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Ufos – realer als viele glauben

Während das Ufo-Phänomen im deutschsprachigen Raum weitgehend tabu ist, werden andernorts Zwischenfälle mit «unidentifizierten Flugobjekten» rege erforscht. In der italienischen Schweiz befasst sich der Verein CUSI seit 1995 intensiv mit Ufo-Sichtungen.

«Auf einmal sah ich eine Art von wundersam erleuchtetem Amphitheater. Es blinkten in einem trichterförmigen Raum unzählige Lichtchen stufenweise über einander, und leuchteten so lebhaft, dass das Auge davon geblendet wurde. Was aber den Blick noch mehr verwirrte, war, dass sie nicht etwa still sassen, sondern hin und wider hüpften, sowohl von oben nach unten, als umgekehrt und nach allen Seiten. Die meisten jedoch blieben ruhig und flimmerten fort. Ob dieses nun ein Pandämonium von Irrlichtern oder eine Gesellschaft von leuchtenden Geschöpfen gewesen, will ich nicht entscheiden.»

Diese Schilderung ist von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1765 überliefert. Hat Goethe hier etwa ein Ufo gesehen? «Kann sein», sagt Candida Mammoliti vom Centro Ufologico della Svizzera Italiana CUSI, einem Verein von Ufo-Interessierten aus der italienischen Schweiz. Ähnliches sei schon von Dante Alighieri überliefert. In der Bibel, etwa im Buch Hesekiel, würden sich Stellen finden, die sich als eine Begegnung der dritten Art interpretieren lassen. Natürlich ist das keine Evidenz; die Überlieferung ist unklar, jeder kann in diese Zitate hineininterpretieren, was er möchte.

Was weiss das Militär?

Schwieriger wird es mit den einfachen Erklärungen, wenn Ufos – oder UAPs (Unidentified Anomalous Phenomena – unidentifizierte anomale Phänomene), wie sie neuerdings auch genannt werden – mit Radar aufgezeichnet oder von den Bordinstrumenten von Kampfflugzeugen erfasst und gleichzeitig von den Piloten gesichtet werden. So gab etwa das schweizerische Militär in den 1990er-Jahren in einem seltenen Anflug von Offenheit Radarbilder zur Publikation frei, auf denen Ufos ihre Spuren hinterlassen hatten. 2020 veröffentlichte das US-amerikanische Verteidigungsministerium drei Videos. Diese zeigen sich schnell bewegende unidentifizierte Flugobjekte, die abrupt ihre Richtung und Geschwindigkeit ändern, was herkömmliche Luftfahrzeuge nicht leisten können. Zu hören sind die erstaunten Kommentare der Piloten, die die Manöver beobachten. «Vermutlich nur Fliegendreck auf der Linse», meinen Schlaumeier. Abgesehen davon, dass offensichtlich ist, dass ein sich über das Bild bewegendes Objekt kein Fliegendreck sein kann, verärgern solche Aussagen auch die erfahrenen Kampfpiloten.

von Andreas Stricker

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Andreas Stricker befasst sich schon seit vielen Jahren mit dem Ufo-Phänomen. Er hat acht Jahre lang als Journalist gearbeitet und ist heute Primarlehrer.
In der nächsten Ausgabe erscheint sein Interview mit dem deutschen Journalisten Robert Fleischer, der sich seit 2007 professionell mit dem Ufo-Phänomen beschäftigt.

Das Centro Ufologico della Svizzera Italiana CUSI finden Sie unter cusi-news.ch (Italienisch) und auf YouTube unter @CentroUfologicoCH. Am Samstag, 19. Oktober 2024, findet der Ufo-Kongress des CUSI in Lugano Paradiso statt. Berichte von Ufo-Sichtungen aus der Schweiz finden sich auch auf dem YouTube-Kanal @Hangar18b.


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