Selbstermächtigung statt Widerstand

Warum die Heilung unserer Innenwelt der Schlüssel zu einer besseren Welt für alle ist.

In den letzten Jahren sind viele Menschen aufgewacht und haben erkannt, dass der Staat nicht in der Lage ist, verantwortungsbewusst für seine Bürger zu handeln. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es massive Versäumnisse im Bereich der Gesundheitsversorgung und der Krisenbewältigung gibt. Selbstverständlich reicht es nicht aus, den Finger auf die Mängel des Systems zu legen und sich über die verfehlte Politik zu beschweren. Doch was sind unsere anstehenden Aufgaben als Menschen, um eine neue, gesunde und friedliche Gesellschaft zu erschaffen?

Schon kurz nachdem die Corona-Geschichte startete, durchschaute ich, dass hier etwas gehörig nicht stimmte, und ging in den Widerstand. Ich tat so einiges mit dem Ziel, den Menschen die Augen zu öffnen. Unter anderem schrieb ich die Direktorin des BAG an und stellte ihr kritische Fragen, versuchte Mitstreiter zu finden und ein Komitee ins Leben zu rufen, welches der Regierung juristisch einen Riegel vorschieben sollte, habe Einspruch gegen die Steuererklärung erhoben mit der Begründung, dass unsere Steuern illegal und für verschiedene Verbrechen missbraucht würden, und ich habe eine Informationswebseite programmiert und einen Flyer mit QR-Code gedruckt, um aufzuklären und die Widersprüche aufzuzeigen. Begleitet war ich dabei von der starken Hoffnung, dass diese Missstände viele Menschen zum «Aufwachen» bewegen würden. Einige wachten auf, doch lange nicht so viele, wie ich es mir gewünscht hatte.

Nach rund einem Jahr des Widerstands, müde ob der nicht fruchtenden Aufklärungsversuche, der Ignoranz so vieler Menschen und der Verblendung und Unfähigkeit unserer Regierungsmitglieder, beschloss ich, mich innerlich neu auszurichten und verliess den Widerstand. Ich verabschiedete mich von meinem inneren Drang nach Protest. Denn ich erkannte, dass er nur eine vorübergehende Phase im Prozess des Erwachens ist, und er uns im Aussen bestenfalls ein kleines Stück voranbringen würde. Und ich erkannte immer deutlicher die noch vor uns liegende Wegstrecke: Die Reise in unser Inneres.

Schon vor zwei Jahrzehnten begab ich mich auf den spirituellen Weg. Damals wirkte ich viele Jahre in einer gemeinnützigen Organisation für Heilung auf dem geistigen Weg mit. Ich kam in Kontakt mit der geistigen Heilkraft und erlebte die geistige Wirklichkeit in meinem Leben und am eigenen Körper. Vor rund 15 Jahren hörte ich zum ersten Mal die Worte Selbstermächtigung und Schöpferbewusstsein. Sie bewegten mich, und so begann ich immer mehr, mein Innenleben zu erforschen. Mit den Konzepten wie Unterbewusstsein, Weltbilder, dem Unterschied zwischen Glauben und Wissen, war ich bereits gut vertraut. Doch nun entdeckte und beobachtete ich ihr Wirken handfest in meinem eigenen Leben. Ich war erstaunt, welche Auswirkungen Glaubenssätze, unbewusste Ängste sowie unsere Schatten auf unser Leben haben. Schritt für Schritt verschob sich in mir die Grenze zwischen meinem Wachbewusstsein und meinem Unterbewusstsein, immer weiter hinein in das bisher Ungesehene und Unbeachtete.

Seitdem habe ich schon viele destruktive oder behindernde Verhaltensweisen, die in meiner Kindheit entstanden sind sowie Traumata, Ängste und Glaubenssätze in mir durchleuchten und auflösen können. Jedes Mal, wenn mir dies gelang, veränderten sich sowohl mein Lebensgefühl als auch die äusseren Umstände in meinem Leben. Auch in der Partnerschaft konnten wir viele hartnäckige Beziehungsmuster auflösen. Die Lebensqualität, die sich mir dadurch eröffnete, kann mit keinem Geld der Welt erkauft werden.

Mit dieser persönlichen inneren Entwicklung reifte auch die Erkenntnis, dass Widerstand, sowohl innerer als auch äusserer, und in welcher Form er sich auch zeigt, nie das Problem oder den Missstand wirklich lösen wird. Wie heisst es doch so schön: «Wer etwas bekämpft, gibt ihm nur Energie und nährt es.» Für den Widerstand gegen Massnahmen, Korruption, Misswirtschaft, Machtmissbrauch und alle weiteren Aspekte unserer Gesellschaft, welche nicht im Lot sind, bedeutet dies eben Folgendes: Wenn wir Widerstand gegen Personen oder Dinge leisten, anerkennen wir deren Autorität und Macht. Wir gestehen sie ihnen zu und stellen uns unter sie. Die andere Seite spürt dies und fühlt sich in ihrer Macht bestätigt wie auch bestärkt. So schneiden wir uns mental von unserer eigenen uns innewohnenden Macht ab.

