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Das Blendwerk der Illuminaten

Drei Jahre, nachdem der Papst den Jesuitenorden aufhob, gründeten Adam Weishaupt und Lord Rothschild den Orden der Illuminati. Auf der Grundlage ihrer heiligen alten Dokumente wurde der gut strukturierte Plan zur Eroberung der Welt und Unterwerfung der Menschheit in die Tat umgesetzt.

Diejenigen, die wirklich die Welt regieren, werden die Illuminaten oder die Kabale genannt. Viele Menschen sind sich weder ihrer Anwesenheit, geschweige denn ihrer Identität bewusst; sie glauben dass unsere Länder von Präsidenten, Königen und Regierungen regiert werden. Die Wahrheit ist, dass das nur Marionetten sind, während im Hintergrund eine kleine, mysteriöse Gruppe die Fäden zieht, die Schattenregierungen bildet und mit der Menschheit spielt wie Götter beim Schach.

Beweise für die Existenz der Kabale finden sich in Hülle und Fülle. Ihre Geschichte erstreckt sich über Tausende von Jahren und geht zurück in die uralte sumerische Hochkultur. Teile der Sumerer expandierten nach Nordwesten bis nach Babylon und weiter westwärts – das ist, was wir heute als Kanaan und Phönizien kennen. Es gab eine zweite Gruppe, die in den Norden zog, in die Region der heutigen Ukraine und Südrusslands zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Dort gründeten sie das Königreich Khazarien. Die Fernhandelsroute der Seidenstrasse führte direkt durch Khazarien, Kaufleute mussten eine Mautgebühr entrichten, um das Land zu durchqueren und füllten so die Kassen des Königreichs.

Der Teufelskult der Khazaren

Die Khazaren unterschieden sich von den Menschen der umliegenden Länder. Sie wurden als Diebe, Spione, als Gesetzlose beschrieben, die ein Leben in Sünde, sexueller Extremität und Grausamkeit führten. Sie töteten Reisende aus anderen Ländern und nahmen deren Identität an, sie waren Meister der Täuschung. Und: Ihnen wurde nachgesagt, dass sie Baal verehren, der auch als Luzifer bezeichnet wird. Sie opferten Baal Kinder, damit dieser für Reichtum, Ruhm und Glück sorge. Die Nachbarländer verachteten die Khazaren für diese grausamen Opferrituale. Der russische Souverän sah sich gezwungen, einzugreifen: Im Jahre 600 forderte er König Khaghan Bulan auf, die luziferischen Praktiken aufzugeben und entweder zum Judentum, Christentum oder Islam zu konvertieren. Bulan wählte das Judentum, aber in Wahrheit konvertierte er nicht. Er übernahm bloss Elemente des Judentums und fuhr mit der Teufelsanbetung fort.

Im Jahre 965 platzte dem Grossfürsten von Kiew, Swjatoslaw dem Ersten, der Kragen. Er beschloss, die Khazaren mit ihrem Teufelskult und ihren Kinderopfern auszumerzen. Aber die Khazaren hatten ihre Spione überall und der König konnte gerade noch rechtzeitig mit seinen 25 Ehefrauen, 60 Konkubinen und dem gesamten Adel sowie einer gewaltigen Menge Gold und Silber fliehen. Sie wanderten von Ungarn nach Polen über Deutschland, Frankreich bis Spanien. Auf ihren Zwischenstationen liessen sich jeweils einige von ihnen nieder. Wohlwissend, dass ihre Gastgeberländer nicht gerade auf luziferische Khazaren gewartet hatten, gaben sie sich als aschkenasische Juden aus. Sie gelobten, ihr Reich in kurzer Zeit wieder aufzubauen und nahmen sich vor, sich an Russland zu rächen. Mithilfe ihres grossen Startkapitals gelangten sie zu enormem Reichtum und Einfluss.

Zu den ausgewanderten khazarischen Familien gehörten die Rothschilds. Sie liessen sich in Frankfurt nieder, wo sie durch Handel und Bankgeschäfte reich und mächtig wurden. Sie boten Reisenden Geldscheine gegen Gold- und Silbereinlagen an und erlangten in kurzer Zeit finanzielle Macht über ganz Europa. Sie wurden die persönlichen Bankiers der Königinnen und Könige und sogar Schatzmeister des Vatikans …

Entstehung einer unheiligen Allianz

Im Jahr 1748 wurde in einer kleinen bayerischen Stadt namens Ingoldstadt ein Junge geboren. Sein Name: Johann Adam Weishaupt. Sein Vater starb, als er fünf war. Die Jesuiten nahmen ihn unter ihre Fittiche und pflegten Adam, der sich als hochintelligenter und willensstarker Mensch erwies und Professor für Kirchenrecht an der Jesuitenuniversität wurde. Er bearbeitete alte historische Dokumente, die sich um die vollständige Kontrolle der Welt durch die Ideologie Luzifers drehten.

1773 fand ein geheimes Treffen zwischen Mayer Anselm Rothschild und einer ausgewählten Gruppe von zwölf khazarischen Elitebankern und Geschäftsleuten statt. Rothschild, der wohlhabende und mächtige aschkenasisch-khazarische Bankier aus Frankfurt, schlug vor, seine Kräfte zu bündeln und mit dem Ziel der Weltherrschaft zu vereinen. In seinen Augen eignete sich Johann Adam Weishaupt perfekt, um seine Pläne in die Praxis umzusetzen und ihre Organisation zu leiten. So gründete Weishaupt am 1. Mai 1776 den «Bund der Perfectibilisten», der später Orden der Illuminati genannt wurde. Es war die Verschmelzung des finanziellen Imperiums der Rothschilds mit dem Reichtum und der Macht des militärischen Ordens der Jesuiten. Der Jesuitenorden ist der gefährlichste aller Orden. Er hat mehr Schaden angerichtet als alle anderen Orden. Die Lehre der Jesuiten besagt, dass ihr oberster General der Herrscher der Welt ist.

