
Wer kontrolliert unsere Nahrung?
Haben Sie schon einmal vom Codex Alimentarius gehört? Nein? Das ist nicht weiter verwunderlich. Denn obwohl er im ganz grossen Stil reglementiert, was täglich auf unseren Tellern landet, bleibt er erstaunlich unsichtbar.
Der Codex Alimentarius ist weltweit das Mass aller Dinge in Sachen Lebensmittelstandards. Eine Art globales Grundgesetz für sichere, unbedenkliche und korrekt gekennzeichnete Nahrung. Klingt sinnvoll. Klingt sogar beruhigend.
Aber wie so oft, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn wer sich durch das über 5000 Seiten umfassende Regelwerk kämpft – voller Fachchinesisch, verwirrender Querverweise und einer Armada aus kryptischen Abkürzungen –, wird erkennen: Hier geht es nicht nur um Verbraucherschutz.
Der Codex durchdringt den gesamten Kreislauf unserer Nahrung: vom Saatgut bis zur Tiernahrung, vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt, von Babynahrung bis zu synthetischen Nahrungsergänzungsmitteln. Er diktiert, welche Grenzwerte für Vitamine, Mineralstoffe, Süssstoffe, Antibiotika, Pestizide, Nanopartikel, Hormone, Mikroorganismen, Toxine und Schwermetalle gelten, auch Gentechnik-Richtlinien sind im Codex Alimentarius enthalten. Wirklich jede denkbare Substanz in unserer Nahrung wird hier reguliert. Hinzu kommt: Was steht auf den Verpackungen und was nicht? Die Etikettenvorgaben des Codex legen fest, was der Verbraucher erfahren darf und was ihm lieber vorenthalten wird.
Verantwortlich für die Richtlinien ist das Codex Alimentarius-Komitee (CAC), eine Organisation, die unter dem Dach der Welternährungsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitet. Ihr Einfluss reicht tief in internationale Handelsabkommen bis hin zu nationalen Gesetzgebungen.
Spätestens hier sollten alle Alarmglocken schrillen. Denn wir sprechen hier von einem globalen Milliardenmarkt. Und immer, wenn es um so viel Geld geht, kreisen die Geier. Das Ganze wird von einer Handvoll Akteuren kontrolliert, die nach eigenen Spielregeln agieren – abseits der Öffentlichkeit, ohne demokratische Legitimierung.
Da habe ich Fragen. Warum kennt kaum jemand den Codex Alimentarius? Warum wird er nicht öffentlich diskutiert? Wer profitiert davon? Wer steckt dahinter und was sind die Ziele?
Um das herauszufinden, habe ich mit einem Mann gesprochen, der es wissen muss: Dr. Gottfried Lange ist Arzt, Forscher und Autor. Seit 30 Jahren befasst er sich mit dem Codex Alimentarius – und hat dabei so manche unbequeme Wahrheit ans Licht gebracht. Ich erfuhr von ihm, warum der Codex mehr als ein harmloses Regelwerk ist, wer die Fäden zieht und wie das CAC arbeitet. Das Komitee, so Dr. Lange, arbeitet nämlich in drei Stufen.
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David Oehme ist unter der Repression der DDR aufgewachsen. Später, als Weltreisender, lernte er die Freiheit kennen – seither hinterfragt er Narrative und schaut hinter den Vorhang.
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