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Autor: Michael Bubendorf

Krabat und ich

Die Geschichte des «Krabat» zeigt, dass das Böse seinen Kampf seit langer Zeit auf die gleiche Weise führt. Und wie jene, die für das Gute kämpfen, gewinnen können.

Auf mysteriöse Weise findet der Bettlerjunge Krabat zur Mühle am Koselbruch und wird vom Müllermeister als Lehrjunge aufgenommen. Der Dreissigjährige Krieg hat den Menschen brutal zugesetzt und als Krabats Mutter an der Pest starb, blieb ihm nichts als ein einfaches Holzkreuz, das seine Mutter um den Hals getragen hatte. Seither schlägt sich Krabat mit anderen Kindern als Bettler durch. Das Leben auf der Mühle bietet ihm trotz der harten Schinderei ein besseres Leben. Unter den anderen elf Mühlknappen, die schon länger dort rackern, findet er auch Freunde. Doch etwas stimmt nicht mit der Mühle und ihrem Meister.

Die schwarze Kunst

In der Neumondnacht realisiert Krabat, dass er in eine brandgefährliche Situation geraten ist; ein dunkler Kutscher fährt am Koselbruch vor, doch er bringt kein Getreide zum Mahlen. Noch in der Nacht verarbeiten die Mühlgesellen im «siebten Mahlgang» die menschlichen Knochen zu Mehl. Der unheimliche Vorgang ist schnell vergessen, auch deshalb, weil keiner der anderen Jungen über die Vorgänge der Neumondnächte sprechen will – Krabat blitzt mit seinen Fragen ab. Doch die Magie des Koselbruchs hat auch schöne, ja faszinierende Seiten. Nach bestandener Probezeit folgt Krabat an Ostern einer besonderen Einladung des Meisters; entgegen den eindringlichen Warnungen des Altgesellen Tonda unterwirft sich Krabat dem Initiationsritual des Ochsenjochs. Von nun an gehört er mit Haut und Haaren dem Müllermeister.

Zunächst geniesst er die daraus entstehenden Vorteile; endlich hat er die Kraft, um Mehlsäcke mit derselben Leichtigkeit zu heben wie die anderen Gesellen, selbst den beladenen Wagen kann er nun alleine ziehen und seine Wunden verheilen schnell. Vor allem aber darf er endlich an des Meisters Einweisungen in schwarzer Magie teilnehmen. Schnell und fleissig lernt der Junge die Kunst der Zauberei.

Doch bald erschliesst sich Krabat endgültig, dass er in einer todbringenden Situation gefangen ist: Jedes Jahr stirbt ein Müllergeselle auf brutale Weise und wird durch einen Neuankömmling ersetzt. Die Kraft und die Jugend des verstorbenen Gesellen erneuern jährlich die Lebensgeister des Meisters, der Ende des Jahres arg geschwächt und halb tot von der Mühle fährt, um an Neujahr – nach dem Tod eines Gesellen – in neuer Frische auf den Hof zurückzukehren. Entsetzt versucht Krabat zu fliehen, wird durch den Meister jedoch mit einer List daran gehindert: Nachdem er stundenlang gerannt ist und sich endlich in Sicherheit glaubt, lösen sich die Trugbilder auf, die der Meister vor seine Augen gezaubert hatte – Krabat realisiert, dass er die ganze Zeit im Kreis gerannt ist und in Wirklichkeit erneut vor den Toren der todbringenden Mühle steht.

Wir Müllerknappen

Der Jugendroman «Krabat» von Otfried Preussler zog mich schon als Kind in den Bann. Es ist eine zauberhafte Geschichte, die ich auch als Erwachsener gerne mal wieder las. Natürlich habe ich die Geschichte auch meinen Kindern vorgelesen und an Heiligabend haben wir uns gemeinsam die gelungene Verfilmung aus dem Jahr 2008 angesehen. Der sehenswerte Film ist eine liebevolle Umsetzung der Buchvorlage aus dem Jahr 1971, die wiederum auf einer alten sorbischen Sage basiert.

Die Geschichte ist bis heute aktuell. Es scheint, dass sich die Menschen – heute sogar noch mehr als früher – der Unterjochung freiwillig beugen. Wurden wir tatsächlich zur «Impfung» gezwungen? Hat man irgendjemand unter physischem Zwang zu einem PCR-Test gebracht? Wer hat jemals ausprobiert, was passiert, wenn er die Steuern nicht mehr bezahlt? Wir beugen uns dem modernen Ochsenjoch mit derselben Freiwilligkeit, wie Krabat dies tat. Und die heutigen Meister? Sichern sie sich unsere Loyalität und die Früchte unserer Arbeit nicht mit derselben List wie der Müllermeister vom Koselbruch? Sie lassen uns Anteil nehmen an ihrer «schwarzen Magie» und machen uns damit zu Komplizen. Die Tyrannei wäre – das Wort stammt von Ayn Rand – ohne die «Zustimmung des Opfers» nicht möglich. Bildhaft deutlich wird dies im «Krabat», wenn der jeweils todgeweihte Müllergeselle tapfer mit dem Spaten in der Hand zum Koselbruch schreitet, um dort sein eigenes Grab auszuheben. Und so sind wir es, die freiwilligen Opfer der Tyrannen, die unsere Unterdrücker selbst am Leben erhalten. Wie in Krabats Geschichte ist es unser Verderben, das die Meister immer wieder verjüngt und mit neuen Kräften in das Spiel zurückkehren lässt. Die wenigen, die aus der ständigen Wiederholung von Tod und Verderben ausbrechen wollen, werden mit Illusionen an der Flucht gehindert.

Das Herz weist den Weg

Auch wie wir aus diesem Teufelskreis ausbrechen können, zeigt uns Krabat auf: Er widersteht den Spaltungsversuchen des Meisters, der geschickt bei jenen Gesellen ansetzt, mit denen Krabat kleine Feindseligkeiten unterhält. Doch Krabat weigert sich, seine Gefährten zu verraten – auch und gerade jene, die er nicht ausstehen kann. Und es ist ausgerechnet der verhasste Mitstreiter, der die Geschicke auf der Mühle so leitet, dass der Kampf schliesslich auf ein anderes Feld geführt wird. Denn den Kampf gegen den bösen Herrn könnte Krabat mit dessen eigenen Mitteln nicht gewinnen. Die schwarze Kunst dient nur dem Bösen, der in dieser Disziplin nicht zu schlagen ist. Und natürlich wird der Meister letztlich durch jene Kraft besiegt, die das Böse nicht kennt, nicht versteht und nicht beherrscht: Die Kraft der Liebe. ♦

von Michael Bubendorf


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Ach, Sie sind Steuerzahler?