Nur wenig bekannt ist, dass Weishaupt seinen Orden auf antike Dokumente stützte. Eines davon war der Konstantinopel-Brief von 1489, den ihm Rothschild übergeben hatte. Dieser 287 Jahre alte Brief war für die Aschkenasen von hohem Wert. Geschrieben hatten ihn die Nasi, die Vorsitzenden des Hohen Rates der Juden in Konstantinopel, als Antwort auf einen Hilferuf des Oberhaupts der aschkenasischen Juden aus Frankreich: Die aus Russland geflohenen Khazaren fühlten sich von den anderen ethnischen Gruppen bedroht, der König hatte ihnen gesagt, dass sie zum Christentum konvertieren müssten. Die Antwort des Nasi in dem Brief lautete: «Was eure Aussage betrifft, der König von Frankreich verpflichte euch, Christen zu werden: Tut es, denn anders geht es nicht. Aber bewahrt das Gesetz Mose in euren Herzen. Was die Forderung, euch eurer Güter zu berauben betrifft: Macht eure Söhne zu Kaufleuten, damit sie die Christen nach und nach ihrer Güter berauben können. Was eure Worte über die Anschläge auf euer Leben betrifft: Macht eure Söhne zu Ärzten und Apothekern, damit sie den Christen das Leben nehmen können. Was die Zerstörung eurer Synagogen betrifft: Macht eure Söhne zu Stiftsherren und Geistlichen, damit sie ihre Kirchen zerstören können. Was die vielen anderen Ärgernisse betrifft, über die ihr euch beklagt: Sorgt dafür, dass eure Söhne Anwälte und Advokaten werden und sich immer in die Staatsangelegenheiten einmischen, damit ihr, indem ihr die Christen unter euer Joch bringt, die Welt beherrscht und euch an ihnen rächt. Weicht nicht ab von diesem Befehl, den wir euch geben, denn ihr werdet die Erfahrung machen, dass ihr, so gedemütigt, wie ihr jetzt seid, die Wirklichkeit der Macht erreichen werdet.» Mit anderen Worten, den Aschkenasim wurde gesagt, sie sollten eine Bekehrung vorgaukeln und jeden Aspekt der Gesellschaft infiltrieren: Handel, Medizin, Religion, Gesetzgebung. Dies alles mit dem einzigen Ziel der Rache und Zerstörung.

Finanziert von den Rothschilds gründete Weishaupt die Illuminaten auf der Grundlage dieses Briefes. Ein Jahr später, 1777, trat Weishaupt der «Grossen Orient»-Freimaurerloge bei. Er machte über 2000 Jesuiten zu Oberhäuptern der vielen Logen auf der ganzen Welt und errichtete so ein gewaltiges Reich der Macht, in dem der Jesuitenorden sozusagen die Spinne im Netz war. Weishaupt trat dann offiziell aus dem Jesuitenorden aus, damit kein Verdacht auf die Beteiligung der römisch-katholischen Kirche und des Jesuitenrates an den Plänen der Illuminaten geweckt würde.

Planspiel Revolution

Die Allianz der luziferischen Khazaren und des Jesuitenordens kannte keine Skrupel, keine Gnade und verfolgte klare Ziele: persönliche Anhäufung von Reichtum und Macht. Die Unterwerfung der Königsfamilien. Die Vernichtung der Ungläubigen, Protestanten, Calvinisten, Atheisten, Muslime, Juden, also die Vernichtung aller Religionen mit Ausnahme des römisch-katholischen Glaubens. Die Zerstörung aller Regierungen. Die Weltherrschaft des Papstes. Die Rache an jedem Einzelnen, der sie jemals verraten hatte: Nicht nur an Russland, dem Land, das die Khazaren vertrieben hatte – auch Frankreich, Spanien, England und Österreich standen kurz davor, ihren Zorn zu spüren, weil sie den Jesuitenorden verboten hatten.

Vielen Historikern und Forschern zufolge waren die Jesuiten diejenigen, die die Französische Revolution und deren Ausgang lenkten. Dass die Revolution von elitären Geheimgesellschaften, von Freimaurern und Philosophen wie Voltaire und Montesquieu orchestriert wurde, wurde vom französischen Jesuiten Augustin Barruel dokumentiert. Die Illuminaten waren mit Napoleon Bonaparte verbündet. Napoleon war ein Grossmeister der Freimaurerei, unter seiner Herrschaft stieg die Zahl der Logen in Frankreich von 300 auf 1220. Er wurde vom Orden ausgewählt und initiiert, um in dieser geplanten Revolution eine Schlüsselrolle zu spielen. Napoleons Berater war der Jesuit Emmanuel Sieyès, er führte ihn und sagte ihm, was er zu tun und zu lassen hatte. Napoleon war eine Marionette der Kabale. Man liess uns glauben, er sei der Anführer, aber das war er nicht. Die verborgene Hand sollte laut einigen Historikern ein Geschwür verdecken. Tatsächlich war es nichts anderes als eine gewöhnliche freimaurerische Geste, das «Zeichen des Meisters des zweiten Schleiers». Viele führende Politiker der Welt haben dieses Zeichen im Laufe der Jahrhunderte gezeigt.

Die Französische Revolution brach 1789 aus und führte zu zehn langen und blutigen Jahren des Terrors. Es war der Masterplan des Jesuitenrates, sich an Frankreich zu rächen, indem sie das Land durch Krieg destabilisierten und die Königsfamilie zerstörten. Die extremistische Bewegung der Jakobiner war ihr Werkzeug, sie war von keinem Geringeren als dem Napoleon-Berater Sieyès gegründet worden. Wo immer die Jakobiner hinkamen, hinterliessen sie Chaos und Verwüstung. Der Plan funktionierte, die Guillotinen machten Überstunden.

Nach dem Ende der Französischen Revolution begannen die Napoleonischen Kriege. Sie verursachten Instabilität und Zerstörung in Österreich, Russland, England, Preussen, Portugal sowie Spanien, wo die königliche Familie hinausgeworfen und Napoleons älterer Bruder Louis Bonaparte – seines Zeichens Grossmeister des «Grossen Orients» von Frankreich – auf den Thron gesetzt wurde. Alle Länder, die einst gegen den Jesuitenorden und die Khazaren agiert hatten, lagen nun in Trümmern.

Wer das Geld kontrolliert, kontrolliert die Welt

Die Rothschilds nutzten ihre Rücklagen dazu, um Kriege zu finanzieren, da sie herausfanden, dass sie durch die Finanzierung beider Seiten immer gewinnen würden. Während der Napoleonischen Kriege setzte die Allianz der Illuminaten diese Erfolgsstrategie ein: Sie finanzierte sowohl die französische als auch die englische Armee. Es war schlichtweg egal, wer gewann – der Krieg war ein reines Einnahmemodell.

Es war der Duke of Wellington, der Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo besiegte. Nathan Rothschild, ein brillanter und skrupelloser Geschäftsmann, hatte seine Spione in Waterloo und verfügte über ein privates Kuriersystem, da er wusste, dass eine schnelle Kommunikation im Geschäftsleben wichtig war. Als klar war, dass Napoleon besiegt worden war, wurde die Nachricht sofort an Rothschild geschickt, der die Nachricht zwei Tage vor allen anderen erhielt. An der Londoner Börse unternahm er dann einen brillanten Schachzug: Statt englische Anleihen zu kaufen, verkaufte er die, die er hatte. Die anderen Händler bemerkten es und zogen den falschen Schluss, dass Napoleon den Krieg gewonnen haben musste. Sie verkauften sofort ihre Anleihen, wodurch der Kurs dramatisch fiel. Das war der Moment, in dem Rothschild seinen Zug machte: Er kaufte alle Anleihen, die er bekommen konnte zu einem sehr niedrigen Preis. Als die anderen es bemerkten und verzweifelt wieder zu kaufen begannen, war Nathan Rotschild bereits extrem reich.

