebenen sind ausschlaggebend für die darunterliegenden. Mind over matter und nicht matter over mind.

Was sagt dieses Externalisieren in der Bewertung unseres Krankheitszustandes über unser Bild von Gesundheit aus?

CS: Der Mensch neigt im reduktiven Materialismus dazu, sich selbst als gespalten und auf das Körperliche reduziert zu erleben. Wird er dann krank, verlässt er sich nicht auf seine eigene Heilkraft, sondern gibt die Verantwortung für seine Gesundheit an den Arzt ab. So verstehe ich das von Ihnen angesprochene Externalisieren. Ein maschinenparadigmatisch agierender Arzt verstärkt diese Situation noch, indem er den Patienten noch mehr entmündigt und ihm seine Kompetenz zur Selbstheilung komplett abspricht.

Das bedeutet, diese dualistische Spaltung, die ich in mir erlebe, ist sozusagen Ausgangspunkt dafür, zu externalisieren und einer anderen Person die Macht zu geben, über mich zu «herrschen» und meinen Körper zu «reparieren». Das macht eine körperorientierte Medizin letzten Endes zum einzigen Rettungsanker, der im Fall einer Krankheit helfen kann. Ein ganzheitlicher Arzt wäre sich hingegen im Klaren darüber, dass Geist und Seele des Patienten die Instrumente der Selbstheilung sind. Er würde daher den Patienten als Menschen begleitend unterstützen, ihn in gewisser Weise menschlich reifen lassen und ihm somit helfen, wieder Verantwortung für sich selber zu übernehmen.

von Lilly Gebert

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Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert ist Arzt, Klinischer und Gesundheitspsychologe sowie ärztlicher Psychotherapeut. Er ist Professor für Medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie und leitet seit 1995 das Labor für Psychoneuroimmunologie an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Vom 4. bis 6. Oktober 2024 findet in Innsbruck unter dem Motto «Psychoneuroimmunologie im Lauf des Lebens» der 4. PNI Kongress mit Christian Schubert, Hans-Joachim Maaz, Michael Nehls, Harald Walach und vielen weiteren spannenden Referenten statt! Das vorläufige Programm finden Sie hier.


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Intelligente Pflanzen – Stumm und taub gezüchtet

Gesunde Pflanzen sind «intelligente» und empfindsame Lebewesen. Sie zeigen Reaktionen und haben ein ätherisches Bewusstsein. Der italienische Pflanzenneurologe Stefano Mancuso von der Universität Florenz beschreibt, wie Bäume über Blätter und Wurzelspitzen «lauschen» und einander «zuhören», wie sie ständig Informationen aus der Umwelt aufnehmen und verarbeiten, um dann entsprechend zu «handeln».

Mancuso entdeckte, dass die Bäume Informationen auch durch die Luft senden und auf diese Weise miteinander kommunizieren können. Hauptverantwortlich hierfür scheint das gasförmige Molekül Äthylen zu sein, das die Bäume in verschiedenen Situationen über die Blätter ausschütten. Die Botschaften können durch den Wind über mehrere Hundert Meter weit verbreitet werden.

Bäume kommunizieren nicht nur durch die Luft, sondern auch unter der Erde. Hierzu nutzen sie ihr immenses, dynamisches Wurzelnetz – das «wood wide web». Beim Informationsaustausch innerhalb dieses Netzes spielen symbiotische Pilze (Mykorrhizen) eine entscheidende Rolle. Nehmen Bäume über deren Wurzeln Informationen über schädliche Bakterien, Viren oder Pilze auf, können sie ihr Abwehrsystem aktivieren oder ihr Wachstum flexibel anpassen. Gesunde Bäume sind über einen weiten Wahrnehmungskreis resonanzfähig, sie können zusammenklingen und untereinander kommunizieren. Indem sie Veränderungen in ihrer Umwelt erkennen und darauf reagieren, gewährleisten sie die Erhaltung ihrer Art.

Auf der Grundlage dieser Informationen stimmt es nicht nur Pflanzenneurologen sehr nachdenklich, dass manche Arten von Kulturpflanzen ihre Fähigkeit zu Resonanz und Kommunikation verloren haben. «Sie können die Alarmrufe ihrer Artgenossen nicht mehr verstehen und sind selbst nicht mehr in der Lage, zu warnen. Sie sind stumm und taub gezüchtet worden. Das heisst, sie können keine Duftstoffe mehr aussenden, um Helfer anzulocken, die Schädlinge fressen oder vertreiben sollen», sagt Stefano Mancuso in einem Vortrag.

Künstliche Nahrung für High-Tech-Städter?