Staatsrechtler: Ach, Sie sind Steuerzahler? Herzliche Gratulation, Sie haben gerade die Risiken einer Grossbank übernommen.

Steuerzahler: Was? Ich will keine Risiken einer Grossbank übernehmen.

Staatsrechtler: Machen Sie sich bitte nicht lustig, das ist eine ernste Situation.

Steuerzahler: Ich scherze nicht! Ich will keine Bankrisiken übernehmen.

Staatsrechtler: Es spielt keine Rolle, ob Sie das wollen oder nicht. Der Bundesrat hat es so entschieden, also ist es so.

Steuerzahler: Der Bundesrat kann das nicht einfach so entscheiden. Es gibt kein Gesetz, das dem Bundesrat erlaubt, die Risiken einer Grossbank auf den Steuerzahler abzuwälzen.

Staatsrechtler: Der Bundesrat hat die Rechtsgrundlage selber geschaffen.

Steuerzahler: Der Bundesrat kann keine Gesetze schaffen, das kann in der Schweiz nur das Parlament. Dafür haben wir ja die Gewaltentrennung.

Staatsrechtler: Das stimmt, und weil es kein passendes Gesetz gibt, stützt sich der Bundesrat direkt auf die Verfassung.

Steuerzahler: Das kann nicht sein, in der Verfassung gibt es keinen Artikel, der dem Steuerzahler die Risiken einer Grossbank aufbürden könnte.

Staatsrechtler: Das stimmt, deshalb stützt sich der Bundesrat auf die Verfassungsartikel 184 und 185.

Steuerzahler: Die Notrechtsartikel? Haben wir denn einen Notstand?

Staatsrechtler: Ja.

Steuerzahler: Wer hat das entschieden?

Staatsrechtler: Na, der Bundesrat.

Steuerzahler: Na dann, ist das ja rechtlich alles einwandfrei.

Staatsrechtler: Was Recht ist und was nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber juristisch ist das alles wasserdicht.

Steuerzahler: Na, was kann schon schiefgehen? Schon bald wird die neue gigantische UBS ja riesige Gewinne machen, und dann hat sich mein Investment als Steuerzahler gelohnt.

Staatsrechtler: Achtung, Sie als Steuerzahler haben nur die Risiken übernommen. Vergangene und künftige Gewinne gehen nicht auf Ihr Konto, nur allfällige Verluste werden von Ihnen gedeckt.

Steuerzahler: Ja, aber Moment. Das heisst ja, dass ich bestenfalls nichts verliere und schlimmstenfalls Milliardenverluste übernehmen muss.

Staatsrechtler: Das ist richtig.

Steuerzahler: Wer streicht denn die Gewinne ein?

Staatsrechtler: Die Aktionäre und die Bankmanager.

Steuerzahler: Das ist inakzeptabel. Ich werde etwas dagegen unternehmen. Ich werde die Verfassung ändern, damit das nie wieder vorkommt.

Staatsrechtler: Dazu müssen Sie 100’000 Unterschriften sammeln. Das kostet Sie eine Menge Geld. Dann müssen Sie eine Abstimmungskampagne finanzieren, die vom gesamten Establishment, der Politik und den Massenmedien bekämpft wird und selbst wenn Sie gewinnen, wird das nichts ändern.

Steuerzahler: Wieso nicht?

Staatsrechtler: Weil Sie die Notrechtsartikel nicht aus der Verfassung bekommen.

Steuerzahler: Dann mache ich eine Initiative, die diese Artikel aus der Verfassung streicht.

Staatsrechtler: Die Abstimmung verlieren Sie mit 99% der Stimmen. Nur ein paar Libertäre würden so etwas annehmen.

Steuerzahler: Welche Möglichkeit habe ich dann, solchen Betrug am Steuerzahler künftig zu verhindern?

Staatsrechtler: Sie könnten eine Initiative machen, die verlangt, dass innert einiger Monate über Notrechtsbeschlüsse abgestimmt werden muss.

Steuerzahler: Nach einigen Monaten? Dann ist ja alles bereits entschieden und erledigt.

Staatsrechtler: Das ist richtig.

Steuerzahler: Dann kann ich meine Interessen mit rechtsstaatlichen Mitteln gar nicht schützen?

Staatsrechtler: Nein, aber dafür wurde der Rechtsstaat ja auch nicht erfunden. ♦

von Michael Bubendorf


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Das Najadi-Phänomen

Das lange geplante Interview soll nicht stattfinden können. Najadi hat es kurzfristig abgesagt. Keine Chance. Er stehe unter Personenschutz der Regierung: «24/7 Bodyguards». Hastig verabschiedet sich Pascal Najadi und beendet das Telefonat.

Das Interview sollte Grundlage sein für einen Bericht in unserer Zeitschrift. Tagelang haben wir uns vorbereitet, sind in die Geschichte von Pascal Najadi eingetaucht, sind fasziniert von seiner Persönlichkeit, entdecken aber auch Ungereimtheiten. Im Interview wollten wir herausfinden: Wer ist Pascal Najadi, der Mann, der in vielen alternativen Medien rückhaltlos gefeiert und von den Massenmedien mit freundlicher Zurückhaltung und Respekt behandelt wird?

Impf-Massenmord. Bill Gates. Klaus Schwab. WEF. 5G. Gain of Function. WHO-Firma. 5G-Nanopartikel. In den Videos, die alle online zu finden sind, lässt Pascal Najadi kein heikles Thema aus – im Gegenteil –, er redet Klartext: Den Pandemiepakt der WHO bezeichnet er als Putsch gegen die Demokratie. Pfizer sei kriminell und das BAG habe uns systematisch belogen. Der «Impfstoff» sei eine tickende Zeitbombe.

Nichts davon ist neu. Solche Ansichten werden seit Langem vertreten, und viele davon gut begründet. Doch Pascal Najadi fällt auf. Einerseits kreuzt sein Lebensweg immer wieder die grossen Ereignisse der Weltgeschichte. Über sein Leben liessen sich ganze Bücher schreiben: über Wirtschaftskriminalität, Korruption, ja sogar über Geheimdienste, Flucht aus Gefangenschaft und Spionage. Auch die Stationen seines Lebens lesen sich wie ein James-Bond-Roman: Vietnam, London, Moskau. Und dann ist da der grosse Zuspruch, der dem Investmentbanker von allen Seiten zufliegt.

