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Briefwechsel mit Norbert Häring

Betreff: Bankencrash und mehr

Lieber Herr Häring

Wer aufgeklärt ist weiss, dass das herrschende Geldsystem eine gewaltige Lebenslüge ist, in dem Krisen vorprogrammiert sind; es ist eine Traumwelt, basierend auf Pump, die bisher nur funktioniert hat, weil genügend Menschen daran geglaubt haben. Unser Bankensystem basiert auf unbezahlbaren Schulden und überbewerteten Sicherheiten. Der Zusammenbruch kann nur durch ständiges Wachstum und Aufweichen der Regeln abgewendet werden. Das Wachstum ist mittlerweile zu Ende, das Vertrauen schwindet unaufhaltsam – also werden nun fleissig Regeln aufgeweicht, wodurch das allgemeine Vertrauen noch mehr erodiert. Es ist ein Teufelskreis – und eine moralische und ökonomische Abwärtsspirale, der die Mächtigen eine immer stärkere Bevölkerungskontrolle entgegenhalten, um einem Aufstand der betrogenen Arbeitssklaven zuvorzukommen.

Der Absturz der Repo-Märkte im Herbst 2019 war ein klares Warnsignal – das mittels Virenalarm effektiv übertönt wurde. Sie waren einer der wenigen Wirtschaftsjournalisten, die den Braten sofort rochen und kein Blatt vor den Mund nahmen: «Vielleicht befindet sich der von den Notenbanken befeuerte Finanzmarktboom in der Endphase vor dem Zusammenbruch.» Offensichtlich, dass Corona der Startschuss für die orchestrierte Zerschlagung der für die Machtelite obsolet gewordenen politischen und ökonomischen Strukturen war.

Nun ist die Credit Suisse in einer Nacht-und-Nebel-Aktion an die UBS verscherbelt worden. Dieser Banken-Thriller passt für mich bestens zum Great-Reset-Drehbuch: Denn obwohl sich die CS im Ausland durchaus verspekuliert hat, scheint sie eigenkapitalmässig sehr gut aufgestellt gewesen zu sein. Ihr Schweizer Geschäft sei eine «gewaltige Perle», meint etwa Roger Köppel, die CS war durchaus «keine kranke Bank», sondern vielmehr «in einen Vertrauensverlust hineingerutscht». Diese Vertrauenskrise wurde geradezu befeuert – und das stinkt für mich (wieder einmal) nach Verschwörung.

Da aufgrund der «dramatischen Ausgangslage schnelles Handeln zwingend erforderlich war, hat der Bundesrat die Mitbestimmungsrechte beschnitten», schreibt der Mainstream. Die Regierung gerät in Panik, wendet Notrecht an und enteignet Aktionäre. Das kennen wir doch aus der «Pandemie»: Auf Tohuwabohu und «ungewisse Situation» folgen Rechtsbrüche und Hau-Ruck-Aktionen über die Köpfe der Bürger hinweg. Und wieder der Würgegriff aus dem Ausland: Laut Financial Times habe die schweizerische Finanzministerin in enger Absprache und «unter extremem Druck» der USA gehandelt. Als Option sei auch die Übernahme der CS durch BlackRock, den grössten Vermögensverwalter der Welt, im Raum gestanden.

Von wegen Vertrauen: Die Märkte werden ja gerade von diesen Vermögensverwaltern beherrscht, Nachrichtenagenturen und Massenmedien stehen unter ihrer Kontrolle. Es ist für sie ein Leichtes, auch eine relativ solide Bank in den Abgrund zu treiben: durch den koordinierten Abzug von Geldern, den Verkauf von Aktien, die Manipulation der öffentlichen Meinung mit Negativmeldungen. Effektive Rochaden auf dem Schachbrett des Great Reset.

Da frage ich mich eigentlich nur noch: Wo ist der am wenigsten unsichere Ort für unser Fiatgeld? Wie können wir, die einfachen Bürger, uns vor dem Finanzdesaster schützen? Was meinen Sie als Fachmann für Geld und mehr?

Mit besten Grüssen

Christian Schmid Rodriguez

*

Betreff: AW: Bankencrash und mehr

Lieber Herr Schmid Rodriguez

Das «vielleicht», das ich damals vor «der Finanzmarktboom in seiner Endphase» gesetzt hatte, kann man jetzt wegnehmen. Darin sehe ich auch den Grund für den «massiven Druck» aus den USA, wenn es diesen gegeben hat. Die US-Banken sind extrem anfällig. Hätte man die Megabank Credit Suisse bankrottgehen lassen, hätte es wohl wieder eine Kettenreaktion von Kreditausfällen bei Kreditderivaten gegeben, wie nach der Lehman-Pleite. Halter der Papiere – in der Regel andere Finanzinstitute – erleiden Verluste, geraten ihrerseits in Schieflage, was wiederum die von ihnen begebenen Derivate im Besitz wieder anderer Finanzinstitute notleidend macht.

Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass eine Verschwörung die CS in die Pleite getrieben hat. Das haben die wohl alleine hinbekommen. Auch den Grossen Neustart muss man dafür nicht bemühen. Ich kann mit dem Great Reset des Weltwirtschaftsforums nicht viel anfangen. Er besteht eigentlich nur aus Worthülsen. Ich vermute, er hat die Funktion, der Konzernlobby zu erlauben, sich an die Spitze jeder Reformbewegung stellen und deren Agenda im Sinne der Grosskonzerne manipulieren zu können.

Die Strategie, die derzeit befolgt wird, läuft darauf hinaus, die Blase an den Finanzmärkten durch jahrelange hohe Inflation zu entlüften, um so ein Platzen zu vermeiden. Die aktuelle Episode zeigt, dass das alles andere als leicht ist.

Andererseits zeigt sie auch, wie viele Asse Notenbanken im Ärmel haben, die nach Belieben Geld produzieren und den Banken schenken können, um den Crash zu vermeiden oder wenigstens hinauszuschieben.

Wir sollten das unbedingt als Lehre mitnehmen. Geld ist immer genug da. Es kommt nur darauf an, wofür es bereitgestellt wird. Das System ist so gestaltet, und die Interessenlage der Entscheidungsträger ist so, dass immer genug da ist, wenn das Kapital Unterstützung braucht, aber nie für teure Anliegen der normalen Menschen. Diese Ausrede sollten wir einfach nie mehr akzeptieren.

Es ist alles andere als leicht, Anlagemöglichkeiten zu finden, um sein Geld vor der Inflation und der Crashgefahr in Sicherheit zu bringen. Edelmetalle sind immer eine Option, aber sie sind eben auch eine Umweltsauerei, weshalb ich sie nicht mehr kaufe und nicht empfehle.

Eine Alternative sind Vermögenswerte, die von der Finanzmarktblase noch nicht voll erfasst worden sind. Dazu gehören Häuser und Land in C-Lagen in Deutschland und vor allem in weniger entwickelten Ländern. Aber die Risiken und der Aufwand dafür sind beträchtlich.

Wer einen langen Anlagehorizont hat und sein Geld in den nächsten vielleicht 10 oder 20 Jahren nicht braucht, der kann wohl auch Aktien kaufen, beziehungsweise sie durch den möglichen Crash hindurch halten. Aber es gibt auch Gegenbeispiele wie japanische Aktien. Selbst wenn man die gekauft hat, nachdem sie nach 1990 schon die Hälfte ihres Spitzenwertes verloren hatten, war das noch ein schlechtes Geschäft.

