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Jan Walter, wem vertrauen Sie?

Wem vertrauen Sie? 

Es gibt Menschen, denen ich sehr vertraue und andere, denen ich weniger oder gar nicht vertrauen kann, aber zu 100 Prozent vertraue ich niemandem. Das ist nicht negativ gemeint, aber es ist einfach so, dass ich nicht kontrollieren kann und will, was andere tun. In einer extremen Notsituation kann dich zum Beispiel ein guter Freund verraten, um sich selbst oder seine Familie zu schützen. Dafür hätte ich volles Verständnis, aber das zeigt mir, dass man sich, wenn es hart auf hart kommt, nur auf sich selbst verlassen kann. 

Wie schärfen Sie Ihre Urteilskraft? 

Indem ich nicht sofort urteile. Ich lasse Informationen immer zu, egal wie abstrus sie wirken. Dann beginne ich, die Information mit Logik und mittels Recherche zu prüfen. Doch oftmals muss ich mich am Ende doch auf mein Gefühl verlassen, weil ich vieles nicht abschliessend belegen oder widerlegen kann. 

Was ist Ihre Aufgabe? 

Das weiss ich nicht. Ich versuche, einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben und gleichzeitig mein Leben zu geniessen. 

Ihr grösster Erfolg? 

Ich wollte meine Leidenschaft zum Beruf machen und mein Leben nach meinen Bedingungen leben. Das ist mir gelungen. 

In welcher Rolle fühlen Sie sich am wohlsten? 

Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich nicht in einer Rolle bin; sofern das wirklich möglich ist. Ich bin in der Regel einfach so, wie ich mich gerade fühle; mal so, mal so. Wenn mir danach ist, schlüpfe auch mal bewusst in eine Rolle, um mich anzupassen oder neue Erfahrungen zu machen. 

Was sehen Sie, wenn Sie in den Spiegel schauen? 

Einen freien Menschen – auf jeden Fall so frei, wie es in dieser Computer-Simulation möglich ist. 

Was glauben Sie, woher Sie kommen? 

Ich glaube, dass ich aus einer anderen Welt komme, die liebevoll und harmonisch ist. 

Ihre erste Kindheitserinnerung? 

Ich habe nur sehr vage Kindheitserinnerungen. Ich kann mich gut daran erinnern, wie mich meine Eltern mit meiner Schwester an einem Samstagvormittag nach der Schule abgeholt haben, um einen Wochenendausflug in die Berge zu machen. Das war eine wunderschöne Überraschung. Ich denke, dass ich damals etwa sieben war. Jetzt fallen mir plötzlich doch noch frühere Erinnerungen ein: Spielgruppe, Kindergarten, Sommerferien in der Camargue. Wenn ich an einen bestimmten Ort denke, den ich einer bestimmten Zeit zuordnen kann, kommen die ganzen Erinnerungen plötzlich wieder. 

Ihre erste Liebesgeschichte? 

Meine erste Liebesgeschichte liegt schon weit in der Vergangenheit. Ich erinnere mich an sie und wünsche ihr alles Liebe. 

Wo stehen Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung? 

Für mich ist Persönlichkeitsentwicklung eigentlich Bewusstseinserweiterung. Da ich nur so weit «blicken» kann, wie es mir mein aktuelles Bewusstsein ermöglicht, kann ich nicht einschätzen, wie weit man sich entwickeln kann. Mein Entwicklungsziel ist, in einer liebevollen Welt zu leben. Ob das hier überhaupt möglich ist? 

Wie viel Freiheit ertragen Sie? 

Ich liebe Freiheit. Was ich nicht ertragen kann, ist Kontrolle. 

Wann fühlten Sie sich das letzte Mal so richtig frei? 

Ich fühle mich, seitdem ich den «Tod» nicht mehr fürchte, eigentlich immer frei. Ich habe dieses Thema vor rund 15 Jahren aufgelöst. 

Politik ist …? 

Politik ist nichts für mich. Ich brauche keinen Vormund. 

Wie viel Macht beanspruchen Sie für sich? 

Ich beanspruche keine Macht. (Macht über mich: Ja. Macht über andere: Nein). 

Ihr Lichtblick in finsteren Zeiten? 

Mein Lichtblick sind empathische Menschen, die kritisch denken und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Das sind meine Werte, und wenn ich sehe, dass ich nicht der Einzige bin, gibt mir das Hoffnung. 

Welches Buch sollte jeder gelesen haben? 

Ich lese fast keine Bücher. «The Reveal» von David Icke fand ich sehr bewusstseinserweiternd, besonders den zweiten Teil. 

Zu welcher Musik tanzen Sie sich frei? 

«Gloria» von Umberto Tozzi 🙂 

Was zieht Sie an? 

Ehrlichkeit und Schönheit. 

Was steht fest? 

Die Fähigkeit, zwischen gut und böse unterscheiden zu können, ist aus meiner Sicht das Einzige, was wirklich feststeht. Alles andere ist für mich relativ. 

Was fehlt? 

Wissen. 

Was geschieht nach dem Ende? 

Ich habe weder eine Nahtoderfahrung gemacht, noch kann ich mich an das «Jenseits» erinnern. Die folgende Kurzanalyse stützt sich auf neuste Erkenntnisse aus der Computertechnik und auf Überlieferungen von Menschen mit Nahtoderfahrungen und von Menschen, die sich angeblich an das «Jenseits» erinnern können: 

Ich vermute, dass wir uns in einer ewigen Reinkarnationsschleife befinden. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme, dass wir nach dem «Tod» ins «Jenseits» kommen, glaube ich, dass wir die Simulation nach dem «Tod» nicht verlassen. Das «Jenseits» ist demnach ein Bestandteil der Simulation. Eine brennende Frage, die sich mir aktuell stellt, ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die Simulation zu verlassen, anstatt immer wieder zu inkarnieren. Von daher werde ich im «Jenseits» sehr kritisch bleiben und niemandem vertrauen. 

Wie gesagt, ich habe wie die allermeisten Mitmenschen keine Erinnerung an ein Jenseits, da ich, wie praktisch alle anderen auch, mit einer Totalamnesie zur Welt gekommen bin. Dann wirst du von Anfang an vergiftet, getäuscht und konditioniert. Ist das wirklich das Werk eines liebevollen Schöpfers? 

Kommt es gut? 

Das weiss ich nicht. Es gibt so viele Täuschungen. Wenn man ein «Happy End» erleben möchte, muss man es sich wohl verdienen, indem man alle Täuschungen durchschaut und den Weg findet. 

***

Jan Walter ist Herausgeber von Legitim.ch


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