Im Labyrinth der Meinungen
Auf der Suche nach Urteilskraft
Die anderen könnten recht haben. Dann hätte die Menschheit gerade mit knapper Not die Auslöschung durch ein gefährliches Virus überlebt und stünde jetzt vor dem Untergang, weil wir Menschen zu viel CO₂ ausstossen und damit die Erdatmosphäre so sehr erhitzen, dass die Meeresspiegel ansteigen und die Hitze das Leben in grossen Teilen der Erde unmöglich macht, während die Überbevölkerung zur vollständigen Plünderung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten führt. So schätzen offenbar die allermeisten Menschen unsere aktuelle Situation ein.
Wir kommen zu einer komplett anderen Einschätzung. Während wir den Wert der Natur erkennen und der Umwelt Sorge tragen müssen, halten wir den Einfluss des Menschen auf die Temperatur der Erdatmosphäre vorerst für vernachlässigbar. Eine Pandemie konnten wir beim besten Willen nicht erkennen. Und während in manchen Regionen wie Afrika die Bevölkerung tatsächlich zunimmt, steht die «westliche Welt» vor einer genau umgekehrten Herausforderung: Das Wort «Bevölkerungskollaps» beginnt in den Industrienationen die Runde zu machen und erscheint uns als realere Bedrohung.
Pandemie, Klimawandel, Überbevölkerung: Wir bekämpfen Phantome. Szenarien, die erst durch unsere Vorstellung, unterstützt von Computermodellen, als Gefahr erscheinen und durch deren Bekämpfung erst zu einer wirklichen Gefahr werden. Als spritzte die Feuerwehr Unmengen Löschwasser auf ein Haus, das gar nicht brennt. Mit dem Resultat, dass das Haus danach zerstört ist. …
Lilly Gebert und Michael Bubendorf
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