Selbstverständlich wird es weiterhin eine wichtige Aufgabe sein, dass wir uns für Recht und Ordnung einsetzen. Doch der wesentliche Punkt dabei ist: Solange wir auf diese Weise unbewusst das Gefühl der Machtlosigkeit zelebrieren, werden wir nie unsere eigene transformative Macht ergreifen können.

Als Bürger eines Staates sind wir der Souverän, für den die Regierung arbeiten sollte. Wir haben ihnen lediglich die Aufgabe der Verwaltung gewisser Aspekte unseres Lebens übergeben. Sie müssten uns dienen und nicht ihren eigenen Interessen oder dem Machterhalt. Doch leider haben viele von uns mit der Übergabe dieses Aufgabenbereichs auch die Eigenverantwortung mit abgegeben. Wenn wir als Menschen in irgendeinem Lebensbereich die Verantwortung komplett abgeben, wird er ausser Kontrolle geraten. Daher ist das Zurückgewinnen einer echten und gelebten Selbstverantwortung, zuallererst für uns selber, die wichtigste Aufgabe unserer Zeit.

Wenn wir diese Eigenverantwortung wieder in uns fühlen, nicht nur erkennen oder verstehen, dann werden sich auch die Umstände im Aussen nach unserem inneren Gefühl richten. Doch dazu bedarf es einer tiefgreifenden inneren Heilung. Denn die Schatten, die in uns unbemerkt wirken, erhalten unsere Gesellschaft so, wie sie aktuell eben noch ist. Nur durch das wahrhaftige Durchleuchten unseres Inneren und der Heilung unserer Schatten werden wir fähig sein, eine komplett andere Gesellschaft zu erschaffen. Eine Gesellschaft, die mit nichts zu vergleichen sein wird, was wir bisher kannten.

Ich möchte meine Vision, in Form einer Hommage an die neuen Menschen, hier teilen. Die «neuen Menschen», die bereits unter uns sind, und zu denen viele noch werden:

Die neuen Menschen spüren, dass wahrer Frieden im Aussen nur dann sein kann, wenn sie den Frieden in ihrem Herzen, in ihrem Denken und in ihrem Unterbewusstsein tragen. Sie wissen, dass echte Freiheit nur in ihrem Inneren beginnen kann. Und dass die inneren Fesseln bestehend aus Ängsten und beschränkenden Glaubenssätzen dieser Freiheit im Wege stehen. Sie arbeiten an ihrem Inneren, sie wollen ihr wahres Sein entwickeln und die daraus geschöpfte Stärke und Kraft allem Leben schenken. Sie wissen, dass es die Selbstverantwortung sowie die Mitverantwortung für die Erde und alle Lebewesen sind, auf dem die neue Menschheit aufbauen wird.

Der Ruf aus ihrem Inneren treibt sie an, selber die Menschen zu sein oder zu werden, auf die sie gewartet haben. Sie haben sich der Wahrheit verschrieben. Kompromisslos, ohne Wenn und Aber. Sie sind bereit, ihr Weltbild jederzeit zu korrigieren oder zu ergänzen, wenn sie dies als notwendig erkennen. Sie entledigen sich ihres Eigendünkels, sie wollen keinen Nimbus um sich herum erschaffen, um vor anderen höher dazustehen. Sie begegnen jedem Menschen auf Augenhöhe und von Herz zu Herz. Ungeachtet ihrer Fähigkeiten, ihrer Bildung, ihrer Titel, ihres Besitzes oder ihres gesellschaftlichen Status. Und doch sind sie sich ihrer Stärken bewusst und sie lassen sie erstrahlen. Und auch vor ihren Schwächen verstecken sie sich nicht.

Sie erkennen, dass Wissen und Informationen nur dann einen Wert haben, wenn sie gelebt, gefühlt oder als solche erkannt werden: Sie streben nach Weisheit und lassen sich nicht mehr manipulieren. Kognitive Konzepte und vermeintliches Wissen bedeuten für sie nichts, wenn sie es nicht mit ihrem Leben in direkte Verbindung bringen können. Sie verschwenden keine Energie mehr mit dem Bekämpfen der Dornen. Denn sie wissen, dass die neue Saat früher oder später über die Dornen emporwachsen wird. Ihre Begegnungen sind bewusst. Wenn sie sprechen, dann wollen sie geben. Sie freuen sich, bewussten Menschen zu begegnen und schöpfen daraus ihre Energie und Zuversicht. Sie wissen, dass echte Begegnung und Austausch der Nährboden der neuen Saat sind.

Sie streiten nicht ums Recht haben. Denn sie wissen, dass ihre Sicht der Dinge nur ein begrenzter Blick auf die Wirklichkeit darstellt. Deshalb sind sie offen für neue Perspektiven und nehmen jeden neuen Impuls dankbar an. Und trotz der Vielfalt an Fähigkeiten und Sichtweisen, die sie nie selber alle besitzen oder einnehmen können, verneigen sie sich vor ihr im Wissen, dass sie selber ein unverzichtbarer Teil dieses Ganzen sein dürfen.

Die neue Menschheit ist am Entstehen. Die neuen Menschen sind bereits da und es werden immer mehr. Sei auch Du Teil davon. ♦

von Oliver Wittwer

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Oliver Wittwer ist diplomierter Physiker und Doktor der Naturwissenschaften, Gründer, IT-Berater, Bewusstseinsforscher, Visionär, Autor und Speaker.

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