Der König von England war nun hoch verschuldet bei Rothschild, der seine Kriege finanziert hatte. Er musste nicht nur seine Schulden, sondern auch die Zinsen darauf zahlen – die Rothschilds hatten ihn im Sack. «Es ist mir egal, welche Marionette auf den Thron Grossbritanniens gesetzt wird, um das Königreich zu regieren. Derjenige, der die Geldmenge Grossbritanniens kontrolliert, kontrolliert das britische Königreich, und ich kontrolliere die Geldmenge», so Rothschild.

Als Nächstes löste die Allianz der Illuminaten den Ersten Weltkrieg aus. Deutschland war danach bankrott und zerstört. Warum nicht Österreich-Ungarn, das den Krieg begonnen hatte? Weil in diesem Reich die elitäre Jesuitenkabale vorherrschte, während das protestantische Deutschland gestürzt werden musste. Doch das war der Kabale immer noch nicht genug, sie fuhr fort mit ihrem Plan, die Welt zu unterwerfen, indem sie den Aktienmarkt weltweit manipulierte, angefangen in den USA. Die Ereignisse, die daraus hervorgingen, führten schliesslich zum Zweiten Weltkrieg …

Wieso legen wir so viel Aufmerksamkeit auf diese verschiedenen Orden und ihre Taten? Kennt Ihr den Ausdruck «Kenne deinen Feind»? Um das Ausmass ihrer bösen Ansichten und Vorhaben zu verstehen, müssen wir wissen, mit wem wir es zu tun haben. Es kursieren so viele Fehlinformationen – nicht nur im Internet, sondern auch in unseren Geschichtsbüchern, die nie von neutralen Beobachtern geschrieben wurden, sondern immer von den Gewinnern. Wer nicht versteht, wie weit die Kabale historisch in die Vergangenheit zurückreicht, und glaubt, dass die vielen Orden und Organisationen getrennte Einheiten sind, die nichts miteinander zu tun haben und in der Geschichte unabhängig und harmlos ein und aus gegangen sind, wird die wahre Identität der Kabale nicht verstehen und die Tatsache übersehen, dass wir uns in der Endphase ihres Masterplans befinden. Wer nicht begreift, in welcher Gefahr wir uns heute befinden, wird nicht wissen, was er im entscheidenden Augenblick zu tun hat. Deshalb machen wir diese Dokumentation – damit ihr aufwacht, all die Lügen durchschaut und Massnahmen ergreift, um eure Souveränität zurückzufordern. ♦

von Janet Ossebaard und Cyntha Koeter


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Die Atombombenlüge

– eine Buchrezension

In der Szene, bei der «Gadget» zur Explosion gebracht wird, breitet sich im Kino eine andächtige Stimmung aus. Regisseur Christopher Nolan setzt für die Darstellung des ersten Atombombentests auf Stille und überlässt die Dramatik den Bildern des entfesselten Feuersturms.

Während sich das Flammenmeer wütend ausbreitet, ist nur der Atem von Hauptdarsteller Cillian Murphy zu hören. Als der Knall dann doch kommt, springt die Dame in der Reihe vor mir mit einem Kreischen aus ihrem Sessel.

Hollywood erneuert mit dem Propagandafilm «Oppenheimer» den Schrecken der Atombombe cineastisch überzeugend. Doch existieren solche Waffen überhaupt? Die Frage wird unter Verschwörungsrealisten seit Längerem im Netz diskutiert. Der deutsche Autor Clemens Aldenbrock hat dazu das Buch «Die Atombombenlüge» geschrieben und wählt mit dem «100-Tonnen-Test» im Jahr 1945 eine unbestrittene, aber wenig bekannte Kuriosität als Einstieg: «Am 7. Mai explodierte nichts Atomares. Sie haben lediglich mit Sprengstoff gespielt und eine Feuerballexplosion verursacht, die 60 Meilen entfernt zu sehen war.» …

von Michael Bubendorf


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Nur durch Frieden bewahren wir uns selber

Wie soll man leben in einer Welt, in welcher der Fortschritt von Wissenschaft und Technik zu einem massenweisen Hinmorden von Menschen vernutzt wird?

Gestartet von der Insel Tinian 2500 Kilometer im Südosten von Japan, brachte Major Paul Tibbets in dem Flugzeug, das den Namen seiner Mutter trug, «Enola Gay», die Bombe mit dem harmlos klingenden Namen «Little Boy» ins Ziel; um 8 Uhr 15 Ortszeit in einer Höhe von 580 Metern über dem Shinea-Krankenhaus im Zentrum der japanischen Stadt Hiroshima klinkte er sie aus, und was er damit anrichtete, liess die Welt für einen Augenblick erschaudern. «Wo gerade noch geschäftiges Treiben herrschte, sorgt der Blitz der ersten im Krieg eingesetzten Atombombe für ein Inferno. In Sekundenschnelle verwandelt eine gewaltige Druck- und Hitzewelle von mindestens 6000 Grad die Stadt in eine lodernde Hölle. Alles, was aufrecht stand, wird zerdrückt. – Von den 350´000 Bewohnern sterben auf einen Schlag mehr als 70´000 Menschen. Bis Ende Dezember 1945 erhöhte sich die Zahl der Toten auf 140´000. Verstört und mit Brandblasen übersät irren die Überlebenden durch die verwüstete Stadt …

Und warum? Die Bombe war nicht (mehr) nötig, um Japan zur Kapitulation zu zwingen, doch mit ihr konnte man den Sowjets zeigen, wer künftig als Nachfolger der Japaner Herr im Pazifik sein würde – so wie mit der Bombardierung Dresdens in Westeuropa. Seit 1945 bildete die Einkreisung Russlands und die Vorherrschaft im Pazifik das Hauptziel US-amerikanischer Aussen- und Militärpolitik. Sogleich nach der Kapitulation Japans errichteten die USA auf den Inseln ihre Militärstützpunkte, genauso wie in Europa ab 1949 zugunsten der Nato. – Paul Tibbets seinerseits verspürte über sein Handeln nicht den Hauch von Zweifel oder Reue – er hatte getan, was er sollte, und erklärte noch als 90-Jähriger: «Ich würde nicht zögern, wenn ich noch einmal die Wahl hätte.» Nicht anders dachte auch Major Charles Sweeney, der drei Tage später die Bombe über Nagasaki zündete, die weitere 70´000 Menschen in den Tod riss: «Befehl ist Befehl», erklärte er 1995 auf RTL, «jeder Soldat der Welt hätte dasselbe getan.» Damit hatte er leider recht …

von Eugen Drewermann


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Revolution – Fluch oder Segen?