Keine Frage: Najadi macht Eindruck. Dieser Faszination möchten wir auf den Grund gehen.

Wir versuchen es noch einmal, rufen bei Pascal Najadi an, fragen, ob wir wenigstens ein Interview per Zoom führen können und erhalten die Zusage. Hastig passen wir unsere Vorbereitungen den sich neu eröffneten Begebenheiten an. Unsere erste Frage wird sein: Wie viel Zeit hast du für uns?

Wir vereinbarten ein virtuelles Treffen in 30 Minuten. Anderthalb Stunden später erscheint sein Gesicht auf unserem Screen. Wir sind nervös. Najadi scheint gestresst zu sein. Eine halbe Stunde habe er Zeit für unser Interview. Er leitet uns an, einen Text, den er uns schickt, exakt so zu verwenden, um das Video anzukündigen. Wir sind überrumpelt. Auf ein Videointerview, das veröffentlicht wird, haben wir uns vor dem Gespräch nicht geeinigt. Als Najadi den Aufnahmeknopf drückt, haben wir bereits eine halbe Stunde gesprochen, die kritischsten Fragen hatten wir bereits gestellt. Es wird ein seltsames Video, Najadi wird es einige Stunden später löschen. Im veröffentlichten Interview wirkt Najadi gefasster als im Vorgespräch. Das zuvor dominant auftretende Gegenüber wandelt sich zum umgänglichen Typ. Nur wenn wir auf seine Empfindungen zu sprechen kommen, wird er wieder unwirsch. «Was sind denn das für Fragen?», herrscht uns der frühpensionierte Investmentbanker an, nachdem wir uns danach erkundigten, ob er sich betrogen fühle. Er möchte uns erklären, welche Verbrechen im Gange sind – wir würden gerne auf Hintergründe eingehen. Ein richtiges Gespräch kommt nicht in Gang.

Als im Oktober letzten Jahres eine Pfizer-Direktorin bestätigt, dass der «Covid-Impfstoff» nicht auf Schutz vor Weiterverbreitung des Virus getestet wurde, geht der «geimpfte» Najadi zur Polizei. Auf dem Posten in der Nähe seiner Wohnung in Luzern erstattet er Anzeige gegen Bundesrat Berset und geht damit an die Öffentlichkeit. Der Mann, der nach eigenen Angaben zuvor der Regierung und dem Gesundheitsminister vollumfänglich vertraut hat, läuft plötzlich auf allen Kanälen. 20 Minuten berichtet, Nebelspalter, Weltwoche, und auch international findet er grosse Beachtung. Auf der kanadischen Website Global Research erscheint ein Artikel über die Strafanzeige gegen den «President of Switzerland». Einer der Autoren: Pascal Najadi.

Der entscheidende Punkt bei dieser Strafanzeige ist, ob die Bundesanwaltschaft eine Untersuchung einleitet. Erst wenn das geschieht, kommt Bundesrat Alain Berset unter Druck. Wenn die Bundesanwälte auf Nichtanhandnahme entscheiden, dann bleibt die Strafanzeige wirkungslos. Dann wäre Pascal Najadi ein Mann, der auf den Polizeiposten ging und eine Anzeige erstattete. Eine coole Aktion, ohne Zweifel, aber juristisch und politisch irrelevant. Da scheint es erfreulich, dass Autor Najadi auf Global Research bestätigt: «Zur Überraschung aller hat der Schweizer Bundesanwalt beschlossen, eine Untersuchung gegen den Bundespräsidenten einzuleiten – die erste gegen ein amtierendes Staatsoberhaupt – wegen ihrer ‹Impfstoff›-Politik.»

Das Problem bei Najadis Aussage: Sie ist nicht wahr.

Unsere Recherchen haben ergeben, dass bisher kein Strafverfahren eröffnet wurde, dass eine Nichtanhandnahme möglich ist und «der Eingang einer Strafanzeige nicht gleichzusetzen ist mit der Eröffnung eines Strafverfahrens». Dies teilte uns die Bundesanwaltschaft auf Anfrage schriftlich mit.

Im Gespräch mit Najadi haken wir zu seiner Aussage auf Global Research nach:

«DIE FREIEN»: Hat der Bundesanwalt ein Verfahren eingeleitet?

Pascal Najadi: Ja, sicher.

«DIE FREIEN»: Wir haben die Bundesanwaltschaft angefragt und die sagen, sie haben kein Verfahren eingeleitet.

Pascal Najadi: Ich habe nicht gesagt, dass es eingeleitet ist.

«DIE FREIEN»: Doch, das haben Sie eben gesagt.

Zwar betont Najadi, dass er eine Fallnummer erhalten habe und mit der Staatsanwaltschaft in regem, schriftlichem Kontakt stehe. Doch seine Aussagen, dass ein Verfahren eingeleitet wurde, sind falsch.

Das sind keine juristischen Details, mit denen sich Najadi im weiteren Verlauf des Gesprächs herauszuwinden versucht. Ob ein Verfahren eröffnet wurde oder nicht, macht den Unterschied. Entweder es bleibt eine coole Aktion auf dem Polizeiposten in Luzern, oder es wird eine Staatsaffäre, die die politische Karriere eines amtierenden Bundesrats beenden könnte. Doch entschieden ist das entgegen Najadis Beteuerungen bis heute nicht.

Natürlich ist es nicht Pascal Najadi anzulasten, wenn die Bundesanwaltschaft entscheiden sollte, kein Verfahren zu eröffnen. Aufmerksamen Beobachtern ist das Scheitern der Gewaltentrennung nicht erst in den letzten Jahren aufgefallen; staatliche Organe halten zusammen. Ob sich mit den Mitteln des Systems eine politische Aufarbeitung und juristische Konsequenzen herbeiführen lassen oder nicht, liegt nicht in der Verantwortung von Pascal Najadi. Aber er ist verantwortlich dafür, wahrheitsgemäss zu berichten, wenn er über den Stand seiner Strafanzeige informiert.