Aber wichtiger als der Versuch, die eigenen finanziellen Schäfchen ins Trockene zu bekommen, finde ich es, gemeinsam dagegen aufzustehen, dass die Regierenden ein Zensurregime errichten und die Grundrechte aushöhlen und der technokratischen «Elite» dabei helfen, die Bevölkerung mit immer neuen Kontroll- und Überwachungsinstrumenten zu überziehen, um sie einerseits finanziell auszubeuten und andererseits Aufbegehren im Keim ersticken zu können.

Viele Grüsse

Norbert Häring ♦


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«Es kommt immer mehr ans Licht»

«DIE FREIEN» im Gespräch mit Karina Reiss

Wer ist die starke Frau an der Seite von Sucharit Bhakdi? Was treibt die Biochemikerin an, trotz all des Gegenwindes weiterhin für die Aufarbeitung mit den Prinzipien der Wissenschaft zu kämpfen?

«DIE FREIEN»: Karina, mit welchem Gefühl gehst du derzeit täglich aus dem Haus?

Karina Reiss: Mit sehr gemischten Gefühlen. Wir sind in den letzten drei Jahren nach dem Zeitalter der Aufklärung wieder im dunklen Mittelalter gelandet. Hexen sollen wieder beweisen, dass sie keine Hexen sind. Anstelle wissenschaftlicher Erkenntnisse bestimmt der medial eingetrichterte Aberglaube das Handeln der Menschen. Dabei ist das besonders Erschreckende, dass dieser Aberglaube vor den Menschen, die sich Wissenschaftler oder Ärzte nennen, nicht haltgemacht hat.

Was macht das mit einem, von den eigenen Kollegen als «unwissenschaftlich» abgestempelt zu werden?

KR: Wer behauptet, dass das, was mein Mann und ich gesagt und geschrieben haben, wissenschaftlich nicht korrekt ist, der hat das gute Recht dazu, wenn es mit Fakten belegt ist. Wer keine fachlichen Argumente bringt, ist aus meiner Sicht kein Wissenschaftler. Nicht in eine offene Diskussion zu gehen, ist ein Armutszeugnis. Insofern ist mein Hauptproblem nicht der Vorwurf meiner Kollegen, sondern dass ich ihnen gegenüber meine Achtung verloren habe. Es sind ja teilweise Menschen, mit denen ich über viele Jahre direkt oder indirekt zusammengearbeitet habe. Dieselben Menschen wollen nicht mehr in einem wissenschaftlichen Journal publizieren, wenn in diesem Heft auch ein – wohlgemerkt wissenschaftlich gänzlich unanfechtbarer – Artikel von meinem Mann und mir erscheint. Aus meiner Perspektive haben sich meine Kollegen als Wissenschaftler komplett disqualifiziert. …

von Lilly Gebert


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Der Weg zur Wahrheit

Nur allzu oft sitzen wir einem Irrglauben auf. Wir halten Dinge für wahr, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen. Wir vertrauen auf wissenschaftliche Studien, die später durch andere Studien widerlegt werden. Wie um alles in der Welt soll man in diesem Durcheinander Richtig und Falsch auseinanderhalten? Welcher Quelle sollte man folgen, um die Wahrheit aufzuspüren?

Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst zur schlechten: Es gibt keinen einfachen, gemütlichen Abkürzungsweg zur Wahrheit. Ein uneigennütziges Wahrheitsministerium, das uns das Denken und Urteilen abnimmt, existiert lediglich in den Köpfen einiger Träumer. Doch jetzt zur guten: Es gibt Prinzipien, an die man sich halten kann, um der Wahrheit näherzukommen.

Orientierung an anderen

Einige denken, es sei eine gute Idee, sich am gesellschaftlichen Konsens zu orientieren. Was die Gesellschaft macht, die Mehrheit findet und die Stimmbürger entscheiden, wird schon irgendwie seine Richtigkeit haben, sonst würden es ja nicht so viele Leute tun. Wenn eine Mehrheit den Kapitalismus ablehnt, wird dieser wohl tatsächlich eine dysfunktionale Gesellschaftsordnung sein. Und wenn eine Mehrheit sich für eine Impfung entscheidet, muss diese wohl gesundheitsfördernd sein. Ein gewichtiges Problem mit dieser externen Wahrheitsquelle namens «Gesellschaft» oder «Mehrheit» ist, dass sie sich historisch oft geirrt hat.

Andere wiederum setzen bei der Wahrheitssuche auf Autoritäten. Das ist verständlich, wenn wir an unsere Kindheit zurückdenken: Wahr war, was unsere Eltern (und vielleicht auch unsere Lehrer) uns erzählten. Wir hatten keine andere Wahl, als ihnen zu glauben. Doch viele legen diesen blinden Glauben gegenüber Autoritäten auch als Erwachsene nicht ab. Nur dass dann «die Eltern» zum Beispiel mit «dem Staat» ersetzt werden. Dabei wird Staatsakteuren unterstellt, dass sie ihre Eigeninteressen schön brav wie Engel ablegen, sobald sie ein öffentliches Amt antreten. Was der Staat uns als «alternativlos» verkauft, wird schon irgendwie seine Berechtigung haben. Und sowieso macht der Staat ja nur, was die Wissenschaft ihm empfiehlt.

«Die Wissenschaft»: Hier wären wir bei einer weiteren Autorität, auf die sich viele stützen, die der Wahrheit auf die Schliche kommen wollen. Sie glauben, dass es da draussen Experten gibt, die von bestimmten Themengebieten mehr verstehen als sie selbst, was ja in der Tat so ist. Doch eine der fatalen Fehlannahmen besteht darin, zu meinen, dass es solchen Experten automatisch immer auch in erster Linie darum ginge, die Wahrheit zu ergründen und diese dann der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Wissen ist Macht – und nicht alle haben ein Interesse an der Veröffentlichung ihres Wissens.

Wenn also beispielsweise die Pharmaindustrie Studien finanziert, so kommt dabei praktisch immer heraus, dass eine bestimmte Pille oder Impfung wirksam sei – einfach deshalb, weil diese Produkte grosse Profite in die Kassen der Pharmafirmen spülen. Herkömmliche (natürliche) Heilmethoden werden dabei gern verschwiegen, weil diese nicht patentierbar sind und sich damit viel weniger Geld verdienen lässt. Auch wird bei Studien gerne getrickst: Beispielsweise, wenn verschiedene klinische Endziele (wie Überlebenszeit, Blutdrucksenkung, Schmerzlinderung) getestet werden, aber nur die positiven Ergebnisse veröffentlicht und die negativen verschwiegen werden.

Innere Autorität: Die zuverlässigere Kraft?

Das Problem bei äusseren Autoritäten besteht also darin, dass sie korrumpiert sein könnten, ohne dass wir es mit Sicherheit überprüfen können. Natürlich können Gespräche mit weisen Persönlichkeiten, die es auf einem Gebiet weiter gebracht haben als wir, Inspiration und Denkanstösse bringen. Doch anstatt uns ausschliesslich auf andere zu verlassen, sollten wir bei der Wahrheitssuche vermehrt auf uns selbst setzen: Denn wir selbst sind uns unsere zuverlässigste Autorität. Nur wenn wir selbst uns auf die Spur nach der Wahrheit machen, können wir gewiss sein, dass wir von anderen nicht manipuliert, getäuscht und hereingelegt werden.

