Niemand hat das Recht zu gehorchen!
In der Schweiz in einer liberalen Familie aufgewachsen zu sein, war mein grosses Glück. Ich hatte mich sogleich für «Gott und die Welt» interessiert, immer alles kritisch hinterfragt und dafür von scheinbaren Autoritätspersonen Schelte, von realen Autoritätspersonen Lob erhalten.
Schon als Kind durfte ich immer wieder hören: «Thomas ist der richtige Name für dich, du Ungläubiger!» Später hatte mich Hannah Arendt in meiner Haltung bestärkt: «Niemand hat das Recht zu gehorchen.» Als quasi kongenitaler Humanist und Wissenschaftler hatte ich nach dem Medizinstudium in Zürich meine Doktorarbeit in Immunologie und Virologie geschrieben und realisiert, dass ich kein Leben als, pardon, «Laborratte» führen, sondern mich um Menschen kümmern, anderen helfen möchte. Deshalb spezialisierte ich mich in Innerer Medizin und Kardiologie. Nach zehn Jahren praktischer Erfahrung als Assistenz- und Oberarzt und im Wissen, dass ich mir niemals von irgendjemandem den Mund verbieten lassen würde, kam für mich nur die selbstständige Tätigkeit als Arzt infrage. 1998 eröffnete ich meine kardiologische Praxis in Wettingen.
Weil Hausärzte immer rarer werden, betreue ich immer mehr insbesondere meiner alten polymorbiden und deshalb «teuren» kardiologischen Patienten, auf deren dringenden Wunsch, auch als Hausarzt. Seit 2012 führen die «digitalen Technokraten» von Tarifsuisse Krieg gegen mich «analogen Arzt». Sie scheinen partout nicht verstehen zu wollen, dass ich dies gegen meine finanziellen Interessen tue – während ich für 30 Franken einen Patienten klinisch untersuche, könnte ich für 300 Franken eine Herzultraschalluntersuchung durchführen – und als Spezial- und Hausarzt in einer Person pro Patient und Jahr viel höhere Kosten generiere als meine Kollegen Kardiologen, welche dies selbstverständlich nicht tun. Tarifsuisse fordert mein gesamtes Einkommen seit 2012 zurück, welches im Übrigen weit unter dem Mittel der Vergleichsgruppe der Kardiologen liegt – ein typischer Abzockerarzt? Immerhin hat das Bundesgericht vor zwei Jahren festgestellt, dass ich statistisch nicht mit der Vergleichsgruppe der Kardiologen vergleichbar bin. Der seither anstehenden Einzelfallprüfung von 32 meiner Patientendossiers sehe ich gelassen entgegen, weil ich weiss, dass ich kein teurer, sondern ein sehr günstiger Arzt bin, und auch nicht der schlechteste. Der von weltfremden Technokraten aus dem faktenfreien Vakuum fabrizierte Zeit-, Energie- und Kostenaufwand, zu meinen und zulasten der Krankenkassen-Prämienzahler, ist aber enorm.
Ich habe keine Ahnung weshalb, irgendwie hatte ich immer das Gefühl, ich würde, von wem auch immer, mein Leben lang auf meine eigentliche Aufgabe vorbereitet. 2015 hatte ich dies geschrieben:
«Es ist die Aufgabe der ‹Intellektuellen›, wörtlich der Einsichtigen, immer und überall unparteiisch die sokratische Position einzunehmen, sich immer alle Narrative anzuhören, die Fakten zusammenzustellen, diese zu defragmentieren und zu kontextualisieren und das faire Optimum, andere sagen die Wahrheit, zu suchen, zu finden und zu formulieren, immer im ‹sowohl als auch›, niemals im ‹entweder oder›, sich niemals selbst verblenden oder kaufen zu lassen, immer authentisch zu bleiben und, falls alle menschlichen Dämme inmitten der alles erschütternden Krisis zu brechen drohen, den Mythen der eigensüchtigen Verblender die Fakten entgegenzustellen, deren Wahnsinn zu entlarven und ihm mutig und entschlossen entgegenzutreten, ohne Rücksicht auf eigene Nachteile, bei Bedarf auch mit ihrem Leben, um die Menschheit vor ihrer Unmenschlichkeit und somit vor sich selbst zu beschützen.»
Heute weiss ich, dass meine eigentliche Aufgabe im Februar 2020 begann. In meiner befohlen halbleeren Praxis hatte ich Zeit, zu denken, und wenn ich Zeit zum Denken habe, werde ich offensichtlich gefährlich. Alles, was ich im Medizinstudium, in meiner wissenschaftlichen Ausbildung und in meiner praktischen medizinischen Tätigkeit gelernt hatte, wurde auf den Kopf gestellt. Ich hatte sofort realisiert, dass das gesamte herrschende Corona-Narrativ unwissenschaftlicher, unrechtlicher und unethischer Nonsens ist, von A wie keine epidemiologisch relevante Asymptomatische Übertragung über I wie falsche Test-Indikation, K wie kein Killer-Virus, P wie keine Pandemie, T wie falscher Test und V wie betrügerische Vakzine bis Z wie Zero Covid ist eine biologische Unmöglichkeit. Ich hatte es als meine Aufgabe als Arzt verstanden, die Bevölkerung über die Realität dieser neuen Krankheit der ganzen Gesellschaft so zu informieren, dass dies auch Laien verstehen und informiert entscheiden können, wie sie damit umgehen wollen. Ich musste dies tun, weil ich sonst nicht mehr hätte in den Spiegel schauen können.