Die virtuelle Begegnung mit Pascal Najadi lässt uns aufgewühlt zurück. Auf uns wirkt er sprunghaft und ängstlich, zuweilen fast panisch, er raucht eine Zigarette nach der anderen. Zweimal hält er während des Gesprächs eine Pistole in die Kamera. Überall in seinem Haus seien Bodyguards, 24/7. Staatlicher Personenschutz, angeordnet von den amerikanischen Behörden! Wir können das nicht unabhängig überprüfen. Seit der Ermordung seines Vaters vor bald zehn Jahren nehme er starke Psychopharmaka. Man sieht, dass es dem Mann nicht gut geht.

Wir glauben nicht, dass Pascal Najadi böse Absichten hat, im Gegenteil. Er hat die Wahrheit entdeckt, der ganze Betrug hat sich innert weniger Tage vor seinen Augen entfaltet. Das lässt ein ganzes Weltbild zusammenstürzen. Er nimmt einen ehrenwerten Kampf auf, gegen die WHO, gegen die Pandemisten und die Globalisten. All dies spricht für Pascal Najadi. Er kämpft tatsächlich für das Gute. Im Gespräch relativiert er eine zuvor getätigte Aussage, dass er die Menschheit retten wolle, das seien nicht ganz die richtigen Worte gewesen. Aber es ist klar, der Mann hat eine Mission und er meint es gut.

Diese guten Absichten kommen auch im «Tribunal» vom 26. Februar 2023 zum Ausdruck, das sich auf Naturrecht und «Common Law» beruft. Das vollständige Video konnten wir nicht mehr finden, es wurde offenbar auf allen Kanälen gelöscht. Auf Twitter ist noch ein Auszug zu finden, den Pascal Najadi auf seinem Telegram-Kanal geteilt hatte. In diesem Auszug ist zu sehen, wie Najadi als «ehrenwerter Richter» mit weiteren Teilnehmern ein Urteil spricht. Im Videobeschrieb findet sich eine Liste der prominenten «Verurteilten» dieses Tribunals: Der chinesische Präsident Xi Jinping, der UN-Generalsekretär António Guterres, der französische Präsident Macron, Angela Merkel, Boris Johnson, Klaus Schwab, Anthony Fauci, Bill Gates und viele weitere Politiker und Funktionäre sollen aufgrund des Urteilsspruchs von Pascal Najadi und den weiteren ehrenwerten Richtern von Militär und der Polizei weltweit verhaftet werden. Najadi selbst wird im von ihm geteilten Beschrieb wie folgt zitiert: «Sie werden alle so schnell wie möglich verhaftet werden. Das Militär und die Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt bereiten sich auf diesen Fall vor.»

Solche Mittel, mit denen diese Menschen ihre guten Absichten verfolgen, erinnern schmerzhaft an die Psyop QAnon. Als wir im Gespräch kritisch rückfragen, distanziert sich Najadi. Er wisse nicht, ob die Aussage des von ihm geteilten Videobeschriebs stimmt. Ob der Polizei- und Militärapparat nun zur Tat schreiten und die Verhaftungen vornehmen wird, will er im Gespräch nicht mehr bestätigen.

Das Naturrecht, auf das sich dieses Tribunal beruft, ist genauso ein Schlüssel zur Freiheit wie die Selbstermächtigung. Wir brauchen in der Tat nicht auf staatliche Richter zu warten. Das sind ehrenwerte und noble Gedanken. Doch die Irreführung beginnt bei der Behauptung, dass Polizei und Militär das Urteil eines solchen Tribunals umsetzen werden. Das entspricht schlicht nicht der Realität.

Nachdem Najadi das Gespräch mit uns auf der Videoplattform Rumble veröffentlicht, erreichen uns Reaktionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. «Das schlechteste Interview, das ich je sah», lautete ein Verdikt. Ein «Verhör» sei das gewesen und «der Sache nicht dienlich». Wir seien schulmeisterhaft mit ihm umgegangen und in Grossbuchstaben: Wir hätten uns bei ihm zu entschuldigen.

Andere bedankten sich, dass Pascal Najadi endlich die kritischen Fragen gestellt wurden, die sie selbst schon lange beantwortet haben wollten. Dialoge mit den Kritikern des Interviews offenbarten interessante Einsichten. Wir zeigten ihnen auf, dass wir unsere Rolle als Journalisten so verstehen, dass wir bei Ungereimtheiten nachfragen und eine kritische Distanz auch zu jenen Menschen halten, deren Ansichten wir teilen. Wird denn kritischer Journalismus nur bei den «richtigen» Gesprächspartnern erwartet? Fühlen wir uns der Wahrheit nicht mehr verpflichtet, wenn jemand scheinbar «das Richtige» tut? Und kann man das Richtige tun, wenn man von der Wahrheit abweicht? Bis zum Ermüden haben wir in den letzten Jahren das vermeintliche Orwell-Zitat gehört, wonach Journalismus bedeutet, etwas zu bringen, von dem andere wollen, dass es nicht veröffentlicht wird, und alles andere sei PR. Gilt das nicht immer und bei jedem Thema?

Im Dialog erkannten Kritiker unsere Beweggründe, dem Phänomen Najadi auf den Grund gehen zu wollen. Ohne Agenda, ohne persönliche Antipathie fühlen wir uns einzig und allein der Wahrheit verpflichtet. Denn wie Karl Jaspers schon sagte: «Freiheit ist allein durch Wahrheit möglich.»

Eine Kritikerin antwortet nach einer Diskussion: «Ihr nehmt mir mit einem solchen Interview meinen Hoffnungsschimmer.» Auch das kann die Wahrheit. Und wer dann auch den letzten Strohhalm gehen lässt, der hat keine andere Wahl mehr, als sich auf seine eigene innere Kraft zu berufen. Das ist gut so. Denn erstens wird kein Retter kommen, um unsere Probleme auf dieser Welt zu lösen. Das kann nur jede und jeder selbst. Und zweitens sind die eigenen inneren Kräfte machtvoller, als es jeder Retter von aussen je sein könnte.

Pascal Najadi ist ein Unikum und eine spannende Persönlichkeit. Wir glauben, dass er einen wichtigen Beitrag leisten kann in dieser Zeit. Doch können Bemühungen für die Freiheit nur dann Früchte tragen, wenn sie auf dem Nährboden der Wahrheit wachsen.