Natürlich können wir uns auch selbst einen Streich spielen. Das Unterbewusstsein ist sehr kreativ, wenn wir uns bestimmten Tatsachen (also der Wahrheit) verschliessen wollen, zum Beispiel, wenn wir auf Dinge stossen, die unsere bisherige Identität infrage stellen, die so einfach nicht in unsere Lebensweise und unser Weltbild passen. Doch in solchen Fällen geht es eben nicht mehr um die Wahrheitssuche, sondern darum, seine eigene Psyche zu schützen und sie nicht mit der schmerzhaften Wahrheit zu konfrontieren. Wir lassen dann die mentalen Barrieren runter, um unerwünschte Informationen nicht an uns heranzulassen. Doch wer sich so verhält, dem geht es primär nicht um Wahrheitssuche, denn Wahrheit muss man auch finden wollen.

Oftmals wird diese Selbstsabotage von unsicheren Menschen betrieben. Die eigene Psyche schützen muss vor allem, wer Angst davor hat, der Realität ins Auge zu sehen. Und diese Angst kommt von der Befürchtung, dass man zu schwach sein könnte, um damit klarzukommen. Ein wichtiger Weg zur Wahrheit ist also die Stärkung des Selbstvertrauens.

Für die Stärkung des Selbstvertrauens sind insbesondere die ersten Lebensjahre entscheidend. Wer viel Aufmerksamkeit und Liebe von seinen Bezugspersonen bekommt, ist sein Leben lang mit einer grösseren Portion Selbstsicherheit ausgestattet als jene, die diese emotionalen Grundbedürfnisse nicht im gleichen Umfang gestillt bekommen haben.

Doch an unserem Selbstvertrauen können wir auch arbeiten, indem wir uns ernsthaft mit uns selbst auseinandersetzen und uns fragen, wer wir tief in unserem Kern sind, was unsere Bestimmung ist, was wir besonders gut können und wie wir auch anderen dienen können. Sobald wir uns durch intensive Selbstbeschäftigung besser kennengelernt haben, können wir uns gezielter Dingen widmen, die unserem Leben Sinn spenden, die uns zutiefst erfüllen und in denen wir unsere Stärken ausspielen können. Diese Aktivitäten und die Erfolge, die uns dabei widerfahren, stärken uns: Wir vertrauen vermehrt uns selbst und somit auch unserem Urteil.

Vorsicht vor der Wissensanmassung

Dennoch sollten wir uns nie allzu sicher sein: Der Weg in die Hölle ist meist mit guten Absichten gepflastert und wird von Leuten entschlossen beschritten, die sich ihrer Sache besonders gewiss sind. Es kann also nicht schaden, eine gewisse sokratische Demut an den Tag zu legen, statt sich in platonischer Sicherheit zu wiegen.

Es reicht eben nicht aus, ein überzeugendes Buch zu einem Thema zu lesen und dann zu meinen, man wisse nun vollumfänglich Bescheid. Vielmehr sollte man sich zusätzlich bewusst Bücher suchen, in welchen andere Thesen vertreten werden. Der Wettstreit der Ideen ist ein besonders hilfreiches Instrument bei der Wahrheitssuche, denn wer nur einen Bildausschnitt anschaut, erkennt eben nicht das ganze Bild. Und auch wenn man sich zu einem absoluten Vollprofi in einem Thema mausert, sollte man sich vor Überheblichkeit und Eitelkeit hüten, denn es könnte ja sein, dass man immer noch nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigt hat. Wer mit Demut an die Sache herangeht, masst sich auch nicht an, anderen seine Weisheiten per Gesetz vorschreiben zu wollen. Er ist sich bewusst, dass er womöglich lediglich den aktuellsten Stand des Irrtums vertritt.

Und dann gibt es auch noch Wahrheiten, die nicht für alle gelten, obwohl einige so tun, als sei dem so. Ein gutes Beispiel dafür sind die Ernährungswissenschaften, wo es etwa das «Low-Fat»- oder das «Low-Carb»-Lager gibt. Beide Seiten «beweisen» uns mit entsprechenden Studien, dass ihre Ernährungsweise die gesündeste ist. Doch weil wir nicht alle den einen selben Körper haben, gibt es eben auch nicht die eine richtige Ernährung. Daher sind wir auch hier besser beraten, auf unsere innere Autorität zu hören: In diesem Fall auf unseren eigenen Körper. Es gilt auszuprobieren, was uns gut tut.

Auch der Wert einer Sache ist nichts Universelles. Ein Wert ist immer subjektiv und leitet sich davon ab, welchen Beitrag er zur Erreichung unserer individuellen Ziele leistet. Es gibt keine Wissenschaft, die einen objektiven Wert von etwas feststellen könnte – und mag man noch so viele mathematische Formeln anwenden.

Um sich nicht im Dschungel der Millionen von Studien zu verlieren, empfiehlt es sich, eine Hierarchie der Wissenschaften zu befolgen. Zuoberst stehen die erfahrungsunabhängigen Wissenschaften: Alles, was der Logik, der Mathematik und der Praxeologie (Handlungslogik) – also den A-priori-Wissenschaften – widerspricht, kann nicht wahr sein. A-priori-Wissenschaften liefern uns Wissen durch logisches Nachdenken, also durch den Gebrauch unserer Vernunft (empirisches Testen ist dabei nicht nötig). 1+1 ist immer 2 (Mathematik). Den gleichen Apfel kann man nicht zweimal essen (Logik). Ein gesetzlicher Mindestlohn über dem Marktlohnniveau schafft tendenziell immer zusätzliche Arbeitslosigkeit (Praxeologie). Studien aus anderen Wissenschaftsgebieten wie den Natur- und den Sozialwissenschaften müssen zwingend mit den Erkenntnissen der erfahrungsunabhängigen Wissenschaften übereinstimmen, ansonsten können sie getrost verworfen werden.

Halten wir fest: Wenn wir uns auf der Suche nach Wahrheit befinden, ist unser innerer Kompass der zuverlässigste. Zwar kann auch er uns sabotieren und irreführen, doch dann liegt es in unseren eigenen Händen, diese Sabotageversuche zu unterbinden. Bei äusseren Autoritäten haben wir diese Möglichkeit nicht. Wir wissen schlichtweg nicht, ob es sich bei dem, was uns aufgetischt wird, um die Wahrheit handelt oder lediglich um verkappte Sonderinteressen, die uns als Wahrheit verkauft werden. Wahrheitssuchende bedienen sich primär ihrer innerer Autorität. ♦

von Olivier Kessler


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Je mehr wir uns selbst lieben …

Auch schwierige Zeiten helfen uns, zu uns selbst zu kommen, sagt Köbi Meile. Der 80-jährige Heiler erzählt aus seinem Leben.

«Ich kann nicht heilen, ich kann nur versuchen, den Weg zum eigenen inneren Heiler und Helfer aufzuzeigen. Es ist auch mein grosser Wunsch, dass wir uns immer bewusster werden, dass das grösste Glück, die grösste Liebe, die wir finden können, der grösste und wunderbarste Helfer und Heiler, immer in uns selbst zu finden ist.

In jungen Jahren war ich Knecht und Älpler. Als Kutscher in Davos und Arosa und als Metzger habe ich auch kurz gearbeitet. Dann war ich Strassenwischer und WC-Boss bei der Gemeinde. Bis ich mich selbstständig gemacht und im Glarnerland eine Sattlerei eröffnet habe. Das Handwerk lernte ich von der Pike auf selber. Die Kundschaft ist grösser und grösser geworden. Und meine Mitarbeiter und ich heimsten viel Lob ein für unsere schön gestickten Kuhschellenriemen. Schlussendlich habe ich den Betrieb fast drei Jahrzehnte lang geführt.

