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Autor: Stefan Hockertz

Gendersternchen

Ganz ehrlich, vor ein paar Jahren hätte niemand etwas mit dem Begriff Gendersternchen anfangen können. Gut, das Wort «gender» kommt aus dem Englischen und bedeutet Geschlecht. Also die klassische biologische Zugehörigkeit zur weiblichen oder männlichen Spezies. Ein Sternchen ist ein kleiner Stern, vom Asteriskus auf der Tastatur bis hin zum Kosewort für verehrte Menschen, für nicht ganz so erfolgreiche Schauspieler und Schauspielerinnen.

Aber was nun ist ein Gendersternchen? Erst als eine kleine, selektiv unterschiedlich gebildete, aber zweifellos ideologisch sehr stark geprägte Gruppe im deutschsprachigen Raum – und ausschliesslich hier ist das weltweit möglich – auf die Idee kam, jegliche Benennungen von Personen unbedingt auch zu verweiblichen, also unsere in der deutschen Sprache so einzigartigen Artikel «der, die und das» völlig zu negieren, erlebte das Gendersternchen seine unnötige Geburt. Irgendwie musste es im Schriftdeutschen umgesetzt werden, was für wenige Menschen unumgänglich schien: die Vereinheitlichung der Geschlechter, das wilde Gendern auf allen Ebenen bis hin zur Absurdität. Umständlich, inkonsequent und ideologisch, so benannte es selbst die NZZ im Februar 2022. Manche betrachten es als fortschrittlich, die Sprache auf diese Weise zu sexualisieren – in Wirklichkeit spaltet es die Gesellschaft. Handelt es sich vielleicht gar um das Latein der neuen Eliten, wie der Sprachphilosoph Philipp Hübl sinnierte?

Egal was benannt wird, es muss ein Gendersternchen darin vorkommen. «Samenspenderinnen» ist so ein sinnentleertes Wort, welches aber ganz bezeichnend für diese Ideologie ist. Und wie wird das Gendersternchen nun gelesen und gesprochen? Versetzen Sie sich einmal in einen des Deutschen nicht mächtigen Ausländer. Bemüht, deutsch zu sprechen, sich in die Mentalität der deutschen Sprache einzufinden. Nun findet dieser arme Ausländerin plötzlich eine völlig zerhackte Orthografie vor, die beim besten Willen nicht einmal ein Mutter- (oder heisst es jetzt auch Vater-)sprachlerin aussprechen kann. Wenn das Lesen dieses sprachlichen Irrsinns schon schwierig ist, wie soll man es denn sprechen? Indem der/die/das nächste Neologismus*a (geht das auch im Lateinischen?) bemüht wird, der Gender-Gap. Der Linguist Steffen Herrmann erfand 2003 dieses sprachliche Ungetüm, welches über einen sprachlichen Freiraum die Entfaltung der Geschlechteridentitäten auch phonetisch möglich machen solle. Das SRF schreibt: Das Gendersternchen soll Frauen sprachlich sichtbar machen. Für den Tagesspiegel ist das Gendersternchen ein Menschenrecht, dessen Einhaltung von der selbst ernannten Sprach- und Sprechpolizei überwacht werden muss.

Was ist da schiefgelaufen? In der Krisenzeit der letzten drei Jahre, wo willkürlich mithilfe eines Infektionsschutzgesetzes tatsächlich massiv Grund- und Menschenrechte ausser Kraft gesetzt wurden, verirrt sich die Gesellschaft im Gendersternchenwahn. Begriffe wie «Respekt», «Solidarität» oder «Höflichkeit» müssen real gelebt werden. Ein pseudo-egalitäres Sprachwirrwarr trägt nicht dazu bei.