«Das Jahr 2023 ist das Jahr der absoluten Wahrheit für die Menschheit.» Der Satz stammt von Pascal Najadi. Wir schliessen uns dieser Hoffnung an. ♦

von Prisca Würgler und Michael Bubendorf

Quellen:


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Als sich die Welt an einer roten Badehose entzündete

Rückblickend ist es mir etwas peinlich, dass ich so viel Aufsehen erregte, an jenem windigen Ferientag am Strand von Jávea in Spanien. Und dass mich ausgerechnet der von mir oft kritisierte Bundesrat aus meiner misslichen Lage befreite, macht es auch nicht gerade besser.

Es waren höhere Wellen als üblich und die Strömung kann ja durchaus tückisch sein. Bei gleichen Bedingungen weht am Atlantik die grüne Fahne, aber hier am Mittelmeer spricht man von einem Orkan, sobald die Wellen höher als 30 Zentimeter werden und ein Schaumkrönchen tragen. Folgerichtig wehte an diesem Tag am Strand die rote Fahne. Badeverbot. Im Meer. Wie soll das gehen? Ich habe keinen Vertrag mit dem Bademeister abgeschlossen, gehöre mir selbst, und das Rote Kreuz hat zwar einen jungen Mann als Bademeister angestellt, ist aber nicht Eigentümerin des Mittelmeers.


So tollte ich der roten Fahne zum Trotz als Einziger durch die Wellen, die etwas energischer als üblich an den Strand schlugen. Das machte Spass, aber nicht lange. Der Bademeister war recht freundlich, obwohl er von seinem hohen Ausguck heruntersteigen musste. Er erklärte mir, dass die Wellen zu hoch und die Strömung zu stark seien und ich deshalb nicht im Meer baden dürfe. Er war es offensichtlich gewohnt, dümmlichen Touristen die Bedeutung der roten Flagge erklären zu müssen. Ich bedankte mich für den Hinweis, und erklärte meinerseits, dass ich keinen Vertrag mit ihm oder seinem Arbeitgeber hätte und ich es bevorzuge, selbst zu entscheiden, wann ich im Meer bade und auch keinerlei Erwartung an ihn hätte, mich zu retten, so ich denn aufgrund meiner eigenen Entscheidung in Nöte geraten sollte. Das war offensichtlich eine Antwort, die der Bademeister von anderen Touristen normalerweise nicht erhält. Verdutzt schaute er mich an und erklärte, dass die rote Flagge nicht etwa eine Bitte oder eine Empfehlung sei und ich seiner Aufforderung nachkommen müsse.


Nun ist ja mit dem Roten Kreuz nicht zu spassen, wie wir aus der Geschichte wissen. Diese fragwürdige Organisation hat ja schon einiges auf dem Kerbholz – nicht nur in der jüngeren Geschichte, als das spendenfinanzierte Rote Kreuz eine experimentelle Gentherapie förderte! Nein, selbst beim Nationalsozialismus hat sich das Rote Kreuz höchst verdient gemacht, als ranghohe Nazis am Ende des Krieges das Weite nicht nur suchten, sondern – dank der Fluchthilfe des Roten Kreuzes – auch fanden. Nun, solche Grundsatzdiskussionen wollten weder der Bademeister Jáveas noch ich führen. Schliesslich wollte ich zurück ins Wasser und der Bademeister zurück auf seinen Thron. Ich fragte den Strandaufseher also, worauf seine Autorität denn stütze, aufgrund derer er mich des Meeres verweisen könne. Die rote Badehose, teilte ich ihm mit, reiche mir als Legitimität zu seiner Machtausübung irgendwie nicht aus.


Die Unterhaltung blieb bis hierhin beidseitig freundlich. Der Bademeister erklärte mir, dass seine Weisungsbefugnis nicht etwa an der Farbe seiner Badehose festzumachen sei. Es sei das Gesetz, welches ihm diese Autorität verleihe. Sollte ich seiner Aufforderung, dem Meer zu entsteigen, nicht nachkommen, so müsse er die Polizei rufen. So kurz ist der Weg zwischen einer roten Badehose und dem Gewaltmonopol des Staates. …

von Michael Bubendorf


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Die Vergebung und ich

Die Freiheitsfeinde fordern Vergebung? Die bekommen sie von mir nicht, solange ich weiss, dass sie weiterhin eine Gefahr für mich und meine Liebsten sind.

Vergebung ist wichtig, und ich bin leider kein Meister dieser Disziplin. Wer mich einmal enttäuscht hat, erhält zwar meist eine zweite Chance. Doch habe ich immer wieder Menschen dauerhaft aus meinem Leben ausgeschlossen, die mich ein zweites Mal enttäuscht haben. Das ist einerseits der Vernunft geschuldet, aber ich bin in mancher Hinsicht auch nachtragend, und das zu meinem Schaden; der Zorn, die Wut und die Enttäuschung, die sich im Nachtragen kumulieren, lasten ja vor allem auf mir selbst. Man vergibt anderen um seiner selbst willen; man lässt los, um eben nicht mehr nach-tragen zu müssen.

Die Nervosität der Hetzer

Die massive Hetze gegen Menschen, die dem Corona-Narrativ nicht blind folgen wollten, wird den Verantwortlichen spürbar unangenehm. Dies vor allem aus zwei Gründen; weil erstens schlagende Beweise für die Erfolglosigkeit der «Pandemie-Massnahmen» vorliegen und weil zweitens die durch diese Massnahmen entstandenen Schäden zutage treten. Plötzlich und unerwartet sterben die Menschen rund um den Globus. Medien und Politiker rätseln vordergründig über die Gründe dieses präzedenzlosen Massensterbens. Aber sie wissen wohl selbst, dass sich das Offensichtliche nicht auf ewig vertuschen lassen wird, dass der anhaltende und zunehmende Massenexitus einer einzigen Ursache geschuldet ist: dem grössten Medizinexperiment aller Zeiten. Die Verantwortlichen werden nervös, weil wir – die «Skeptiker» – recht behalten.

In der Nervosität wird der Ruf nach Versöhnung immer lauter. Mittlerweile wird regelrecht um die Gunst der Corona-Realisten gebuhlt: Die Online-Ausgabe der britischen Zeitschrift The Daily Telegraph schrieb in der Vergangenheit darüber, wie der Lockdown das Leben verbessert habe und bejubelte die «good news» der schnellen Impfstoffentwicklung. Jetzt richtet dieselbe Zeitung die Fahne nach dem neuen Wind: «Bravo an die Lockdown-Skeptiker, die für ihren Mut zur Verteidigung der Freiheit verleumdet wurden.»