Revolutionäre Zeiten sind segensreich und Augenöffner zugleich. Sie führen dazu, dass Bürger aus dem Tiefschlaf erwachen und damit beginnen, sich zu engagieren, zu vernetzen und selbstständig zu urteilen.

Umwälzungen. Kämpfe. Proteste: Die Menschheitsgeschichte ist voll davon. Die Französische Revolution ersetzte den Feudalismus durch die repräsentative Demokratie. Die bolschewistische Revolution stürzte das Zarenreich. Später im 20. Jahrhundert folgten kommunistische Machthaber auf kapitalistische und umgekehrt – ein Fidel Castro ersetzte Fulgencio Batista in Kuba. Und auf Salvador Allende folgte Augusto Pinochet in Chile – die Liste ist lang.

Im letzten Jahrhundert wimmelte es nur so von Revolutionen: von Südamerika bis Afrika, von Europa bis nach Asien. Exemplarisch für «die Revolution der Revolutionen» steht Kuba: «Viva la Revolución», rief Fidel Castro den Massen in Havanna zu Beginn der 1960er-Jahre zu. Für eine ganze Generation von Linken bildete Kuba einen Anknüpfungspunkt. Da schaffte es ein kleines Land, sich gegen den übermächtigen Aggressor aus dem Norden zu befreien. Castro, Che Guevara und Konsorten inspirierten. Kuba galt lange als Vorbild für eine echte Revolution. Wenig später folgte die grosse Ernüchterung. Die Revolution, die den US-Vasallen und Diktator Batista stürzte, mutierte selbst zur Diktatur. Aus Unterdrückten werden Unterdrücker. Ein ewiger Kreislauf der Conditio humana?

Pessimismus ist angebracht

Bei der Frage, ob Revolutionen etwas Gutes sind, scheiden sich bis heute die Geister. Das Wort Revolution kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie «Umdrehung». Daher ist es wenig überraschend, dass der Begriff zunächst kein politischer war. In den Studien von Nikolaus Kopernikus war mit «Revolution» der gleichbleibende Lauf der Gestirne und somit auch der Wiederholungscharakter gemeint. Eine zunehmende Politisierung erfährt das Wort «Revolution» seit dem 17. Jahrhundert, schreibt der Philosoph Florian Gasser in seinem Buch «Theorien der Revolution».

Ab dem 17. und 18. Jahrhundert erhält der Begriff neben der politischen auch eine moralische Aufladung. Verantwortlich dafür waren die Revolutionen in England, den USA und Frankreich. Beginnend mit der «Glorious Revolution» von 1688, die die Grundlage des heutigen parlamentarischen Regierungssystems bildet, bis hin zur Französischen Revolution mit ihrer Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Vermehrt positiv konnotiert wird der Begriff ab dem 18. Jahrhundert. …

von Rafael Lutz


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Piraten

Die unbeugsamen Sozialreformer des 17. Jahrhunderts

Die Geschichte ist geprägt von Menschen, die aus der Norm ausbrechen, von Rebellen und Renegaten, die sich gegen die Eliten stellen und dadurch die Gesellschaft voranbringen. Auch die Piraten waren vielmehr Sozialreformer als kriminelle Mörder und Räuber. Viele ihrer Errungenschaften bestehen bis heute fort.

Stellen Sie sich vor, Ihre Freiheiten werden durch die Allmacht des Staates erstickt. Ihre Hoffnungen auf sozialen Aufstieg sind zunichtegemacht. Sie leben in ständiger Angst vor staatlichen Repressalien. So sah das Leben der meisten Menschen im 17. Jahrhundert aus. Einige jedoch, die mutig genug waren, die Ketten der Gesellschaft zu sprengen, fanden sich als Gesetzlose wieder. Von den Herrschenden gehasst, waren sie Vorreiter einer revolutionären Bewegung – der Aufklärung. Sie waren echte social justice warriors. Die Rede ist von den Piraten des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.

Ein freies Leben auf hoher See

Die Piraten praktizierten die ersten Formen der Demokratie. Im Gegensatz zur autoritären Struktur der königlichen Marine wählten die Piraten ihre Kapitäne und Quartiermeister selbst. Die Macht war gleichmässig verteilt, und jeder Pirat hatte das Recht, seine Meinung zu äussern. «Jeder Mann hat eine Stimme in den Angelegenheiten von Wichtigkeit», schrieb der Pirat Captain Bartholomew Roberts. In Madagaskar, wo sich damals viele Piraten niedergelassen hatten, wurde die demokratische Herrschaftsform, die sich auf See bewährt hatte, ebenfalls praktiziert. Und zwar mit den gleichen Rechten für alle Männer und Frauen.

Gleichberechtigung und Lohngleichheit waren den Piraten wichtig. Trotz ihres raubeinigen Images waren sie den sozialen Normen ihrer Zeit weit voraus. Jeder Pirat erhielt, unabhängig von Rang oder Herkunft, einen fairen Anteil an der Beute. Sogar eine Art Unfallversicherung gab es an Bord, die die Männer im Falle von Verletzungen absicherte. In Captain Morgans Leitbild war die Höhe der Entschädigungen festgelegt: «für den Verlust eines rechten Armes sechshundert spanische Dollar; für den Verlust eines linken Armes fünfhundert spanische Dollar; für ein rechtes Bein fünfhundert; für das linke Bein vierhundert; für ein Auge hundert spanische Dollar; für einen Finger der Hand die gleiche Belohnung wie für das Auge».

Piratinnen, Inklusion und mehr

Die Piraterie öffnete auch Frauen Türen. Piratinnen wie Anne Bonny und Mary Read kämpften Seite an Seite mit Männern und waren genauso gefürchtet. Sie waren Protofeministinnen, die nicht nur forderten, sondern den Tatbeweis erbrachten.

In der Piraterie spielte es keine Rolle, wer sie waren, welche Hautfarbe, Religion sie hatten oder woher sie kamen. Arme, Reiche, Behinderte, alle wurden an Bord aufgenommen. Es war eine Gemeinschaft, die Inklusion und Vielfalt förderte. Ja, sogar gleichgeschlechtliche Ehen waren bei Piraten akzeptiert, in Form der matelotage, einem Bund zwischen zwei Männern, der eine weitreichende gesellschaftliche und finanzielle Partnerschaft darstellte.

«Strangulation durch Regulation»

Die Piraten setzten sich gegen die «Strangulation durch Regulation», gegen sinnlose Regeln und Gesetze zur Wehr. Dadurch wurden die Piraten zu einer Bedrohung für die Herrschenden. Nicht wegen ihrer kriminellen Aktivitäten, sondern wegen der sozialen und politischen Ideale, die sie repräsentierten. Tatsächlich arbeiteten die Regierungen selbst oft mit Freibeutern – nichts anderes als lizenzierte und steuerzahlende Seeräuber – zusammen, um ihre politischen und militärischen Ziele zu erreichen. Am meisten fürchteten sie die Piraten jedoch, weil sie Demokratie und Gleichheit symbolisierten.