Doch es gab auch Zeiten, da sah ich keine Zukunft mehr. Vor über 40 Jahren hatte ich das Gefühl: nicht mehr lange, und dann landet der Köbi auf dem Friedhof. …

von Redaktion


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Krabat und ich

Die Geschichte des «Krabat» zeigt, dass das Böse seinen Kampf seit langer Zeit auf die gleiche Weise führt. Und wie jene, die für das Gute kämpfen, gewinnen können.

Auf mysteriöse Weise findet der Bettlerjunge Krabat zur Mühle am Koselbruch und wird vom Müllermeister als Lehrjunge aufgenommen. Der Dreissigjährige Krieg hat den Menschen brutal zugesetzt und als Krabats Mutter an der Pest starb, blieb ihm nichts als ein einfaches Holzkreuz, das seine Mutter um den Hals getragen hatte. Seither schlägt sich Krabat mit anderen Kindern als Bettler durch. Das Leben auf der Mühle bietet ihm trotz der harten Schinderei ein besseres Leben. Unter den anderen elf Mühlknappen, die schon länger dort rackern, findet er auch Freunde. Doch etwas stimmt nicht mit der Mühle und ihrem Meister.

Die schwarze Kunst

In der Neumondnacht realisiert Krabat, dass er in eine brandgefährliche Situation geraten ist; ein dunkler Kutscher fährt am Koselbruch vor, doch er bringt kein Getreide zum Mahlen. Noch in der Nacht verarbeiten die Mühlgesellen im «siebten Mahlgang» die menschlichen Knochen zu Mehl. Der unheimliche Vorgang ist schnell vergessen, auch deshalb, weil keiner der anderen Jungen über die Vorgänge der Neumondnächte sprechen will – Krabat blitzt mit seinen Fragen ab. Doch die Magie des Koselbruchs hat auch schöne, ja faszinierende Seiten. Nach bestandener Probezeit folgt Krabat an Ostern einer besonderen Einladung des Meisters; entgegen den eindringlichen Warnungen des Altgesellen Tonda unterwirft sich Krabat dem Initiationsritual des Ochsenjochs. Von nun an gehört er mit Haut und Haaren dem Müllermeister.

Zunächst geniesst er die daraus entstehenden Vorteile; endlich hat er die Kraft, um Mehlsäcke mit derselben Leichtigkeit zu heben wie die anderen Gesellen, selbst den beladenen Wagen kann er nun alleine ziehen und seine Wunden verheilen schnell. Vor allem aber darf er endlich an des Meisters Einweisungen in schwarzer Magie teilnehmen. Schnell und fleissig lernt der Junge die Kunst der Zauberei.

Doch bald erschliesst sich Krabat endgültig, dass er in einer todbringenden Situation gefangen ist: Jedes Jahr stirbt ein Müllergeselle auf brutale Weise und wird durch einen Neuankömmling ersetzt. Die Kraft und die Jugend des verstorbenen Gesellen erneuern jährlich die Lebensgeister des Meisters, der Ende des Jahres arg geschwächt und halb tot von der Mühle fährt, um an Neujahr – nach dem Tod eines Gesellen – in neuer Frische auf den Hof zurückzukehren. Entsetzt versucht Krabat zu fliehen, wird durch den Meister jedoch mit einer List daran gehindert: Nachdem er stundenlang gerannt ist und sich endlich in Sicherheit glaubt, lösen sich die Trugbilder auf, die der Meister vor seine Augen gezaubert hatte – Krabat realisiert, dass er die ganze Zeit im Kreis gerannt ist und in Wirklichkeit erneut vor den Toren der todbringenden Mühle steht.

Wir Müllerknappen

Der Jugendroman «Krabat» von Otfried Preussler zog mich schon als Kind in den Bann. Es ist eine zauberhafte Geschichte, die ich auch als Erwachsener gerne mal wieder las. Natürlich habe ich die Geschichte auch meinen Kindern vorgelesen und an Heiligabend haben wir uns gemeinsam die gelungene Verfilmung aus dem Jahr 2008 angesehen. Der sehenswerte Film ist eine liebevolle Umsetzung der Buchvorlage aus dem Jahr 1971, die wiederum auf einer alten sorbischen Sage basiert.

Die Geschichte ist bis heute aktuell. Es scheint, dass sich die Menschen – heute sogar noch mehr als früher – der Unterjochung freiwillig beugen. Wurden wir tatsächlich zur «Impfung» gezwungen? Hat man irgendjemand unter physischem Zwang zu einem PCR-Test gebracht? Wer hat jemals ausprobiert, was passiert, wenn er die Steuern nicht mehr bezahlt? Wir beugen uns dem modernen Ochsenjoch mit derselben Freiwilligkeit, wie Krabat dies tat. Und die heutigen Meister? Sichern sie sich unsere Loyalität und die Früchte unserer Arbeit nicht mit derselben List wie der Müllermeister vom Koselbruch? Sie lassen uns Anteil nehmen an ihrer «schwarzen Magie» und machen uns damit zu Komplizen. Die Tyrannei wäre – das Wort stammt von Ayn Rand – ohne die «Zustimmung des Opfers» nicht möglich. Bildhaft deutlich wird dies im «Krabat», wenn der jeweils todgeweihte Müllergeselle tapfer mit dem Spaten in der Hand zum Koselbruch schreitet, um dort sein eigenes Grab auszuheben. Und so sind wir es, die freiwilligen Opfer der Tyrannen, die unsere Unterdrücker selbst am Leben erhalten. Wie in Krabats Geschichte ist es unser Verderben, das die Meister immer wieder verjüngt und mit neuen Kräften in das Spiel zurückkehren lässt. Die wenigen, die aus der ständigen Wiederholung von Tod und Verderben ausbrechen wollen, werden mit Illusionen an der Flucht gehindert.

Das Herz weist den Weg

Auch wie wir aus diesem Teufelskreis ausbrechen können, zeigt uns Krabat auf: Er widersteht den Spaltungsversuchen des Meisters, der geschickt bei jenen Gesellen ansetzt, mit denen Krabat kleine Feindseligkeiten unterhält. Doch Krabat weigert sich, seine Gefährten zu verraten – auch und gerade jene, die er nicht ausstehen kann. Und es ist ausgerechnet der verhasste Mitstreiter, der die Geschicke auf der Mühle so leitet, dass der Kampf schliesslich auf ein anderes Feld geführt wird. Denn den Kampf gegen den bösen Herrn könnte Krabat mit dessen eigenen Mitteln nicht gewinnen. Die schwarze Kunst dient nur dem Bösen, der in dieser Disziplin nicht zu schlagen ist. Und natürlich wird der Meister letztlich durch jene Kraft besiegt, die das Böse nicht kennt, nicht versteht und nicht beherrscht: Die Kraft der Liebe. ♦

von Michael Bubendorf


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Selbstdenken als Wagnis

Die Urteilsfähigkeit macht uns zu selbstbestimmten Subjekten und schafft erst die Bedingung der Freiheit. Wie kann man sie schärfen?

«Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.»

