Skip to main content

Weltversöhnung

Vom inneren Frieden in Zeiten des Nichtzuhauseseins

Was bringt uns zum Denken? Die Antwort Hegels: Versöhnung. Versöhnung womit? Mit den Dingen, wie sie sind. Was aber, wenn einem der einmalige Schrecken des Totalitarismus jegliche «Instrumente für das Verstehen» genommen hat? Dann steht man vor denselben Fragen, die sich bereits Hannah Arendt gestellt hat.

Als Hannah Arendt 1943 zum ersten Mal von Auschwitz erfuhr, erwiderte sie: «Das hätte nicht geschehen dürfen.» Und doch war es geschehen. Und sie wusste, es hätte wieder geschehen können. Also verschrieb sie sich einer Welt, die offensichtlich nicht in Ordnung war. Über die innere Zerreissprobe, den Totalitarismus verstehen zu wollen, suchte sie Versöhnung. Nicht mit den totalitären Verbrechen, aber mit der Welt, in der sie geschahen. Mit einer Welt, die von menschlichen Wesen errichtet wurde und die nur menschliche Wesen ändern können. Einer Welt, in der man sich oft alleine fühlt, in der man aber nicht alleine ist. …

von Lilly Gebert


Du möchtest den ganzen Artikel lesen? Dann bestelle jetzt die 10. Ausgabe oder gleich ein Abo in unserem Shop.

Deine Meinung ist uns wichtig: Teile dich mit und diskutiere im Chat mit unseren Lesern.

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden