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Monat: Juni 2023

Mittsommer Feuernacht

23. – 25. Juni in Hölstein BL

Die Mittsommer Feuernacht ist aus viel Hoffnung, Willenskraft, Zusammenhalt und harter Arbeit entstanden. Sie wurde zum ersten Mal 2022 abgehalten, als sommerlicher Gegenpol zur Silvester Feuernacht, welche wir Ende 2021 auf der Ruine Pfeffingen ins Leben gebracht haben.

2021 war eine harte Zeit für uns alle; während fast zwei Jahren waren wir diesem grossen Druck ausgesetzt, wir kämpften täglich gegen Ausgrenzung, Vorurteile, Drohungen und Beschimpfungen. Wir hielten zusammen, erschufen gemeinsam Momente der Freude, der Gesellschaft und des Wohlseins – doch auch dies wurde immer schwerer. Mit zunehmender Kälte und unter immer strengeren Vorschriften konnten die lang ersehnten Feiern und Veranstaltungen zwar wieder stattfinden – jedoch ohne uns. Es wurde uns verboten, an den Anlässen teilzunehmen, welche unsere Seelen und Körper doch so sehr brauchen.

Wir wollten nicht weiter tatenlos zusehen und uns minderwertig fühlen – wir wollten wieder frei und lebendig sein. So entschlossen wir uns kurzerhand, eine Silvesterfeier für alle zu organisieren.

Es folgten mehrere Monate Arbeit, um alles in die Wege zu leiten. Wir diskutierten mit Behörden und Ämtern, um die nötigen Bewilligungen zu erhalten und trafen Vorkehrungen, um alle nötigen Richtlinien zu erfüllen. Obwohl die Regeln zwei Wochen vor Silvester noch einmal drastisch verschärft wurden, gelang es uns, die Feier durchzuführen. Wir hielten alle Bestimmungen ein, ausser eine: das Tanzen liessen wir uns nicht nehmen.

So wollte es das Schicksal, dass am 31. Dezember 2021, an einem wunderschönen, sonnigen Tag auf der atemberaubenden Ruine Pfeffingen sich 200 strahlende Gesichter versammelten und gemeinsam einen von Freude und Glücklichkeit erfüllten Tag in Gemeinschaft erleben konnten. Die magische Atmosphäre an diesem Tag wird allen, die dabei waren, noch lange in Erinnerung bleiben. Oft haben wir gehört, dies sei der schönste Silvester seit jeher gewesen.

In einem so düsteren Moment so viel Freude und Freiheit zu erleben, nährte uns enorm und motivierte uns, weitere Erlebnisse dieser Art zu schaffen. Alles andere ergab sich wie von selbst. Mittlerweile kommen schon zum vierten Mal wohlgesinnte Menschen aus allen Ecken der Schweiz und sogar aus Italien und Deutschland zusammen, um gemeinsam eine tolle Zeit zu erleben, die uns aus dem hektischen Alltag holt, uns nährt und auflädt, und unsere Leben mit Freude bereichert.

In der Mittsommer Feuernacht feiern wir nach jahrtausendealter keltischer Tradition den Höchststand der Sonne. Es ist der Zeitpunkt im Jahr, der von Licht und Lebensfreude nur so strotzt. In dieser Jahreszeit fehlt es uns an nichts, wir müssen nicht um unser Überleben kämpfen, sondern können einfach geniessen, dass wir hier sind und die Wunder der Natur erleben dürfen, und dass es uns gut geht. Denn es braucht für alles eine Zeit; sei es zum Arbeiten oder zum Ausruhen … An der Mittsommer Feuernacht nehmen wir uns die Zeit zum Feiern, mit tollen Spielangeboten wie Bogenschiessen, Beilwerfen, Kubbs und vielem mehr, mit leckeren, frisch zubereiteten Speisen, lebendiger Musik zum Mittanzen, umgeben von prachtvoller, üppiger Natur, die die Sonne genauso geniesst wie wir.