Es sind doch immer wieder Lieder, die zur richtigen Zeit den richtigen Nerv treffen und einen ganz auf ihre Vibration einzustimmen vermögen. In den letzten Jahren war das für mich immer wieder dieses Gedicht des Theologen Lothar Zenetti, das von vielen Künstlern, unter anderen Konstantin Wecker und Reinhard Mey, interpretiert wurde. Es ist eine Hymne auf den Eigensinn mit der unmissverständlichen Aufforderung, doch im Moment grösster Verlassenheit auf die innere Stimme zu hören und danach zu handeln. Was die Mehrheit macht, ist eher als Kontraindikator einzustufen. Offenbar ist die Fähigkeit selbst zu denken, gerade wenn die Mehrheitsmeinung in eine andere Richtung weist, ein seltenes Phänomen, eher die Ausnahme als die Regel. Sonst bräuchte es keine Hymnen darauf. Warum ist diese Fähigkeit von so grosser Bedeutung?

Selbst zu denken ist eine Anmassung. Wir kennen den Satz: «Da masse ich mir jetzt kein Urteil an.» Das klingt nach Bescheidenheit, vor allem wenn die notwendigen Informationen fehlen. Wie oft ist es aber das Gegenteil, nämlich Denkfaulheit? Ein Zurückschrecken vor dem, was die Konsequenz des Denkens sein könnte, nämlich zu ungemütlichen Schlüssen zu kommen? Vielen scheint es schwerzufallen, ohne Hilfe eines anderen zu irgendeinem Schluss zu kommen, der dann ja wiederum gar kein Schluss ist, sondern nur die Übernahme einer fremden Ansicht. …

Milosz Matuschek


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Lebenswertes Geld

Ein Thinktank der «Fördergesellschaft Demokratie Schweiz» startete die Suche nach einer neuen Art Geld, das solidarisches Wirtschaften möglich macht. Fündig wurde er unter anderem auf Sardinien.

Wahre Marktwirtschaft gründet auf Solidarität! In einer Welt voller Konkurrenzdenken und Kapitalanhäufung steht eine solche Aussage ziemlich schräg in der Landschaft. Und doch ist der Wechsel zu einem kooperativen Wirtschaftsleben die Voraussetzung, um aus dem heutigen «Geld ist Macht»-Prinzip aussteigen zu können. Die soziale Dreigliederung des Denkers Rudolf Steiner spricht hier von der «Brüderlichkeit» als zwingende Grundlage für ein menschenwürdiges Wirtschaftsleben. Solange sich aber Firmeneigner über jeden Konkurrenten freuen, den sie aus dem Markt drängen können, werden die Menschen unter der Wirtschaft leiden und nach dem Korrektiv des Staates schreien.

Doch wie können wir eine solidarische Wirtschaft erreichen? Dieser Frage geht ein Thinktank der Fördergesellschaft Demokratie Schweiz nach. Eine entscheidende Antwort ist in der Frage der Währung zu finden, des Tauschmittels fürs Wirtschaften. Geld stellt grundsätzlich die Beziehung zwischen den Marktteilnehmern her. Die Art des Geldmittels prägt daher den Charakter der Beziehung. Und angesichts des heutigen rüden Umgangs auf den Weltmärkten ist klar: Ein anderes Zahlungsmittel muss her!

Die Ansprüche an eine neue Art Geld sind gewaltig. Nicht nur soll es ermöglichen, das Wirtschaftsleben von Konkurrenz auf Solidarität umzustellen. Es muss zudem unabhängig vom Staat funktionieren, damit sich dieser weniger ins Wirtschaftsleben einmischt. Es sollte möglichst dezentral geschöpft werden, um Machtkonzentration vorzubeugen. Und es sollte sowohl die regionale Wirtschaft bevorzugen als auch im internationalen Handel bestehen können. Zuletzt muss es möglichst im Umlauf bleiben und trotzdem ein Ansparen von Kapital für grössere Investitionen ermöglichen.

Spätestens hier ist klar: Es handelt sich um eine komplexe Angelegenheit. Viele Menschen haben sich bereits mit dieser Fragestellung befasst. Auch sind schon viele alternative Zahlungsmittel auf dem Markt. Für den Thinktank der Fördergesellschaft war es darum gegeben, sich als Einstieg mit der Analyse von bereits bestehenden alternativen Währungssystemen zu befassen. Darunter sind durchaus vielversprechende Ansätze zu finden. Der Thinktank konzentrierte sich dabei auf die Frage, welche Währung die Entwicklung hin zu einem brüderlichen Wirtschaftsleben am besten fördert.

Die bisher überzeugendste Antwort kommt aus Italien. So sieht der Thinktank den sardinischen Sardex als zurzeit interessanteste Option. Diese Alternativwährung ist eine sehr erfolgreiche Form von digitalem Geld, sogenanntem Giralgeld, das direkt aus der Wirtschaft geschöpft wird. Die Betriebe geben sich gegenseitig die Kredite auf der Grundlage eines unabhängigen Buchhaltungssystems. Der Sardex ist momentan noch eins zu eins an den Euro gekoppelt, jedoch nicht konvertierbar. Er verfällt nicht, hat jedoch eine fast fünfmal höhere Umlaufgeschwindigkeit als der Euro.

Die Einführung des Sardex als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 führte auf Sardinien zu einer starken Kooperation der Unternehmen. Damit erreichte der Sardex tatsächlich einen anfänglichen Wandel vom Konkurrenzdenken hin zu mehr Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben. Er steht nicht unter dem Einfluss des Staates, fördert die regionale Wirtschaft und sichert diese gegen internationale Krisen ab. Auch Kapitalbildung für kleinere Investitionen scheint möglich.

Zum Vergleich setzte sich der Thinktank mit einem weiteren Ansatz für Alternativwährungen auseinander, dem Talent aus der Schweiz. Hierbei stehen nicht Unternehmen, sondern Menschen im Fokus. Denn die Währung sichert sich mit den Fähigkeiten des Einzelnen ab. Leistungen oder Waren können mittels Talent bewertet und online über elektronische Konten ausgetauscht werden. Jeder Teilnehmer bekommt einen Überziehungskredit und schöpft selber Talent. Auch wenn der Wert eines Talents dem Franken gleichkommt, gekauft werden kann er nicht.

Der Talent existiert in der Schweiz seit 1993 und basiert auf den Überlegungen des Finanztheoretikers Silvio Gesell (1862 – 1930). Es bestehen verschiedene Regionalgruppen, Tauschkreise und Flohmärkte, die einen schweizweiten Handel zulassen. Konflikte mit lokalen Behörden gibts keine, da der Talent nicht als gesetzliches Zahlungsmittel verstanden werden kann. Es besteht eine unabhängige Software, die den zuverlässigen und unabhängigen Austausch und Handel der Mitglieder untereinander ermöglicht. Auch ein Einsatz über Landesgrenzen hinweg soll mit dieser Währungsform möglich sein.

Hoch im Kurs stehen zurzeit auch Edelmetalle. Nicht wenige Menschen in der Schweiz besitzen bereits Gold- und Silbermünzen – einerseits zur Absicherung vor einem Währungszerfall, andererseits durchaus als alternatives Zahlungsmittel. Ein Thinktank in der Graswurzle-Bewegung lässt den Gedanken wieder aufleben, direkt mit Edelmetall zu bezahlen oder das Zahlungsmittel dank Edelmetallreserven abzusichern. Treibende Kraft hierbei ist das gestörte Vertrauensverhältnis zum Gebilde Staat und seiner Währung. Der Rückgriff auf harte Werte wie Gold und Silber soll dieses Manko beheben.

Ein solidarisch geprägtes Wirtschaftsleben aber basiert auf weichen Werten wie Vertrauen und Wohlwollen. Edelmetalle lösen diese Probleme nicht, sondern bleiben weiter an die bestehenden Verhältnisse gebunden. Weitere Fragen gilt es zu beantworten: Gibt es Alternativwährungen, die auch international funktionieren? Und wie können Menschen zu unabhängigen Zahlungsmitteln kommen, die nichts für den Markt anzubieten haben?

Bei all diesen Fragen darf nicht vergessen gehen, dass wir stark von den Bewegungen des Staates abhängig sind. Was ist, wenn der Staat digitales Zentralbankgeld zum einzigen gültigen Zahlungsmittel macht? Kann dann eine Stromrechnung mit Silbermünzen oder Talent bezahlt werden? Deshalb ist es neben allen Überlegungen zu solidarischen Zahlungsmitteln entscheidend, sich im bestehenden System für den Erhalt des Bargelds und für die Freiheit unabhängiger Zahlungsmittel einzusetzen. Der Thinktank der Fördergesellschaft Demokratie Schweiz bleibt auf jeden Fall dran. ♦

von Istvan Hunter


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Im Labyrinth der Meinungen

Auf der Suche nach Urteilskraft

Die anderen könnten recht haben. Dann hätte die Menschheit gerade mit knapper Not die Auslöschung durch ein gefährliches Virus überlebt und stünde jetzt vor dem Untergang, weil wir Menschen zu viel CO₂ ausstossen und damit die Erdatmosphäre so sehr erhitzen, dass die Meeresspiegel ansteigen und die Hitze das Leben in grossen Teilen der Erde unmöglich macht, während die Überbevölkerung zur vollständigen Plünderung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten führt. So schätzen offenbar die allermeisten Menschen unsere aktuelle Situation ein.

Wir kommen zu einer komplett anderen Einschätzung. Während wir den Wert der Natur erkennen und der Umwelt Sorge tragen müssen, halten wir den Einfluss des Menschen auf die Temperatur der Erdatmosphäre vorerst für vernachlässigbar. Eine Pandemie konnten wir beim besten Willen nicht erkennen. Und während in manchen Regionen wie Afrika die Bevölkerung tatsächlich zunimmt, steht die «westliche Welt» vor einer genau umgekehrten Herausforderung: Das Wort «Bevölkerungskollaps» beginnt in den Industrienationen die Runde zu machen und erscheint uns als realere Bedrohung.

Pandemie, Klimawandel, Überbevölkerung: Wir bekämpfen Phantome. Szenarien, die erst durch unsere Vorstellung, unterstützt von Computermodellen, als Gefahr erscheinen und durch deren Bekämpfung erst zu einer wirklichen Gefahr werden. Als spritzte die Feuerwehr Unmengen Löschwasser auf ein Haus, das gar nicht brennt. Mit dem Resultat, dass das Haus danach zerstört ist. …

Lilly Gebert und Michael Bubendorf


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Graswurzle – so geht das!

Ein Tal voller Wald, Berge und Rustici. Die Bewegung Graswurzle hat auch hier ihre Wurzeln geschlagen und trifft sich nebst vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten jeden Donnerstag zum Stammtisch, dem Graswurzle-Höck. An diesen Zusammenkünften darf der mit Zetteln gefüllte Korb nicht fehlen! Manchmal liegt auch gesunde Zahnpasta zum Spezialpreis von der Ernährungsberaterin, Käse von der Alp oder ein spannendes Buch zum Ausleihen drin.

Ein grosses Durcheinander von Stimmen ist zu hören: Italienisch und Deutsch wechseln sich mitten im Satz ab. Tessinerisches Temperament prägt das Gespräch, dementsprechend fröhlich und ausgelassen ist es. Hier treffen sich Freunde – alte und neue!

Der Stammtisch der Tessiner-Lokalgruppe im Centovalli trifft sich jeden Donnerstag zum gemeinsamen Essen und Trinken. Es kann kommen, wer möchte; mal sind es 20, mal weniger als zehn. Hier dürfen auch Interessierte reinschnuppern. Eine bunt gemischte Truppe, die offen für neue Begegnungen ist.

Was aber nie fehlen darf, sind der Lokalgruppen-Ordner mit allen Events des Jahres und das Körbli mit den farbigen Zetteln: Auf blaue Zettel kann jeder draufschreiben, was er gut kann und der Gemeinschaft anbietet. Das geht von Zuhören über Steuererklärung ausfüllen, von Holzbearbeitung bis hin zum Haareschneiden. Diese Zettel kommen mit Name und Kontakt in den Korb. Auf die roten Zettel schreibt man, welche Bedürfnisse und Wünsche an die Gemeinschaft man hat. Hier stehen Dinge wie: «Ich brauche Hilfe beim Computer, dringend!», «Wer gibt mir Gemüse aus dem eigenen Garten? – ich helfe bei Reparaturen (fast 🙂 ) jeder Art!»

Der Korb kann von allen durchgeforstet werden und wird rege genutzt. So hat Markus letzten Herbst reichlich Gemüse von Maya bekommen – dafür weiss sie nun, wie man Telegram clever benutzt und auf dem Computer neue Dokument-Ordner verwaltet.

Dieses Beispiel zeigt auf wunderbare Weise, wie wir uns austauschen und gegenseitig unterstützen können. Der Korb hat Graswurzler inspiriert, diese geniale Idee weiterzuentwickeln: Demnächst bauen wir eine Plattform auf, auf der alle ihre Angebote und Bedürfnisse einbringen und so ihre Talente der Gemeinschaft zur Verfügung stellen können. Ein neuer Same, dessen Frucht heranwachsen und sich ausbilden darf!

Es macht grossen Spass, gemeinsam mehr Unabhängigkeit zu erwirtschaften und die Währung der guten Beziehungen spielen zu lassen. Es ist die einzige Währung, die sich vermehrt, wenn man sie ausgibt! Die Liebe.

Willst auch du Mitglied werden und aktiv neue Wege gehen? Dann besuche uns auf unserer Website graswurzle.ch oder abonniere unseren Newsletter oder Telegram-Kanal. ♦

von Redaktion


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Wettermanipulation – Fakt oder Fiktion? Teil 2

Können Regen, Überschwemmungen, Hitze, Dürren, Feuer, Wirbelstürme und gar Erdbeben durch Geoengineering künstlich ausgelöst werden? Der promovierte Physiker Philipp Zeller hat die Thematik erforscht und bringt Licht ins Dunkel.

«DIE FREIEN»: Philipp Zeller, Sie sind selber Motor- und Segelflugzeugpilot. Sind Sie schon einmal durch einen dieser seltsamen Kondensstreifen am Himmel geflogen?

Philipp Zeller: Durchgeflogen nicht, denn als Sichtflugpilot fliege ich nicht so hoch. Auf «Flightradar» kann man die Flugbewegungen mit Angabe des Flugzeugtyps sowie der Flughöhe fast live beobachten. Demnach fliegen sie zwischen sechs und zwölf, teilweise bis zu 18 Kilometern Höhe. Mit Freigabe wäre es mit dem Segelflugzeug bei Föhnlage rein theoretisch möglich, so hoch zu fliegen. Doch solche Wetterlagen sind sehr selten. Und dass man ausgerechnet an so einem Tag auch noch durch einen Streifen fliegen könnte, wäre ein grosser Zufall. Dann hätte ich am liebsten ein Messgerät bei mir.

Sie sagen, dass laut Messungen Aerosole für die Entstehung der Streifen verantwortlich sind, die beim Verbrennen von normalem Kerosin nicht in so grossem Ausmass entstehen sollten: beispielsweise Aluminium-Nanopartikel, Strontium, Barium oder Asche verbrannter Steinkohle. Was bewirken diese Aerosole denn?