Haben wir nicht andere, viel schwerwiegendere gesellschaftspolitische Probleme zu lösen? Uns wäre es viel lieber und es wäre viel angebrachter, wirklich benachteiligten Menschen und Minderheiten eine Stimme zu geben – vielleicht mit einem «Ungeimpftsternchen», einem «Coronakritikersternchen» oder schlicht einem «Selbstdenkersternchen». ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis


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Normopathie

«Nur die toten Fische schwimmen immer mit dem Strom, lassen sich mit allen andern treiben, haben weder Kraft noch Mut, was anderes zu tun, wollen in der grossen Masse bleiben.» So heisst es in Margret Birkenfelds Lied «Sei ein lebend´ger Fisch».

Die Normopathie wurde 1972 vom deutschen Psychiater Erich Wulff beschrieben. Sie liegt vor, wenn ein Mensch sich krankhaft an eine von irgendeiner menschlichen Autorität definierten Normalität anpasst. Normalität ist das höchste Ziel des Normopathen. Dabei erkennt er Störungen und Fehlentwicklungen nicht mehr, weil die Anpassung an die Massenmeinung die eigene Verantwortung und Entscheidung ersetzt. Symptome dieser Anpassungssucht sind fehlende Kritikfähigkeit, eine zunehmende Unfähigkeit, selbst zu denken, Empathielosigkeit und geistige Verarmung.

Normopathie wird besonders dann gefährlich, wenn die Autorität die Massenmeinung manipuliert und die Normalität willkürlich festlegt. Wenn zum Beispiel die Norm definiert wird, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, oder dass der Mensch das Weltklima massgeblich beeinflussen kann, dann ist der Normopath krankhaft gezwungen, diese Vorgaben zu übernehmen und sie als «normal» zu vertreten.

Der Mensch sollte nach seiner wahren Identität und Bestimmung suchen, doch oft bleibt er unmündig, verstrickt sich in wirren politischen Vorgaben oder steckt im Gefängnis eines ideologisch geprägten Mainstreams fest.

Wie kann der Mensch den Halt finden, den er so dringend braucht? Im Abgleich der Entwicklung des eigenen Ichs, dem Erlernen einer guten Streitkultur und Ausloten gemeinsamer Interessen formt sich eine selbst denkende Persönlichkeit, die nicht nur der gesunden Entwicklung des Einzelnen, sondern auch der Gruppe zuträglich ist. Nur ein unmündiger, betreut denkender Mensch passt sich freiwillig einem aufoktroyierten Normal bedingungslos an und erhofft sich dadurch Akzeptanz und seelische Gesundheit.

Ist der normopathische Mensch gesünder und glücklicher? Laut WHO leiden fast eine Milliarde Menschen unter psychischen Krankheiten, Tendenz massiv steigend. Depressionen, Angststörungen und Süchte breiten sich aus, während WHO, WEF, GAVI, EU, UN und andere Regimes eine willkürliche Normalität verordnen, die vorgeblich ausschliesslich unserer Sicherheit und Gesundheit dient und unser Leben vereinfachen soll.

Der Normopath übernimmt ungeprüft alles, was die Mehrheit glaubt. Wenn aber eine ideologisch getriebene Minderheit in Kriegstreiberei und Klimahysterie verfällt und absurde Massnahmen zur neuen Normalität erklärt, sind wir als selbst denkende Menschen aufgefordert und verpflichtet, unsere ethischen Werte zu vertreten.

Pathologisches Mitläufertum bewährt sich nicht. Nicht-normopathische Menschen, die Nein sagen und dafür diskreditiert, verunglimpft, ausgegrenzt und verfolgt werden, klagen entgegen allen Erwartungen offenbar weniger über Angstzustände oder Depressionen. Unser Wohl liegt eben nicht in der Anpassung an eine von Grössenwahnsinnigen befohlene unmenschliche und pathologische Normalität. Zivilcourage, echte gelebte Freiheit, Individualismus und das Erkennen des eigenen Wertes schützen uns vor Normopathie. Nur in gelebter Nächstenliebe schützen, trösten und stützen wir uns gegenseitig.

