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Was hält mich auf dem Boden? 

Die Wahrheitsfindung ist ein wildes Abenteuer. Seitdem ich mich auf diese Reise eingelassen habe, hält mich praktisch nichts mehr am Boden. Um die ganzen Täuschungen besser zu durchschauen, habe ich gedanklich alles mehrmals umgedreht, doch das Einzige, was ich nicht umdrehen kann, ist meine Empathie. 

Ich kann mir also vorstellen, dass alles anders ist, als ich es bislang geglaubt habe, aber etwas Böses als etwas Gutes zu bezeichnen, bekomme ich nicht hin. Das ist der Kern, der übrig bleibt, wenn ich alles über den Haufen werfe. 

Wenn man getäuscht ist, kann man aber ahnungslos etwas Böses tun und dabei denken, dass man etwas Gutes tut. Aus meiner Sicht ist zum Beispiel die sogenannte Klimapolitik etwas Böses, aber es gibt so viele Menschen, die sich mit voller Überzeugung für diese Sache engagieren. Daran erkennt man, dass es sehr wohl möglich ist, etwas Böses zu tun, während man glaubt, dass es etwas Gutes sei. Das zeigt mir, dass Empathie alleine nicht ausreicht, um auf dem richtigen Pfad zu sein. Es braucht auch ein kritisches Denkvermögen und den Mut, sein eigenes Weltbild zu hinterfragen. 

Wenn man eine Täuschung erkennt, sollte man auch nicht denken, dass man jetzt aufgewacht und allwissend geworden ist, denn wie viele Täuschungen noch vor uns liegen, kann man nicht wissen. Das ist so, weil man, solange man getäuscht wird, nicht weiss, dass man getäuscht wird. Man weiss es erst, nachdem man die Täuschung durchschaut hat. Solange sich etwas nicht stimmig anfühlt, gibt es für mich also immer einen Grund zum Weiterforschen. 

Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen löse ich mich bewusst vom Boden der sogenannten Tatsachen, anders geht es einfach nicht. Es ist also nicht einfach, am Boden zu bleiben, wenn man die Wahrheit finden möchte. Das ist wohl der Grund, warum so viele Menschen nicht wirklich an der Wahrheit interessiert sind. Es lebt sich wohl einfacher mit einem sicheren Boden unter den Füssen, selbst wenn dieser aus Widersprüchen und Lügen besteht. 

Am Ende des Tages hält mich also nichts wirklich am Boden. Ich halte mich einfach daran fest, dass ich gute Absichten habe und öffne mich bewusst dem Unbekannten. Dabei erscheint mir sehr wichtig, dass man auch für Sachverhalte offen ist, die einem nicht in den Kram passen und vielleicht negative Emotionen auslösen. Wenn man nur Informationen zulässt, die einem gut tun, täuscht man sich nämlich selbst. Das ist im Prinzip, wie ein Antidepressivum zu nehmen. 

Eine Konstante, die ich auf der Erde beobachtet habe ist, dass alles auf Stress und Spannung ausgerichtet ist; sowohl in der Wildnis wie auch im System. In der Natur ist es ein Fressen und gefressen werden. Sogar die stärksten Raubtiere brauchen Futter, um zu überleben. Somit sind auch sie einer Existenznot ausgesetzt. In der Gesellschaft geht es sehr ähnlich zu und her. Ich finde das sehr traurig und versuche zu ergründen, warum das so ist. 

Für mich steht diese Gegebenheit in totalem Widerspruch zu meinem innersten Kern. Wenn ich beispielsweise sehe, wie eine Maus von einer Katze gefressen wird, überkommt mich grosse Trauer und Mitgefühl. Wenn ich eine ausgehungerte Katze sehe, macht es mich aber auch traurig. 

Warum ist die Schöpfung so grausam und lieblos? Wurde die Welt, in der ich lebe, von Psychopathen erschaffen? Ist «Mutter Erde» wirklich meine Heimat? 

Innerlich bin ich voller Liebe, Frieden und Glückseligkeit, aber die Welt, die mir entspricht, habe ich noch nicht gefunden. Deswegen löse ich mich gerne vom sprichwörtlichen Boden der Tatsachen, um im Raum aller Möglichkeiten meine wahre Heimat zu suchen. 

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Jan Walter beleuchtet mit seinem unabhängigen Newsblog Legitim.ch ein breites Informationsspektrum und engagiert sich für alternative Lösungen.


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