Gegenwärtig werden durch gezielte Manipulation weltweit schrille und grobe Unstimmigkeiten in der harmonischen Welt der Pflanzen erzeugt. So werden in grossem Stil sogenannte Farmscrapers vorangetrieben, in denen High-Tech-Pflanzen produziert werden. Die Produktion erfolgt ganzjährig, wobei eine maximale Produktion pro Quadratmeter angestrebt wird. Das Pflanzenwachstum wird durch künstliches und damit informationsarmes Licht angeregt und erfolgt in Hydrokulturen (wassergefüllten Behältern) oder durch Aeroponik (geschlossene Behälter mit Aerosolen). Vorreiter im Farmscraping sind asiatische Länder sowie die USA. In Kopenhagen steht seit 2021 der grösste europäische Farmscraper mit 14 Etagen. In der Schweiz sucht derzeit die GreenState AG nach Investoren. …

von Silvia Siegenthaler


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«WHO cares?»

Der Gesundheitsökonom Konstantin Beck wirft in seiner Vorlesung an der Universität Luzern einen kritischen Blick auf die Corona-Zeit. In seinem neusten Buch «WHO cares?» warnt er vor weiteren Fehlentwicklungen in der Gesundheitspolitik und den aktuellen Plänen der Weltgesundheitsorganisation.

Auch mehr als zwei Jahre nach dem politisch erklärten Ende der Corona-Pandemie fehlen Anzeichen einer Aufarbeitung weitgehend. Mehr als Beteuerungen von den damals Verantwortlichen sind kaum zu vernehmen. Es scheint die Überzeugung vorzuherrschen, man habe die Krise insgesamt gar nicht so schlecht gemeistert.

Anders sieht dies Dr. Konstantin Beck, Titularprofessor für Versicherungsökonomie an der Universität Luzern. Unter dem Titel «Gesundheitsökonomie – Aufarbeitung der Covid-19-Politik» hat er im Frühlingssemester eine Vorlesung lanciert mit dem Ziel, mit aktuellem Datenmaterial das Geschehen seit März 2020 einzuordnen. Das thematische Spektrum ist breit: Probleme bei der Übersterblichkeitsberechnung, Stärken und Schwächen epidemiologischer Modellierung, statistisches Framing oder die politische Rolle von Wissenschaft werden ebenso diskutiert wie Verfassungsgrundsätze, Kosten-Nutzen-Analyse der Corona-Massnahmen und das Verhalten von Behörden und Medien.

Corona ist nach wie vor kontrovers. Die Universität lasse ihm aber Freiraum in der Bestimmung seiner Themen innerhalb seines Fachbereichs, sagt Beck. Nach aussen rechtfertigen müsse er sich aber selbst. «Ich bin Ökonom und Statistiker. Über Virenmutationen zu sprechen wäre nicht seriös. Worüber ich spreche, kann in der Regel aus statistischen Quellen abgeleitet werden. In der Vorlesung geht es auch darum, Studenten beizubringen, was aus der Quellenlage herausgelesen werden kann und was nicht.» Beck legt viel Wert darauf, dass die Lehrveranstaltung mit Inputs arbeitet, die Erkenntnis fördern. Dazu lade er gelegentlich andere Fachleute in die Vorlesung ein, etwa den ehemaligen Chefarzt der Infektiologie Professor Pietro Vernazza. «Wir analysieren dann zum Beispiel ein epidemiologisches Modell und erklären, weshalb es bei Masern funktioniert, aber nie bei einer Grippe.» Die Vorlesung stosse auf viel Resonanz, erklärt Beck. Noch nie seien so viele Gasthörer gekommen wie jetzt. Diese seien in der Regel wesentlich älter als die Studenten, es ergeben sich spannende Diskussionen zwischen den Generationen, die normalerweise nicht so viel miteinander ins Gespräch kommen, so Beck. Gerade beim Thema Corona sei es wichtig, Diskussionen anzustossen.

Diffamierung statt Diskussion

Beck sieht eine Gesellschaft, die gespalten ist: «Diejenigen, die Massnahmen eher befürworten, berufen sich auf Studien, etwa zur Impfung, und sagen den anderen: Wenn ihr die Wissenschaft infrage stellt, seid ihr Neandertaler.» Die anderen wiederum würden sagen: Die Aussagen der Wissenschaft sind falsch, wir sehen die Evidenz in der Statistik. «Beide Gruppen haben recht», so Beck, «deswegen können beide auf ihren Positionen beharren.»

Die Informationen, die zur Politik und zu den Medien gelangen, seien oft Zusammenfassungen von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die bereits verzerrt dargestellt werden und dann von Politik und Medien wiederum verzerrt wiedergegeben würden. «Wenn man die wissenschaftlichen Artikel bis zuletzt durchliest, finden sich oft starke Relativierungen der Aussagen», stellt Beck fest. Die erste Gruppe berufe sich auf solche Zusammenfassungen, die zweite liegt seiner Meinung nach bezüglich der Inhalte oft richtig.