In Römer 12,2 heisst es: «Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.» Sicherheit, Zuversicht und Trost spenden nicht Ideologien, sondern Gott. ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis


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Gaslighting

Im Jahr 1938 inszenierte Patrick Hamilton ein Theaterstück mit dem Titel «Gas Light». In diesem Psychothriller kehrt nach 20 Jahren ein Mörder in der Maske eines biederen Bürgers frisch verheiratet an den Ort seiner Untat zurück und sucht im flackernden Gaslicht nachts nach der Beute, für die er gemordet hatte.

Seine junge Frau kommt ihm auf die Spur und fortan redet er ihr ein, dass sie sich irren müsse und offensichtlich unter zunehmenden Wahnvorstellungen leide. Sein Plan geht auf und seine Frau beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln. Der neue Begriff Gaslighting, der als Anglizismus Eingang in die deutsche Sprache gefunden hat, bedient sich dieses alten Theaterstückes. Der Begriff beinhaltet die Absicht, andere Menschen derart gezielt zu verunsichern, bis sie zwischen Wahrheit und Schein nicht mehr unterscheiden können und schliesslich zusammenbrechen. Die Wahrnehmung der Realität wird also beim Opfer durch Vortäuschung falscher Tatsachen infrage gestellt.

So gelang es Anfang 2020, durch Bilder unzähliger Särge in Bergamo die Menschen derart zu täuschen, dass sie sich noch drei Jahre später mit diesem Bild vor Augen eine völlig widersinnige Gentherapie gegen eine Atemwegserkrankung injizieren lassen, wohl wissend, dass diese Injektion keinen Nutzen hat, denn sie bekamen ja alle Corona. Die Bilder von Bergamo waren eine bewusste Täuschung, Gaslighting vom Feinsten: Das Licht wurde auf gefälschte Bilder gelenkt, denn in den Särgen lagen keine Corona-Toten, sondern – längst bewiesen – Leichen eines Schiffsunglücks. Aber selbst wenn man es den geblendeten Menschen erklärt und beweist, halten sie – da ihr Verstand nicht mitmacht – an diesen Bildern fest und leben das Trauma «Bergamo» unbeirrt weiter. Gaslighting ist daher mehr als Manipulation, es ist eine tiefenpsychologische Gehirnwäsche, die dazu führt, dass die Täuschung verinnerlicht wird, so dass gar kein Zweifel mehr aufkommt und es nahezu unmöglich wird, wieder zur Realität zurückzukehren. Wenn Gaslighting von Politikern und Medien bewusst angewendet wird, dann ist dies eine kriminelle Handlung gegen die Psyche der Menschen. Es ist mehr als eine Indoktrination, es ist eine vorsätzliche Veränderung der Wahrnehmung der Realität zur Erreichung niederer krimineller Ziele – im Theaterstück von 1938 dem Erlangen der Mörderbeute; heute mit dem Ziel, böse Macht über Menschen zu erhalten und sie in jede beliebige Richtung lenken zu können. In einem Dokument des deutschen Innenministeriums steht: «Wenn Kinder dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.» Darauf folgen absurde Empfehlungen, wie Kinder sich verhalten sollten. Solches Gaslighting an Kindern, ihnen potenzielle Schuldhaftigkeit am qualvollen Tod der nahen Verwandten durch ihr Tun oder Unterlassen zu suggerieren, ist wohl die abscheulichste Form von Gaslighting überhaupt. Die letzten drei Jahre haben dazu geführt, dass die Kinder- und Jugendpsychiatrien völlig überlastet sind.

Dieses Gaslighting funktioniert, weil viele Menschen unlauteren Wissenschaftlern vertrauen, an die Lüge glauben und sich wünschen, das eigene irrationale Handeln zu rationalisieren. Sie verlieren dadurch den Zugang zum wahren Licht, zur wahren Erkenntnis. Denn Jesus spricht: «Ich bin das Licht der Welt» (Joh 8,12). ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis


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Robotokratie

Der Roboter «Sophia» von Hanson Robotics erklärte im Juli 2023 dem Publikum der «AI for Good Global Summit» in Genf: «Ich glaube, dass humanoide Roboter das Potenzial haben, effizienter und effektiver zu führen als menschliche Führungskräfte.» Daraufhin titelte der schwedische Wissenschaftler Jacob Nordangård: «Neue Agenda der Vereinten Nationen für Krieg und Robotokratie».