Ich lehne die Gunst jener Medien ab, die in den letzten Jahren Hetze gegen Andersdenkende betrieben und sich jetzt plötzlich doch in der Lage sehen, ein differenziertes Bild von freiheitsliebenden Menschen zu zeichnen. In der Schweiz überschlägt sich die vermeintlich alternative Online-Zeitung Infosperber in letzter Zeit mit kritischen Berichten zu den «Unwahrheiten», die Berset und BAG verbreiteten. Dafür erhält der spät berufene Aufklärer Urs Gasche Applaus: Ein Leser kommentierte, dass er seine Abos bei den etablierten Zeitungen künden werde, um den so gesparten Betrag dem Infosperber zu senden. Dass sich der Infosperber in mehreren Artikeln abfällig und diffamierend über die Menschen äusserte, die sich von Anfang an gegen die Missstände stellten, scheint vergessen oder zumindest vergeben.

Nicht so schnell!

Vergessen möchte und werde ich zeitlebens nie. Ich habe gespeichert, wie sich Menschen in den letzten Jahren verhalten haben. Ungewollt hat sich in meinem Kopf eine persönliche Fichenkartei etabliert: die Guten, die Bösen, die Hässlichen. Die Guten; das sind Menschen, auf die ich mich auch im schlimmsten Sturm verlassen kann. Unkorrumpierbare Menschen, die sich nicht von Interessen leiten lassen, sondern von ihren Werten. Die Bösen; jene Menschen, die das Desaster der letzten Jahre verantworten. Und die Hässlichen; all die, die bei erster Gelegenheit auf jeden faschistischen Saubannerzug aufsteigen, mit dem Finger auf Abweichler zeigen, denunzieren und Hass befeuern. Und dann natürlich die grösste Kartei; jene Menschen in der grauen Masse, die sich einfach dahin schieben lässt, wohin der Druck nun mal gerichtet ist. Diese Fiche in meinem Kopf, die wird bleiben. Ich kenne mich selbst zu gut, um zu glauben, dass ich sie dereinst löschen werde.

Das Erinnern schliesst aber Vergebung nicht aus. Ich möchte vergeben können, will loslassen, möchte nicht festhalten am Groll.

Meine Bedingung

Meine Vergebung und die Möglichkeit zur Versöhnung sind an eine unverhandelbare Bedingung geknüpft: Einsicht. Die Täter aus Politik und Medien, die Mitschwimmer aus der Gesellschaft müssen den grossen Fehler, den sie gemacht haben, einsehen; der gescheiterte Versuch, Sicherheit durch Einschränkung der Freiheit zu schaffen.

Dem Ruf nach Bestrafung der Täter stehe ich als Anarchist ablehnend gegenüber und plädiere lediglich dafür, dass Geschädigte von den Tätern entschädigt werden müssen. Bei mir braucht sich sowieso niemand zu entschuldigen. Ich brauche keine Reue der Täter, ich interessiere mich nicht dafür, ob die Mitschwimmer Busse tun. Was ich brauche, um vergeben zu können, ist die glasklare Einsicht, dass es falsch war, Menschen zur Einschränkung ihrer Freiheit zu zwingen. Nicht weil ich recht haben will, brauche ich diese Einsicht. Dass ich mit meinen Einschätzungen während der letzten bald drei Jahre richtig lag – das weiss ich längst, die Beweise liegen offen vor uns.

Es geht um etwas anderes: Ich muss von den Tätern wissen, dass sie so etwas nie wieder tun werden – und weshalb sie so etwas nie wieder tun werden. Nicht etwa, weil sie sich über die Gefährlichkeit des Virus geirrt oder das Schaden-Nutzen-Verhältnis der Massnahmen falsch eingeschätzt haben. Auch nicht, weil sie eine experimentelle Gentherapie als Impfung missverstanden haben oder weil sie dem Komplex aus Pharma, Medien und Politik zu sehr vertrauten. Sondern weil sie eingesehen haben, dass sie niemals – niemals! – die Freiheit zugunsten der Sicherheit hätten einschränken dürfen.

Erst dann bin ich bereit, zu vergeben, erst dann kann es zur Versöhnung kommen. Weil ich erst dann sicher sein kann, dass diese Menschen keine Bedrohung für mich und meine Liebsten mehr darstellen. ♦

von Michael Bubendorf


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Briefwechsel mit Patrick Jetzer

Lieber Patrick.

Du bist ein Mann der ersten Stunde. Früh hast Du Dich mit klarer Kante gegen die Corona-Massnahmen und die völlig übertrieben dargestellte Gefährlichkeit des Virus positioniert und dadurch auch Deinen sicherlich sehr gut bezahlten Job in der Pharma verloren. Du hast ein Buch geschrieben – «Corona Fakten Check» –, welches 2020 erschien, ganz zu Beginn der Krise. Ich schätze Deine Ecken und Kanten, mit denen Du Deinen Weg in aller Konsequenz gehst und auch mich mit Deiner Direktheit gelegentlich vor den Kopf gestossen hast, wofür ich Dir dankbar bin. Gelegentliche Stösse gegen den Kopf können das Denkvermögen durchaus anregen, solange sie nicht zu heftig ausfallen, wie es bei gewissen Boxerbrüdern zu beobachten ist.

Du bist kritisch, unbequem und vor allem ein Macher. Wären alle Schweizer so wie Du, hätten die Menschen in diesem Land die Machthaber mindestens verlacht angesichts ihrer viralen Drohkulisse, eine Coronakrise hätte in der Schweiz nicht stattgefunden. Da aber nicht alle so sind wie Du, hast Du Dich weiter engagiert und bist früh dafür eingetreten, dass wir die Machthaber auswechseln – und hier trennen sich unsere Wege. Nicht etwa deshalb, weil es höchst fraglich ist, ob es dem von Dir massgeblich mitinitiierten Verein «Aufrecht Schweiz» gelingen kann, in die politischen Ämter vorzudringen. Erste Wahlergebnisse fallen ernüchternd aus, nach den Wahlen im Kanton Bern war auf der Aufrecht-Website von einem «Ergebnis im Bereich der realen Erwartungen» zu lesen, aber bei einem Wähleranteil von 3 % müssen wir eher von einem sang- und klanglosen Untergang reden. Ihr habt das probiert und ihr habt es mit den besten Absichten getan – aufrecht eben. Aber ihr seid auf dem falschen Weg.