Dieser Umstand ist gemäss Beck der Grund für die Spaltung: «Die zweite Gruppe ist nicht unwissenschaftlich, sondern liest die Artikel vielleicht einfach genauer. Ich vermute, dass die Zusammenfassungen nicht zufällig unvollständig sind. Das dürfte in einem Peer-Review-Prozess nicht vorkommen. Das ist ein Armutszeugnis der medizinischen Wissenschaft.» Dass die Peer-Review-Verfahren offenbar nicht sauber funktionieren, sei alarmierend, insbesondere weil im Bereich der Gesundheit bestimmte Aussagen unmittelbare gesundheitliche Konsequenzen haben können. Dieser Missstand wurde jedoch schon vor Corona festgestellt: Es gibt etliche Studien zu methodischen Problemen, die veranschaulichen, wie häufig statistische Fehler und Tricks in medizinischen High-Level- Publikationen enthalten sind – etwa der berühmte Artikel «Why Most Published Research Findings Are False» des renommierten Gesundheitswissenschaftlers und Statistikers John P. A. Ioannidis aus dem Jahr 2005.

von Armin Stalder

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Prof. Dr. Konstantin Beck ist Titularprofessor für Versicherungsökonomie an der Universität Luzern und gesundheitspolitischer Berater.

Konstantin Beck: «WHO cares? – Die Schweizer Pandemiepolitik und der Einfluss der WHO – ein populärwissenschaftlicher Positionsbezug», 2024, 166 Seiten, Edubook/Merenschwand. CHF 17.- plus Versand.


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Weltbeziehung und Urvertrauen

Der Resonanzbegriff bei Harmut Rosa

Regenbögen, Sternschnuppen, die Liebe: Die schönsten Dinge im Leben lassen sich nicht greifen. Sie sind unverfügbar. In sich, wie für uns. Wer mit ihnen in Resonanz gehen will, für den gilt nur eines: absolute Bedingungslosigkeit. Eine Bedingungslosigkeit, bedingt durch nichts anderes als die «Urvertrauen stiftende Erfahrung einer tragenden Weltbeziehung».

Wo der Glaube herrscht, die Welt verfügbar machen zu können, setzen wir «am Leben sein» mit «lebendig sein» gleich. Es gilt: Solange wir am Haben anstatt am Sein orientiert sind, bringen wir nicht nur die Welt auf Distanz zu uns, sondern uns gleichzeitig in eine Fremdheit mit uns selbst. Was bleibt, ist eine Beziehung der Beziehungslosigkeit. Wir sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als dass wir die Dinge ihrem wahren Wesen nach erkennen könnten. Wir interpretieren und sezieren lieber, anstatt zu beobachten und abzuwarten. Unfähig, das Leben so zu nehmen, wie es ist, verkehren wir unser Gefühl, in die Welt geworfen zu sein, dahingehend, uns aus ihr hinauszuschleudern.

Es ist dieses «Fremdgesteuertwerden», der Reflex, Ohnmacht durch Kontrolle zu kompensieren, den der Soziologe Hartmut Rosa auf unsere Furcht vor Weltverlust zurückführt. Als «Grundangst der Moderne» versetze sie uns in einen «Agressionsmodus». Aus ihm heraus nähmen wir jede Unkoordinierbarkeit als Bedrohung wahr und liefen obendrein Gefahr, das Ausdehnen unserer eigenen Weltreichweite, also unserer Wahrnehmung dessen, was wir in dieser Welt alles unter Kontrolle und in Besitz nehmen könnten, auf Kosten anderer zu manifestieren. Wir stehen der Welt innerlich unverbunden, gleichgültig oder sogar feindlich gegenüber und befinden uns damit inmitten einer prinzipiellen Verwechslung von Erreichbarkeit und Verfügbarkeit sowie Symbiose und Verbindung. Dies mache uns nicht nur blind dafür, was es bedeute, uns von dieser Welt wahrhaft berühren zu lassen, – wir würden auch verkennen, dass unser insgeheimes Hoffen auf einen Zuwachs an Lebensstandard durch mehr Sicherheit und Macht nicht der Gier nach Mehr, sondern unserer Angst vor dem Immer-weniger entspränge.