Feiern, an denen wir jährlich zur selben Zeit, dem Rhythmus der Natur folgend, teilnehmen, schenken uns wertvollen Halt und Sicherheit auf dem ungewissen Pfad des Lebens. Uns in einer grossen Gemeinschaft mit unseren Wurzeln zu verbinden ist enorm nährend und erdend, es fördert die innere Ausgeglichenheit und Achtsamkeit für uns, unsere Mitmenschen und die uns umgebende Natur.

Wir wünschen uns, diesen Moment der Besinnung und der Freude mit möglichst vielen Menschen teilen zu können, um gemeinsam Respekt, Toleranz, Frieden und bedingungslose Liebe in dieser Welt zu nähren! ♦


von Earth Spirit Events KLG

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Die Mittsommer Feuernacht findet vom 23. bis 25. Juni 2023 in Hölstein im Kanton Basel-Landschaft statt. Hier kannst du dich anmelden!


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The Show must go on!

Interview mit Fredy Knie junior

Es war pures Glück, das sich unter dem Zirkuszelt ausbreitete. Als sich bei der Schlussrunde gut 2100 Zuschauer zu einer Standing Ovation erhoben und der Applaus nicht abklingen wollte, war die Freude über die unersetzlichen Zirkusmomente zu spüren. Mit strahlenden Augen und einem gewinnenden Lachen liessen mich die Artisten an ihrem Stolz über die atemberaubende Show teilhaben.

Tief ergriffen fühlte ich mich, geborgen und verbunden inmitten von tausenden von Menschen, als Teil von etwas Grossem. Dieses Gefühl hatte ich lange nicht mehr erlebt. Dabei zu sein, wenn alle den Atem anhalten und mitfiebern, Auge in Auge mit den Artisten zu sein, den Luftzug ihrer Trapezkünste zu spüren und gemeinsam über die Missgeschicke der Komiker zu lachen – das sind elementare Erlebnisse, die kein Bildschirm ersetzen kann.

Scharen von Menschen, vom Kleinkind bis zur Grossmutter, standen Schlange am Zuckerwatte-Automaten, beim Wurststand oder vor den WCs. Menschliche Nähe war hier unausweichlich. Während drei Stunden fanden so viele Leute auf engstem Raum auf angenehme Weise zusammen. Es war schön, wieder einmal solche verbindenden Momente zu erleben: Wenn Tausende von Händen zu den gelungenen Kunststücken klatschen, tausend heitere Seelen über die Clowns lachen, wenn zur Musik die Lichter der Handys in der Luft hin und her schweifen und der Duft von Popcorn um meine Nase streichelt, dann entsteht eine wunderbare Stimmung, die sich wie Samt um mein Bewusstsein legt.

Hier werden Emotionen verkauft. Dieses Metier versteht die Familie Knie wie niemand anderes. Kinder wie Erwachsene erleben hier, was Menschen gemeinsam schaffen können. Schaffen im Sinne künstlerischer Herausforderungen; schaffen aber auch im Sinne autonomer Unternehmensführung. Rund 150 Mitwirkende jeden Alters, aus verschiedenen Nationen und Kulturen, mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Gesinnungen arbeiten unter einem Zirkuszelt zusammen – ein echtes Kunststück. Tradition erhalten und gleichzeitig mit der Zeit gehen – wie ist dieser Spagat machbar? Ich wollte von Fredy Knie junior wissen, was die Zirkusfamilie Knie zusammenhält und was das Geheimnis ihrer Erfolgsgeschichte ist. Ich traf den pensionierten Zirkusdirektor in Rapperswil im Kanton Zürich im legendären Medienwohnwagen zum Interview.

«DIE FREIEN»: Herr Knie, mit dem Hochseilakt in einer offenen Arena wurden die vier Brüder Knie aus Österreich nach dem Ersten Weltkrieg in der Schweiz bekannt. Einem Hochseilakt gleicht auch die Herausforderung, über 100 Jahre als Zirkus in einer derart spannungsgeladenen Gesellschaft zu bestehen.

Fredy Knie junior: Ja, über 100 Jahre ein Familienunternehmen aufrechtzuerhalten, das muss erst mal jemand nachmachen. Wir sind durch schwierige Zeiten, wie den Zweiten Weltkrieg. Es war immer ein Auf und Ab, das wird es auch bleiben …

von Prisca Würgler


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