Weil mir keine Arztkollegen, Politiker und Journalisten antworteten, schrieb ich Blogs und postete in sozialen Medien. Nachdem ein am Donnerstag vor Ostern 2020 auf Vimentis publizierter Blog-Beitrag innerhalb von 24 Stunden 20’000 Clicks erhalten hatte, wurde ich am Ostersamstag 2020 in meiner Praxis von der Antiterroreinheit Argus brutal verhaftet. Ein oder eine bis heute öffentlich nicht bekannte(r) Verleumder(in) und gute(r) Bekannte(r) von mir wähnte in meinen Publikationen Bedrohungen gegen Behörden und sogar Familienmitglieder zu sehen. In einem Telefongespräch mit dem mir ebenfalls gut bekannten damaligen Landammann des Kantons Aargau behauptete er oder sie, ich würde solche Drohungen aussprechen, sei bewaffnet und hätte eine psychiatrische Vorgeschichte. Meine beiden Bekannten beschlossen nicht, mich anzurufen und dies bei Bedarf bei einem Corona mit mir zu besprechen, sondern alarmierten den Chef der Kapo Aargau, der dann völlig durchdrehte. Nach einer Stunde realisierten die weniger aggressiven Untersuchungsbehörden, dass alle Behauptungen falsch waren: Meine Armeepistole, die ich 1980 als Sanitätsrekrut erhalten, als Oberleutnant der Armee behalten und seit etwa 15 Jahren zu Hause eingelagert hatte, wurde morgens um eins beim Erstürmen meines Hauses mit fast zu Tode Erschrecken meiner Ehefrau am von mir beschriebenen Ort, ohne Munition, vorgefunden, meine «psychiatrische Vorgeschichte» war eine kurze Ehetherapie vor 20 Jahren und bedroht hatte ich bloss das verquere (Corona-)Weltbild des feigen Verleumders und des Landammanns. Also gab es keinen Haftgrund: Falscher Alarm! Eigenartigerweise wurde ich aber noch von einer corona-panischen, geistig immobilen Internistin der «Mobilen Ärzte» untersucht. Ihre erste Frage nach dem Datum beantwortete ich mit 11. April 2020, ihre etwa dritte nach dem Jahr mit 1984. Weshalb sie mich nicht mochte, ist mir schleierhaft: Wegen «Selbstgefährlichkeit bei Corona-Wahnsinn» – ein paar Tage vorher hatte ich getwittert, dass ich niemals in meinem Leben Selbstmord begehen würde – spedierte sie mich für 36 Stunden in eine Isolationszelle, bevor die erste Einvernahme im Beisein meines Anwalts stattfand. Ich legte Rekurs ein, wurde aber, weil ein «corona-wahnsinniger» PDAG-Psychiater Manie diagnostizierte, vor die Wahl gestellt: «Entweder Sie bleiben sechs Wochen stationär zur Behandlung der Manie oder Sie können nach Hause gehen und weiterarbeiten, müssen aber ein Neuroleptikum einnehmen, was mittels wöchentlicher Blutspiegelbestimmung kontrolliert wird.» Ich biss in den diskret weniger Sowjet-Style-psychiatrischen Zwangsapfel und liess mich bis heute nicht unterkriegen, zumal ich nie etwas Unrechtes getan und nie etwas nicht 100 Prozent wissenschaftlich Evidenzbasiertes gesagt habe. Bei allem Respekt mit Verlaub: Bei mir sind alle mit nichts als Macht und Geld aufgeblasenen Scheinriesen an den Falschen geraten. Den Journalisten, zuallererst denjenigen der Wanner-Desinformations- und Diffamierungsmedien, mag ich gönnen, dass die Oberstaatsanwaltschaft, angeblich wegen Personalmangels, das Strafverfahren gegen mich nicht nach 24 Stunden, sondern erst nach 15 Monaten einstellte. So konnten sie mich lange Zeit als «kriminellen Wahnsinnigen» abtun.
Wenn alle Institutionen und die angeblichen Intellektuellen total versagen, müssen die das Licht scheuenden realen Intellektuellen und die Zivilgesellschaft an das (Sonnen-)licht treten und deren Verantwortung übernehmen. Ich denke, alle mutigen «Aufklärer der ersten Stunde» sind lichtscheue reale Intellektuelle. Ist unser gemeinsames Aufstehen Zufall oder für einmal eine Verschwörung des Guten gegen das Böse? Ich weiss, dass ich (die wichtigen Dinge) nicht weiss. Ich weiss aber, dass die Wahrheit aka das Gute immer gewinnt, irgendwann, und dass wir der Frage unserer (Gross-)kinder, ob wir damals Täter, feige Mitläufer oder im Widerstand waren, gelassen entgegenblicken können – venceremos!
Seit bald drei Jahren habe ich zwei Jobs zu erledigen, den zweiten unbezahlt, oft nachts und an Wochenenden. Ich denke, Letzterer ist weitgehend erledigt. (Fast) alles, was ich sagen kann, habe ich schon lange gesagt, es ist an vielen Quellen, unter anderem auf meiner Homepage, selbstverständlich frei verfügbar und muss nur verbreitet werden. Ich möchte nun gerne etwas gelassen zurücklehnen und die Hauptverantwortung an die Zivilgesellschaft abgeben, an Sie, liebe Leserin und lieber Leser – danke! ♦
von Thomas Binder
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Dr. med. Thomas Binder ist Kardiologe und Internist. Er hat in Immunologie und Virologie doktoriert und 35 Jahre Erfahrung auch in Diagnostik und Therapie akuter Atemwegsinfekte in Spitälern, Intensivstationen und eigener Praxis. Er war lange im Vorstand von «Aletheia», ist Mitglied von «Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie (MWGFD)» sowie «Doctors for Covid Ethics (D4CE)» und war Teil der internationalen Forschergruppe, die im November 2020 den Corman-Drosten-RT-PCR-Test als unwissenschaftlichen Nonsens entlarvte.
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