Die Piraten stellten das starre hierarchische Herrschaftssystem infrage und verkörperten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, lange bevor diese Werte mit der Aufklärung und der Französischen Revolution populär wurden. Die Autoritäten befürchteten, dass ihre Praktiken und Ideale das Verlangen des «Volkes» nach ähnlichen Rechten und Freiheiten wecken könnte. Die Piraten waren eine konkrete, lebendige und bedrohliche Alternative zur «moralischen Ordnung». In den Worten des Piraten Samuel Bellamy: «Sie schelten uns Schurken und Banditen; doch ich bin ein freier Prinz und habe so viel Autorität, Kriege zu führen, wie jener, der einhundert Segel und eine Armee auf dem Lande hat.»

Die Befürchtungen der Herrschenden waren nicht unbegründet. Denn die sozialen und politischen Veränderungen, für die die Piraten standen, beeinf lussten die Ideen der amerikanischen und französischen Revolution und trugen massgeblich zur Entstehung moderner Demokratien bei.

Meister des Brandings und des Storytellings

Die Piraten waren nicht nur auf dem Wasser, sondern auch in der Kunst des Brandings und des Storytellings versiert. Die berüchtigte Piratenflagge, bekannt als «Jolly Roger», war mehr als nur ein gruseliges Symbol – sie war ein effektives Marketinginstrument, das noch heute allen bekannt ist. Mit dem Bild des weissen Totenschädels auf schwarzem Grund sendeten die Piraten eine klare Botschaft an ihre potenziellen Opfer: «Gebt auf oder stellt euch den Konsequenzen.»

Diese Strategie war erfolgreich. Die schiere Präsenz der Piratenflagge reichte oft aus, um ein Handelsschiff zur Kapitulation zu bewegen, ohne dass ein einziger Schuss abgegeben wurde. In diesem Sinne waren die Piraten weniger gewalttätig, als gemeinhin angenommen wird. Sie bevorzugten es, Kämpfe zu vermeiden und stattdessen auf die Macht ihrer Reputation zu setzen. Das entspricht der Lehre des chinesischen Strategen Sun Tzu, der sagte: «Das höchste Ziel des Krieges ist es, den Feind ohne zu kämpfen zu besiegen.»

Im Vergleich zu den brutalen Bedingungen und drakonischen Strafen bei der königlichen Marine oder der Handelsmarine, war das Leben unter dem «Jolly Roger» bedeutend angenehmer. Die Piraten praktizierten ihre eigenen Formen der Disziplin und Gerechtigkeit, die weitaus fairer und humaner waren als das, was in der restlichen Gesellschaft praktiziert wurde.

Was wir heute von den Piraten lernen können

Die Piraten waren sicher nicht perfekt, und aus heutiger Sicht auch gewalttätig. Aber sie waren auch Revolutionäre, die für Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit kämpften. Viele der Errungenschaften der Piraten sind für uns heute selbstverständlich, doch sie waren ihrer Zeit weit voraus.

Was können wir heute von den Piraten lernen? Vielleicht ist es ihre Bereitschaft, Normen infrage zu stellen und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Vielleicht ist es ihre Fähigkeit, eine inklusive Gemeinschaft aufzubauen, die auf Gleichberechtigung und Gerechtigkeit basiert.

Die Piraten hatten den Mut, das unfaire System zu hinterfragen, sich von dessen Ketten zu befreien und ihre eigene Gesellschaft, basierend auf Gleichheit und Demokratie, zu erschaffen. Und sie taten dies trotz der Gefahr, als Verbrecher zu gelten und wenn immer möglich durch den Staat publikumswirksam an den Galgen gebracht zu werden.

Die Lektion, die wir aus der Geschichte der Piraten lernen können, ist, dass Veränderung oft von den Mutigen und den Ausgegrenzten ausgeht. Es sind diejenigen, die sich trauen, die Regeln zu brechen und gegen den Status quo zu rebellieren, die echte Veränderungen bewirken können.

In einer Welt, die zwar permanent von Gleichheit, Inklusion und Toleranz spricht, sich aber zunehmend spaltet, in der die Toleranz gegenüber Andersdenkenden immer mehr abnimmt und die Grundlagen für eine freie demokratische Gesellschaft zunehmend geschwächt werden, könnten wir von etwas mehr Piratengeist in uns allen profitieren. Wir sollten uns trauen, Regeln infrage zu stellen, die keinen Sinn ergeben. Wie sollten uns auch trauen, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen und für eine inklusive und gerechte Gesellschaft einzustehen. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Pirat sein. Denn in den Worten von Pirat Edward Teach, besser bekannt als Blackbeard: «In einer Welt voller Thronen und Kronen ist Freiheit unser grösstes Gut.» ♦

von Mathias Müller

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Mathias Müller ist Berufsoffizier in der Schweizer Armee. Er hat Arbeits- und Organisationspsychologie und Medienwissenschaften studiert und sitzt seit 2014 für die SVP im Grossen Rat des Kantons Bern. Sein neustes Buch «Piraten. Die Kunst, Grenzen zu überwinden» (110 S., 15 Fr.) kann bei mathias.mueller@bluewin.ch bestellt werden.


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Der Regierung vertrauen?

Auf keinen Fall.

Obwohl ich im Westen Deutschlands sozialisiert bin, habe ich einen Seismografen in mir ausgebildet, wie ihn auch die Menschen aus der DDR haben dürften. Das habe ich meinen Eltern zu verdanken, die aus dem tschechoslowakischen Kommunismus geflohen sind.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, standen auch die Menschen in der Tschechoslowakei unter dem Schock der deutschen Besetzung durch Hitler. Man strebte möglichst schnell eine neue Staatsgründung an, deren erste Weichenstellungen bereits im Exil erfolgt waren. Dazu gehörte unter anderem die Annäherung zwischen den Kommunisten und den restlichen Linksparteien. Bereits im Regierungsprogramm von 1945 liess sich der kommunistische Einfluss erkennen, der sich immer weiter ausdehnte. Am 25. Februar 1948 ereignete sich schliesslich der bekannte «Februarumsturz». Es war der Beginn der Alleinherrschaft der Kommunistischen Partei in der Tschechoslowakei.

Wenige Monate später wird in einer tschechoslowakischen Kleinstadt ein Mädchen geboren, das eines Tages mich auf die Welt bringen wird – meine Mutter. Ihr Vater ist Schreiner, ihre Mutter kümmert sich um die drei Kinder, sie leben in einem hübschen kleinen Haus, in dessen Nähe ein Fluss vorbeiführt. In der Nachbarschaft bellen Hunde, nachts leuchtet am Schulgebäude eine riesige Uhr. Meine Mutter ist ein aufgewecktes Kind mit blondem Pferdeschwanz, sie stellt viele Fragen, sie lacht viel, sie ist der Liebling ihres Vaters. Ins Ballett geht sie besonders gerne, der Unterricht findet in einem Schloss statt, das irgendwann in Feuer aufgeht – man vermutet einen Anschlag. Meine Mutter weint, als sie davon erfährt. Später wird sie mir erzählen, dass sie in ihrer Kindheit immer Angst hatte vor «den Kommunisten».