PZ: Je nachdem, welche Stoffe man mit Flugzeugen in die Atmosphäre ausbringt, kann man Wolken zum Abtrocknen bringen. Es gibt Polymerpartikel, die das Wasser so binden, dass danach Mikroplastik herunterfällt. Dazu gibt es viele Patente. Regen wird damit verhindert. Es gibt auch Mikropartikel, die Regen begünstigen, so dass es stärker regnet. Aber ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass man mit diesen Partikeln die Atmosphäre leitend machen kann – Stichwort HAARP.

Was ist HAARP?

PZ: HAARP, das High-Frequency Active Auroral Research Program, ist offiziell ein Forschungsprogramm, mit dem das Polarlicht, die Aurora, und die Ionosphäre erforscht werden. Die Ionosphäre ist eine Schicht in der Atmosphäre in über 80 Kilometern Höhe. Sie besteht aus Plasma. Die ionisierten Moleküle in dieser Schicht machen es leitfähig, es ist also grob vergleichbar mit Salzwasser. Dort oben fliesst permanent ein elektrischer Strom zu den beiden Polen hin.

Ist HAARP ein militärisches Forschungsprogramm?

PZ: Ja. Die Ionosphäre war schon immer sehr interessant für das Militär. Denn an so einer leitfähigen Schicht kann man Funk-, Radar- und Radiowellen spiegeln. Man sendet den Strahl in die Ionosphäre hinein, und im gleichen Winkel, wie er dort eintrifft, strahlt er – wie Licht auf einem Spiegel – wieder von der Ionosphäre weg auf die Erde zurück. Dies erlaubt es, über viel weitere Distanzen mit Radar etwas zu erkennen.

In den 1950er Jahren, als man herausfand, dass die Ionosphäre leitfähig ist und man Funksignale und andere Radiowellen daran reflektieren kann, wollte man das intensivieren, um mehr Leistung übermitteln zu können. Dazu verteilte man 350 Milliarden Kupfernadeln mit einer Rakete in der Ionosphäre. Daraufhin gab es verheerende Erdbeben. Das ist verbrieft. Der militärische Nutzen hingegen muss mässig gewesen sein, jedenfalls wurden keine Erfolge vermeldet.

Kann mit HAARP auch das Wetter beeinflusst werden?

PZ: Ja, HAARP ist ein starker Radiowellensender auf der Erdoberfläche und ermöglicht Wetterbeeinflussung im grossen Stil. So kann zum Beispiel der Jetstream, der Wind in zehn Kilometern Höhe, der nördlich und südlich des Äquators von West nach Ost strömt, abgelenkt werden. Der Jetstream bringt feuchte Luft von den Meeren aufs Festland. Und mit HAARP wird er so umgelenkt, dass er über dem Meer abregnet, statt über dem Land. So entstehen Dürren.

Den Jetstream umlenken – wie soll das gehen?

PZ: Man heizt die Ionosphäre auf. Sie dehnt sich aus und es entsteht ein Unterdruck. Dadurch fliessen die Winde in dieses Unterdruckgebiet. Der Wetterbericht spricht dann von einem Höhentief, was es früher kaum gegeben hat. Ein Höhentief ist ein Tiefdruckgebiet, bei dem erst in einigen Kilometern Höhe ein Unterdruck herrscht. Und nach meinem Verständnis ist das in vielen Fällen künstlich erzeugt durch solche Ionosphärenheizer.

Finden auch Manipulationen oberhalb der Ionosphäre statt?

PZ: Natürlich, es gibt unzählige Beispiele aus der Geschichte. So haben Forscher zum Beispiel erst 1958 entdeckt, dass die Erde einen Magnetgürtel hat, der die Ionosphäre weit ins All hinaus überragt. Dieser Magnetgürtel ist verbunden mit dem Erdmagnetfeld. Noch im selben Jahr wurden Raketen dort hinaufgeschossen, Atombomben gezündet – man fragte sich, wie es reagieren würde. Nach dem Motto, das Göttliche ist einfach da, um da zu sein – und nicht, weil es unsere Lebensgrundlage ist.

Das Wetter kann also als Waffe gegen ganze Länder verwendet werden?

PZ: Oh ja. In den USA gibt es Tausende freigegebener Dokumente auf staatlichen Webseiten. Schon in den 1950er-Jahren wurde beschrieben, dass man mit Geoengineering ein Land angreifen könne, ohne dass der Gegner es bemerken würde. Man kann den Gegner aushungern, demoralisieren, ertrinken lassen oder seine Infrastruktur im Hochwasser zerstören, Feuersbrünste auslösen, Erdbeben … Denn jeder meint ja, das Wetter sei nicht beeinflussbar, also könnte es eine Laune der Natur gewesen sein.

Ist Wettermanipulation denn nicht verboten?

PZ: Doch, die Amerikaner haben irgendwann gemerkt, wie heikel es ist. Was, wenn der Feind dasselbe täte? Und was, wenn ein angegriffenes Land es doch merkt? Dann könnten plötzlich Schadenersatzforderungen auf den Angreifer zukommen. Darum wurde das UN-Übereinkommen «über das Verbot der militärischen oder einer sonstigen feindseligen Nutzung umweltverändernder Techniken» aufgesetzt und 1978 unterzeichnet. Darin werden umweltverändernde Techniken zu kriegerischen Zwecken ausdrücklich verboten. Inzwischen haben es zahlreiche Länder ratifiziert, auch die Schweiz 1988, das Gesetz hat die Nummer 0.515.06. Natürlich ohne Volksabstimmung und ohne grosse Artikel in der Presse.

Ein internationales Verbot der Wettermanipulation ist doch prima!

PZ: Verbote von Tätigkeiten, die nicht nachweisbar sind, kann man schlecht durchsetzen. Aber das grössere Problem steckt im Artikel III des Umweltwaffenverbots. Dort drin steht, dass jedes Land, das dieses Übereinkommen ratifiziert hat, dazu verpflichtet ist, an Umweltmanipulationstechniken zu friedlichen Zwecken teilzunehmen. Und was friedliche Zwecke sind, wird von privaten Gremien und NGOs definiert. Weiter gibt es eine sogenannte Absprache zu Artikel III, wonach dieser nicht die Frage behandelt, ob diese umweltverändernden Techniken mit dem Völkerrecht in Einklang stehen oder nicht.

Gibt es noch weitere Erlasse, die Wettermanipulation verbieten?

PZ: Natürlich gibt es diverse Umweltschutzgesetze. Zum Beispiel die Luftreinhalteverordnung. Aber es gibt eben auch Gesetze, die Wettermanipulation unter dem Vorwand des Klimaschutzes zulassen. So zum Beispiel das Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015, das die Schweiz 2017 ebenfalls ohne Volksabstimmung ratifiziert hat. Oder die «Partnerschaft für den Frieden» (Partnership for Peace, PfP) mit der NATO, welche die Schweiz 1996 ratifiziert hat.Die Aktivitäten der Schweiz in der PfP werden jährlich vom Bundesrat verabschiedet. Darauf basierend bildete das Planungskomitee im November 2021 eine neue Arbeitsgruppe zum Thema Klimawandel.

Das heisst, unter dem Vorwand der Bekämpfung des Klimawandels wird hier das Geoengineering vorgespurt?

PZ:Der Klimawandel ist die wohl grösste Lüge, die für allerhand menschenverachtende Massnahmen missbraucht wird. Dadurch wird Geoengineering nicht nur salonfähig, sondern der verdeckte Wetterkrieg fällt unter diesem Aspekt vermeintlich nicht mehr unter das Umweltwaffenverbot, da dessen Artikel III den Einsatz für friedliche Zwecke ja sogar vorschreibt.

