Die Vergebung und ich
Die Freiheitsfeinde fordern Vergebung? Die bekommen sie von mir nicht, solange ich weiss, dass sie weiterhin eine Gefahr für mich und meine Liebsten sind.
Vergebung ist wichtig, und ich bin leider kein Meister dieser Disziplin. Wer mich einmal enttäuscht hat, erhält zwar meist eine zweite Chance. Doch habe ich immer wieder Menschen dauerhaft aus meinem Leben ausgeschlossen, die mich ein zweites Mal enttäuscht haben. Das ist einerseits der Vernunft geschuldet, aber ich bin in mancher Hinsicht auch nachtragend, und das zu meinem Schaden; der Zorn, die Wut und die Enttäuschung, die sich im Nachtragen kumulieren, lasten ja vor allem auf mir selbst. Man vergibt anderen um seiner selbst willen; man lässt los, um eben nicht mehr nach-tragen zu müssen.
Die Nervosität der Hetzer
Die massive Hetze gegen Menschen, die dem Corona-Narrativ nicht blind folgen wollten, wird den Verantwortlichen spürbar unangenehm. Dies vor allem aus zwei Gründen; weil erstens schlagende Beweise für die Erfolglosigkeit der «Pandemie-Massnahmen» vorliegen und weil zweitens die durch diese Massnahmen entstandenen Schäden zutage treten. Plötzlich und unerwartet sterben die Menschen rund um den Globus. Medien und Politiker rätseln vordergründig über die Gründe dieses präzedenzlosen Massensterbens. Aber sie wissen wohl selbst, dass sich das Offensichtliche nicht auf ewig vertuschen lassen wird, dass der anhaltende und zunehmende Massenexitus einer einzigen Ursache geschuldet ist: dem grössten Medizinexperiment aller Zeiten. Die Verantwortlichen werden nervös, weil wir – die «Skeptiker» – recht behalten.
In der Nervosität wird der Ruf nach Versöhnung immer lauter. Mittlerweile wird regelrecht um die Gunst der Corona-Realisten gebuhlt: Die Online-Ausgabe der britischen Zeitschrift The Daily Telegraph schrieb in der Vergangenheit darüber, wie der Lockdown das Leben verbessert habe und bejubelte die «good news» der schnellen Impfstoffentwicklung. Jetzt richtet dieselbe Zeitung die Fahne nach dem neuen Wind: «Bravo an die Lockdown-Skeptiker, die für ihren Mut zur Verteidigung der Freiheit verleumdet wurden.»
Ich lehne die Gunst jener Medien ab, die in den letzten Jahren Hetze gegen Andersdenkende betrieben und sich jetzt plötzlich doch in der Lage sehen, ein differenziertes Bild von freiheitsliebenden Menschen zu zeichnen. In der Schweiz überschlägt sich die vermeintlich alternative Online-Zeitung Infosperber in letzter Zeit mit kritischen Berichten zu den «Unwahrheiten», die Berset und BAG verbreiteten. Dafür erhält der spät berufene Aufklärer Urs Gasche Applaus: Ein Leser kommentierte, dass er seine Abos bei den etablierten Zeitungen künden werde, um den so gesparten Betrag dem Infosperber zu senden. Dass sich der Infosperber in mehreren Artikeln abfällig und diffamierend über die Menschen äusserte, die sich von Anfang an gegen die Missstände stellten, scheint vergessen oder zumindest vergeben.
Nicht so schnell!
Vergessen möchte und werde ich zeitlebens nie. Ich habe gespeichert, wie sich Menschen in den letzten Jahren verhalten haben. Ungewollt hat sich in meinem Kopf eine persönliche Fichenkartei etabliert: die Guten, die Bösen, die Hässlichen. Die Guten; das sind Menschen, auf die ich mich auch im schlimmsten Sturm verlassen kann. Unkorrumpierbare Menschen, die sich nicht von Interessen leiten lassen, sondern von ihren Werten. Die Bösen; jene Menschen, die das Desaster der letzten Jahre verantworten. Und die Hässlichen; all die, die bei erster Gelegenheit auf jeden faschistischen Saubannerzug aufsteigen, mit dem Finger auf Abweichler zeigen, denunzieren und Hass befeuern. Und dann natürlich die grösste Kartei; jene Menschen in der grauen Masse, die sich einfach dahin schieben lässt, wohin der Druck nun mal gerichtet ist. Diese Fiche in meinem Kopf, die wird bleiben. Ich kenne mich selbst zu gut, um zu glauben, dass ich sie dereinst löschen werde.
Das Erinnern schliesst aber Vergebung nicht aus. Ich möchte vergeben können, will loslassen, möchte nicht festhalten am Groll.
Meine Bedingung
Meine Vergebung und die Möglichkeit zur Versöhnung sind an eine unverhandelbare Bedingung geknüpft: Einsicht. Die Täter aus Politik und Medien, die Mitschwimmer aus der Gesellschaft müssen den grossen Fehler, den sie gemacht haben, einsehen; der gescheiterte Versuch, Sicherheit durch Einschränkung der Freiheit zu schaffen.
Dem Ruf nach Bestrafung der Täter stehe ich als Anarchist ablehnend gegenüber und plädiere lediglich dafür, dass Geschädigte von den Tätern entschädigt werden müssen. Bei mir braucht sich sowieso niemand zu entschuldigen. Ich brauche keine Reue der Täter, ich interessiere mich nicht dafür, ob die Mitschwimmer Busse tun. Was ich brauche, um vergeben zu können, ist die glasklare Einsicht, dass es falsch war, Menschen zur Einschränkung ihrer Freiheit zu zwingen. Nicht weil ich recht haben will, brauche ich diese Einsicht. Dass ich mit meinen Einschätzungen während der letzten bald drei Jahre richtig lag – das weiss ich längst, die Beweise liegen offen vor uns.
Es geht um etwas anderes: Ich muss von den Tätern wissen, dass sie so etwas nie wieder tun werden – und weshalb sie so etwas nie wieder tun werden. Nicht etwa, weil sie sich über die Gefährlichkeit des Virus geirrt oder das Schaden-Nutzen-Verhältnis der Massnahmen falsch eingeschätzt haben. Auch nicht, weil sie eine experimentelle Gentherapie als Impfung missverstanden haben oder weil sie dem Komplex aus Pharma, Medien und Politik zu sehr vertrauten. Sondern weil sie eingesehen haben, dass sie niemals – niemals! – die Freiheit zugunsten der Sicherheit hätten einschränken dürfen.
Erst dann bin ich bereit, zu vergeben, erst dann kann es zur Versöhnung kommen. Weil ich erst dann sicher sein kann, dass diese Menschen keine Bedrohung für mich und meine Liebsten mehr darstellen. ♦
von Michael Bubendorf
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