Ein anderer Sinn für Verbundenheit

«Eine bessere Welt ist möglich, und sie lässt sich daran erkennen, dass ihr zentraler Massstab nicht mehr das Beherrschen und Verfügen ist, sondern das Hören und das Antworten.» – Hartmut Rosa, Resonanz

Ohne ein intaktes Weltverhältnis, so viel steht für Hartmut Rosa fest, kann es kein gelingendes Selbstverhältnis geben. Wer sich selbst nicht spürt, könne sich auch die Welt nicht anverwandeln. Und wem die Welt stumm und taub geworden sei, dem käme auch das Gefühl für sich selbst abhanden. Was wirkt wie eine Spirale der ausbleibende Begegnung, führt uns unweigerlich zu der Frage: Worin bestünde denn ein «gelingendes Weltverhältnis»? Was würde es bedeuten, wahrhaft mit uns und dieser Welt verbunden zu sein? Unserer immer alternativloser erscheinenden Beschleunigung setzt Rosa an dieser Stelle nicht den Begriff der Entschleunigung entgegen, sondern den der Resonanz. Ihre – wie er sie nennt – horizontalen, diagonalen wie vertikalen «Achsen» von Beziehungsqualitäten ermöglichten dem Menschen nicht nur eine als antwortgebend erfahrene Beziehungen zur Welt, zum Dasein oder zum Leben als Ganzem, sondern obendrein auch das besagte Urvertrauen, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen – und gehen.

Für Hartmut Rosa ist klar: Wolle der Mensch aus seiner Abgespaltenheit austreten, müsse er wieder lernen, sein In-Beziehung-Treten mit sich und der Welt als Totalität zu verstehen. Rosa teilt ihren Prozess des Zueinanderfindens in vier Phasen der Begegnung: den Moment der Berührung (Affizierung), den Moment der Selbstwirksamkeit (Antwort), den Moment der Anverwandlung (Transformation) und den Moment der Unverfügbarkeit (konstitutiv ergebnisoffen). Mit einem Menschen, einer Landschaft, einer Melodie oder einer Idee in Resonanz zu treten, bedeutet für ihn, «von ihm oder ihr gleichsam ‹inwendig› erreicht, berührt oder bewegt zu werden». Entscheidend sei hierbei das Gefühl, die Welt gehe einen etwas an. Folglich liesse sich dieser Moment der Affizierung auch als «Anrufung» übersetzen. Oder wie Rosa formuliert: «Plötzlich ruft uns etwas an, bewegt uns von aussen und gewinnt dabei Bedeutung für uns um seiner selbst willen.» Stumpfe Blicke fangen wieder an zu leuchten und in unseren Augen sammeln sich Tränen. Das Bedürfnis, der Welt zuzugehören, hat den «Panzer der Verdinglichung» durchbrochen. Mit unserem ganzen Körper und vollem Herzen zurück in ihren Bann gezogen, fühlen wir uns (selbst-)wirksam und lebendig mit ihr verbunden. Unsere Augen werden zu «Resonanzfenstern». Wir haben das Gefühl, mit der Welt im Dialog zu stehen.

Diese «Veränderung der Weltbeziehung» bezeichnet Rosa als entscheidendes Element der Resonanzerfahrung: «Wann immer wir mit der Welt in Resonanz treten, bleiben wir nicht dieselben. Resonanzerfahrungen verwandeln uns, und eben darin liegt die Erfahrung von Lebendigkeit. Wenn wir uns von nichts mehr anrufen und verwandeln lassen, oder wenn wir auf die zahlreichen Stimmen da draussen nicht mehr selbstwirksam zu antworten vermögen, sind wir innerlich tot, versteinert, kurz: resonanzunfähig.» Wer diese Anverwandlung erfahren wolle, so Rosa, müsse aufhören, alles um sich herum kontrollieren zu wollen. Lebendigkeit, Berührung und wirkliche Erfahrung entstünden aus der Begegnung mit dem Unverfügbaren. Eine Welt dagegen, «die vollständig gewusst, geplant und beherrscht wäre, wäre eine tote Welt.»

Wege zur Welt

Ohne eine «bidirektionale» – eine auf Gegenseitigkeit beruhende – Welterfahrung, keine Resonanz: So wie Unverfügbarkeit für Rosa die Bereitschaft impliziert, «sich auf nicht vorhersagbare Weise berühren und verändern zu lassen», impliziert Resonanz «Verletzbarkeit und die Bereitschaft, sich verletzbar zu machen». Kontrolle und Berührung schliessen einander nicht nur aus, gemeinsam begründen sie das Gesetz der Anziehung: Je intensiver wir etwas wollen, umso weniger gelingt es uns. Und je mehr wir etwas besitzen möchten, umso schneller verlieren wir es. Wo wir keinen Raum lassen, mit den Dingen wahrhaft in Kontakt zu treten, wo unsere Vorstellung und unser Wille bereits im Vorfeld jede Möglichkeit einer offenen, ehrlichen Begegnung unterlaufen, da schnüren wir selbst uns jedes Berührtwerden ab. Kurzum: Wo uns das Vertrauen fehlt, verfehlen wir das Leben.