Ihr habt geglaubt, dass ihr den Anteil jener Wähler für Euch gewinnen könnt, die bei den Covid-Referenden auf unserer Seite waren. Dabei habt ihr zwei Dinge ausser Acht gelassen: Erstens sind viele Menschen, die gegen das Covid-Gesetz stimmten, nicht automatisch auf unserer Seite und werden weiterhin für ihre bisherigen «Volksvertreter» stimmen. Zweitens haben wir bei den Covid-Abstimmungen eine massive Mobilisierung unpolitischer Menschen erreicht, die zur vierthöchsten Wahlbeteiligung seit Einführung des Frauenstimmrechts führte. Es sind Menschen, die sich normalerweise nicht für den korrupten, durch und durch verdorbenen Politzirkus interessieren und sich nach diesen Abstimmungen wohl endgültig von der Idee verabschiedet haben, dass eine Mehrheit über eine Minderheit bestimmen darf. …

von Michael Bubendorf


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Eigentor

Niemand im Stadion hielt den Atem an, als ein abgelenkter Schuss den Angriff der Gäste aus Gladbach abschloss. Der FC Energie Cottbus führte 3:2, es waren nur noch fünf Minuten zu spielen. Der Ball flog hoch in die Luft und senkte sich langsam, genau auf Torhüter Tomislav Piplica – eigentlich ein sicheres Ding für den erfahrenen Keeper. Doch im Glauben daran, dass der Ball über das Tor fliegen würde, erkannte er die Gefahr viel zu spät. Als Piplica endlich die Arme hochriss, war es längst zu spät, und so war es der eigene Hinterkopf des bosnischen Torhüters, der den Ball zum späten Ausgleich ins Tor beförderte.

Das bizarre Ereignis gilt auch 20 Jahre später noch als eines der legendärsten Eigentore der Fussballgeschichte. Und doch ist es nichts im Vergleich dazu, was die globale Machtelite gerade abzieht. In sämtlichen Einflussbereichen laufen die Mächtigen mit atemberaubender Geschwindigkeit zum eigenen Tor, um den Ball unhaltbar im oberen Eck zu versenken. Das Fundament der Mächtigen zerbröselt vor unseren Augen und es sind die Presslufthämmer jener, deren prunkvolle Häuser auf diesem Fundament stehen, die den Abbruch so richtig voranbringen.

Dissens und die Machtfrage

Infowars nennt Alex Jones sein alternatives Medienportal, das unter heftigen Beschuss geraten ist. Man mag von dem umtriebigen Jones halten, was man will, doch der Name «Infokriege» trifft perfekt auf die Situation zu. Es findet ein Kampf um die Köpfe der Menschen statt und der Ausgang dieses Kampfes wird über die Geschicke der Menschheitsfamilie entscheiden. Es geht um Freiheit oder Untergang. Zu dramatisch? Keineswegs, wie die Geschichte zeigt.

Der dynamische Kampf um die Köpfe der Menschen wird zuweilen mit grossartigen Erfindungen auf neue Schlachtfelder geführt. Als der Goldschmied Johannes Gutenberg im Jahr 1450 erstmals ein Drucksystem einführte, folgte der technischen eine gesellschaftliche Revolution, in der die allmächtigen Kleriker und Monarchen versuchten, ihr Monopol über das Wissen und Denken zu wahren. In einem letztlich vergeblichen Rückzugsgefecht gegen die massenhafte Verbreitung von Wissen versuchten die Mächtigen alles in ihrer Macht stehende, um die Revolution abzuwenden. Vor allem Zensur, Angsterzeugung und Diffamierung waren die Mittel der Eliten in einem langen Kampf, der über Jahrhunderte geführt wurde. Doch die Umwälzung der Machtstrukturen konnten sie nicht verhindern. Kirchen und Monarchien mussten ihre Allmacht abgeben und teilen lernen mit den neuen Mächtigen, die sich anschickten, das Zepter zu übernehmen. …

von Michael Bubendorf



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Person ärgere dich nicht

Mensch oder Person? Staat oder Firma? Die Frage geistert durch die Bürgerrechtsbewegung und ruft nach Klärung. Da kommt eine Kurzanalyse eines Juristen-Komitees aus der Bürgerrechtsbewegung gerade recht!

Doch wer auf einen ausgewogenen Blick auf die vielschichtige Thematik hofft, wird enttäuscht. Die Experten lehnen die «Mensch vs. Person»-Idee vollumfänglich ab und verweisen auf den Gesellschaftsvertrag. Ihre Analyse schliessen die Juristen mit dem Grundsatz «Pacta sunt servanda» – Verträge müssen eingehalten werden. Haben die Juristen da wirklich gut nachgedacht? Oder reden sie einfach nach, was uns von den Mächtigen schon in der Primarschule eingeredet wird?

Welcher Vertrag?

Wenn wir uns also – wie von den Juristen gefordert – der Macht unterwerfen sollen, weil wir doch einen Vertrag haben, dann sollten wir nachholen, was die Juristen aus unerfindlichen Gründen versäumt haben: Wir sollten klären, was ein Vertrag ist. Darüber lohnt sich selbst nachzudenken, bevor man aus dem übervollen Fundus der Vordenker schöpft. Machen Sie sich doch kurz eigene Gedanken, was ein Vertrag ist, bevor Sie weiterlesen. Sie werden mit grosser Wahrscheinlichkeit zu ähnlichen Resultaten kommen wie beispielsweise Paul Rosenberg. Er ging der Frage nach dem Gesellschaftsvertrag kürzlich auf seinem Blog Free-Man’s Perspective nach. Nach Rosenberg bedarf eine Sache bestimmter Voraussetzungen, um als «Vertrag» zu gelten. Die wichtigste davon: Es muss sich um eine freiwillige Übereinkunft handeln. Die Partner müssen der Vereinbarung frei von Druck, unlauterer Beeinflussung oder gar Drohung zustimmen. Nun brauchen wir uns gar nicht in Details zu verlieren; unter welchen Bedingungen der «Gesellschaftsvertrag» zustande kam, tut nichts zur Sache. Aus einem einfachen Grund: Die meisten von uns haben eben nicht zugestimmt. Und damit fehlt der Angelegenheit das zwingende Charakteristikum, um als «Vertrag» gelten zu können.