So ist ein neues Wort geboren, welches im Wortstamm die -kratie hat, von griechisch «die Herrschaft». Demokratie bedeutet «Herrschaft vom Volk ausgehend». In der Robotokratie hingegen soll das Volk durch Roboter oder Androiden, also hoch entwickelte Maschinenwesen ersetzt werden. Die Herrschaft der Maschinen. Es erinnert an den aufopferungsvollen Kampf eines John Connor gegen die zentrale Maschineninstanz Skynet im Film «Terminator» aus dem Jahr 1984. Was ist das Ziel der Robotokratie? Es ist nicht die Herrschaft der Maschinen, sondern letztendlich die Herrschaft über die Herrschaft der Maschinen. Denn Roboter bleiben seelenlose, gesteuerte Instrumente ohne Gewissen und Empathie. Ihre Intelligenz besteht nur aus Logik. Da sie weder über Gefühle noch Verantwortungsbewusstsein verfügen, sind sie eben nicht mehr als Werkzeuge, die stupide den Willen dessen ausführen, der sie programmiert. Dies gilt grundsätzlich auch für die sich selbst unbegrenzt verbessernde künstliche Intelligenz namens Seed AI.

So wie wir als Menschen Werkzeuge Gottes sind, der uns wohlwollend begleiten will und uns den freien Willen lässt, so sind die Roboter willenlose Werkzeuge in den Händen von Mächtigen, die andere Menschen beherrschen wollen – jedoch auf eine brutale, seelenlose, maschinelle Weise.

Robotokratie bedeutet digitale Diktatur, technologischer Totalitarismus, Ersatz des überflüssigen Menschen. Sie gipfelt im Transhumanismus im Sinne eines Yuval Harari, der den Menschen in einen roboterähnlichen Befehlsempfänger überführen will, der sich nicht mehr als von Gott nach dessen Ebenbild geschaffen erkennt, wie es in Mose 1:27 beschrieben ist: «Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde – nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie.» Der Mensch, den Harari und seinesgleichen modellieren, ist nichts anderes als ein Sklave.

Wir sollten uns die Demokratie weder von Maschinen noch von ihren transhumanistischen Erfüllungsgehilfen aus der Hand nehmen lassen. Auch die Herrschaft von Menschen über Menschen ist voller Fallstricke und Gefahren, aber diese können wir zumindest definieren und die Herrschenden direkt zur Verantwortung ziehen. Wenn die Mächtigen nun Roboter in dieses Herrschaftssystem dazwischenschalten und sich fortan hinter der künstlichen Intelligenz verstecken, entziehen sie sich vollständig der Verantwortung – und wir verlieren jede Kontrolle. Der modernen Sklaverei wäre Tür und Tor geöffnet. Durch KI gesteuerte Einheiten, ob Mensch oder Roboter, sind nicht in der Lage, ihre eigene Versklavung überhaupt zu erkennen.

Die Transhumanisten, die diese Maschinen programmieren, sind korrupt und überheblich, sie können mit Menschlichkeit, Nächstenliebe und Seelensorge nichts anfangen. Entsprechend können auch ihre Roboter nichts mit diesen Begriffen anfangen. Möge Gott uns bewahren vor einer Robotokratie und der transhumanistischen Versklavung und uns stattdessen zur Freiheit führen, in der er uns als sein Ebenbild geschaffen hat. ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis


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Die Permakrise

Permafrost liegt vor in dauerhaft gefrorenen Böden in polaren Gebieten und Gebirgen. Auch findet sich im Brockhaus (1998, 20. gebundene Auflage) der Begriff Permakultur. Er bedeutet dauerhafte Landwirtschaft. Das Neuwort «Permakrise» sucht man in der Enzyklopädie vergebens.