Wer dies verstanden – oder besser noch: durchfühlt – hat, dem bleibt keine andere Wahl, als von sich aus neue Pforten zur Welt zu schaffen. Denn wem die Welt nicht mehr als Aggressionspunkt, sondern als Resonanzpunkt erscheint, wer ihr nicht in einem Modus der Aneignung begegnet, sondern dessen «Haltung des anverwandelnden und selbstwirksamen Hörens und Antwortens» auf eine «wechselseitige responsive Erreichbarkeit» gerichtet ist, für den verliere «das Steigerungsspiel» seinen Sinn und, wichtiger noch, seine «psychische Antriebsenergie».

Nur wer ohne Angst auf die Welt zugehen kann, dem steht es frei, sich ehrlich auf sie und ihre Teilnehmer einzulassen. Nicht im Sinne eines ideologisch aufgeladenen Objektbegehrens, sondern als menschliches Begehren, als Beziehungsbegehren. Und wie sollte es anders sein: Der Weg hin zu einer ehrlichen Beziehung zu unserer Mitwelt führt über uns selbst. Und dieser Weg zu uns selbst ist der Weg des Herzens. Und das ist ein Weg jenseits von Argumenten.

… oder, um es mit Udo Jürgens zu sagen:

Von jetzt an Sein statt Haben
Nicht das Gefühl vergraben
Einander finden
Anstatt Worte verlier’n

von Lilly Gebert
Buchvorlage: Hartmut Rosa (2020): «Unverfügbarkeit» (Suhrkamp)


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Wer ist der hundertste Mensch?

Braucht es eine Mehrheit, um die Gesellschaft tiefgreifend zu verändern? Nein, Experimente zeigen, dass bereits eine kleine Gruppe die kritische Masse bilden kann. Sie muss dazu nicht einmal in direktem physischen Kontakt zu allen anderen stehen, denn wir beeinflussen uns gegenseitig auch über die morphogenetischen Felder.

Studien zeigen, dass der soziale Kipppunkt, um die öffentliche Meinung zu ändern, bei 3,5 Prozent liegt. In einem Verhaltensexperiment mussten sich 25 Prozent neu positionieren, um das Gesamtverhalten zu ändern. Im Finanzmarkt reichen neun Prozent, um die Meinung der Investoren zu kippen. Was viele nicht wissen: Bewusstseinsinformationen verbreiten sich auch ohne direkten Austausch, denn sie sind nicht starr an Raum und Zeit gebunden.

Interessante Erkenntnisse dazu brachte ein verhaltensbiologisches Experiment in den 1950er-Jahren auf der japanischen Insel Koshima hervor. Das Wissenschaftlerteam studierte das Verhalten einer Makaken-Affenkolonie. Die Affen wurden mit Süsskartoffeln gefüttert, die man am Strand der Insel in den Sand hatte fallen lassen. Die Affen liebten die Süsskartoffeln, aber nicht den Schmutz und den Sand, der an ihnen haftete. Eines Tages erkannte ein weibliches Jungtier, dass es die Süsskartoffeln im Meer waschen konnte. Es brachte diese Methode seiner Mutter bei und auch seine Spielkameraden begannen kurz darauf, die Süsskartoffeln im Wasser zu waschen. Unter den Jungtieren verbreitete sich diese Methode schnell. Von den ausgewachsenen Affen lernten aber nur diejenigen diese Methode, die Kinder hatten. Es ist bereits bemerkenswert, dass die Jungtiere den Älteren etwas beibringen.

Doch im Herbst 1958 ereignete sich etwas wirklich Sonderbares: Alle Affen begannen, ihre Süsskartoffeln zu waschen. Dies geschah aber nicht nur auf der Insel Koshima, sondern gleichzeitig auch auf den Nachbarinseln und sogar dem japanischen Festland. Ein Schwellenwert oder Kipppunkt war überschritten worden: Die Wissenschaftler bezeichneten es als den hundertsten Affen, der das Verhalten nachahmte und bewirkte, dass plötzlich alle Affen der Insel Koshima das Verhalten übernahmen. Dies bestätigt die oben genannte Studie, dass circa 25 Prozent für eine Verhaltensänderung reichen. Wie aber lässt sich erklären, dass andere Populationen ihr Verhalten zeitgleich änderten, ohne in physischem Kontakt zueinander gewesen zu sein?