Man habe seine Meinung nie frei sagen können, man habe nie gewusst, ob jemand einen belauerte …

von Sylvie-Sophie Schindler

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Sylvie-Sophie Schindler ist philosophisch und pädagogisch ausgebildet und hat über 1500 Kinder begleitet. Die Journalistin ist Trägerin des Walter-Kempowski-Literaturpreises und publiziert unter anderem bei der Weltwoche.


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Bruno Gröning und die Säulen des Vergessens

Das menschliche Gedächtnis beruht auf Vertrauen, nicht auf Zweifel. Ob und wie lange wir uns an etwas erinnern, hängt von der Übereinstimmung mit unserem bisherigen Weltbild ab. Was aber bedeutet es, wenn wir immer nur dem vertrauen, woran wir schon glauben?

Ein Phänomen, das aufgrund eben jenes Zerwürfnisses von Realität und Wirklichkeit beinahe gänzlich aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden ist, heisst Bruno Gröning. Am 3. Mai 1906 als viertes von sieben Geschwistern in Danzig geboren, erregte der gelernte Zimmermann in den 1950er-Jahren weltweites Aufsehen als «Wunderheiler». Dabei traf sein «von Gott gesandter Heilstrom» nicht nur die Wurzel vieler Krankheiten, sondern auch den Nerv der Zeit: Die gleichzeitige Not und Hoffnung vieler Menschen, nach einer Zeit der Verwirrung, in der die materiellen und seelischen Schäden des Krieges noch lange nachwirkten, wieder Hilfe und Heilung zu erlangen. Doch während die einen schlichtweg dankbar waren, von ihren Leiden befreit worden zu sein, galt die Unerklärlichkeit von Grönings Heilerfolgen für die anderen als Grund, eben diesen ein Ende zu bereiten. Auf wenige Monate des Aufatmens folgten Jahre der Unterdrückung und des Rufmordes …

von Lilly Gebert


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The Show must go on!

Interview mit Fredy Knie junior

Es war pures Glück, das sich unter dem Zirkuszelt ausbreitete. Als sich bei der Schlussrunde gut 2100 Zuschauer zu einer Standing Ovation erhoben und der Applaus nicht abklingen wollte, war die Freude über die unersetzlichen Zirkusmomente zu spüren. Mit strahlenden Augen und einem gewinnenden Lachen liessen mich die Artisten an ihrem Stolz über die atemberaubende Show teilhaben.

Tief ergriffen fühlte ich mich, geborgen und verbunden inmitten von tausenden von Menschen, als Teil von etwas Grossem. Dieses Gefühl hatte ich lange nicht mehr erlebt. Dabei zu sein, wenn alle den Atem anhalten und mitfiebern, Auge in Auge mit den Artisten zu sein, den Luftzug ihrer Trapezkünste zu spüren und gemeinsam über die Missgeschicke der Komiker zu lachen – das sind elementare Erlebnisse, die kein Bildschirm ersetzen kann.

Scharen von Menschen, vom Kleinkind bis zur Grossmutter, standen Schlange am Zuckerwatte-Automaten, beim Wurststand oder vor den WCs. Menschliche Nähe war hier unausweichlich. Während drei Stunden fanden so viele Leute auf engstem Raum auf angenehme Weise zusammen. Es war schön, wieder einmal solche verbindenden Momente zu erleben: Wenn Tausende von Händen zu den gelungenen Kunststücken klatschen, tausend heitere Seelen über die Clowns lachen, wenn zur Musik die Lichter der Handys in der Luft hin und her schweifen und der Duft von Popcorn um meine Nase streichelt, dann entsteht eine wunderbare Stimmung, die sich wie Samt um mein Bewusstsein legt.

Hier werden Emotionen verkauft. Dieses Metier versteht die Familie Knie wie niemand anderes. Kinder wie Erwachsene erleben hier, was Menschen gemeinsam schaffen können. Schaffen im Sinne künstlerischer Herausforderungen; schaffen aber auch im Sinne autonomer Unternehmensführung. Rund 150 Mitwirkende jeden Alters, aus verschiedenen Nationen und Kulturen, mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Gesinnungen arbeiten unter einem Zirkuszelt zusammen – ein echtes Kunststück. Tradition erhalten und gleichzeitig mit der Zeit gehen – wie ist dieser Spagat machbar? Ich wollte von Fredy Knie junior wissen, was die Zirkusfamilie Knie zusammenhält und was das Geheimnis ihrer Erfolgsgeschichte ist. Ich traf den pensionierten Zirkusdirektor in Rapperswil im Kanton Zürich im legendären Medienwohnwagen zum Interview.

«DIE FREIEN»: Herr Knie, mit dem Hochseilakt in einer offenen Arena wurden die vier Brüder Knie aus Österreich nach dem Ersten Weltkrieg in der Schweiz bekannt. Einem Hochseilakt gleicht auch die Herausforderung, über 100 Jahre als Zirkus in einer derart spannungsgeladenen Gesellschaft zu bestehen.

Fredy Knie junior: Ja, über 100 Jahre ein Familienunternehmen aufrechtzuerhalten, das muss erst mal jemand nachmachen. Wir sind durch schwierige Zeiten, wie den Zweiten Weltkrieg. Es war immer ein Auf und Ab, das wird es auch bleiben …

von Prisca Würgler


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Meine Mutter, die Wutbürgerin

München 2020/2021: Coronazeit. Markus-Söder-Land. Massnahmenwahnsinn. Kein Spass das. Eine Frau im fortgeschrittenen Alter betritt das Tram, die Maske einen Spaltbreit unter der Nasenspitze. Sie erntet böse Blicke. Das reicht ihr schon, um loszulegen. Sie reisst sich die Maske vom Gesicht und schleudert Jung und Alt die Wahrheit ins vermummte Angesicht. Schonungslos, ungeschminkt. Impfung, Test, Propaganda: alles Lug und Trug! Das ganze Programm. Sie argumentiert scharf, brillant. Das kann sie. Niemand reagiert. Die Frau ist meine Mutter. Sie ist Wutbürgerin der ersten Stunde. War sie immer schon.

1943 in Berlin geboren. Ihr Wiegenlied ist der Bombenterror. In den letzten Tagen des Krieges, so wurde von den Verwandten berichtet, sang sie – ein knapp zweijähriges Kind – im Luftschutzbunker fröhliche Lieder, um den Menschen die Angst zu nehmen, lebendigen Leibes begraben zu werden. Meine Mutter sagt, dass sie keine Angst vor den Bomben hatte und in ihrer kindlichen Seele spürte, dass die Menschen Trost und Ablenkung brauchten. Dass sie heitere Kinderlieder sang, während die Bomben fielen, glaube ich ihr. Dass sie keine Angst vor den Bomben hatte, hingegen nicht.

Das Schlimmste, sagt sie, seien das betretene Schweigen und die gesenkten Blicke. Noch nie habe es jemand – jung oder altim Tram gewagt, aufzustehen und Widerrede zu halten. «So wie damals. So ist der Mensch. Willige Lämmer, die schweigend in ihr Verderben laufen. So wie damals unter Hitler. So ist es immer schon gewesen. Und jetzt wieder.»

Nach dem Krieg, zur Stunde null, schlich sich meine Mutter – jetzt ein junges Mädchen – gegen das ausdrückliche Verbot ihrer Pflegetanten regelmässig zum Bahnhof Zoo, wo die russischen Kriegsgefangenen heimkehrten. Sie kletterte auf einen Mast, damit man sie sehen könne und streckte das winzige Passfoto – das Einzige, was sie vom Vater besass – den aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrenden Soldaten entgegen. Der Vater war nicht dabei. Wenn sie heimkam, wurde sie verprügelt. Um der Prügel zu entgehen, flüchtete sie ins Badezimmer und schloss sich dort stundenlang ein, bis sich die Wogen gelegt hatten. Dort sass sie, ein verlassenes kleines Mädchen in seiner Einsamkeit und umarmte den Wasserboiler, das Einzige im kalten, traurigen Nachkriegsberlin, das ihr etwas Wärme zu schenken vermochte. Am nächsten Tag stahl sie sich wieder zum Bahnhof. Die zu erwartenden Prügel konnten sie nicht davon abhalten.

von Oliver Hepp


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Ein Ticket für verbotene Kunst

Eindrücke aus dem Musical «Shen Yun»

In unserer Redaktion flattert so manche Post durch den Briefkastenschlitz. Von Werbebroschüren für Kugelschreiber oder Verpackungsmaterial bis zu Büchern. Eine Broschüre für das Musical «Shen Yun» lag bereits auf dem Altpapierstapel. Ein Blick zurück machte mich neugierig: «Verbotene Volkskunst wird wiederbelebt.» Mit verbotenen Inhalten ist man bei mir an der richtigen Adresse: Die Broschüre schaffte es zurück auf meinen Schreibtisch. Zehn Minuten später waren zwei Karten reserviert.

Das Musical Theater Basel ist bis auf den letzten Platz besetzt. Das Publikum lauscht gebannt den ersten Klängen des Orchesters und lässt sich durch die farbenfrohe Kleiderpracht und die artistische Tanzchoreografie verzaubern und in eine andere Welt entführen.

Hier werden wir nun in die Geschichte der Unterdrückung der über 5000-jährigen Volkskunst Chinas eingeweiht. In China sind die Ausübung und die Vorführung dieses fantastischen Kulturerbes verboten. Weshalb, ist mir noch etwas schleierhaft. Ist die Kulturrevolution noch nicht überwunden? Auch wenn das kommunistische China nach wie vor repressiv geführt wird – Shows sind doch möglich …

Nebst atemberaubenden Bühnenbildern und ästhetischer Perfektion lassen mich die Inhalte der einzelnen Programmstücke aufhorchen: Dramatische Inszenierungen aus Kriegs- und Kaiserzeiten wechseln sich mit verschiedenen Volkstänzen von ethnischen Minderheiten, wie beispielsweise der Mandschuren, der Tibeter oder Mongolen ab. Nebenbei überrascht eine moderne 3D-Bühnentechnik. Figuren, die über die Leinwand schweben, stehen plötzlich auf der Bühne oder umgekehrt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ein dem Alkohol zugeneigter Mönch führt seinen Meister hinters Licht und trickst mit seiner eigensinnigen Art die halbe Stadt aus. Sein Schalk mag manchem Zuschauer ein Lachen abgewinnen. Doch nun wird es ernst: In der nächsten Szene wird der Kommunismus in seiner brutalsten Form dargestellt und das grosse Verbrechen aufgezeigt. Nun meine ich zu verstehen, warum das Musical in rund 20 Ländern, aber auf keinen Fall in China aufgeführt werden kann.

In einem Park wird ein Mädchen von ihrer Mutter mit dem Geschenk eines selbstgenähten Schals überrascht. Der Vater möchte den Moment der Glücklichen mit der Kamera festhalten. Dankbar setzen sich die beiden hin, um Meditationsübungen zu praktizieren, die auf den Werten von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht basieren.

Wird hier die Kulturrevolution zu Maos Zeiten inszeniert?

Doch da tauchen schwarz gekleidete Männer mit Stöcken auf. Auf ihren Rücken prangen rot Hammer und Sichel, das Parteizeichen der KPCh. Mutter und Tochter werden verhaftet. Im Gefängnis werden sie voneinander getrennt. Die Tochter wird getötet; ihre Organe werden zur Spende freigegeben.

Ich frage mich, ob zu Maos Zeiten in den 1960er-Jahren Organspende schon praktiziert wurde oder ob meine historische Einschätzung gerade durcheinandergeraten ist. Eine Recherche zum Thema lässt mich verstört zurück: Politische Gefangene in China sollen als lebende Organlager nach Bedarf hingerichtet werden, um den Transplantationsmarkt Chinas, auf dem grosse Nachfrage herrscht, pünktlich zu beliefern. Der gruselige, ja abstossende Vorwurf wird durch internationale Berichte gestützt; in der führenden medizinischen Fachzeitschrift The Lancet finden sich Publikationen zur «Organernte von exekutierten Gefangenen in China». Die chinesischen Behörden bestätigen selbst, dass «die meisten Organe von Leichen exekutierter Gefangener stammen». Zwar hat die chinesische Regierung versprochen, diese mörderische Praxis zu beenden, doch bis heute werden Berichten zufolge in China Gefangene für Organspenden systematisch hingerichtet. Opfer dieser Praxis seien insbesondere politische Gefangene und Angehörige ethnischer Minderheiten.

Der Kontext erschliesst sich mir durch die Ansage, in der betont wird, dass die Verfolgung von Menschen, die meditieren, auch heute noch an der Tagesordnung sei. Diese Szene bildet also die aktuelle Lage ab. Das Programmheft klärt auf: Bei den Meditierenden handelt es sich um Anhänger von «Falun Dafa». Hinter dem Musical-Ensemble «Shen Yun» steht Falun Gong.