Das heisst, auch wenn die Schweiz selber aktiv keine Wettermanipulation betreibt, ist sie verpflichtet, beispielsweise die USA zu unterstützen, wenn die über uns sprayen?

PZ: Genau! Sie ist verpflichtet, es zuzulassen und mitzufinanzieren, auch wenn wahrscheinlich aus der Schweiz selbst aktiv nichts unternommen wird. Wobei ich Letzteres bezweifle. Denn ein Grossteil der Ausbringung dieser Aerosole findet direkt über das Kerosin statt. Und seit gut zehn Jahren, also seit dies in Europa systematisch praktiziert wird, verwendet die zivile Luftfahrt mehrheitlich NATO-Kerosin. Es gibt ein Pipelinesystem für den NATO-Treibstoff in Europa – auch nach Zürich! Das findet man sogar auf Wikipedia. Die NATO hat ja mittlerweile ganz viele Mitgliedstaaten in Europa und versorgt diese mit Kerosin. Pikant ist: Der NATO-Treibstoff geht zu 90 Prozent an zivile Airlines. Der grösste Teil davon wird also in der zivilen Luftfahrt verbrannt.

Und warum ist das so heikel?

PZ: Man weiss von den NATO-Kriegseinsätzen im Irak, Iran und so weiter, dass viele Soldaten, die bei der Betankung oder Flugzeugwartung mit diesem Kerosin zu tun hatten, schwer erkrankt sind. Der Treibstoff enthält hochgiftige Zusatzstoffe. Die NATO gibt jedoch nicht bekannt, welche Zusatzstoffe es sind, nicht einmal gegenüber den Regierungen der Mitgliedsstaaten.

Was wissen wir über das NATO-Kerosion?

PZ: NATO-Kerosin ist antikorrosiv, antiexplosiv, frostresistent, multieinsatzfähig, also für einen Campingkocher ebenso geeignet wie für einen Panzer oder ein Flugzeug, und es ist lang haltbar. Da sind Unmengen an Zusatzstoffen drin. Nun ist es so, dass viele Angehörige der United States Air Force (USAF) ihr Studium mit dem Militäreinsatz finanzieren. Und da gibt es Forschungsarbeiten von Absolventen innerhalb der USAF, die den Treibstoff analysiert haben. Sie alle fanden Schwermetalle, Leichtmetalle, Graphen, F(C)KWs und weitere Gifte im Treibstoff. Aluminium hat es besonders viel drin. Weil Aluminium sehr viele positive Eigenschaften hat. Es schützt das Triebwerk, ist antikorrosiv und agiert wie ein Schmiermittel. Ausserdem führt es dazu, dass das Kerosin heisser verbrennt, was effizienter ist.

Wie wirkt sich dieses Aluminium auf Lebewesen aus?

PZ: Es ist zytotoxisch, auch für Nervenzellen. Und die Aluminiumpartikel im Regenwasser veranlassen Bäume, die Spaltöffnungen auf ihren Blättern, die Stomata, zu schliessen. Diese sind aber wichtig, denn damit nehmen Pflanzen CO₂ auf und geben Sauerstoff an die Umgebung ab. Und wenn sich diese Feinpartikel in den Wäldern sammeln und ein Waldbrand ausbricht, dann wirken sie als Brandbeschleuniger – der Wald brennt wie Zunder.

Ist das dokumentiert?

PZ: Ein erst kürzlich freigegebenes US-Dokument mit dem übersetzten Titel «Waldbrände als Kriegswaffe» beschreibt, dass man Waldbrände intensivieren kann, indem man vorher Nanopartikel über die Wälder streut. Und Waldbrände sind heute nachweislich viel heisser, genauso wie das Kerosin heisser verbrennt mit dem Aluminium und den anderen Zusätzen drin. Darüber berichten ja auch die Massenmedien: «Die Waldbrände werden immer heisser. Die Feuerwehr hat keine Chance. Es liegt am Klimawandel!»

Wie wirken sich die abgeregneten Nanopartikel auf das Wasser, die Böden, die Wälder aus?

PZ: Die grossen Medien berichten immer häufiger, dass das Regenwasser und die Böden vergiftet seien. Regenwasser ist faktisch nicht mehr trinkbar. Dabei wäre das ja das sauberste Wasser – es ist destilliert. Selbst in der Antarktis liegen die Werte 16-fach über den Grenzwerten der US-Behörden. Und dort ist es noch am besten. Man sollte es nicht mehr trinken und im Prinzip auch nicht mehr verwenden, um den Garten damit zu giessen.

Und wie reagieren die Tiere darauf?

PZ: Man beobachtet das Insektensterben, wobei der breite Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat ebenso hinzukommt wie die elektromagnetische Strahlung und die erhöhte UV-Belastung. Aber besonders schädlich sind die Nanopartikel, denen Insekten ausgesetzt sind. Daneben beobachten wir ein Planktonsterben in den Meeren. Und wir müssen uns bewusst sein: Der grösste Teil des Sauerstoffs, den wir atmen, stammt nicht von den Wäldern, sondern aus dem Meer. Wenn diese Organismen so massiv sterben, wird irgendwann der Sauerstoff knapp.

Auch die Fischbestände sind extrem zurückgegangen. Natürlich ist die Überfischung ein Problem, aber wenn ihre Lebensgrundlagen mit dem Plankton und anderen Kleinstlebewesen im Meer zerstört werden, finden sie auch keine Nahrung mehr. Und sie sind dem Gift ebenfalls direkt ausgesetzt … Fledermäuse sind ebenso stark zurückgegangen, und sie werden definitiv nicht übermässig gejagt. Auch die Vogelpopulationen sind enorm geschrumpft. Teilweise sicher als Folge des Insektensterbens, aber auch Vögel selber werden durch diese vielen Gifte belastet.

Und wie wirken sich die Nanopartikel auf den Menschen aus?

PZ: Nervenerkrankungen nehmen massiv zu. Interessanterweise nimmt Aluminium im Haushalt, in Deos und Kosmetika eher ab. Und trotzdem gibt es immer mehr neurodegenerative Erkrankungen. Denn die Nanopartikel inklusive Aluminium dringen durch die Blut-Hirn-Schranke ins Hirngewebe ein. Weiter nehmen alle Formen der Lungen- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen massiv zu. Die Fruchtbarkeit verringert sich dramatisch, und zwar bei Frauen wie bei Männern. Eine Abnahme der Anzahl und Qualität der Spermien beobachtet man ja schon lange.

Gegen uns wird offensichtlich verdeckt Krieg geführt. Was können wir tun?

PZ: Aufklären und Widerstand leisten! Nur wenn viele Leute wissen, was gegen uns eingesetzt wird, ist der Effekt der Heimlichkeit dahin. Die Heimlichkeit ist eigentlich das Schlimmste, denn wir müssen die Absichten des Gegners auch kennen.

Gemäss der «Kunst des Krieges» von Sunzi besteht die grösste Leistung darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen.

PZ: Ja, es ist wichtig, dass wir uns eine Welt ohne Krieg gegen Natur und Menschheit vorstellen. Denn wir dürfen keine Energie in das Destruktive hineingeben, sondern müssen sie vollkommen auf unsere positiven Ziele hin ausrichten. ♦

Den ersten Teil des Interviews finden Sie hier

von Redaktion


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