Gibt es eine Art Bewusstseinsnetz, welches alle Affen verbindet, und wenn ja, ist so etwas auch beim Menschen möglich? Diesem Mysterium ging ein Team von Forschern in Australien und England nach. Für ihr Experiment erstellten sie ein Bild, das aus Hunderten Einzelbildern mit Gesichtern von Menschen bestand. Das Bild wurde einer repräsentativen Versuchsgruppe in Australien gezeigt. In der Zeit, in der die Versuchspersonen das Bild betrachten konnten, konnten sie im Durchschnitt zwischen sechs und zehn Gesichter erkennen. Dieser Versuch wurde mehrmals an verschiedenen Orten in Australien wiederholt; er brachte immer dasselbe Ergebnis.

Danach wurde dieses Experiment in einer TV-Sendung, die nur in England ausgestrahlt wurde, erklärt. Dabei wurden alle einzelnen Gesichter gezeigt. Kurze Zeit später wurde das Bild in Australien einer weiteren Kontrollgruppe gezeigt und plötzlich erkannten die Testpersonen ohne Schwierigkeiten die meisten der Gesichter. Zur Zeit der Studie gab es noch kein Internet.

Die Psychologie spricht von bewussten und unbewussten Ebenen, die uns beeinflussen. Neben dem personalen Unbewussten sprach C.G. Jung auch vom kollektiven Unbewussten, dem un- oder überpersonalen Teil unseres Unbewussten. Der Teil also, der nicht durch eigene oder ererbte Erfahrungen gebildet wird, sondern aus einer Art kollektivem Feld heraus gespiesen wird. Jung verwendete hierfür gerne das Beispiel vom Schiffsarzt Robert Meyer, der wohl eine der grössten Entdeckungen des 19. Jahrhunderts machte: Dass Energie nicht verloren geht, sondern nur die Form ändern kann – der Energieerhaltungssatz. Meyer war Arzt und kein Physiker. Er erklärte, dass seine Erkenntnis nicht im eigentlichen Sinne von ihm stammte. Er sprach von Gedankenblitzen, die er erhielt und weiterverfolgte. Woher aber kamen diese?

Gemäss Jung ist die Idee der Energie und ihrer Erhaltung ein urtümliches Bild, das im kollektiven Unbewussten schlummerte. Viele Religionen und Mythologien gründen auf dieser Vorstellung eines allumfassenden Geistes, einer universellen, nie endenden Kraft.

Etwas, das viele Menschen in der Vergangenheit erlernt haben, erlernen die Menschen in der heutigen Zeit leichter. Rupert Sheldrake nennt dies das kollektive Menschheitsgedächtnis. Über die morphische Resonanz verbinden wir uns damit, schöpfen daraus und geben unsere Erfahrungen weiter. Sheldrake machte dazu folgenden Versuch: Er liess eine Testgruppe in England und den USA drei japanische Kinderreime auswendig lernen. Alle Reime hatten denselben Aufbau. Zwei davon waren erfunden, während einer ein in Japan bekannter Kinderreim ist. Die Ergebnisse waren eindeutig: Den echten Kinderreim konnten sich die Probanden signifikant besser merken. Gemäss Sheldrake sind es morphogenetische Felder, über die wir uns mit dem kollektiven Menschheitsgedächtnis verbinden.

Eine mögliche Erklärung, wie das funktionieren könnte, liefert uns die Quantenphysik mit der Funktion der Verschränkung: Dabei werden zwei oder mehrere Quantenteilchen durch Einwirkung von Energie in einen gleichschwingenden, synchronen Zustand versetzt oder besser gesagt: in Resonanz zueinander gebracht. Wenn man bei einem der verschränkten Quanten eine Veränderung herbeiführt, tritt die Veränderung unmittelbar auch beim Zwillingsteilchen ein, und zwar unabhängig davon, an welchem Ort im Universum es sich befindet. Einstein gefiel diese Theorie nicht. Er nannte sie «spukhafte Fernwirkung» und versuchte, sie im Gedankenexperiment, das heute als Einstein-Podolski-Rosen-Paradoxon bekannt ist, zu widerlegen. Heute wissen wir, dass ihm das nicht gelang.

Dieser schwer vorstellbare und mysteriöse Effekt wurde inzwischen oft reproduziert und dient auch als Schlüssel zur Teleportation. Dem Physiker Anton Zeilinger gelang es, über die Verschränkung mehr als 3000 Atome zeitgleich zu teleportieren. Im Modell wird beschrieben, dass die verschränkten Teilchen über das Quantenfeld in Verbindung stehen – der Physiker Ulrich Warnke nennt es das «Meer aller Möglichkeiten». Wenn eine Veränderung beim einen Teilchen erfolgt, geht das andere augenblicklich mit ihm in Resonanz.