Als über die neue Bundesverfassung abgestimmt wurde, war ich noch nicht stimmberechtigt. Ich kann für mich also unbestreitbar festhalten, dass ich der Bundesverfassung nicht zugestimmt habe. Die Juristen werden nun mit «demokratischer Legitimierung» meine Nichtzustimmung zu einer Zustimmung umformen. …

von Michael Bubendorf


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Das Pfizer-Video

Es ist ein unglaubliches Video; der schlagende Beweis dafür, dass die Machtelite die Bevölkerungsreduktion anstrebt. Pfizer-CEO Albert Bourla bestätigt am World Economic Forum die schlimmsten Befürchtungen aller Verschwörungstheoretiker: Ein Traum gehe für ihn in Erfüllung, wenn er und sein Team bis ins Jahr 2023 die Zahl der Menschen um 50 Prozent reduzieren könnten.

«Die Katze ist aus dem Sack» jubilieren Telegram-Kanäle. Das Video wird fleissig kommentiert: «Der kann das einfach so sagen, und es passiert nichts?», schreibt einer. Ein anderer ist überzeugt: «Es wird eine Dezimierung geben» und «die Leute denken nicht» und jemand empört sich, dass das Publikum am WEF so einer Aussage auch noch Beifall spendet.

Die erste Prüfung, die ich bei allen Medien anwende, egal ob Mainstream oder alternativ, ist die Frage nach der Plausibilität. Das Video besteht schon diese Prüfung nicht. Nach kurzer Recherche finde ich das Original-Video und stelle fest: Hier spricht tatsächlich der CEO von Pfizer, und er hat tatsächlich diese Worte am WEF ausgesprochen. Doch das Video ist manipuliert – ein Nebensatz, der den Sinn der Botschaft entscheidend verändert, wurde herausgeschnitten. Im Original sagt der Pfizer-CEO: «By 2023 we will reduce the number of people in the world that cannot afford our medicines by 50 Percent.» Er möchte also die Anzahl der Menschen, die sich die Medikamente von Pfizer nicht leisten können, um die Hälfte reduzieren.

Nun ist Bourla ganz sicher nicht der Philanthrop, als der er sich am WEF präsentiert. Aber er hat auch kein Geständnis abgelegt, dass er die Hälfte der Menschen ermorden will, wie es uns das manipulierte Video glauben machen will. Das Video ist eine Fälschung oder Neudeutsch: Fake.

Das wirft wiederum eine Reihe von Fragen auf, wovon die drängendsten lauten: Wer tut so was und wozu?

Ich bin im Umgang mit Computern nicht unbegabt, habe selbst schon Videos geschnitten, Tonspuren gelöscht und ersetzt, doch solch eine perfekte Bearbeitung würde ich nicht hinbekommen. Auch bei mehrmaligem Abspielen ist für mich keine optische oder akustische Unregelmässigkeit im manipulierten Video feststellbar. Hier waren Profis am Werk. Aber wozu?

Dass es bei der Corona-Pandemie um eine Bevölkerungsreduktion geht, glaube ich nicht. Hingegen erkenne ich, dass die Machtelite in den letzten zwei Jahren das Arsenal an Kontrollinstrumenten nicht nur massiv erweitert, sondern in der Bevölkerung auch eine hohe Akzeptanz für die Anwendung dieser Instrumente erreicht hat. Zertifikate und Massenüberwachung heute, digitales Zentralbankgeld und Sozialkredit-Systeme morgen. Die Bevölkerung soll nicht dezimiert, sondern kontrolliert werden.

Wir werden wohl nie erfahren, wer das Video so hochprofessionell gefälscht hat. Sicher ist hingegen, dass es den kontrollhungrigen Zirkeln dient, wenn sich autoritätskritische Menschen auf Ablenkungen stürzen, die mit den eigentlichen Zielen der Mächtigen nichts zu tun haben. Diese wahren Ziele sind brandgefährlich und wir sind aufgerufen, uns der zunehmenden Überwachung, Manipulierung und Kontrolle zu entziehen. Hierfür stehen uns verschiedenste Instrumente und Techniken zur Verfügung; eine davon ist die Medienkompetenz. Wenn wir frei sein wollen, müssen wir allen Medien eine kritische Überprüfung zukommen lassen. Wenn wir auf unplausible Fakes hereinfallen, die mittels zweiminütiger Internetrecherche entlarvt werden können, verspielen wir unsere Glaubwürdigkeit. Wir können uns dann auch nicht mit Recht als «wach» oder gar «kritisch» bezeichnen. Wir sind dann lediglich Opfer einer alternativen Manipulation, die denselben Zielen dient wie die Manipulationen durch die Massenmedien. ♦

von Michael Bubendorf


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Mensch/Person und Staat

Staatsrechtsprofessor David Dürr und Freiheitsrebell Christian Frei im Gespräch: Beide betrachten den Staat als Problem – sie haben aber unterschiedliche Ansätze, wie das Problem überwunden werden soll.

«DIE FREIEN»: Worum geht es bei der Idee «Mensch oder Person»?

Christian Frei: Es gibt den lebendigen Mann und das lebendige Weib. Das ist der Ursprung, wir sind lebend. Die Staaten, die aus gewinnorientierten Firmen bestehen, drängen den Lebenden selbsterschaffene Identitäten auf, die sie «Personen» nennen. Die Person ist aber nur eine Fiktion, sie ist nicht real. Es sind Rollen, die uns aufgedrängt werden, die uns nötigen, denn so können wir lebenden Menschen nicht mehr souverän agieren. Dieser Prozess ist illegal, weil nur der Mensch selber eine natürliche oder juristische Person aus eigenem Willen gründen darf. Geheime Verträge oder solche, die unter Zwang entstehen, sind ungültig.

David Dürr: Die Idee «Mensch/Person» stösst immer wieder an das Thema der Souveränität des Menschen, wofür ich mich besonders interessiere.

Gibt es denn einen rechtlichen Unterschied zwischen Mensch und Person?

DD: Ja, die Unterscheidung zwischen Mensch und Person ist rechtlich real. Als Person sind wir nur eine Nummer im System. Der Unterschied liegt im Umgang; die Person ist nicht auf Augenhöhe. Anderseits gibt es auch den Ansatz der Menschenrechte, bei denen es um den Menschen als solchen geht – oder sagen wir realistischer: gehen sollte. …

von Michael Bubendorf


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