
Linke Journalisten in der Gesinnungsblase
Meinungsvielfalt ist ein hohes Gut einer freiheitlichen Gesellschaft. Aufgrund des eindeutigen Linksdralls bei einer grossen Mehrheit der Journalisten ist sie gegenwärtig infrage gestellt. Mehr Transparenz würde Abhilfe schaffen.
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) publizierte im November 2024 Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Medienschaffenden in der Schweiz. Bezüglich ihrer politischen Einstellung verorten sich 76 Prozent der Journalisten als «ganz links oder eher links». Der entsprechende Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 34 Prozent. Kein Einzelfall: Auch in Deutschland hat eine Studie der Technischen Universität Dortmund zu ähnlichen Ergebnissen geführt: Den Grünen fühlen sich 41 Prozent der Journalisten nahe, während die AfD gar nicht vorkommt.
Daraus ergeben sich zahlreiche Widersprüche. Zum Beispiel hält das öffentlich-rechtliche Schweizer Radio und Fernsehen SRF «Diversität» in den publizistischen Leitlinien fest, wozu freilich auch Meinungsvielfalt gehört. Wenn jedoch die Mehrheit der Redaktion links denkt (interner Widerspruch), ist es wahrscheinlich, dass sich dies einseitig auf die Inhalte niederschlägt (externer Widerspruch). Die durch die Medien dargestellte Welt wird so zu einem Zerrbild, das der Lebenswirklichkeit vieler Menschen nicht entspricht.
Zunehmende Homogenisierung
Die Studie mahnt zurecht zur Vorsicht, wenn man aus der Selbsteinschätzung der politischen Einstellungen von Journalisten Schlussfolgerungen hinsichtlich ihrer Berichterstattung ziehen will. Hierfür bräuchte es inhaltliche Analysen. Aber: Wie oft wohl berichten linke Journalisten über «rechte» Themen oder umgekehrt? Ist es realistisch anzunehmen, dass Journalisten entgegen ihren eigenen Ansichten schreiben und somit ihre eigene Wahrnehmung ausmanövrieren – und dies erst noch angesichts zunehmend prekärer und immer hektischerer Bedingungen? Kaum vorstellbar, dass politisch polarisierte Journalisten so viel Berufsethos aufbringen, um über einen journalistisch vielleicht interessanten, aber subjektiv unbeliebten Gegenstand einigermassen sachlich zu berichten. Man denke etwa an das wochenlange mediale Hyperventilieren nach Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten.
Die Emotionalisierung lässt sich einerseits darauf zurückführen, dass die vorwiegend linksliberal geprägten Massenmedien um ihre Definitionsmacht fürchten. Volkspädagogische Belehrungen wie «Trump ist ein Faschist» bei Tamedia statt erkenntniserweiternde Erklärungen zu liefern, beschleunigen diesen Prozess jedoch zusätzlich.
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