Die vierte Wende

Die Welt erscheint in konstantem Niedergang. Nie waren die Aussichten so düster. Wenn wir die Menschheitsgeschichte als linearen Prozess wahrnehmen, ist alle Hoffnung vergebens.

Alle Zeichen stehen auf weitere Verschlechterung, mehr Machtakkumulation, mehr Krisen, Tod und Verderben. Kein Silberstreif am Horizont, der auf eine plötzliche Umkehr dieser Entwicklungen hoffen lässt. Wer sollte das Ruder auch herumreissen, der Freiheit und der Vernunft wieder zum Durchbruch verhelfen? Etwa die FDP? Oder die AfD? Sahra Wagenknecht? Donald Trump? Wer angesichts solcher Retter lieber gleich zur Schaufel greift, um sich irgendwo einzugraben, dem könnte die Alternative zum linearen Denken doch noch Hoffnung verleihen.

Die Autoren William Strauss und Neil Howe belegen in ihrem Bestseller «The Fourth Turning» (Die vierte Wende) aus dem Jahr 1997 eindrücklich, dass die Geschichte nicht linear verläuft, sondern ständig wiederkehrenden Zyklen folgt. Die Autoren beschreiben vier solcher «Wenden» und nennen die jüngsten Beispiele in der angelsächsischen Geschichte:

  • Die erste Wende; die «Hochphase». Ein allgemeiner Optimismus erfasst die Gesellschaft, die sich in weiten Teilen auf einem gemeinsamen Weg in eine bessere Zukunft sieht. Der Gemeinschaftssinn findet Ausdruck in starken Institutionen. Fast alle ziehen an einem Strick und nur einige überzeugte Individualisten stören sich an der Konformität dieser Phase. Das letzte angloamerikanische Hoch war das Nachkriegszeitalter – es begann nach dem Zweiten Weltkrieg und endete 1963 mit der Ermordung von John F. Kennedy.

von Michael Bubendorf


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