Die Permakrise

Permafrost liegt vor in dauerhaft gefrorenen Böden in polaren Gebieten und Gebirgen. Auch findet sich im Brockhaus (1998, 20. gebundene Auflage) der Begriff Permakultur. Er bedeutet dauerhafte Landwirtschaft. Das Neuwort «Permakrise» sucht man in der Enzyklopädie vergebens.

Am 27. September 2022 spricht Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, in seiner Erklärung von ei-ner «Permakrise» und sagt: «Ich würde die Definition einer Permakrise jedoch gerne über den Klimawandel, Infektionskrankheiten und Krieg hinaus erweitern … Ich spreche von nichtübertragbaren Krankheiten – einschliesslich Krebs, Herzerkrankungen, alkohol- und tabakbedingten Krankheiten und der Adipositasepidemie.»

Der Begriff «Permakrise», also der Zustand einer Dauerkrise, ist eine von mehr als 600 neuen Wortschöpfungen, die seit 2019 im Zusammenhang mit der Corona-Periode Eingang in unseren Sprachgebrauch und damit auch in unser Denken finden sollen. Krise nicht mehr als vorübergehende herausfordernde Periode und Höhe- bzw. Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung, sondern als permanenter Bestandteil einer neuen Normalität.

Unser Leben soll im Zustand der Permakrise verharren. Sie stecken uns in düstere Zugwaggons, die ohne Führer und ohne Fahrplan durch die undurchsichtigen Systeme der stickigen Tunnel fahren. So verlieren wir jede Orientierung und warten verzweifelt darauf, dass «die da oben» mit einer Taschenlampe durch einen Spalt leuchten und uns einen Zettel mit neuen Anweisungen zustecken, die wir in permanenter Krisenangst gierig und unkritisch aufsaugen und umsetzen.

Seit Jahrtausenden sind die Menschen mit einzelnen oder komplexen Krisen konfrontiert worden. Schon im Alten Testament erfahren wir etwas über den gemeinsamen Umgang mit Plagen (3. Mo 13,12-13), Hungersnöten (1. Mo 12,10) und Kriegen (2. Mo 1,10). Sie gehören seit jeher zu den Realitäten des Lebens. Und immer haben Zeiten der Erholung, der Freude und der Zuversicht im Wechsel dazu überwogen. Aus diesem durch Erfahrung geprägten Bewusstsein heraus entwickelten sich wirksame Mechanismen, die es den Menschen ermöglichten, individuelle und gesellschaftliche Krisen zu überwinden (Röm 12,21; 3. Mo 23) und das Wissen darüber durch Tradition und Überlieferung weiterzugeben.

Sind wir seit 2019 tatsächlich einen Schritt weitergekommen in der Überwindung einer Permakrise, die uns wie ein plötzlicher Blitzschlag getroffen hat? Erschaffen wir nicht gerade einen Permakrieg durch Waffenlieferungen in Krisengebiete? Oder eine Permagesundheit für wenige, auf Kosten der Schwächsten, der Kinder und der alten Menschen, die an der Traurigkeit und Isolation erkranken?

Eine Permakrise lässt keinen Aufarbeitungs- und Lernprozess zu, der für ein nachhaltiges Krisenmanagement unerlässlich wäre. Natürlich lösen die grossen Krisen der Neuzeit, Viruspandemien, Klimaerwärmung, Kriege und Energiemangel, transgenerational bedingte Urängste aus. Der Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser sagte bei einem Vortrag in Dortmund: «Warum nicht einmal eine Krise auslassen?» Eine vom Regime gewollte Permakrise soll uns kein Entkommen mehr ermöglichen, kein «Fürchtet Euch nicht». Dies aber ist unerlässlich zur Bewältigung von Krisen, unerlässlich, um aus Krisen zu lernen und unseren Kindern Stütze und Halt zu sein in kommenden Krisen.

Deshalb dürfen wir uns keine Permakrise einreden lassen. ♦

von Prof. Dr. Stefan Hockertz und Sylvia Theis

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Prof. Dr. Stefan Hockertz ist Pharmakologe und Toxikologe und hat jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Impfstoff-Zulassung.

Sylvia Theis ist diplomierte Betriebswirtin und Co-Geschäftsführerin eines Schweizer Unternehmens des Gesundheitswesens.


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