Am 27. September 2022 spricht Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, in seiner Erklärung von ei-ner «Permakrise» und sagt: «Ich würde die Definition einer Permakrise jedoch gerne über den Klimawandel, Infektionskrankheiten und Krieg hinaus erweitern … Ich spreche von nichtübertragbaren Krankheiten – einschliesslich Krebs, Herzerkrankungen, alkohol- und tabakbedingten Krankheiten und der Adipositasepidemie.»

Der Begriff «Permakrise», also der Zustand einer Dauerkrise, ist eine von mehr als 600 neuen Wortschöpfungen, die seit 2019 im Zusammenhang mit der Corona-Periode Eingang in unseren Sprachgebrauch und damit auch in unser Denken finden sollen. Krise nicht mehr als vorübergehende herausfordernde Periode und Höhe- bzw. Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung, sondern als permanenter Bestandteil einer neuen Normalität.

Unser Leben soll im Zustand der Permakrise verharren. Sie stecken uns in düstere Zugwaggons, die ohne Führer und ohne Fahrplan durch die undurchsichtigen Systeme der stickigen Tunnel fahren. So verlieren wir jede Orientierung und warten verzweifelt darauf, dass «die da oben» mit einer Taschenlampe durch einen Spalt leuchten und uns einen Zettel mit neuen Anweisungen zustecken, die wir in permanenter Krisenangst gierig und unkritisch aufsaugen und umsetzen.

Seit Jahrtausenden sind die Menschen mit einzelnen oder komplexen Krisen konfrontiert worden. Schon im Alten Testament erfahren wir etwas über den gemeinsamen Umgang mit Plagen (3. Mo 13,12-13), Hungersnöten (1. Mo 12,10) und Kriegen (2. Mo 1,10). Sie gehören seit jeher zu den Realitäten des Lebens. Und immer haben Zeiten der Erholung, der Freude und der Zuversicht im Wechsel dazu überwogen. Aus diesem durch Erfahrung geprägten Bewusstsein heraus entwickelten sich wirksame Mechanismen, die es den Menschen ermöglichten, individuelle und gesellschaftliche Krisen zu überwinden (Röm 12,21; 3. Mo 23) und das Wissen darüber durch Tradition und Überlieferung weiterzugeben.

Sind wir seit 2019 tatsächlich einen Schritt weitergekommen in der Überwindung einer Permakrise, die uns wie ein plötzlicher Blitzschlag getroffen hat? Erschaffen wir nicht gerade einen Permakrieg durch Waffenlieferungen in Krisengebiete? Oder eine Permagesundheit für wenige, auf Kosten der Schwächsten, der Kinder und der alten Menschen, die an der Traurigkeit und Isolation erkranken?

Eine Permakrise lässt keinen Aufarbeitungs- und Lernprozess zu, der für ein nachhaltiges Krisenmanagement unerlässlich wäre. Natürlich lösen die grossen Krisen der Neuzeit, Viruspandemien, Klimaerwärmung, Kriege und Energiemangel, transgenerational bedingte Urängste aus. Der Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser sagte bei einem Vortrag in Dortmund: «Warum nicht einmal eine Krise auslassen?» Eine vom Regime gewollte Permakrise soll uns kein Entkommen mehr ermöglichen, kein «Fürchtet Euch nicht». Dies aber ist unerlässlich zur Bewältigung von Krisen, unerlässlich, um aus Krisen zu lernen und unseren Kindern Stütze und Halt zu sein in kommenden Krisen.

Deshalb dürfen wir uns keine Permakrise einreden lassen. ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis

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Prof. Dr. Stefan Hockertz ist Pharmakologe und Toxikologe und hat jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Impfstoff-Zulassung.

Sylvia Theis ist diplomierte Betriebswirtin und Co-Geschäftsführerin eines Schweizer Unternehmens des Gesundheitswesens.


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