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Die Menschheit befreit sich

Viele Widerstands- und Freiheitsbewegungen sind in neue Herrschaftsformen und Unfreiheiten übergegangen oder in die alte Herrschaftsform und in die alten Unfreiheiten zurückgefallen. Um aus jeglicher Art der Fremdherrschaft – darunter zähle ich auch die Demokratie – ausbrechen zu können, müssen wir uns erst vollends bewusst werden, was Freiheit wirklich bedeutet.

Sind wir in unserem Denken und Handeln wirklich frei von jeglicher inneren oder äusseren Fremdbestimmung? Wir alle sind Menschen mit einer Vielzahl von Prägungen. Geprägt durch die Familie, durch das Schulsystem, durch die Gesellschaft, durch die Herrschaftsform, in der wir aufwachsen und durch vieles mehr. Unsere Weltanschauung ist ein Produkt dieser Prägungen. Wir Menschen sind Teil einer fremdbestimmten Maschine. Blicken wir auf unseren individuellen Werdegang zurück und reflektieren uns selbst, so erkennen wir, dass dieser mit uns auferlegten Strukturen, Glaubenssätzen, Gedanken- und Verhaltensmustern durchwoben ist. Diesen Umstand gilt es nicht zu werten, sondern ihn wahrzunehmen, zu erkennen und dadurch den ersten Schritt in Richtung Freiheit zu machen.

Wie aber werden wir in unserem Fühlen, Denken und Handeln wirklich frei? Kann der Mensch seine Prägungen überwinden? Bestätigen wir uns nicht immer wieder selbst, dass wir es nicht können, indem wir uns entsprechend unserer Prägungen verhalten?

Hinter der Angst wartet die Freiheit

Ist unsere Unfreiheit eine selbsterfüllende Prophezeiung? Wenn der Mensch davon ausgeht, dass er nicht selbst bestimmt, wer er ist, dann ja. Mit dieser Einstellung hat der Mensch sein Potenzial noch nicht erkannt. Aber wenn er sich die Chance gibt zu glauben, dass er sehr viel mehr schöpferisches Potenzial hat, als man ihn heutzutage glauben lässt, wird dies bereits eine erste Tür der Neugier öffnen, die ihn allmählich zu entsprechenden Erfahrungen und Erkenntnissen führt, die diesen Glauben bestätigen. So wie oft eine einzige Erfahrung reicht, um uns zu prägen, kann auch eine einzige andere Erfahrung diese Prägung wieder verändern. Es obliegt aber jedem Menschen, sich dafür zu öffnen und die Arbeit mit sich selbst zu machen. Auf diesem Weg dürfen wir lernen, unsere Gedanken, Gefühle, Reaktionen und Handlungen zu beobachten.

Ein wertfreier, neutraler Zustand der Wahrnehmung, in dem wir ohne Gedanken und Emotionen bloss feststellen, kann durch Meditation, Mentaltraining, therapeutische Hypnose und vieles mehr leichter erreicht werden. In diesem Zustand sind wir in der Lage, unser automatisiertes Denken, Fühlen und Handeln, welches tief vergraben in unserem Unterbewusstsein liegt, mit intensivem Training zu beeinflussen und sogar umzuprogrammieren. Das Unterbewusstsein beeinflusst rund 95 Prozent unserer Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen und gilt nicht umsonst als Triebfeder unseres Lebens. Doch haben wir es in der Hand, unsere Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen und die damit zusammenhängenden Muster durch einen bewussten Prozess der Weiterentwicklung neu auszurichten, sofern wir dies wollen – ich schreibe dies aus persönlicher Erfahrung.

Durch diesen Prozess erkennen wir allmählich die Facetten und Nuancen der Fremdbestimmung, die in unserem Unterbewusstsein in Form von Prägungen gespeichert sind und uns zu Menschen machen, die durch die Aussenwelt ferngesteuert werden können.

von Clarissa Frankfurt

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Clarissa Frankfurt ist Juristin und Autorin. Ihr Buch «Mein spiritueller Weg zur Heilung und Versöhnung» (262 Seiten) ist 2023 erschienen und über clarissafrankfurt.com erhältlich.


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