Das Wissenschaftlerehepaar Huping Hu und Maoxin Wu verschränkte Wasserstoffmoleküle. Sie teilten das verschränkte Wasser in zwei Portionen und gaben die Portion A einer Versuchsperson zum Trinken. Die Versuchsperson reiste danach von San Francisco nach Peking. Als sie in Peking angekommen war, fügten die Wissenschaftler der Portion B in San Francisco ein Anästhetikum bei. Die Wirkung der Droge wurde unmittelbar, ohne Zeitverzögerung, von der Versuchsperson in Peking wahrgenommen. Das zeigt: Die Verschränkung ist unabhängig von Raum und Zeit.

Baut die Quantenphysik eine Brücke zwischen Wissenschaft und Spiritualität? Der Physiker Jack Sarfatti meinte, dass mit jedem Gedanken, jeder Handlung nicht nur unsere eigene kleine Festplatte beschrieben wird, sondern dass alles auch im Quantenuniversum abgespeichert wird und unser irdisches Leben überdauert.

In der Physik, der Psychologie, der Biologie wie auch in Religionen und Mythologien weltweit wird von einem Netz, Feld oder einer Chronik gesprochen, von der wir Informationen beziehen oder in die wir Informationen laden können. Dieses «Meer aller Möglichkeiten» bietet uns die Chance, einen sozialen Kipppunkt zu erreichen. Wenn wir dieses Feld mit einer gemeinsamen Vision von Freiheit und Liebe speisen, kann vielleicht jeder von uns der hundertste Mensch sein. ♦

von Roman Westermann


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Synchronizitäten

Die Wiederentdeckung des grossen Zusammenhangs

Entweder man erlebt sie oder nicht – und tut sie dann als «lustige Zufälle» ab oder nicht. Diese seltsamen wunderlichen Gleichzeitigkeiten zwischen Innen- und Aussenwelt, die zusammenpassen, als wären sie choreographiert. Unser logisch-kausales Denken ist damit überfordert, aber das ist womöglich «nur» ein kulturelles Problem.

Was ist der Unterschied zwischen Zufall und Synchronizität? Charakteristisch für Letzteres ist die Sinnhaftigkeit des Zusammenhangs, die sich in einer deutlichen Ähnlichkeit zwischen innerem und äusserem Ereignis ausdrückt: Wenn Sie sich die Nase putzen in dem Moment, wo irgendjemand irgendwo vom Fahrrad stürzt, ist da kein gemeinsamer Sinn ersichtlich. Hingegen wenn Sie von einem Freund träumen, den Sie seit Langem nicht mehr gesehen haben, und dieser am nächsten Tag unerwartet vor Ihrer Tür steht, schon. Auch, wenn Sie gerade in ein leidenschaftliches Gespräch über das Jagdverhalten von Jaguaren vertieft sind und plötzlich neben Ihnen ein Auto der gleichnamigen Marke hupt, ist das einer dieser seltsamen Momente, bei denen eine blosse «Zufälligkeit» schon wahrscheinlichkeitsrechnerisch nicht zu überzeugen vermag.

Als «bedeutsame Koinzidenz psychischer und äusserer Ereignisse», bei der es sich nicht um Ursache und Effekt handeln kann, «sondern um ein Zusammenfallen in der Zeit» – so definierte der Schweizer Tiefenpsychologe C. G. Jung das faszinierende Phänomen, das er als «Synchronizität», Gleichzeitigkeit, bezeichnete.

Wer hat´s entdeckt? Die Schweizer?

Jung war ein Pionier in der Erforschung der Synchronizität, obwohl natürlich schon vor ihm geistreiche Gelehrte wie Schopenhauer die seltsamen «sinnhaften Koinzidenzen» ernstnahmen. Die Herausforderung bestand darin, ein so schwer fassbares und nicht reproduzierbares Phänomen wissenschaftlich überhaupt zu thematisieren. Jung hatte diesbezüglich grosse Vorbehalte, obwohl er überzeugt war, dass Synchronizitäten eine Tatsache und kein Hirngespinst sind. Gut überliefert ist Jungs Sitzung mit einer Patientin, die ihm einen Traum mit einem Skarabäus schilderte – kurz bevor ein aufdringlicher Käfer derselben Gattung gegen das Fenster seines Behandlungszimmers flog und lautstark Einlass begehrte. Jung war sich sicher: Solche Zeichen sind Hinweise der «tiefen, verborgenen Ordnung und Einheit aller Dinge, die existieren», die es erlaubten, «in die Welt der Magie, der unerklärlichen Phänomene des kollektiven Unbewussten vorzudringen». Aber Jung wollte nicht als Spinner dastehen. Er hatte immer strenge Ansprüche an seine Forschung, Empirik wurde von ihm grossgeschrieben. So beschrieb er seine Gedanken zur Synchronizität und zum «unus mundus» (geeinter Kosmos) relativ spät und zögerte jahrelang, mit der Thematik an die Öffentlichkeit zu gehen. Jung-Experte Murray Stein resümiert:

«1952 veröffentlichte er gemeinsam mit dem Nobelpreisträger und Physiker Wolfgang Pauli die Schrift ‹Naturerklärung und Psyche›, die den Versuch darstellt, die möglichen Beziehungen zwischen Natur und Psyche zu erhellen. Es ist bezeichnend, dass Jung das Werk gerade mit einem Naturwissenschaftler herausgab und nicht mit einem Philosophen oder Theologen … Jung wollte auf keinen Fall als Mystiker oder Metaphysiker gelten, sein Ehrgeiz war, Naturwissenschaft zu betreiben.»

von Christian Schmid Rodriguez


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5G

Sie umgibt uns wie die Luft zum Atmen: Funkstrahlung. Anders jedoch als im Märchen von der vernetzten Welt, erweist sich die Mobilfunktechnologie als Elektrosmog-Dystopie. Warum die Zukunft, die uns 5G verspricht, alles andere als eine strahlende sein wird, erklären uns der Theologe Werner Thiede und Rebekka Meier vom «Verein Schutz vor Strahlung».

Welchen Einflüssen hat sich der Mensch nicht schon ausgesetzt? Radioaktivität, FCKW, Fluorid, Aluminium und jetzt auch noch Elektrosmog. Man hätte meinen können, die Vergangenheit habe uns gelehrt, jeder technologischen Neuerung gegenüber erst einmal kritisch eingestellt zu sein. Doch im Gegenteil: Wie selbstverständlich werden 5G-Masten selbst im noch so kleinsten Dorf errichtet und das eigene Zuhause in eine lückenlos vernetzte Datenautobahn verwandelt.

Um mehr über die Risiken von 5G auf unsere Gesundheit zu erfahren, sprach ich mit Rebekka Meier, der Präsidentin des Schweizer Vereins «Schutz vor Strahlung».

«DIE FREIEN»: Frau Meier, welchen Einfluss hat Elektrosmog auf unsere Gesundheit?

Rebekka Meier: Elektrosmog ist der umgangssprachliche Begriff für Strahlung, die von normalen Stromleitungen, WLAN-Sendern, Smartphones und weiteren technischen Geräten und Installationen ausgeht. Strom im Kabel schwingt niederfrequent mit 50 Hertz, also 50 Schwingungen pro Sekunde, und erzeugt Strahlung in der direkten Umgebung der Stromkabel. Im WLAN-Router und der Handyantenne wird der Strom auf Hochfrequenz bis zu 3800 Millionen Schwingungen pro Sekunde beschleunigt und über die Luft ausgebreitet.

Niederfrequenz kann zu Verhaltensveränderungen führen, Ängste auslösen oder das räumliche Gedächtnis beeinflussen. In der Nähe von Hochspannungsleitungen wurden vermehrt Leukämiefälle bei Kindern beobachtet.

Die hochfrequenten Felder dringen in den Kopf und den Körper ein und beeinflussen die Hirnströme, also unser Denken. So kann die Kommunikation zwischen Gehirn und Beinen oder Armen gestört werden. Durch hochfrequente Strahlung können Kalzium-Ionen unkontrolliert in die Zellen einströmen und die unterschiedlichsten Symptome auslösen. Durch den entstehenden oxidativen Stress sind bei einem Anteil der Menschen mit Vorerkrankungen wie Krebs, Parkinson, Alzheimer, wie auch bei ganz jungen Menschen negative Effekte zu erwarten – beispielsweise eine Beschleunigung der Krankheit oder Entwicklungsstörungen. Dauerhaft erhöhter oxidativer Stress durch Dauerstrahlung führt bei jedem Menschen zu einer schnelleren Alterung, Müdigkeit und Erschöpfung. …

von Lilly Gebert

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Dr. theol. habil. Werner Thiede ist ausserplanmässiger Professor für Systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, evangelischer Pfarrer im Ruhestand und Publizist. Sein neuestes Büchlein «Himmlisch wohnen. Auf-erweckt zu neuem Leben» ist 2023 erschienen.
werner-thiede.de

Rebekka Meier ist Präsidentin des Vereins Schutz vor Strahlung, der sich für die Interessen von besonders empfindlichen Bevölkerungsgruppen und Anwohnern von Mobilfunkanlagen einsetzt und Unterstützung beim Engagement gegen geplante Antennen bietet.
schutz-vor-strahlung.ch


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