Diese spirituelle Bewegung wurde 1992 in China gegründet und ist auch als Falun Dafa bekannt. Ihre Anhänger praktizieren Meditationsübungen, die aus dem Qigong abgeleitet sind. Der Gründer der Bewegung lebt heute in den USA. Nach der Gründung von Falun Gong durch Meister Li Hongzhi in China wurde die Bewegung von der chinesischen Regierung zunächst sogar gefördert. Doch Mitte der 1990er-Jahre drehte der Wind, die KPCh begann, Falun Gong aufgrund ihrer Mitgliederzahl, ihrer Unabhängigkeit vom Staat und ihrer spirituellen Lehre als Bedrohung anzusehen. Im April 1999 erreichten die Spannungen ihren Höhepunkt, als sich über 10’000 Falun-Gong-Praktizierende friedlich auf dem Gelände vor der Zentralregierung in Peking einfanden, um für rechtliche Anerkennung und Freiheit von staatlicher Einmischung zu appellieren. Dieses später als «Demonstration» bewertete Ereignis wird weitläufig als Katalysator der darauffolgenden Verfolgung angesehen. Manche meinen jedoch, dass es von der KPCh arrangiert worden sein könnte, um die Verfolgung zu rechtfertigen. Es folgten Zensur, Hetzkampagne, Verbot.

Der Vorwurf: Störung der sozialen Ordnung

Ein Ziel der KPCh war und ist es vermutlich immer noch, Falun Gong auszurotten. Falun-Gong-Praktizierende werden in China massiv verfolgt und von der chinesischen Regierung oft gezielt als Opfer der «Organernte» ausgewählt, wie Reuters berichtet. Seit Beginn der Verfolgung um 1999 begannen die Anhänger, aktiv ihre Menschenrechte in China einzufordern. So erwuchs eine weltweite Bewegung mit einer geschätzten Mitgliederzahl im zweistelligen Millionenbereich. Sie ist im Exil zu einer mächtigen Stimme gegen die kommunistische Partei geworden.

In meiner Recherche über Falun Gong stiess ich auf drei SRF-Beiträge aus den Jahren 1999 und 2005. Im ältesten wird bereits ins Feld geführt, Falun Gong sei eine Sekte. Man rate mal, wer der Experte ist, der vor gefährlichen Tendenzen warnt – es ist der altbekannte Georg Schmid, der auch Menschen, die die Corona-Politik hinterfragen, in die Nähe von Sekten, Gewalt und Pathologie rückt. Ein weiterer «Experte» betont, dass die Verfolgung einzelner Falun-Gong-Anhänger nicht nur dem repressiven Regime in China zuzuschreiben sei – während Bilder gezeigt werden, wie die Schriften von Li Hongzhi massenweise zerstört werden. Ich schlucke leer – die Diffamierung von Andersdenkenden schien auch in diesem Fall schon relativ opportun gewesen zu sein. Dann betont der Sinologe Thomas Fröhlich von der Uni Zürich doch noch: Tatsache sei, dass die Toleranz gegenüber Falun Gong in vielen Staaten grösser sei als in China. Die Vorwürfe an Falun Gong bleiben seltsam nebulös; so wird beispielsweise die Verweigerung von bestimmten medizinischen Behandlungen als eine Form von Selbstmord kritisiert.

Ja, Falung Gong ist eine spirituelle Bewegung und macht daraus auch keinen Hehl. Sie verbindet Daoismus mit buddhistischen Praktiken und ihre Anhänger glauben – wie bei den meisten Religionen – an eine grosse Erlösung. So wird im Musical «Shen Yun» ein Sologesangsstück aufgeführt, dessen Übersetzung auf der Leinwand eingeblendet wird:

«Die Welt in Aufruhr, den Menschen einer Prüfung gleich, im Chaos erlösen Gottheiten die Gutherzigen zurück ins Himmelsreich. Nicht an Gottheiten zu glauben, stellt modernes Denken dar, da Atheismus und Evolutionstheorie eine reine Täuschung ist …»

In der Pause erinnere ich mich an die Bücher von Tiziano Terzani. Er lebte ab 1975 mehrere Jahre in China und war Asiens Auslandskorrespondent für den Spiegel. Schon vor Maos Tod reiste er von Singapur aus regelmässig zur Grenze Chinas und berichtete aus erster Hand über die Gräueltaten der Kulturrevolution. Eindringlich schilderte er das unermessliche Elend und die Zerstörung des kulturellen, geistigen, menschlichen Erbes Chinas.

Ein Strohhalm aus Überlieferungen inmitten der kulturellen Verwüstung?

Alles, was kulturelle Anbindung und Verwurzelung bot, wurde damals ausgelöscht. Ist die Bewegung Falun Dafa ein Strohhalm aus Überlieferungen zerstörten Kulturguts? Ist «Shen Yun» die Frucht aus dem Samen, der in der Asche der Zerstörung überdauerte?

Jedenfalls bringt sie eine beeindruckende Vielfalt künstlerischen Ausdrucks chinesischer Traditionen auf die Bühne. 24 Jahre nachdem in der Schweiz erstmals über diese Bewegung berichtet wurde, ist sie schon fast im Mainstream angelangt. Das Musical zieht mit seinen vier Aufführungen rund 6000 Besucher nach Basel in den Theatersaal.

Die letzte Szene von «Shen Yun» zeigt deutlich die heutige Situation in China: Menschen an ihren Handys irren wie Marionetten umher. Die KP-Spitzel lauern überall. Eine Gruppe von meditierenden und tanzenden und sich umarmenden Menschen werden mit Knüppeln zu Boden geprügelt. Im gleichen Atemzug tauchen auch die Vollstrecker der Null-Covid-Strategie auf. Sie agieren Hand in Hand mit den Regimeinformanten. Von der Leinwand her rollt apokalyptisch eine Sintflut auf die Geschundenen auf der Bühne heran. Da tritt ein Mönch auf: Er strahlt das Licht der Liebe aus und hält damit den drohenden Untergang auf – das ist der Beginn des Goldenen Zeitalters.

Unterdrückung, Denunziation, Gesundheitstotalitarismus, Polizeigewalt gegen friedlichen Protest; all dies haben wir in den letzten drei Jahren auch bei uns der Schweiz erlebt. China ist heute überall und viele Politiker sehen die Kommunistische Partei als Vorbild: Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, brachte seine Bewunderung für die Diktatur Chinas öffentlich zum Ausdruck und auch die Regierung in der Schweiz findet immer grösseren Gefallen an autokratischem Handeln, Notverordnung und der Umgehung demokratischer Prozesse. Die totalitäre Politik der Kommunistischen Partei Chinas wurde zum internationalen Exportschlager. Wir werden sie überwinden müssen, damit das «Goldene Zeitalter» anbricht. Denn ich befürchte, dass da kein Mönch kommen wird, um das für uns zu erledigen.

Die Zuschauer quittieren die Aufführung mit Standing Ovations. Ich bin mir nicht ganz schlüssig: Klatschen wir zum kommenden Neuanfang? Oder zum wachsenden Bewusstsein über die staatlichen Verbrechen? Und insgeheim frage ich mich: Wann überführen wir die westlichen Verbrechen auf der Weltbühne? ♦

von Prisca Würgler


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