
Die unersättliche Gier nach Mind Control
Niemand entkommt den Einflüsterern, jeder wird manipuliert. Die NATO aber will noch mehr. Mit der «Kognitiven Kriegsführung» wird die Psyche jedes Menschen ins Visier genommen – das Gehirn soll wie ein Computer gehackt werden. Eine Dystopie. Doch wir sind ihr nicht schutzlos ausgeliefert.
Ein Mann liegt seit fünf Jahren im Wachkoma. Von den Ärzten unbemerkt, ist er allerdings wieder zu Bewusstsein gekommen. Und entdeckt eines Tages, dass seine Gedanken den Kopf verlassen und in fremde Gehirne umsteigen können. Nach und nach baut er seine Fähigkeiten aus, um möglichst viele Menschen dazu zu bringen, sich selbst zu töten. Über eine manipulierte Software schickt er eine hypnotische Botschaft hinaus, die speziell jugendliche Opfer sucht – und findet. Eine Selbstmord-Epidemie bricht aus. Der Mann, der das alles steuert, heisst Brady Hartsfield. Zum Glück existiert er nicht in Wirklichkeit, sondern lediglich in Stephen Kings Thriller «Mind Control», der im Jahr 2016 erschienen ist. Mit der Fiktion ist das allerdings so eine Sache. So hat beispielsweise George Orwells dystopischer Roman «1984» mit der Realität inzwischen mehr zu tun als uns lieb ist.
Auch auf Netflix laufen regelmässig Filme, die spätere Schreckensszenarien lediglich um wenige Jahre vorwegnehmen. Was also, wenn Stephen King schriftstellerisch bereits das beackert hat, was sich irgendwann verwirklichen könnte? Ob er eine prophetische Gabe hat oder nicht, soll hier allerdings nicht untersucht werden. Sondern das, was er in seinem Thriller verhandelt, also die Frage, wie
weit Gedankenkontrolle getrieben werden kann.
Können Gehirne ferngesteuert werden?
Was genau müssen wir diesbezüglich befürchten? Nicht gerade wenige Menschen beschäftigt das. Auch Propagandaforscher Jonas Tögel bestätigt: «Die Sorge, ob es möglich sei, Gehirne wie mit einer Fernsteuerung zu kontrollieren, wird immer wieder an mich herangetragen.» Eine berechtigte Sorge? Seine Antwort beruhigt erst mal: «Unser Gehirn ist gut beschützt. Wir haben etwa 86 Milliarden Neuronen, deren Aktivität wir nicht einmal im Ansatz verstehen, geschweige denn kontrollieren
können.» Trotz aller Manipulationsbemühungen bleibe der freie Wille weiterhin frei. Zudem lasse sich
jede Manipulation auch wieder rückgängig machen. Tögel nennt das «Neutralisieren».
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